Wobei das meiner Meinung nach nichts ist, das man erlernen muss. Sowas kann man oder eben nicht, was natürlich noch lange nicht heißt, dass man ein vorhandenes Talent nicht kultivieren muss. Das weiß man nicht erst seit Kant.
Ich finde die Entscheidung ebenfalls gut. Es gibt ja auch den einen oder anderen unabhängigen Entwickler, der von vorne bis hinten sein Ding durchzieht. Das hat natürlich seine Vorteile, aber mit Blick auf die Bereiche, in denen man schwächelt, eventuell auch alles andere als positive Auswirkungen. Von daher erscheint mir dieser Schritt nicht nur sinnvoll, weil eben in genau diesem Bereich nicht unbedingt die größte Stärke lag, sondern auch äußerst sympathisch. Man könnte ja auch stoisch gegen die Wand laufen und eine beratende Hilfe ablehnen, bloß weil man alles um jeden Preis alleine machen will. Aber solche Leute gehen auch bei anhaltenden abdominalen Schmerzen nicht zum Arzt, sondern schreien lieber ihre Frau an oder so.
Davon abgesehen verstehe ich die Kritik am Titel nicht. Was juckt mich der Titel, wenn das Spiel was taugt? Ich halte auch Heavy Rain, Resident Evil, Black Mirror - Der dunkle Spiegel der Seele oder The Longest Journey für ziemlich doofe bzw. einfallslose Titel, genauso wie Blade Runner, Terminator oder Der Herr der Ringe. Aber irgendwie scheint das über die Qualität eines Spiels oder Films rein gar nichts auszusagen. Letztens übrigens wieder Ich glaub' mich tritt ein Pferd gesehen. Super Film.
Ach so, und Vorhersehbarkeit ist nicht zwingend was Schlechtes, sofern es trotzdem immer wieder gelingt, den Spieler/Zuschauer zu überraschen oder wenigstens gut zu unterhalten. Die Indiana-Jones-Filme sind ultravorhersehbar, bei vielen der Schwedenkrimis weiß ich nach der Hälfte den Täter. Okay, so viele habe ich nicht gesehen, kann also auch Zufall sein.
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Trotzdem sind die meistens bis zum Ende ziemlich gut, denn so lange mehr als nur ein Fünkchen Zweifel an der Identität des Täters erhalten bleibt und noch dazu die anderen möglichen oder bereits auszuschließenden Verdächtigen und sonstigen Charaktere ansprechend dargestellt werden und nicht bloß als Platzhalter fungieren, dann sind die Filme auch bis zum Ende spannend und beschäftigen nicht selten auch über den Abspann hinaus. Aber wir wollen es mal nicht zu weit treiben.
Geheimakte 3 also, ich bin baff.
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