Die Kunst des Mordens 3 - Karten des Schicksals

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Cohen
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Die Kunst des Mordens 3 - Karten des Schicksals

Beitrag von Cohen »

Die Story über Nicole Bonnets dritten Fall war wieder recht interessant und unterhaltsam, ist aber von vorne bis hinten durchgescriptet und läuft wie auf Schienen. Es wird dem Spieler nicht mal die Illusion vorgegaukelt, er könne an irgendeiner Stelle die Handlung beeinflussen. Immerhin kann man in den meisten Fällen Gegenstände frei einsammeln, nur in Einzelfällen müssen bestimmte Ereignisse abgewartet werden.

Die zahlreichen Rätsel sind okay, wenn auch nicht sehr originell oder abwechslungsreich. Mir hat gefallen, dass man im Inventar jeden Gegenstand genauer untersuchen kann und an bestimmten Stellen andere Gegenstände dort einsetzen kann.

Leider funktioniert die allgemeine Kombination von zwei Gegenständen oft nur in einer Richtung und man kann erneut anderen Personen nur in Gesprächen Gegenstände präsentieren oder übergeben. Ich werde nie verstehen, wie man bei einem Adventure auf die direkte Präsentation von Inventargegenständen verzichten kann. Da geht doch eine komplette Interaktionsebene verloren, bei der der Spieler überlegt, welche Gegenstände für die andere Person von Interesse sein könnten.

Typische amüsante Adventure-Logik findet man natürlich auch in diesem Spiel zuhauf: Nicole stürmt mit einem SWAT-Team und mehreren Hubschraubern einen heruntergekommenen Freizeitpark, scheut aber davor zurück, eine Glasscheibe zu zerbrechen oder ein paar simple Schlösser aufbrechen zu lassen... und das, obwohl ein Menschenleben und ihre Karriere auf dem Spiel stehen. Da sind einem ihre ständigen Alleingänge schon lieber, die auch nicht sehr karrierefördernd sein dürften und oft aufgesetzt und unnötig wirken.

Nicoles Handy ist mal wieder völlig nutzlos, denn sämtliche Gespächspartner sind (außer in Scriptsequenzen) nie zu erreichen, und auf die Idee, das Display in dunklen Räumen als Lichtquelle zu nutzen, kommt sie auch nicht. Und natürlich geht man als FBI-Ermittler in JEDE Situation völlig unvorbereitet und nimmt maximal Ausweis und Waffe mit. Der spielerische Tiefpunkt war die Hüpfpassage im Sumpf... nicht nur, dass man nur per Try&Error erfährt, welche Pfähle Nicole tragen (kein Problem, da man jederzeit speichern kann)... aber wer hatte die glorreiche Idee, zusätzliche Pfähle wie von Zauberhand aus dem Sumpf aufsteigen zu lassen?

Grafisch macht das Spiel einen guten Eindruck, besonders die hübschen Hintergründe in Louisiana haben mir gefallen. Die Animationen sind zwar nicht so gelungen (bei der Übergabe von Gegenständen berühren sich die Persoenn nicht mal und bei Telefonaten hampeln die Gesprächspartner unnatürlich hin und her), aber da kann man drüber hinwegsehen. Die Zwischensequenzen erfüllen ihren Zweck, im Adventuregenre kann man nunmal keine Blizzard- oder Pixar-Qualität erwarten... allerdings hätten die teilweise extremen Kompressionsartefakte auch ohne riesiges Budget vermieden werden können.

Die deutsche Lokalisierung des Spiels ist grausam: aufgrund einer schlampigen Übersetzung ergeben einige Dialoge überhaupt keinen Sinn und es häufen sich falsche Betonungen. Dabei sind die Sprecher gut gewählt und sie versuchen anscheinend auch, ihren Text ordentlich zu betonen. Aber anscheinend wurde ihnen jeglicher Kontext zu ihren zu sprechenden Sätzen verwehrt, so dass längere Monologe deutlich besser rüberkommen als Dialoge mit schnellem Wechsel.

Im Endeffekt vergebe ich ein knappe 7/10, und da ist der Genrefan-Bonus schon eingerechnet. Für einmal durchspielen ganz nett, aber ein zweites Mal werde ich es wohl nie spielen.
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Paragon
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Re: Die Kunst des Mordens 3 - Karten des Schicksals

Beitrag von Paragon »

Ich war deutlich enttäuscht von Teil 3 der Reihe, die Rätsel fand ich recht dürftig, Highlight war das ich einen Nagel mit einer langen Eisenstange aus einem Brett holen konnte... mit einem Hammer(!) war das aber nicht möglich.

Allgemein wurde einfach zu wenig kommuniziert wo manchmal das Problem war. Das Dinge wie "Einscannen" 5 bis 6 schritte erforderten(!) war einfach stupide Zeitvergeudung. Warum Nicole nach zwei aufgedeckten, riesigen Mordfällen weiterhin als "Spinnerin" und "Idiotin" bezeichnet wird erschloss sich mir ebenso nicht, sollte man ihr nicht inzwischen mehr zutrauen? Die Geschichte ist an sich nett konzipiert, krankt aber an laschen Dialogen und einer recht vergesslichen Auflösung. "Game Over"-Szenarios wie der Sumpf oder eine Bombe entschärfen waren auch nicht gerade erbaulich, ich würde es niemandem empfehlen, dann lieber Teil 1 oder 2
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