Klimawandel, Energiepolitik vielleicht auch A new Beginning

oder neudeutsch: Off-Topic
stundenglas
Logik-Lord
Logik-Lord
Beiträge: 1113
Registriert: 20.11.2009, 20:07

Klimawandel, Energiepolitik vielleicht auch A new Beginning

Beitrag von stundenglas »

So, weil in diesem Thread Tsunami/Erdbeben und mögliche Atomkatastrophe in Japan die Diskussion etwas fehl am Platz war und ich dachte das vielleicht doch noch mehr Bedarf einsteht dieses Thema zu Diskutieren habe ich diesen Thread eröffnet.


Interessante Youtubevideos:

Arte - Albtraum Atommüll (Auf die zunehmende Angst vor den Folgen der Erderwärmung reagieren)
Beowulf

Re: Klimawandel, Energiepolitik vielleicht auch A new Beginn

Beitrag von Beowulf »

Ui, 10 Videos. Das dauert bis man die alle durch hat. Werde mich später wieder melden. ;)
stundenglas
Logik-Lord
Logik-Lord
Beiträge: 1113
Registriert: 20.11.2009, 20:07

Re: Klimawandel, Energiepolitik vielleicht auch A new Beginn

Beitrag von stundenglas »

Hm, ich wollte eigentlich ein andere Video-Doku Posten aber habe sie nicht gefunden. Diese war aber auch sehr interessant handelte aber nur von dem Atom-Müll-Problem. Zu den Erneuerbaren Energien gab es auch eine sehr interessante Dokumentation.
Beowulf hat geschrieben:
countjabberwock hat geschrieben:Diese Solarthermiekraftwerke sind interessant und zur Unterstützung bzw. autonomer Versorgung von entlegenen Gebieten sicher nicht schlecht. Aber ein Ersatz für die AKWs sind sie nicht.
Aber natürlich sind sie das. Wusstest du, dass es in Afrika nur ein einziges Atomkraftwerk gibt? ;) Südamerika hat drei, Australien gar keins.
Und wie ich schon sagte: Der Anteil an Atomstrom wird immer geringer. Deine Hochrechnung klingt mit den vielen Zahlen zwar imposant, besser vorstellbar ist jedoch folgender Artikel: http://www.stern.de/wissen/natur/strom- ... 90759.html
Dort wird schön gezeigt wieviel Fläche man braucht, um z.B. die ganze Welt zu versorgen. Und noch ein Argument für die Sonnenkraft: Die Sonne ist kostenlos! ;) Uran und Kohle hingegen nicht.
Beowulf, dieser Artikel/Link auf stern.de ist sehr interessant allerdings mag ich das auch nicht so recht glauben zumal mir die Fläche etwas sehr klein erscheint. Generell halte ich es aber bei einem intelligenten Umgang mit Energie für durchaus möglich das es auch ohne Atom oder Fossile Energien möglich ist zu Leben und zu produzieren.

Lediglich sehr Energieintensive Industriezweige die eine hohe menge Strom verbrauchen (Stahlwerke z.B.) sind weiterhin auf diese Quellen angewiesen.

@countjabberwock
Der Preis ist immer die Frage er entscheidet letztlich was wirtschaftlich ist und dadurch was gemacht wird. Mit Sicherheit kann ich es nicht sagen allerdings vermute ich das durch eine "Verdoppelung des Strompreises" Viele neue Ansätze und Techniken zur Stromerzeugung und Speicherung lukrativ werden. So unfassbar wichtig oder überzeugend gut sind weder die Kernenergie noch die fossilen Brennstoffe.

Kennst du schon diesen Ansatz der Amerikaner: Stirlingmotor beflügelt Solarkraftwerke (Youtube Video einer solchen Anlage)
Zuletzt geändert von stundenglas am 17.03.2011, 00:00, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Arne
Tastatursteuerer
Tastatursteuerer
Beiträge: 628
Registriert: 24.11.2009, 19:10
Wohnort: Berlin

Re: Klimawandel, Energiepolitik vielleicht auch A new Beginn

Beitrag von Arne »

Wer keine Zeit für die zehn Videos hat, kann ja auf die vereinfachte Version zurückgreifen: ^^

http://www.youtube.com/watch?v=tsbbyB4MFY4
Benutzeravatar
Fightmeyer
Riesiger Roboteraffe
Riesiger Roboteraffe
Beiträge: 7308
Registriert: 16.12.2004, 22:51
Wohnort: Potsdam
Kontaktdaten:

Re: Klimawandel, Energiepolitik vielleicht auch A new Beginn

Beitrag von Fightmeyer »

Ich hatte die Frage zwar schon in dem anderen Thread geschrieben, aber hier passt sie wohl besser rein.

"Hat jemand im Netz mal nen Preis gefunden, der tatsächlich für Atomstrom bezahlt werden müsste, wenn alle Kosten direkt durch den Verbraucher und nicht über die Steuern bezahlt würden?

Also die Kosten für Versicherung, Zwischen- und Endlagerung, Transport, Polizeiaufkommen usw...

Der aktuelle Preis ist ja nur ne Schönrechnung der Atomindustrie."

Ich halte das für ein Gerücht, dass Atomstrom soooo günstig ist. Vielleicht auf der Stromrechnung, aber nicht in der Summe der Ausgaben. (die am Ende ja doch der Verbraucher zahlt...)
stundenglas
Logik-Lord
Logik-Lord
Beiträge: 1113
Registriert: 20.11.2009, 20:07

Re: Klimawandel, Energiepolitik vielleicht auch A new Beginn

Beitrag von stundenglas »

Fightmeyer, für die Versicherung wird man wohl keine angaben finden. Niemand kann ein Objekt über eine so lange Zeit versichern geschweige denn das Risiko versuchen in eine Zahl zu pressen.

Als Lösung für dieses Problem hätte ich, wenn ich König wäre jedem großen Energiekonzern in Europa (und jedem Unternehmen das hier mit Energie handeln will.), die Pflicht und Kosten auf gebürgt sich um die Hinterlassenschaft des Atomzeitalters zu kümmern.

An Zahlen könntest du mal bei Greenpeace schauen, in wie Weit diese realistisch sind kann ich nicht abschätzen allerdings halte ich diese Organisation für Sachlich, bzw. so Geselschafsdienlich das sie gegeben falls auf Anfrage eine Auskunft darüber erteilen wie sich diese Zahlen zusammen setzen.

Links:
Greenpeace: Atomkraft mit 304 Milliard. Euro subventioniert
Atomenergie kostet Bundesbürger bereits 258 Milliarden Euro
Benutzeravatar
Fightmeyer
Riesiger Roboteraffe
Riesiger Roboteraffe
Beiträge: 7308
Registriert: 16.12.2004, 22:51
Wohnort: Potsdam
Kontaktdaten:

Re: Klimawandel, Energiepolitik vielleicht auch A new Beginn

Beitrag von Fightmeyer »

Danke für die Links.

Noch ein Grund mehr so schnell wie möglich aus Atomenergie auszusteigen.
Rein sachlich gesehen MÜSSEN doch alle Politiker, die dagegen argumentieren von der Atomlobby geschmiert sein. Mit gesundem Menschenverstand ist doch ein Festhalten am Atomstrom nicht zu erklären. Wollen wir nur hoffen, dass die nächsten Landtagswahlen der CDU und FDP einen gehörigen Dämpfer verpassen. Zwischenzeitlich war ja die FDP im Bundesschnitt wieder bei 5%+ angekommen. Ich hoffe, das änder sich wieder. Der Deutsche Michel vergisst einfach viel zu schnell.

Hier übrigens noch interessante Äußerungen in der Gegenüberstellung.
http://www.tagesschau.de/multimedia/bil ... ik100.html

Verlogenes Pack. Ich glaube, wir befinden uns auf einem neuen Höchstniveau, was das Misstrauen in die Politik betrifft. Bei mir ist es jedenfalls der Reflex der, dass ich beim Anblick von Merkel und Co. sofort an "Lügner" denke.

Ein schöner Kommentar zum Thema...
http://www.tagesschau.de/kommentar/atom164.html
Benutzeravatar
JoeX
Riesiger Roboteraffe
Riesiger Roboteraffe
Beiträge: 6151
Registriert: 15.09.2009, 16:34
Wohnort: Asgaard

Re: Klimawandel, Energiepolitik vielleicht auch A new Beginn

Beitrag von JoeX »

Aber man sollte auch mal erwähnen das Kohle und auch "alternative" Energien auch vom Staat subventioniert werden.
Video games ruined my life. Good thing i have two extra lives..........................
Benutzeravatar
Möwe
Rabenseele
Rabenseele
Beiträge: 15369
Registriert: 12.02.2006, 17:04

Re: Klimawandel, Energiepolitik vielleicht auch A new Beginn

Beitrag von Möwe »

Fightmeyer hat geschrieben:Verlogenes Pack.
Das Problem bei ganz vielen politischen Diskussionen ist, dass die Politiker ihre wahren Argumente nicht offenlegen. Dehalb interessieren sie Gegenargumente zu ihren vorgeschobenen Argumenten auch nicht besonders und sie können sich davon völlig unbeeindruckt geben - weil sie es tatsächlich sind.
Das Problem ist dabei, dass Politiker ihre plötzlichen und seltsamen Umschwünge dann nicht damit erklären können, dass sie sich die Gegenargumente plötzlich (wenigstens teilweise) zu eigen gemacht haben.
Man hält sie dann für verlogen - aber eigentlich aus den falschen Gründen.

Ich muss sagen, das alles finde ich ein sehr gutes Argument für Wikileaks oder ähnliche Aktionen: die Politiker sollten dazu verpflichtet sein, den Bürgern die wahren Gründe offenzulegen, statt immer irgendwelche Shows abzuziehen.
„Was auch immer geschieht: Nie dürft ihr so tief sinken,
von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.“
Erich Kästner
Benutzeravatar
Fightmeyer
Riesiger Roboteraffe
Riesiger Roboteraffe
Beiträge: 7308
Registriert: 16.12.2004, 22:51
Wohnort: Potsdam
Kontaktdaten:

Re: Klimawandel, Energiepolitik vielleicht auch A new Beginn

Beitrag von Fightmeyer »

@JoeX
Der riesige Kostenfaktor "Lagerung" ist aber sicher nicht zu unterschätzen. Und das sind Kosten, die nicht nur für ein paar Jahre anfallen, sondern da werden unsere Ururururururur...enkel noch für blechen dürfen.
Möwe hat geschrieben:Ich muss sagen, das alles finde ich ein sehr gutes Argument für Wikileaks : oder ähnliche Aktionen: die Politiker sollten dazu verpflichtet sein, den Bürgern die wahren Gründe offenzulegen, statt immer irgendwelche Shows abzuziehen.
Dann würden sie aber nicht mehr gewählt werden und nur darum geht es. Machterlangung und Machterhalt. AUf kommunaler Ebene mag es noch überzeugte Politiker geben, die für ihre Region etwas bewegen wollen, aber auf Landes- und Bundesebene ist das meinem Empfinden nach nur noch Geschacher und Machtrangelei.

Das Problem ist auch, das der kommunale Politiker beim Karriereaufstieg dann in genau die gleichen Bahnen läuft.

Das wird also ewig so bleiben und die wahren Gründe werden nie offen kommuniziert werden.
stundenglas
Logik-Lord
Logik-Lord
Beiträge: 1113
Registriert: 20.11.2009, 20:07

Re: Klimawandel, Energiepolitik vielleicht auch A new Beginn

Beitrag von stundenglas »

Fightmeyer hat geschrieben: Noch ein Grund mehr so schnell wie möglich aus Atomenergie auszusteigen.
Rein sachlich gesehen MÜSSEN doch alle Politiker, die dagegen argumentieren von der Atomlobby geschmiert sein.
Nun ich pers. finde es erschreckend wie sich jetzt in Deutschland alles dreht und wendet. Und ich habe heute Nachmittag eine Radio-Diskussion zu dem Thema verfolgt. Es scheint als sei ein kritische "Menge" auch in den Köpfen der Bundesbürger Entstanden die eben nicht nach Argumenten entscheidet sondern nach Gefühl.

Auch wenn ich Atom-Enregie nicht ganz positiv gegenüber eingestellt bin und mich dieser Verlogene Umgang mit allem Entsprechend demoralisiert und auch Wütend macht. Ist es genauso schlimm wenn ich mir Vorstelle das wir als einziges Land jetzt alles "Unüberlegt übers Bein brechen". Denn genau das ist es.

Ich habe in etwa genau soviel Angst von einem GAU wie vor dem (oder den Folgen des) Klimawandel und als Mittel gegen das CO2 Problem finde ich durchaus das Atomreaktoren eine Lösung sind.

Die Atomenergie und das Strahlenproblem ist ein Problem das sich mit einem grossen Raum oder über eine grosse Distanz quasi von alleine löst. Gäbe es schon einen Space-Elevator und die Möglichkeit den Müll einfach auf dem Mars zu verwahren, wäre das Müllproblem gelöst (Bis man diesen Planeten wieder besiedeln möchte). Aber das geht natürlich nur wenn man den Müll bewegen oder verschieben kann und ihn nicht ausnahmslos unter der Erde Speichert oder noch schlimmer in der Asse die mittlerweile Problem macht. Oder in diesen Fässern die sich langsam zersetzen. Man muss den Müll umpacken können, am besten vollautomatisch und ihn sicher bewegen.

Der aktuelle Umgang ist schrecklich, also das man es ins Meer pumpt oder irgendwo in Russland einfach rumstehen lässt.

Sicherlich ist es schlimm wenn man z.B. ein Gebiet wie Tschernobyl hat das man nicht mehr betreten kann. Aber wie viele Orte auf der Erde sind durch den Bergbau wohl schon zu einem Niemandsland geworden? Diese Aluminium-Werke (Oder waren das die Ölsand-Fördergebiete?) in Kanada und Australien oder die Kohle-Tagebau meinen.

Mir wäre es lieber diese Kohlekraftwerke abzuschalten oder das Geld was für die Demonstranten von Castor-Transporten ausgegeben wird direkt in Erneuerbare Energien (für öffentliche Gebäude) geht oder in verbesserte Stromleitungen. Aber noch besser ist es wenn die Vorsorge in den Kraftwerken noch einmal überdacht wird. Genauere Sensoren für Erdbeben oder Bewegungen der Erde (Stichwort AKW Neckersheim). Und das man ein Notfallsystem entwickelt das selbst bei einem Ausfall des Kühlsystems durch unterschiedliche Gründe. Wenigstens mit einer solchen Situation wie aktuell in Japan klar kommt. Das können Autonome Kühlsysteme sein Oder eben wasserdichte Reaktoren, wenn sie schon an der Küste stehen.
Benutzeravatar
Floyd
Logik-Lord
Logik-Lord
Beiträge: 1088
Registriert: 14.03.2004, 19:59

Re: Klimawandel, Energiepolitik vielleicht auch A new Beginn

Beitrag von Floyd »

Möwe hat geschrieben:Das Problem bei ganz vielen politischen Diskussionen ist, dass die Politiker ihre wahren Argumente nicht offenlegen. Dehalb interessieren sie Gegenargumente zu ihren vorgeschobenen Argumenten auch nicht besonders und sie können sich davon völlig unbeeindruckt geben - weil sie es tatsächlich sind.
Da du diesen Punkt bereits bei der Guttenberg-Affäre angeführt hast: Könntest du das eventuell etwas konkretisieren? Ist das mehr eine persönliche Vermutung von dir, oder hast du "insights"? ;)
Welcher Art sind dann die Argumente, die nicht offengelegt werden? Sind es die von Fightmeyer kolportierten Schmierereien, oder sachliche Gründe?
Benutzeravatar
Möwe
Rabenseele
Rabenseele
Beiträge: 15369
Registriert: 12.02.2006, 17:04

Re: Klimawandel, Energiepolitik vielleicht auch A new Beginn

Beitrag von Möwe »

Ich weiß was, was du nicht weißt. :mrgreen:
Aber wenn man die Politik etwas verfolgt, drängt sich dieser Verdacht ganz ohne "insights" förmlich auf. Meist ist es wohl auf Lobbyismus oder Angst vor Macht- oder Gesichtsverlust oder auf "Sachzwänge" zurückzuführen. Sachliche Argumente sind es wohl eher selten.
Ich werde jetzt aber ganz sicher nicht anfangen, einzelne Beispiele durchzu disutieren..
„Was auch immer geschieht: Nie dürft ihr so tief sinken,
von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.“
Erich Kästner
Benutzeravatar
Floyd
Logik-Lord
Logik-Lord
Beiträge: 1088
Registriert: 14.03.2004, 19:59

Re: Klimawandel, Energiepolitik vielleicht auch A new Beginn

Beitrag von Floyd »

Möwe hat geschrieben:Ich weiß was, was du nicht weißt. :mrgreen:
Immerhin weiß ich das jetzt ;).
Du hast deine These eben recht überzeugt vertreten, daher mein Interesse.
Beowulf

Re: Klimawandel, Energiepolitik vielleicht auch A new Beginn

Beitrag von Beowulf »

Manchmal frage ich mich: Wo ist der Pioniergeist geblieben? Früher hat man sich über alle Risiken von Atomkraft hinweggesetzt, und mit unerschütterlichem Optimismus diese zur Energiequelle der Zukunft erkoren.
Aber nun? Überall nur noch Zauderer in Kleinredner, nur weil vielleicht mal eines der Windrädchen umkippen könnte. :roll:
Antworten