Anglizismen - top oder Flop?
- DasJan
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Anglizismen - top oder Flop?
Also damit alle wissen worum es geht:
Ich habe in einem anderen Thread das Wort "gepublished" benutzt.
Sledge_Hammer hat dann mit Gottsched argumentiert, dass Anglizismen doof sind und sagt, das höchste Kulturgut eines Volkes sei die Sprache. Halt die klassische Anti-Anglizismen-Argumentation.
Also, was haltet ihr von Anglizismen?
Das Jan
Ich habe in einem anderen Thread das Wort "gepublished" benutzt.
Sledge_Hammer hat dann mit Gottsched argumentiert, dass Anglizismen doof sind und sagt, das höchste Kulturgut eines Volkes sei die Sprache. Halt die klassische Anti-Anglizismen-Argumentation.
Also, was haltet ihr von Anglizismen?
Das Jan
- max_power
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Meiner Meinung nach, sollten man versuchen, Anglizismen so weit möglich zu vermeiden. Wobei natürlich Ausnahmen die Regel bestätigen, man sollte es nicht krampfhaft versuchen.
„Es müsste immer Musik da sein, bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo's am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“ (Floyd, Absolute Giganten)
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Unnötige Anglizismen sind nur albern, wer's reinkriegt, schaut Euch mal Fußball im österreichischen Fernsehen an - da seht ihr, wie eine Sprache verballhornt werden kann.
Und richtig peinlich wird's, wenn englische Wörter falsch in deutschen Sätzen verwendet werden.
WiDDY.
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Also mir fleuchen auch öfter mal Anglizismen aus dem Gebeiss... sometimes real peinlich sowas. Ich finde wir Deutschen, Österreicher etc. stehen mittlerweile vor den anderen Nationen wie die Deppen da, mit unserer liebedienerisch-unstolzen Art Englisch überall einzuflechten. Niemand möchte seine Muttersprache auf Dauer abgeben, aber wir arbeiten schon mal fleissig daran...
Ich glaube, dass hat was mit unserer Neigung zu tun, gern geheimnisvolle Versprechungen in Form von Wörtern zu bekommen, die die meisten nicht mal richtig zu verstehen...wir haben halt ein ziemlich phantasiebegabtes Volk schätz ich mal...oder wir träumen gern vor uns hin. Mir gehen Anglizismen eigentlich auf den Keks, weil es unsere Fähigkeit vermindert, selbst an neuen Wörtern zu basteln, die dann wiederum unsere Sprache lebendig halten. Ich fand zum Beispiel den Zugewinn an drolligen neuen Wörtern wie "Broiler"= Brathähnchen oder "Wimmerplaste" = Ghettoblaster nach dem Fall der Mauer extrem cool. Ich befürchte allerdings dass die östliche Sprachkreativität auch mittlerweile am veröden ist.
Andererseits...die englische Sprache ist ja stark ursprünglich angelsächsischer Herkunft soweit ich weiss, und die Angelsachsen kamen ja wohl aus unserer Ecke.... da schliesst sich also der Kreis?
So gesehen könnte man sich wieder entspannen![Rolling Eyes :roll:](/phpbb/images/smilies/icon_rolleyes.gif)
Ich glaube, dass hat was mit unserer Neigung zu tun, gern geheimnisvolle Versprechungen in Form von Wörtern zu bekommen, die die meisten nicht mal richtig zu verstehen...wir haben halt ein ziemlich phantasiebegabtes Volk schätz ich mal...oder wir träumen gern vor uns hin. Mir gehen Anglizismen eigentlich auf den Keks, weil es unsere Fähigkeit vermindert, selbst an neuen Wörtern zu basteln, die dann wiederum unsere Sprache lebendig halten. Ich fand zum Beispiel den Zugewinn an drolligen neuen Wörtern wie "Broiler"= Brathähnchen oder "Wimmerplaste" = Ghettoblaster nach dem Fall der Mauer extrem cool. Ich befürchte allerdings dass die östliche Sprachkreativität auch mittlerweile am veröden ist.
Andererseits...die englische Sprache ist ja stark ursprünglich angelsächsischer Herkunft soweit ich weiss, und die Angelsachsen kamen ja wohl aus unserer Ecke.... da schliesst sich also der Kreis?
So gesehen könnte man sich wieder entspannen
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- Hexenjohanna
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Ach...was ich eben vergessen habe...
hier ein Link zu einem interessanten Magazin zu diesem Thema:
http://vds-ev.de/verein/sprachnachrichten/sn2003-03.pdf
Ich geh nicht mit allem konform was da gesagt wird, aber igug (imgrossenundganzen) steht viel drin, das ich unterschreiben würde.
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- max_power
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Hm, wie sieht es eigentlich mit "Hm"
, "BTW." u.ä. aus?
![Wink ;)](/phpbb/images/smilies/icon_wink.gif)
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Meine zwei Euro-Cent:
Unnötige Anglizismen finde ich auch albern, bei der Definition von "unnötig" gehen die Meinungen aber wohl auseinander. Genauso albern und sehr belustigend finde ich es nämlich z.B., wenn man im Glauben, sein "höchstes Kulturgut" zu wahren, in Internet-Foren bierernst Wörter wie "Gesprächsfaden" benutzt, obwohl "Thread" nun wirklich allgemein anerkannt ist.
Mich nervt etwas diese Ansicht, Fremdsprachen - insbesondere Anglizismen - würden unsere Sprache Stück für Stück verarmen und letztendlich völlig vernichten. Eine Sprache war schon immer ein lebendiges Gebilde und ist es auch heute noch. Sie wächst, verändert sich, übt Einfluss auf andere Sprachen aus und ist dem Einfluss anderer Sprachen ausgesetzt. Den Glauben, es wäre möglich (oder sinnvoll), die deutsche Sprache in ihrem jetzigen Zustand (oder dem Zustand vor 20 Jahren) einzufrieren und die Überzeugung, es sei nötig, sie vor "Angriffen" zu schützen, halte ich für naiv und unflexibel.
Aber wie gesagt, übertreiben muss man es auch nicht ("Keine Boyband war tighter oder hatte nen besseren Flow als ihr", D. Bohlen)...
Das Jan
Unnötige Anglizismen finde ich auch albern, bei der Definition von "unnötig" gehen die Meinungen aber wohl auseinander. Genauso albern und sehr belustigend finde ich es nämlich z.B., wenn man im Glauben, sein "höchstes Kulturgut" zu wahren, in Internet-Foren bierernst Wörter wie "Gesprächsfaden" benutzt, obwohl "Thread" nun wirklich allgemein anerkannt ist.
Mich nervt etwas diese Ansicht, Fremdsprachen - insbesondere Anglizismen - würden unsere Sprache Stück für Stück verarmen und letztendlich völlig vernichten. Eine Sprache war schon immer ein lebendiges Gebilde und ist es auch heute noch. Sie wächst, verändert sich, übt Einfluss auf andere Sprachen aus und ist dem Einfluss anderer Sprachen ausgesetzt. Den Glauben, es wäre möglich (oder sinnvoll), die deutsche Sprache in ihrem jetzigen Zustand (oder dem Zustand vor 20 Jahren) einzufrieren und die Überzeugung, es sei nötig, sie vor "Angriffen" zu schützen, halte ich für naiv und unflexibel.
Aber wie gesagt, übertreiben muss man es auch nicht ("Keine Boyband war tighter oder hatte nen besseren Flow als ihr", D. Bohlen)...
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- Hans
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Im Übrigen, schaut ab und zu mal in Amerikanische Zeitungen, wie die mittlerweile mit deutschen Begriffen um sich werfen.. ich sag nur Gasthaus... oder Ehrgeiz.
Hier noch zwei interessante Verknüpfungen:
http://humanlanguages.com/rlerfeng.htm (erfundende Englische Wörter)
http://germanenglishwords.com (deutsche Wörter im Englischen)
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http://humanlanguages.com/rlerfeng.htm (erfundende Englische Wörter)
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