Also "Intel HD" sind keine unabhängigen Grafikprozessoren, sondern Bestandteil von Intel Prozessoren und als solche schwächer als unabhängigen Grafikprozessoren.
"Intel HD" ist zudem keine Bezeichnung für eine immer gleiche Hardware als Bestandteil von verschiedenen Intel Prozessoren. Vielmehr wurde die Grafikhardware von Intel Prozessoren wie die Prozessoren immer weiterentwickelt, aber ab der ersten Generation von Core ix Prozessoren wurde die übergreifende Bezeichnung "Intel HD" beibehalten. D.h. wir reden hier von einer ganzen Reihe verschiedener Grafikhardware mit Namen "Intel HD". Siehe auch hier:
http://en.wikipedia.org/wiki/Intel_HD_Graphics
http://en.wikipedia.org/wiki/Comparison ... sing_units
Man kann also nicht von
der "Intel HD" Grafikhardware reden. Die Leistungsfähigkeit differiert entsprechend und auch die unterstützten Grafikfeatures unterscheiden sich. Man kann aber sagen, dass grundsätzlich mindestens DirectX 10 und OpenGL 2.0 unterstützt wird. Damit erfüllt "Intel HD" Grafik theoretisch fast immer die Anforderungen von Adventures an Grafikfeatures. Es gibt trotzdem häufig Probleme:
1. "Intel HD" Grafikhardware verfügt fäufig nur über wenig eigenen Speicher (auch Grafikspeicher, VRAM, dedicated RAM genannt). Manchmal sind es nur 64 oder 128MB während bei richtigen Grafikkarten heutzutage 512 MB schon klein sind und 1024 MB normal ist. Wird mehr Grafikspeicher benötigt, sprechen die "Intel HD" Treiber statt dem Grafikspeicher den normalen Arbeitsspeicher (RAM) an. Einige Spiele starten erst gar nicht, weil sie zu wenig Grafikspeicher erkennen. Einige Spiele kommen mit der Speicherverwaltung durch die "Intel HD" nicht klar und produzieren Bildfehler und ähnliches. Für einige Spiele ist die Verwendung von Arbeitsspeicher als Grafikspeicher schlicht zu langsam. Und bei einigen Systemen wird durch die Nutzung des Arbeitsspeichers als Grafikspeicher der Arbeitsspeicher so weit reduziert, dass zu wenig Arbeitsspeicher für das Spiel übrig bleibt.
2. Intels Treiber für die "Intel HD" Grafikhardware werden nicht so konsequent weiterentwickelt und es wird nicht so sehr auf Kompatibilität geachtet wie bei den Grafikspezialisten von NVidia und AMD/ATI. D.h. gerade bei unbekannteren Spielen (und das sind Adventures nunmal) kommt es hier gerne zu Inkompatibilitäten (Bildfehler, Abstürze, etc.)
3. "Intel HD" Grafikhardware ist unabhängig von den unterstützten Grafikfeatures relativ leistungsschwach. Und zwar nicht nur im Vergleich zu halbwegs aktuellen Grafikkarten, sondern auch zu der Grafikhardware, die AMD in ihre Prozessoren verbaut. Der Unterschied wird hier geringer, aber bislang hat AMD hier bei der Grafikhardware innerhalb von Prozessoren noch die Nase vorn (während es bei der Leistung des eigentlichen Prozessors anders herum ist). Das gilt jeweils für die vergleichbare Generation Prozessoren. Die neueste "Intel HD" Grafikhardware übertrifft natürlich die erste Generation von in Prozessoren integrierter Grafikhardware von AMD.
Das klingt jetzt nach einer Menge hätte, wenn und aber...
Und genau das ist auch das Problem. Es gibt eine Menge Adventures (gerade ältere, aber auch neuere) die mit jeder "Intel HD" Grafikhardware laufen. Es gibt einige Adventures, die nur mit der neueren "Intel HD" Grafikhardwareversionen ganz gut oder überhaupt läuft. Und es gibt einige Adventures, die aufgrund der genannten Eigenheiten der "Intel HD" Grafikhardware nicht laufen.
Wenn es einem nicht drauf ankommt, genau bestimmte Wunschtitel spielen zu können, sofern es genügend Spielfutter gibt, so kann man durchaus auf "Intel HD" Grafikhardware zurückgreifen. Dann sollte man vor dem Kauf, sofern verfügbar, eine Demo ausprobieren oder recherchieren. Und auf die 3D Grafikknaller, die es im Adventure Genre gibt (z.B. Memento Mori 2, der letzte Sherlock Holmes Titel oder das kommende Dreamfall Chapters), muss man halt verzichten. Mit Glück kann man sie mit stark verminderten Grafikeinstellungen (Qualität & Auflösung) spielen.