Tag 15: S̵t̵i̵l̵l̵e̵ Diebische Nacht Allerseits
Erstellt von: PfitschiPfeil
Getestet von: Südgrund
Bitte während der Rätselzeit keine Tipps oder gar die Lösung öffentlich posten. Posts werden in diesem Fall zensiert. Nach Einsendeschluss darf ohne Einschränkungen diskutiert werden.
Auflösung
Der Text dient in erster Linie der Einführung und als Stimmungsmacher. Die Figur des Simon Brenner und auch der (ungewöhnliche) Schreibstil sind vom österreichischen Autor Wolf Haas entlehnt. Trotzalledem haben sich auch im Text zumindest 2 Hinweise versteckt. Der Titel "Diebische Nacht Allerseits" führ zu dem Akronym "DNA" - das Thema des Rätsels. Weiters sind die Anfangsbuchstaben eines jeden Absatzes farbig, wobei das gelbe "J" hier nur der Ablenkung diente, während "G", "A", "T" und "C" die 4 Basen der DNA (Thymin, Guanin, Adenin und Cytosin) repräsentieren und in den Farben dargestellt sind, wie sie auch standardmäßig in Chromatogrammen (die bunten Kurven) von DNA Sequenzierungen (experimentelle Bestimmung der DNA Sequenz) verwendet werden.
Alternativ konnte man auch einfach über die Google-Bildersuche einsteigen, man sollte hier direkt Beispiele an DNA Chromatogrammen erhalten, die in der Regel auch bereits mit den richtigen Basen annotiert sind.
An sich kann man die DNA Sequenz direkt in die Protein-Sequenz umwandeln (es gibt hierführ auch zahlreiche Onlinetools, unter anderem hier - wenn man den Weg über die Code-Sonne nimmt, wird einem auffallen, dass dort kein "T" zu finden ist, sondern stattdessen ein "U". Dies bedingt sich aus der biologischen Abfolge der Proteinsynthese, die immer von DNA über RNA nach Protein abläuft. In der RNA findet sich nun statt dem "T" in der DNA ein "U" (Uracil) - eine (chemisch) leicht abgewandelte Base, die jedoch equivalent wie "T" kodiert.
Dieser Schritt (RNA -> Protein) wird in der Fachsprache auch "Translation" genannt. Führen wir das nun erfolgreich durch erhalten wir die eigentliche Frage: "WIE HEISST SANTAS VIERTES RENTIER LT KAESTNER".
Eine Google-Suche nach "Rentier" und "Kästner" sollte euch dann sogleich zum Gedicht "Besuch vom Sankt Nikolaus" aus 1947 führen. DIes ist eine Übersetzung des amerikanischen Gedichts "A Visit from St. Nicholas" Clement Clarke Moore aus dem Jahr 1822, welches erstmalig die Namen der 8 Rentiere von Santa Claus erwähnt (das "9." - Rudolph - kam erst später hinzu). Soweit so gut. Der gute alte Kästner hatte jedoch irgendwie Probleme mit dem Zählen und obwohl er in Zeile 15 noch von "Acht winzige Rentierchen kamen gerannt,[...]" spricht, fehlt am Ende bei der Aufzählung der Namen offensichtlich eines ("Lost in Translation"?):
Alternativ konnte man auch einfach über die Google-Bildersuche einsteigen, man sollte hier direkt Beispiele an DNA Chromatogrammen erhalten, die in der Regel auch bereits mit den richtigen Basen annotiert sind.
Trägt man nun die Basen entsprechend in das Formular rechts ein, erhält man die DNA-Sequenz. Diese ist auf dem Notizblock bereits in sog. "Tripletts" (Dreier-Gruppen) aufgeteilt - ein Hinweis darauf, was im nächsten Schritt zu tun ist. Wer nachzählt wird auch feststellen, dass aus den 117 Basen am Ende die Frage aus 39 Buchstaben gebildet werden soll. Wer hier kurz nachliest, wird (hoffentlich) schnell auf den genetischen Code stoßen (auch symbolisch durch die "Code-Sonne" dargestellt). Je 3 Basen (das Triplett) kodieren dabei für eine Aminisäure (die Bausteine von Proteinen). Letztere können entweder durch einen Code aus 3 Buchstaben (z.B Arg für Arginin) oder im sogenannten 1-Letter-Code (R für Arginin) dargestellt werden. Wir brauchen natürlich letzteren.Ein kurzer technischer Exkurs für die Interessierten: diese typischen DNA Chromatogramme entstehen bei der sog. Sanger-Sequenzierung (eine bereits relativ alte Methode). Dabei wird die zu sequenzierende DNA kopiert, wobei jedoch "farbig"-markierte Basen untergemischt werden, die beim Einbau der kopierten DNA zu einem Abbruch der Kopie führen ("Kettenabbruch-Sequenzierung"). Man erhält sodann eine Mischung aus DNA Molekülen von unterschiedlichen Längen, die am Ende jeweils die Farbcodierte Base beinhalten. Die Mischung der DNA Moleküle wird sodann über eine Kapillare nach der Länge aufgetrennt und die "farbige" Base am Ende von einem Detektor ausgelesen.
So steht dann jede der Kurven im Chromatogramm für eine Base am Ende eines DNA-Stranges der Länge n, und die darauffolgende Kurve entsprechend der Länge n+1.
An sich kann man die DNA Sequenz direkt in die Protein-Sequenz umwandeln (es gibt hierführ auch zahlreiche Onlinetools, unter anderem hier - wenn man den Weg über die Code-Sonne nimmt, wird einem auffallen, dass dort kein "T" zu finden ist, sondern stattdessen ein "U". Dies bedingt sich aus der biologischen Abfolge der Proteinsynthese, die immer von DNA über RNA nach Protein abläuft. In der RNA findet sich nun statt dem "T" in der DNA ein "U" (Uracil) - eine (chemisch) leicht abgewandelte Base, die jedoch equivalent wie "T" kodiert.
Dieser Schritt (RNA -> Protein) wird in der Fachsprache auch "Translation" genannt. Führen wir das nun erfolgreich durch erhalten wir die eigentliche Frage: "WIE HEISST SANTAS VIERTES RENTIER LT KAESTNER".
Eine Google-Suche nach "Rentier" und "Kästner" sollte euch dann sogleich zum Gedicht "Besuch vom Sankt Nikolaus" aus 1947 führen. DIes ist eine Übersetzung des amerikanischen Gedichts "A Visit from St. Nicholas" Clement Clarke Moore aus dem Jahr 1822, welches erstmalig die Namen der 8 Rentiere von Santa Claus erwähnt (das "9." - Rudolph - kam erst später hinzu). Soweit so gut. Der gute alte Kästner hatte jedoch irgendwie Probleme mit dem Zählen und obwohl er in Zeile 15 noch von "Acht winzige Rentierchen kamen gerannt,[...]" spricht, fehlt am Ende bei der Aufzählung der Namen offensichtlich eines ("Lost in Translation"?):
In rot die Reihung der Rentiere, wie sie gedacht war - damit wäre die Lösung: Sternschnupp'. Nachdem es aber gerade auch in Hinblick auf das Originalgedicht hier Interpretationsspielraum gab, habe ich auch die (wenigen) Einsendungen, die "fliegende Hitz'" eingesendet hatten ebenfalls gelten lassen.Die Rentiere kamen daher wie der Wind,
und der Alte, der pfiff, und er rief: «Geschwind!
Renn, Renner[1]! Tanz, Tänzer[2]! Flieg, fliegende Hitz'[3]!
Hui, Sternschnupp[4]'! Hui, Liebling[5]! Hui, Donner[6] und Blitz[7]!
Die Veranda hinauf, und die Hauswand hinan!
Immer fort mit euch! Fort mit euch! Hui, mein Gespann!»