Europa ist größer geworden

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Mic
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Europa ist größer geworden

Beitrag von Mic »

Die EU ist um zehn Länder reicher geworden. Hat das für Euch irgendeine Bedeutung oder geht Euch das am sprichwörtlichen Arsch vorbei?
Für mich persönlich spielen eventuelle "neue Märkte" keine Rolle. Ich finde es einfach nur schön, dass wir symbolisch näher zusammengerückt sind. Der Westen hat ein wenig mehr Osten bekommen, was ihm sicherlich gut tun wird.
Wenn Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nichts weiter sind als verlorene Ideen aus einer anderen Ära,
etwa wie Boote auf einem ausgetrockneten See, dann ist die Beendigung eines Prozesses nie zu definieren.
feuer
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Beitrag von feuer »

Ich hab gestern gefeiert ohne Ende!!

Und ich war echt unglaublicherweise der EINZIGE auf dem gesamten Pariser Platz in Berlin der eine EU-Fahne dabei hatte!!

Dafür bin ich dann von zwei Fernsehstationen und etlichen Photographen aufgenommen worden, weil ich den Countdown gebrüllt habe, die Fahne geschwenkt und ganz allgemein gesprungen, gejubelt und die Europa-Hymne gesungen habe! :D :D :D

Für mich war das also ein großes Ereignis, ganz klar! :)
Dr. Zoidberg: "Now, I'm not saying that professor Farnsworth is old, but if you consider his age, he's likely to die soon!"
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Hexenjohanna
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Beitrag von Hexenjohanna »

Ideell gesehen finde ich es auch gut, dass Europa sich vergrössert.

Materiell gesehen befürchte ich sehr, dass die Vorteile auf Seiten der Nutzniesser des "global playings" bleiben. Von dem Luxus unserer Eltern- bzw. Großelterngeneration können wir uns mit ziemlicher Sicherheit aus mehreren Gründen langfristig verabschieden. Ich meine damit hauptsächlich die demografischen Faktoren.

Ich habe bezüglich der Europa-Erweiterung Angst, dass uns hier die wenigen, verbliebenen "Einfach-Arbeitsplätze" wegbrechen bzw. es bei diesen zu noch mehr Lohndumping kommt, weil mit Sicherheit auch viele mittelständische Unternehmen beginnen werden, ihre Produktion in den Osten zu verlagern.

Irgendwer muss ja später mal die ganzen Rentenempfänger durchfüttern, vor allem die meiner Generation. Deutschlands Bevölkerung setzt sich ja nicht nur aus gutgebildeten Akademikern bzw. Spezialisten zusammen, denn dass ist nicht die Mehrheit sondern die Minderheit.

Wenn Leute mit normaler Ausbildung demnächst möglicherweise in Massen zusammen mit den Rentenempfängern dem Staat auf der Tasche liegen sollten, weiß ich nicht, wie das gehen soll.
Das kann dann eigentlich irgendwann nur in Abwanderungswellen aus Deutschland bzw. in einer zwei Klassen - Gesellschaft enden. :cry:

Außerdem finde ich es nicht gut, das ein deutscher Arbeitnehmer indirekt den Wegfall seines Arbeitsplatzes mit seinen Steuern für den "Aufbau Ost, 2. Teil" subventioniert. Das hat den westdeutschen Arbeitnehmern schon beim "Aufbau Ost, 1. Teil" nicht besonders gutgetan.
Laß mich den Aberglauben eines Volkes schaffen, und mir ist es gleich, wer ihm seine Gesetze oder seine Lieder gibt.

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gonzo

Beitrag von gonzo »

Ich habs bis gestern nicht mal gewusst.

Ich versteh nicht so ganz was es da zu feiern gibt....was is jetzt groß für mich anders??
nich so viel schätz ich... is halt mal wieder ein kleiner Absatz mehr auswendig zu lernen in den Geschichtsbüchern der zukunft....toll
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Hans
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Beitrag von Hans »

gonzo hat geschrieben:Ich habs bis gestern nicht mal gewusst.

Ich versteh nicht so ganz was es da zu feiern gibt....was is jetzt groß für mich anders??
nich so viel schätz ich... is halt mal wieder ein kleiner Absatz mehr auswendig zu lernen in den Geschichtsbüchern der zukunft....toll
Vielleicht solltest du dich erstmal informieren, bevor du hier sowas postest (ich möchte deine Meinung nicht wieder bewerten, sonst drehst du mir wieder das Wort auf der Zunge um). Ich begrüße den Schritt auf jeden Fall, wenn ich auch einige Bedenken in Richtung Gaybraschs Gedanken habe. Ich führe das später aus, habe momentan keine Zeit.
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Tron
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Beitrag von Tron »

Bin 100pro gegen die ganze EU-Geschichte... da fallen mir auf Anhieb ned mal alle Gründe ein... außerdem mag ich ned so viel tippseln... bissi was halt:

Bin schon allein deswegen gegen die EU, weil die ganze Konstruktion nur mit viel gutem Willen als "wirklich" demokratisch angesehen werden kann - bedenklich für eine supranationale Gemeinschaft mit umfangreichen Einfluss auf die Gesetzgebung der Mitgliedsstaaten.

Mehr Mitgliedsstaaten bedeuten nach derzeitiger Struktur weniger Entscheidungsfähigkeit - noch mehr Verhandlungen und gequatsche dass zu nix führt - juhu!

Wo werden wohl die meisten Agrar-Subventionen in Zukunft hinfliessen? Nicht nach West-Europa jedenfalls!

Als jemand der sowieso dafür wäre, viele der größeren Staaten in kleinere aufzusplitten (Freiheit für Bayern! :)) frag mich warum Länder wie Ungarn gerade jetzt Befugnisse an eine überstaatliche Organisation abgeben wollen. Anstatt erstmal abzuwarten, wann denn irgendma ne Grenze des Wachstums in Sicht kommt gleichma Beitreten dassman dabei ist... brrr.

Zu guter letzt bin ich noch der Überzeugung, dass die ganze EU eh hauptsächlich was für die Selbstbeweihräucherung der Politiker ist. Jeder will sich feiern lassen, weil genau er/sie soooooviel zur ach so tollen Einigung beigetragen hat. Übrigens kamma im EU-Konstrukt prima Beamte und Politics unterbringen, die im Inland keiner haben will...

Det wars erstma!
Ich kann mir eine Signatur ned leisten drum hab ich keine
Wintermute
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Beitrag von Wintermute »

Tron hat geschrieben:Übrigens kamma im EU-Konstrukt prima Beamte und Politics unterbringen, die im Inland keiner haben will...
Das ist leider ein Hauptproblem der Deutschen und vieler anderer Länder: Sie schicken fast nur die schwächeren Politiker in die europäische Politik, die Franzosen z.B. machen das nicht.

Deswegen haben die Franzosen bei einigen europäischen Gesetzgebungen leichte Vorteile für sich aushandeln können, da sich die Politiker der anderen Länder nicht gegen sie durchsezten konnten.
Gonzo ??!

Beitrag von Gonzo ??! »

Hans hat geschrieben: Vielleicht solltest du dich erstmal informieren, bevor du hier sowas postest (ich möchte deine Meinung nicht wieder bewerten, sonst drehst du mir wieder das Wort auf der Zunge um). Ich begrüße den Schritt auf jeden Fall, wenn ich auch einige Bedenken in Richtung Gaybraschs Gedanken habe. Ich führe das später aus, habe momentan keine Zeit.
1. ICH habe DIR nie das Wort im Mund umgedreht.

2. Warum kann ich nicht posten dass ich diesbezüglich kein Interesse habe? Ich sage nicht, dass das gut ist oder so. Aber ich lese keine Zeitung und schau auch kaum Fernsehen. (so gut wie gar nicht, was perhaps mit meinem schlechten empfang zu tun hat)
Mich interessiert wirtschaft und Politik nicht. Andere Dinge wiederum umso mehr. Fühl dich doch nicht gleich angegriffen davon. (ich versteh dein Posting wieder nicht.) Oben hat doch mic gefragt, obs uns am "arsch vorbei geht" ---meine Antwort ja. ..is doch okay, nicht?

3. (was ist los mit dir?)
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Sukram
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Beitrag von Sukram »

Ich steh dem ganzen mit gemischten Gefühlen entgegen. Zunächst mal wegen der Umgestaltung der ganzen Subventionen, was Tron schon erwähnte. Deutschland zahlt sowieso schon am meisten in die EU ein (soweit ich weiß) und kriegt jetzt wohl noch weniger. Na prima, wir sind der EU-Motor, den man dann, wenn er vollends kaputt ist und nichts mehr hergibt, einfach austauscht? Das kanns doch nicht sein.

Außerdem wird es jetzt wahrscheinlich einfacher für Menschenhändler/Schmuggler, über Polen oder Tschechien in die (noch) einigermaßen reichen EU-Länder zu gelangen. Zwar habe ich gehört, dass der Grenzschutz seine Arbeit noch nicht ganz aufgeben soll (sehr gut!), aber früher oder später werden die Kontrollen doch wegfallen, und wo ein Gefälle ist, da gibt es immer Bergsteiger.

Andererseits ist es natürlich schön, dass die Kultur Europas durch die "Neuen" bereichert wird. Schließlich ist das ein ganz anderer Kulturkreis, den wir jetzt kennenlernen dürfen. Das ist aber eigentlich das einzig Positive, was ich der ganzen Beitrittsgeschichte abgewinnen kann ... :?
Zwischen machbar und möglich liegen Welten.
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galador1
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Beitrag von galador1 »

Zwar habe ich gehört, dass der Grenzschutz seine Arbeit noch nicht ganz aufgeben soll (sehr gut!), aber früher oder später werden die Kontrollen doch wegfallen, und wo ein Gefälle ist, da gibt es immer Bergsteiger.
grenzschutz und passkontrolle beibt, nur zoll fällt weg. ein paradies für zigarettenschmuggler.
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Tron
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Beitrag von Tron »

Mal als Kurzinfo:

Zollkontrollen zu den neuen Mitgliedsstatten Fallen tatsächlich vollständig weg. Die Institution "Zoll" bleibt allerdings vollkommen erhalten und führt im Hinterland kontrollen durch.
Is das selbe als wie seinerzeit das Schengener-Abkommen (oder wie man das schreibt) ursprünglich in Kraft trat!
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galador1
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Beitrag von galador1 »

Grenzkontrollen zu den neuen Mitgliedsstatten Fallen tatsächlich vollständig weg.
nein das stimmt definitiv nicht. es wird weiterhin der pass oder ausweis kontrolliert werden. allerdings nur noch 1 mal und nicht wie bisher von beiden ländern.

edit: jetzt nach deiner änderung hast du wieder recht. :lol:
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Hexenjohanna
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Beitrag von Hexenjohanna »

Um zur Abwechslung mal was Positives zu sagen:

Ich interessiere mich für Estland, Lettland und die kurische Nehrung. Da gibt es extrem schöne Ostseestrände/ Dünengebiete und wunderbare Landschaften. Da werden Besuche jetzt bestimmt viel einfacher.

An den Esten und Letten finde ich ihre ziemlich fortschrittliche Toleranz und Kultur sehr interessant, außerdem steuern sie zum Grand Prix d'Eurovision oder wie das mittlerweile heißt, immer ziemlich coole Beiträge bei. :D
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Rech
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Beitrag von Rech »

Da muss ich zustimmen, vorallem die Küche in den Ostseeländer ist wirklich klasse,
ich komm selbst ursprünglich aus Polen von daher weis ich das es da sehr gutes Essen gibt ...
"Der Unterschied zwischen einem Verrückten und mir ist der, dass ich nicht verrückt bin."
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Hexenjohanna
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Beitrag von Hexenjohanna »

Rech hat geschrieben:Da muss ich zustimmen, vorallem die Küche in den Ostseeländer ist wirklich klasse,
ich komm selbst ursprünglich aus Polen von daher weis ich das es da sehr gutes Essen gibt ...
Das hat mich jetzt mal interessiert. Google bescherte mir folgendes Gericht aus Estland:

Kartulipörsad -estnische "Kartoffelschweinchen"

500 g mageres Schweinefleisch, 1 bis 1 1/2 kg Kartoffeln, 2 Eier, 1 Glas saure Sahne, 3/4 Glas Milch, 2 bis 3 ELRoggen- oder Weizenmehl und Grieß, 1 EL Butter.
Schweinefleisch in 3 cm x 6 cm große und 1 cm dicke Vierecke schneiden und in der Pfanne fast gar braten.
Aus gekochten Kartoffeln, Milch, einem Teil der sauren Sahne, Mehl und 1 Eigelb ein elastisches Püree zubereiten, die Schweinefleischstücke in das Püree hüllen, die entstandenen Bällchen mit geschlagenem Eiweiß bestreichen, in Mehl oder Grieß wälzen, auf ein gefettetes Blech legen und in der Röhre backen. Die fertigen Bällchen, die sogenannten Kartoffelschweinchen, mit saurer Sahne begießen.

Nun ja, ich esse kein Schweinefleisch, aber mit Pute schmeckt das wahrscheinlich auch gut! :D
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