100% Zustimmung, Zoldoron.
Ich verteufle "Kommerz-Musik" zwar nicht, und gönne jedem das, was ihm gefällt, aber dennoch ordne ich Musik grob gesagt auch in die zwei Schubladen "Kommerz" und "Nicht-Kommerz", was aber im ersten Moment gar nicht mal unbedingt was mit dem tatsächlichen kommerziellen Erfolg eines Songs / Albums / etc. zu tun hat.
Für mich gibt es auch "Kommerz-Musik", die nicht erfolgreich in den Charts ist und unglaubliche Verkaufs-Zahlen verbuchen kann, genauso wie es "Nicht-Kommerz-Musik" gibt, die sehr wohl von vielen Leuten gekauft wird.
Der Unterschied liegt nicht in den Verkaufszahlen, sondern einzig und allein in der Tatsache, wie der Künstler zu seinem Werk steht, sprich: Hat er in seine Musik etwas "von sich" mit einfließen lassen oder steht er seiner eigenen Musik vielleicht sogar total gefühlsneutral gegenüber und sieht es nur als Mittel zum Zweck, um sein täglich Brot zu verdienen ?
Mal zwei Extrem-Beispiele:
Helge Schneider vs. Scooter.
Helge ist für mich ein wirklicher "Künstler", da er Lieder schreibt, die ihm einfach entsprechen, die seine Persönlichkeit widerspiegeln und - soweit ich das beurteilen kann - kaum in erster Linie auf kommerziellen Erfolg aus sind.
Dass sich dann z.B. ein Song wie "Katzeklo" dennoch zu einem gewissen Kult-Hit entwickelt und entsprechend von vielen Leuten gekauft wird, ändert nichts daran, dass es für mich unter "Nicht-Kommerz" fällt, denn der Song wäre so und nicht anders auch veröffentlich worden, wenn ihn keine Sau gekauft hätte
Auf der anderen Seite steht eine Truppe wie Scooter, die seit mehr als 10 Jahren sehr eingängige, simpel produzierte Techno-Hits am FLießband abliefert... Ich will nicht bestreiten, dass die Jungs auch Spaß an dem haben, was sie machen, aber dennoch merkt man solchen Songs doch viel eher die Massentauglichkeit bzw das Kalkül an, mit welchem sie geschrieben werden.
In einem Interview haben Scooter auch selbst mal angedeutet, dass sie selbst nicht wissen, warum sie immernoch so gut ankommen, weil ihre Musik nichts wirklich besonderes hat, was andere nicht auch mit genauso wenig Aufwand produzieren könnten.
Das soll nun aber wie gesagt alles nicht heißen, dass ich "Kommerz-Musik" verteufle... Natürlich höre ich auch ab und zu den ein oder anderen "Massen-Hit", aber ich persönlich unterstütze diese Art von Musik nicht durch meine Kaufkraft
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Sprich: Wenn ich mir ne CD zulege, dann ist es zu 99% sicher, dass mir etwas an der Musik sowie auch dem Künstler liegt, den ich damit unterstützen möchte, was bei typischen Chart-Hits und Casting-Show-Songs eigentlich nie der Fall ist...
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