Star Trek: A Final Unity

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DasJan
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Star Trek: A Final Unity

Beitrag von DasJan »

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Das Jan
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Fightmeyer
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Review: Star Trek - A Final Unity

Beitrag von Fightmeyer »

Bei diesem Star Trek Adventure übernimmt der Spieler das Kommando der Enterprise 1701-D. Das heißt: Die Crew um Captain Picard.

Wie schon bei den Adventures der Classic-Crew startet man mit einer kurzen Situationsbeschreibung und beamt dann mit seinem Außenteam vor Ort. Hierbei kann es sich um ein fremdes Schiff, eine Raumstation oder einen Planeten handeln.

Die Steuerung präsentiert sich in klassicher Adventuremanier. Eine kleine Gui mit den nötigsten Befehlen und Inventargegenständen läßt den Spieler mit seiner Umgebung interagieren.

Die Rätsel sind allerdings ziemlich happig und selbst für StraTrek-Fans nicht unbedingt immer schlüssig.

Die Graphik ist der eigentliche Kritikpunkt bei diesem Spiel. Die SprechIcons der Charaktere sind gescannt, die Figuren selber gezeichnet und einige Hintergründe 3D-gerendert. Dieses Wirrwarr an Graphikstilen hat zur Folge, daß nicht wikrlich richtige Athmosphäre aufkommen will. Viel mehr klickt man sich unmotivert von einem Raum zum nächsten.

Der Sound hingegen ist sehr gut. Die Effekte sind die bekannten aus der Serie und auch die englische Sprachausgabe kann mit den Original-Stimmen aufwarten.

Für Fans der Serie kann das Spiel dennoch interessant werden. So sehen die gerenderten Zwischensequenzen sehr nett aus und auch die Schiffsbibliothek des Computers läßt kaum eine Treckiefrage offen.

Fazit:
Das Spiel hat durchaus Potential. Leider wird es nicht genutzt und ist somit meiner Meinung nach das wohl schlechteste aller StarTrek-Spiele. Spielspaß will einfach nicht aufkommen und die teilweise nicht nachvollziehbaren Rätsel senken die Motivation weiter.

Für Fans der Serie höchstens einen Blick wert.
Allen aderen rate ich von diesem Spiel ab.
Zuletzt geändert von Fightmeyer am 02.03.2005, 15:42, insgesamt 1-mal geändert.
Anonymous1

Beitrag von Anonymous1 »

Meine Meinung zu Star Trek: A Final Unity:

Pro:
- Gelungenes Star Trek Gefühl
- Originalstars der Serie (Nur die Stimmen!)
- Gute Story
- Kontrolle über die gesamte Crew

Contra:
- Biedere Animationen
- Zeichentrickgrafik
- Kämpfe im Weltall
- Zu lange Wege
- langatmige Gespräche

Mein Fazit:

Für Star Trek-Fans empfehlenswert. Dennoch wirkt das Spiel total steif, was die Animationen betrifft und die Grafik ist ziemlich verwaschen. Auch die langen Wege von Punkt A zu B können den Spielspaß ein wenig trüben. Die Trumpfkarte dieses Spiel ist ohne Zweifel die Originalbesetzung der Stars, was die Synchronisation der englischen Version angeht, auch wenn die Gespräche meist ziemlich langweilig sind. Trotzdem ist Star Trek: A Final Unity ein nettes Adventurespiel von Microprose. Spieler, die mehr Anspruch auf ein Spiel mit besserer Grafik und witzigen Dialogen haben, sollten lieber einen langen Bogen darum machen.
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stans_gebrauchtwaren
Süßwasserpirat
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Re: Star Trek: A Final Unity

Beitrag von stans_gebrauchtwaren »

Nach 13 Jahren (ich konnte gar nicht glauben, wie lange das her war) habe ich "Star Trek: A Final Unity" mal wieder aus dem Schrank gezogen - und es hat mir genauso viel Spaß gemacht wie damals beim Erscheinen. Als "Disclaimer" sollte ich vielleicht gleich dazuschreiben, dass mir Star Trek auch als Fernsehserie sehr gefallen hat, insbesondere auch die Abenteuer um Captain Picard und seine "Next Generation".

Die Story des Spiels ist eine der besten, die ich je bei Adventures erspielen durfte. Am Anfang nicht miteinander zusammenzuhängende Teile verwachsen sich zu einem immer dichter gesponnenen atmosphärischen Netz, welches einem immer tiefer in das Rätsel um die alte Kultur der Chodak eintauchen lässt. Zuviel soll hier nicht verraten werden, betonen möchte ich aber noch, dass die Geschichte durch ihre Durchdachtheit und ernsthafte Dialoge zu überzeugen weiß und nicht das Klientel anspricht, das auf lustige Sprüche aus ist.

Mit den Dialogen haben wir auch direkt die Überleitung zu Sprachausgabe und Sound gefunden. Beide sind äußerst überzeugend, selbst für heutige Standards. Sämtliche Originalsprecher der Serie vertonen ihre Charaktere, jede Betonung ist genau so wie sie gehört. Microprose/Spectrum Holobyte hat sich außerdem die Mühe gemacht, dass auf jede Mission prinzipiell jeder Charakter mitgenommen werden könnte (man darf sich immer vier auswählen), und jeder Charakter seine eigenen Fähigkeiten einbringt und persönlichen Kommentare macht. Picard meint also z.B., dass ein Loch im Boden "etwa 3,5km" tief ist, Data dagegen rechnet einem noch vier Nachkommastellen aus... Auch andere Sounds (die Enterprise, Tricorder, etc.) sind sehr echt eingefangen worden. Hintergrundmusik gibt es selten, meist nur typische Geräusche von Raumstationen oder Planeten. Diese unterstützen aber die Atmosphäre gut, und wenn einmal Musik erklingt, erfreut sie die Ohren doch sehr. Gespräche sind zwar oft lang, aber wie ich finde sehr interessant - aber an diesem Thema scheiden sich ja z.B. auch bei The Longest Journey die Geister.

Nun etwas mehr zur Steuerung und zum "Typus" des Adventures: Missionen werden in typischer Point-and-Click Manier auf Planeten oder Raumstationen durchgeführt, dabei gibt es wenige Gegenstände aufzusammeln und anzuwenden, noch häufiger gilt es jedoch, Phaser und Tricorder an den richtigen Stellen anzuwenden, um Informationen sammeln zu können. Beim Hin- und Herlaufen gibt es übrigens die Möglichkeit, die Shift-Taste zu drücken und dadurch Bewegungen sehr zu beschleunigen. Lange Laufwege werden dadurch schnell absolviert. Es gibt drei Schwierigkeitsstufen, die sich vor allem darin entscheiden, dass in den zwei leichten Stufen automatisch die "passenden" Charaktere zu den Außenmissionen mitgenommen werden - für mit der Serie nicht so vertraute Spieler sicherlich die bessere Wahl. Außerdem regelt die Schwierigkeitsstufe auch die Schwierigkeit der Raumkämpfe. Moment, Raumkämpfe?! Ja, in diesem Spiel muss auch gekämpft werden. Bis auf zwei Gefechte lassen sich jedoch alle durch passende Antworten in Rede"duellen" oder ethisch korrekte Entscheidungen vermeiden. In der leichtesten Schwierigkeitsstufe kann man jedoch einen Raumkampf kaum verlieren, so dass die kurzen Einlagen keinen Adventurepuristen von diesem Spiel abhalten sollten.

Die Bewertung der Grafik fällt etwas schwer: Die Locations sind alle sehr liebevoll ausgestaltet, allerdings wurde bereits zum Erscheinungsdatum der Mischmasch an Grafikstilen kritisiert. Die Enterprise ist "realistisch", genauso manche Raumstationen, ein Planet kommt dann allerdings plötzlich als farbenfrohes "Comicbildchen" daher - diese Kleinigkeiten fallen jedoch meiner Meinung nach kaum auf, und wer heute ein Spiel von 1995 spielt, tut dies sowieso nicht wegen der Grafik allein. Diese hatte für die damalige Zeit auch einige Leckerbissen zu bieten, wie gerenderte Cutscenes, die teilweise auch heute noch sehr schön anzusehen sind. Insbesondere wohl auch dank der weiter oben schon so gelobten zugehörigen Sprachausgabe.

Schließlich zu den Rätseln - wie oben schon geschrieben werden häufig vor allem Informationen gesammelt, Inventarrätsel sind zwar vorhanden, aber selten. Kreativ muss man insbesondere mit dem Tricorder umgehen. Eine auf jeden Fall sehr lobenswerte Eigenschaft ist aber die Nichtlinearität des Spiels - man kann nicht nur falsche und richtige, sondern auch "mittelprächtige" Entscheidungen treffen, die einem zwar den Weg zum erfolgreichen Ende nicht verbauen, aber zusätzliche Aufgaben an anderer Stelle erfordern. Auf der Negativseite steht, dass man durchaus auch vollständig scheitern kann - das Außenteam kann sterben, die Enterprise kann zerstört werden, und auch manche falsche Entscheidungen an anderer Stelle führen zum vorzeitigen Ende des Spiels. Regelmäßiges Speichern ist also Pflicht, wer das Spiel voll genießen will, tut dies aber sowieso, um alle möglichen Spielpfade ablaufen zu können.

Fazit für mich: Immer noch eines meiner "Top 10 Adventures of All Time", vielleicht nicht auf dem ersten Platz, aber auch nicht auf dem letzten. Oder wie Picard sagen würde: Make it so!

Fazit:

Story: 20/20
Grafik: 15/20
Sound/Musik: 20/20
Steuerung: 17/20
Rätsel: 16/20

GESAMT: 88/100

Hier noch, wie ich das Spiel unter DOSBox (Version 0.72) zum Laufen gebracht habe:
a) CD-ROM und Laufwerk mounten wie bei DOSBox üblich
b) Installer "ganz normal" ausführen - die Installation läuft, braucht aber EWIG (ca. drei Stunden für 13MB bei mir) - also einfach mal geduldig sein; falls es nicht zu funktioniern scheint, könnte es helfen, die "CPU-Cycles" zu reduzieren (!), das war bei mir jedenfalls Methode der Wahl
c) Soundkonfiguration normal durchführen, am besten mit Soundblaster
d) Spiel läuft, stürzt aber IMMER bei Raumkämpfen ab (in der "taktischen Konsole") - vor einem Raumkampf also speichern (oder regelmäßig speichern, während man auf der Enterpise ist, wenn man nicht weiß, wann einer kommt), Spiel beenden
e) vor einem Raumkampf dosbox.conf öffnen und die Zeile "core=auto" in "core=full" abändern
f) Spiel wieder starten, Spiel laden, Raumkampf erfolgreich absolvieren, speichern (man kann auch weiterspielen, aber in diesem Modus ist das Spiel entsetzlich langsam), Spiel beenden
g) dosbox.conf wieder zurückeditieren, weiterspielen
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