Traumteam oder Nestgefährte - der ideale "LAP"?

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Hexenjohanna
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Traumteam oder Nestgefährte - der ideale "LAP"?

Beitrag von Hexenjohanna »

Es gibt sehr unterschiedliche Entwürfe, wie man sich eine ideale Partnerschaft zwischen Frau und Mann vorstellt.

"LAP" bzw. "Lebens-Abschnitts-Partner" ist ein ziemlich provokanter Ausdruck, da er voraussetzt, die Partnerschaft könnte endlich sein.

Was habt ihr für ein Modell für eine Partnerschaft oder habt ihr vielleicht gar keins?

Was für eine Beziehung lebt ihr oder wünscht ihr euch?
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Calis
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Beitrag von Calis »

ich bin verheiratet.
ich leben mit dem glauben:

heiraten = familie = fundament = leben aufbauen = glücklich leben

heisst, um glücklich leben zu können, muss ich heiraten ... denn das gibt mir den grundstein zu meinem glücklich sein, mein fundament ...

das ist mein prinzip ...

ob man glücklich verheiratet ist, ist eine andere frage ... das kann man nicht vorher sehen ... aber ich behaupte ohne zu heiraten kann man langfristig gesehen nicht glücklich werden ... vielleicht die ersten 10 oder 20 jahre ... aber dann ist der zug abgefahren und man wünscht sich eine familie zu haben ... es könnte aber zu spät sein ...

meine meinung.
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Hexenjohanna
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Beitrag von Hexenjohanna »

Da könnte Weisheit drin liegen, was den Entschluß angeht, frühzeitig eine Familie zu gründen. Das mit dem "glücklich leben" hängt dann aber von dem Zusammenpassen der Partner ab.

Darüber denken viele "LAP' dann doch (lieber noch) nicht konkret nach, wenn sie sich zusammentun, da man sich zumeist auf "Liebesbasis" zusammenfindet.
Man denkt mehr darüber nach, ob das alles zu den persönlichen Lebenswünschen paßt.

Die meisten bedenken das mit der Familiengründung erst mal gar nicht ernsthaft. Sie tun sich aber unter dem Gedanken zusammen, dass das Leben und die Chancen im Leben einmalig ist/sind und hoffen, das sie jemanden finden, der so gut zu ihnen paßt, dass sie mit ihm/ihr ganzes Leben verbringen und gemeinsame Ziele verfolgen möchte. Dazu gehört auch eine gemeinsame Familie, aber das halt nicht zwangsläufig.

Das einem eine eigene Familie automatisch zu einem glücklichem Dasein verhilft, ist meiner Meinung nach ein Gerücht. Auch wenn sie einem vielleicht ein Gefühl von Ausgewogenheit des Daseins verleiht, ist das eine sehr philosophische oder religiöse Denke, aber nicht unbedingt realistisch.

Trotzdem ist eine Familie mit Kindern für mich eine wünschenswerte Konstellation, weil sie allen Generationen der Familie aus sich heraus immer wieder Lebensimpulse generiert, die für alle Mitglieder einer Familie gut sind.
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Martin Lassahn
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Beitrag von Martin Lassahn »

Ich habe mit 23 geheiratet. Aber nicht, weil ich möglichst schnell einen Ehevertrag haben wollte oder über beide Ohren verliebt war, sondern weil ich mir damals gesagt hatte: 'Jo, mit der könnte ich immer zusammen bleiben'. Da spielte zu einem grossen Teil Vernunft mit rein. Ich könnte auch ohne Ehe ewig mit ihr zusammen leben, aber die Ehe macht das Zusammenleben in Deutschland einfacher, also: warum nicht?
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Hans
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Beitrag von Hans »

Ich denke nicht, dass die Ehe für eine langfristige und glückliche Beziehung von Nöten ist. Trotzdem habe ich so die dunkle Vorahnung, dass es bei mir nicht mehr lange dauern wird :wink:. Und wie Martin ja schon sagt, hat dass nicht nur für die Beziehung an sich Vorteile*. Außerdem gibt es natürlich schon so ein Gefühl der Sicherheit.

*Konkretes Beispiel: Als ich das Sorgerecht für meinen Sohn beantragt habe, wurde ich auf dem Jugendamt wie ein Schwerverbrecher behandelt. Wenn ich zu diesem Zeitpunkt schon verheiratet gewesen wäre, wäre mir das nicht passiert. Als ob das etwas an meiner Person verändern würde.
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Fightmeyer
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Beitrag von Fightmeyer »

Calis hat geschrieben: ... aber dann ist der zug abgefahren und man wünscht sich eine familie zu haben ... es könnte aber zu spät sein ...
meine meinung.
Ich versteh nicht, warum man keine Familie haben kann, wenn man nicht verheiratet ist?? Ich kann doch trotzdem Kinder in die Welt setzen und mit meiner Partnerin zusammenleben. Dazu brauch ich doch nicht irgendso´n Wisch auf dem "verheiratet" steht.

Wir leben im 21. Jahrhundert. Da sollte doch dieser alte Aberglaube langsam abgelegt werden...
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neon
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Beitrag von neon »

Es geht um Sicherheit. Wenn man Kinder in die Welt setzt, ist für gewöhnlich einer von beiden, meistens die Mutter, erstmal eine Zeit lang zu hause. Das bedeutet, daß einer die Kohle allein ranschaffen muß. Wenn eine solche Beziehung scheitert, was in einer solchen Situation schnell passiert, ist der nicht berufstätige Partner im Falle einer Ehe durch den Ehegattenunterhalt abgesichert. Das gibt einem schon ein anderes Gefühl, man braucht sich einfach weniger Gedanken machen. Und das steigert natürlich die Lebensqualität.
"Ich habe mich so gefühlt, wie Sie sich fühlen würden, wenn sie auf einer Rakete sitzen, die aus zwei Millionen Einzelteilen besteht - die alle von Firmen stammen, die bei der Regierungsausschreibung das niedrigste Angebot abgegeben haben"

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Beitrag von Fightmeyer »

neon hat geschrieben:Es geht um Sicherheit. Wenn man Kinder in die Welt setzt, ist für gewöhnlich einer von beiden, meistens die Mutter, erstmal eine Zeit lang zu hause. Das bedeutet, daß einer die Kohle allein ranschaffen muß. Wenn eine solche Beziehung scheitert, was in einer solchen Situation schnell passiert, ist der nicht berufstätige Partner im Falle einer Ehe durch den Ehegattenunterhalt abgesichert. Das gibt einem schon ein anderes Gefühl, man braucht sich einfach weniger Gedanken machen. Und das steigert natürlich die Lebensqualität.
Also wird hier vom finanziellen "Glück" gesprochen. Ach wie romantisch.
Ja. Das ist es natürlich, worum es in einer Ehe geht.
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Mic
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Beitrag von Mic »

Ich bin ein EKWEK (es kommt, wie es kommt). Ich mache mir also keine Gedanken, wie lange ich mit meiner Freundin zusammenlebe. Ich gehe nicht davon aus, dass es ewig ist und ich gehe nicht davon aus, dass es endlich ist. Es kommt, wie es kommt eben.

Meine derzeitige Beziehung hält seit über sieben Jahren und ich habe kein Grund mich zu beschweren. In diesen sieben Jahren haben wir uns noch nicht einmal gestritten und meine Freundin erfüllt alle für mich wichtigen Voraussetzungen.

Derzeit haben wir noch keine Kinder, aber der Gedanke daran ist mir mittlerweile nicht so zuwider, wie es noch vor ein paar Jahren war. Mal schauen, in ein bis zwei Jahren vielleicht. Dann will ich auch heiraten, aber hauptsächlich nur, weil vor dem deutschen Gesetz da immer noch Unterschiede gemacht werden.

Ich denke auch, dass so ein Trauschein einem ein anderes Gefühl für eine Beziehung geben kann. Ich habe die Befürchtung, dass es mental zu einer Art Besitzurkunde mutiert. Frei nach dem Motto "Sie gehört jetzt mir". Vielleicht gibt mir ein Trauschein auch ein Gefühl von trügerischer Sicherheit. Ich bin gespannt.
Zuletzt geändert von Mic am 16.03.2005, 10:14, insgesamt 1-mal geändert.
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neon
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Beitrag von neon »

Aus Erfahrung kann ich behaupten, daß die Ehe einem noch ein zusätzliches Gefühl der Zusammengehörigkeit gibt, und einem auch eine gewisse zusätzliche Motivation gibt, Dinge gemeinsam anzupacken. Zumal wir seitdem die Kasse doch recht gemeinschaftlich führen.
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neon
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Beitrag von neon »

Fightmeyer hat geschrieben:
neon hat geschrieben:Es geht um Sicherheit. Wenn man Kinder in die Welt setzt, ist für gewöhnlich einer von beiden, meistens die Mutter, erstmal eine Zeit lang zu hause. Das bedeutet, daß einer die Kohle allein ranschaffen muß. Wenn eine solche Beziehung scheitert, was in einer solchen Situation schnell passiert, ist der nicht berufstätige Partner im Falle einer Ehe durch den Ehegattenunterhalt abgesichert. Das gibt einem schon ein anderes Gefühl, man braucht sich einfach weniger Gedanken machen. Und das steigert natürlich die Lebensqualität.
Also wird hier vom finanziellen "Glück" gesprochen. Ach wie romantisch.
Ja. Das ist es natürlich, worum es in einer Ehe geht.
Man darf die finanzielle Komponente in keinem Lebensbereich unterschätzen, schließlich baut unser ganzes System auf Geld auf.

Man fühlt sich einfach besser, wenn man sich nicht ständig Sorgen um die Finanzen machen muß, gerade dann, wenn man nicht nur für sich allein verantwortlich ist.
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Fightmeyer
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Beitrag von Fightmeyer »

Das Familienglück kann trotz alledem in die Binsen gehen. Auch wenn man verheiratet ist. Zugegeben, es ist dann wahrschienlicher, finanzielle Ansprüche durchzusetzen, aber besser fühlt man sich deswegen sicher nicht. Von daher leg ich persönlich keinen Wert auf die Ehe.

Man muß sich vielleicht weniger Sorgen um die Finanzen machen, aber die Sorgen um den Partner bleiben. Ob mit oder ohne Ehe.
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Beitrag von Mic »

Fightmeyer hat geschrieben:Man muß sich vielleicht weniger Sorgen um die Finanzen machen, aber die Sorgen um den Partner bleiben. Ob mit oder ohne Ehe.
Also überwiegen die Vorteile?
Wenn Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nichts weiter sind als verlorene Ideen aus einer anderen Ära,
etwa wie Boote auf einem ausgetrockneten See, dann ist die Beendigung eines Prozesses nie zu definieren.
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Beitrag von Fightmeyer »

Mic hat geschrieben:
Fightmeyer hat geschrieben:Man muß sich vielleicht weniger Sorgen um die Finanzen machen, aber die Sorgen um den Partner bleiben. Ob mit oder ohne Ehe.
Also überwiegen die Vorteile?
Wenn man es so sehen möchte. Ich finds halt nur mehr als fragwürdig, wenn bei der Begründung warum man eine Ehe eingeht, die finanzielle Absicherung als Antwort genannt wird. In Deutschland ist das zwar der einzigste Grund... aber wiederspricht ein bißchen dem eigentlichen Kerngedanken einer Ehe. Deswegen werde ich wohl auch ewig in wilder Ehe weiterleben... :lol:
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Beitrag von neon »

Da magst du recht haben und ich finde das stellenweise auch nicht so toll, aber so sieht's halt aus und wir müssen alle mit den Regeln leben.

Auf jeden Fall ist die finanzielle Überlegung schon einzubeziehen. Die Aussage daß es egal ist ob man verheiratet ist oder nicht, stimmt damit eben nicht ganz.
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