Vielleicht sollt ich dir mal ein einfaches Beispiel zeigen: Wenn du dir vornimmst, Geld für wohltätige Organisationen zu spenden und dabei feststellst, dass, so viel Geld du auch aufbringen kannst, es niemals reichen würde, um alle Menschen vor dem Hungertod zu bewahren, würdest du dann zu dem Schluss kommen "wenn ich nicht allen Menschen helfen kann, dann lieber keinem?". Es gibt keine echte Konsequenz in der Welt, weil der Mensch ein in jeglicher Form begrenztes Wesen ist, so gesehen ist wie Einstein (übrigens auch Vegetarier *g*) schon sagte alles relativ. Aber frag dich mal selbst: was ist besser - eine Sache so gut es geht zu erledigen oder sich ihr gar nicht erst anzunehmen?Floyd hat geschrieben:Klingt nach "Die anderen machen es ja auch nicht besser!" .Treibholz hat geschrieben: Zum einen lebt kein Mensch konsequent, alles ist relativ und nichts absolut.
"So gut es geht" würde eben nicht bedeuten, auf jegliche Nahrung zu verzichten. Die Einschränkung besteht in deiner Gesundheit, was eigentlich einleuchten sollte... Ich habe nicht gesagt, dass ein Mensch den Märtyrer spielen und sich für die Erhaltung jeglichen Lebens in den Tod stürzen soll.Floyd hat geschrieben: Wenn du eine Ameise platttrittst oder ein Insekt versehentlich mitisst, geschieht das unbewusst, wohingegen der Verzehr von z.B. der Karotte bewusst erfolgt. Insofern hast du mein Argument nicht wirklich widerlegt, denn "so gut es geht" würde nunmal eben auch bedeuten, nur Produkte zu essen, bei deren Herstellung kein Lebewesen sterben musste, egal ob es sich nun um eine Pflanze oder ein Tier handelt. Und ja, das ist durchaus möglich.
1. Pflanzen zu verspeisen ist nach dem pathozentristischen Ansatz durchaus mit der Ethik vereinbar. Wenn ein Lebewesen über keine Empfindung verfügt, somit über keinen Schmerz, dann hat es keinen moralischen Eigenwert. Es wäre in der Tat paradox, dass DU dich darüber aufregst, da du mit dem Verzehr von Fleisch kein Problem hast.Floyd hat geschrieben: Ist es nicht paradox, dass es einerseits korrekt sein soll, dass Menschen Pflanzen verspeisen, und auf der anderen Seite falsch wäre, wenn Pflanzen sich von uns ernähren würden? Wo bleibt da die Gerechtigkeit?
2. Der Mensch verfügt über Vernunft, die Pflanze nicht. Wenn es z.B. eine Pflanze gäbe, durch deren Gift ein Mensch sterben würde, dann könnte man der Pflanze keine Absicht unterstellen und schon gar kein zweckgerichtetes Handeln in jeglicher moralischer Hinsicht. Solange also ein Lebewesen immoralisch handelt, kann man ihm keine Schuld zuweisen. Im Mittelalter wurden noch Katzen für angebliche "Verbrechen" gehängt. Also was ist für dich Gerechtigkeit?
Die meisten Mangelerscheinungen, die durch eine rein vegane Ernährung auftreten, sind auf Unkenntnis zurückzuführen. Es ist klar, dass man im Supermarkt um die Ecke nicht alle Lebensmittel findet, die man bei dieser Ernährungsform braucht. Dass sie aber generell ungesund ist, ist ein Vorurteil, das sich leider aufgrund mangelnder Erfahrung und dem allgemeinen Schlechtreden gehalten hat. "Weltfremd" ist in diesem Zusammenhang ebenfalls unpassend, da es bedeuten würde, in einem Zustand jenseits der Naturkräfte zu leben. Um es zu relativieren könntest du sagen "entgegen der gültigen Norm lebend", was bei genauerer Betrachtung eher dem entspricht, als was du es empfindest.Fightmeyer hat geschrieben: Daß nun alle menschen sich nur noch auf vegatarische Weise erhähren sollten, halte ich zum einen für ungesund und zum anderen für weltfremd. Schließlich werden aus Tieren auch etliche andere sinnvole Produkte hergestellt.
Und dass aus Tieren "sinnvolle" Produkte hergestellt werden, sei einmal dahingestellt. Brauchen wir denn wirklich Lederjacken, Krokohandtaschen und Pelzmäntel? Sind das "sinnvolle Produkte"? Seifen, Duschgel, Shampoo... alles lässt sich auch ohne tierische Zusätze herstellen. Die verwendeten Materialien sind nicht essentiell und notwendig, sie sind vollkommen ersetzbar. Synthetisches Leder z.B. gibts auch nicht erst seit gestern. Es muss auch nicht immer ein Pulli aus Schafswolle sein.
Du hast geschrieben, dass Tiere, die - wie auch immer - keine Schmerzrezeptoren hätten ein "langes, glückliches Leben" hätten (das sind deine Worte). Und ich habe dir gesagt, dass es unmöglich ist, ein solches Leben in Gefangenschaft zu haben, wenn du nicht fähig bist, auf eigentlich Schmerz verursachende und Warnsignale aussendende Ereignisse mit einer Schutzfunktion des Körpers zu reagieren. Deine naive Vorstellung, dass Schmerzen nur etwas Schlechtes wären, das man "wegzüchten" könnte, ist schlicht und ergreifend falsch, denn die Empfindung von Schmerz hat einen Grund, der weiter reicht als bloß destruktives Leid zu verursachen. Wenn sich also ein Schwein die Beine bricht wie du anmerktest... dann wird es diese Beine weiterhin bestmöglichst benutzen und damit weiteren Schaden anrichten. Zudem wird es nicht entsprechend auf sich aufmerksam machen, wenn es in einem Massentierhaltungsbetrieb in der Ecke sitzt und täglich sein Futter isst (die Pflege und Betreuung ist lang nicht gegeben, oft werden ernsthafte Verletzungen erst nach langer Zeit bemerkt). Oder nehmen wir an das Schwein hat innere Verletzungen erlitten. Wenn es nun Schmerzen hätte, dann würde es vielleicht aufhören zu fressen oder anderweitig signalisieren, dass es ihm nicht gut geht. Ohne Schmerzrezeptoren würde es verbluten. Die Sache würde erst bemerkt werden, wenn es tot wäre.khrismuc hat geschrieben: Weder hab ich geschrieben, dass Tiere ihre Schmerzrezeptoren ausschalten können, noch, "dass sich ein Tier nie schadet oder verletzt, wenn es keine Schmerzreptoren hat.
Glaubst du eigentlich ernsthaft, dass in größeren Betrieben jede Verletzung der "Nutztiere" behandelt wird? In vielen Betrieben werden kranke Tiere sofort getötet (und oft nicht nur mit dem Bolzenschussgerät), wenn das kränkliche Tier kein ordentliches Fleisch mehr liefern kann. Knochensplitter und Ähnliches im Endprodukt kann sich kein Betrieb leisten.
Der Rest ist schon wieder so ein 0815-Evolutions"beweis", naja was will man erwarten...
Also Fleisch schmeckt dem Menschen wie du sagst "natürlicherweise" gut. Schon mal ein rohes ungewürztes Schnitzel probiert? Hauptsächlich werden unsere Geschmacksrezeptoren durch die Gewürze (und die Konsistenz) angesprochen. Ein wabbliges, blutiges Stück Fleisch ist ganz und gar nicht lecker. Komisch, wo doch die meisten Pflanzen ganz ungewürzt gegessen werden, z.B. ein Apfel, den du vom Baum pflückst.
Deine These, dass alle Giftstoffe sofort herauszuschmecken wären, ist ja wohl nicht ernst gemeint oder? Was meinst du, wie viele Pestizide noch in Pfirsichen, spanischen Erdbeeren etc. sind, wenn sie im heimischen Supermarktregal liegen? Und die schmeckst du ganz und gar nicht raus, obwohl einige in Deutschland zugelassene sogar im Verdacht stehen, Krebs zu erregen und viele Allergien etc. auslösen können. Genau so würdest du nie alle Giftstoffe herausschmecken, die im Fleisch enthalten sind, sonst wäre wohl auch kein "Gammelfleischskandal" aufgekommen. Nicht alles, was dich nicht umbringt, macht dich stärker.
Du hustest auch nicht den ganzen Tag, obwohl du auf der Straße Feinstaub einatmtest, der auf Dauer schwere Schädigungen und Krankheiten hervorrufen kann.
Und dann immer wieder die Nennung von "glücklichen" Tieren. Bloß weil du der Analogie wegen schließt, dass ein Tier, wenn es nicht gekrümmt in der Ecke liegt und seinen natürlichen Instinkten nachgeht, glücklich sein muss, heißt es nicht, dass es auch so ist. Auch ein Hahn im Minikäfig wird krähen, versuchen die Hühner zu begatten etc., was er in der Natur auch tun würde.
Und warum ein Vegetarier kein Steak essen wird, egal von welcher noch so "glücklichen Kuh" es kommt? Weil er verantwortungsvoll mit seiner Umwelt umgeht und keine Tiere für sich töten lässt, damit er unnötig ihr Fleisch frisst als hätte er keine ethischen Grundsätze. Deshalb.