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Fightmeyer
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Beitrag von Fightmeyer »

Hans hat geschrieben:Aber dagegen kannst du dich sowieso nicht wehren, wenn du im Internet surfst. Ob jetzt zusätzlich zu meinem Surfverhalten auch noch meine E-Mails ausgewertet werden, ist mir völlig egal..
Klasse Einstellung. Und wenn das nächste mal die Regierung wieder ein bißchen mehr den gläsernen Menschen habe will, sagen wir auch einfach: "Ach dagegen kann ich eh nichts machen. Ist mir völlig egal!"
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basti007
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Beitrag von basti007 »

Certain hat geschrieben:Nicht unerwähnt bleiben sollte natürlich die etwas grotesk anmutende Datensammelwut von Googlemail (bzw. Google im Allgemeinen). Auf Datenschutz und Privatsphäre sollte man als Gmail-Nutzer jedenfalls nicht allzu großen Wert legen.

Wikipedia zu Gmail
Gmail Privacy FAQ
Weitere Links zum Thema

Die Bedenken sind meiner Meinung nach gerechtfertigt, denn wer möchte schon, dass Google (oder irgendeine andere Firma sonst) ein detailliertes Persönlichkeitsprofil der eigenen Person erstellt? Diese Überlegungen beziehen sich natürlich nicht nur auf Gmail, sondern auch auf weitere Google-Angebote.
... genauso wie auf so ziemlich jede andere Internet-Firma auch - sei es Amazon oder GMX...
Auf derartige Absichten angesprochen, entgegnen Sprecher von Google stets nur "We are not evil.". Beruhigend.
Die Macht von Google ist in der Tat eine Sache, die man nicht unbeachtet lassen sollte. Mittlerweile ist Google im Internet der Informationsmanager No.1 - wenn eine Seite nicht in Google zu finden ist (z.B. durch Zensur) ist sie für ein Großteil der Internet-Nutzer schon nicht mehr existent. Die Manipulationsmöglichkeiten hier sollte man auf alle Fälle beachten.

Andererseits hat Google für viele Leute auch was gutes: Keine Suchmaschine war bei der Einführung so gut wie Google. Keine Suchmaschine war angenehmer zu bedienen als Google, eben weil Google das Geld durch Personalisierung machte: Es wird (i.d.R.) nur die Werbung angezeigt die meinem Suchbegriff entspricht: Davon hab ich was und auch die Werbewirtschaft, weil sie ihre Werbung selektiv verkaufen kann. Im Gegensatz dazu wurde man vor einigen Jahren noch bei Altavista mit Werbepopups zugekleistert. Demgegenüber ging aber Altavista pleite, während Google Millionen verdient.

Bei Google Mail ist das ähnlich - Google möchte ja nicht ein Mailanbieter wie jeder andere werden, sondern erneut seine Marktstrategie hier durchsetzen. Daher gibt es auch bei Google Mail keine Werbebanner, keine nervigen Clubs wie bei Web.de und Co. Dafür werden halt die Schlagwörter der eMails ausgewertet. Direkt personalisiert wird meines Wissens dort aber noch nichts.

Wer aber denkt, man hätte bei einem anderen Mailanbieter mehr Privatsphäre, ich glaube, der täuscht sich ziemlich. Die können die eMails genauso lesen wie die automatischen Filter von Google - und tun das schon seit Jahren - sonst hätten die alle keinen Spam Filter.

Die einzig sichere Methode hier heißt PGP - und da kann auch Google mail nix gegen ausrichten.
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Hans
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Beitrag von Hans »

Fightmeyer hat geschrieben:
Hans hat geschrieben:Aber dagegen kannst du dich sowieso nicht wehren, wenn du im Internet surfst. Ob jetzt zusätzlich zu meinem Surfverhalten auch noch meine E-Mails ausgewertet werden, ist mir völlig egal..
Klasse Einstellung. Und wenn das nächste mal die Regierung wieder ein bißchen mehr den gläsernen Menschen habe will, sagen wir auch einfach: "Ach dagegen kann ich eh nichts machen. Ist mir völlig egal!"
Da vergleichst du jetzt aber Äpfel mit Birnen. Ich habe sehr wohl etwas dagegen, wenn die Regierung oder sonst jemand Informationen über mich auswertet und vor allem dann auch noch sammelt. Da stimme ich dir mit dem Begriff "gläserner Mensch" völlig zu.

Für GoogleMail aber bin ich doch nichts anderes als eine Nummer in deren Datenbank (die haben weder meine Adresse noch wissen sie meinen Namen). Ich habe keinerlei Probleme damit, wenn sich in Googles Datenbanken die Information befindet, dass #56535 heute morgen etwas bei eBay ersteigert und später eine Einkaufsliste für heute Nachmittag empfangen hat. Ich begrüße dieses Vorgehen sogar, wenn mir dafür eine völlig kosten- und fast werbefreier Dienst geboten wird, für den ich bei anderen Anbietern entweder bezahlen oder mit Einschränkungen leben muss.
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LAF
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Beitrag von LAF »

Ich glaube aber kaum das die Anbieter von E-Mail Adressen mitlesen höchtens ein paar, wenn da am Tage ein paar Millionen verschickt werden, sehe die alt aus, auch wenn der Server alles aufzeichnet!
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Certain
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Beitrag von Certain »

basti007 hat geschrieben:
Certain hat geschrieben:Diese Überlegungen beziehen sich natürlich nicht nur auf Gmail, sondern auch auf weitere Google-Angebote.
... genauso wie auf so ziemlich jede andere Internet-Firma auch - sei es Amazon oder GMX...
Stimmt, aber da ist trotzdem noch ein Unterschied. Beispiel Amazon: die wissen welche Bücher und sonstigen Krimskrams ich mir kaufe. Ziel dabei: mir gezielt andere Produkte ihres Sortiments anzubieten.
Und Google? Google weiß (potentiell) alles über meinen Briefverkehr, meine Beteiligung ins Newsgruppen, wohin ich gerne reise, welche Nachrichten mich interessieren, in welchen Onlineshops ich einkaufe, und nicht zuletzt: wofür ich mich sonst noch interessiere (Suchbegriffe). Das ist doch ziemlich viel Wissen auf einmal, aus dem sich mehr als nur ein kleines Profil erstellen lässt, also ein deutlicher Unterschied zu so ziemlich allen anderen Webfirmen (inkl. Yahoo). Und was ist das Ziel hierbei? Unbekannt. Seltsam. Mit seinen AGB jedoch hält sich Google alle Wege offen.

Von daher ist Dein Vergleich zu anderen Anbietern / Shops / usw. zwar von der Sache her zutreffend, nicht aber von der Größenordnung her.

Ich jedenfalls wäre nicht bereit, für ein "bisschen" kostenlose Leistung solche Eingriffe in meine Persönlichkeitsrechte hinzunehmen. Und man ahnt es schon: ich habe z.B. auch keine Payback-Karte, mit der man sich im Tausch für ein paar lausige Rabatte ganz leicht zum gläsernen Kunden machen kann.

Aber man missverstehe mich nicht: ich möchte niemandem seinen Gmail-Account madig machen, sondern wollte neben den ganzen schönen Features auch auf die Fragwürdigkeiten hinweisen, da diese ja zunächst nicht sehr offensichtlich erscheinen. ;)
Bye,
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neon
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Beitrag von neon »

subbitus hat geschrieben:Meines Wissens nicht. Würde aber auch wenig Sinn machen, weil man dann ja nicht die Features nutzen kann - wenn man die nicht benötigt, benötigt man auch gmail nicht.
Würde ich so nicht sagen. Ich lese meine mails auch online, vor allem auf der Arbeit und bin auch für jeden Komfort des Webclients dankbar. Trotzdem ziehe ich die mails täglich vom Server ab, um sie archivieren zu können. Ich lagere meine mails nunmal ungern bei anderen.
"Ich habe mich so gefühlt, wie Sie sich fühlen würden, wenn sie auf einer Rakete sitzen, die aus zwei Millionen Einzelteilen besteht - die alle von Firmen stammen, die bei der Regierungsausschreibung das niedrigste Angebot abgegeben haben"

- John Glenn nach der ersten Erdumrundung 1962
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Beitrag von basti007 »

Certain hat geschrieben:Stimmt, aber da ist trotzdem noch ein Unterschied. Beispiel Amazon: die wissen welche Bücher und sonstigen Krimskrams ich mir kaufe. Ziel dabei: mir gezielt andere Produkte ihres Sortiments anzubieten.
Und Google? Google weiß (potentiell) alles über meinen Briefverkehr, meine Beteiligung ins Newsgruppen, wohin ich gerne reise, welche Nachrichten mich interessieren, in welchen Onlineshops ich einkaufe, und nicht zuletzt: wofür ich mich sonst noch interessiere (Suchbegriffe). Das ist doch ziemlich viel Wissen auf einmal, aus dem sich mehr als nur ein kleines Profil erstellen lässt, also ein deutlicher Unterschied zu so ziemlich allen anderen Webfirmen (inkl. Yahoo). Und was ist das Ziel hierbei? Unbekannt. Seltsam. Mit seinen AGB jedoch hält sich Google alle Wege offen.
ACK. Andererseits - wie mein Ethikdozent immer zu sagen pflegt: Es kommt nicht darauf an, was erhoben wird, sondern wie es interpretiert wird. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Google auch nur annähernd Interesse hat, ausgewertete Daten an dubiose Firmen zu verkaufen. Das mag blauäugig klingen - aber ich denke, die meisten Google Mail User sind doch eher Internet-affin, bleiben also in der Hinsicht auf dem Laufenden und besitzen eine gewisse Technikkompetenz. Google würde sich mit solchen Aktionen mit ziemlicher Sicherheit ins eigene Fleisch schneiden. Proteste bzw. Boykotts wären die Folge. Man darf auch nicht vergessen, dass es eine ziemliche Informationsflut ist, die da bei Google einläuft und nur ein Bruchteil davon ist ökonomisch relevant.

Ich unterstelle Google in erster Linie, dass sie eins wollen: Nämlich Geld verdienen. Und das ist bei dem zugegebenermasen doch recht guten Services, die sie bisher bieten auch ihr gutes Recht. Dass sie dann (letztlich eher unpersonalisierte, wie Hans schon sagte) Profile ihrer User erstellen, um entsprechend zu werben, finde ich noch nicht tragisch.

hinzunehmen. Und man ahnt es schon: ich habe z.B. auch keine Payback-Karte, mit der man sich im Tausch für ein paar lausige Rabatte ganz leicht zum gläsernen Kunden machen kann.
Wie gesagt: Es ist eine Frage der Interpretation von Information und der Selbstkompetenz: Wieviel gebe ich über mich preis? Wieviel ist dem User bewusst, dass personalisiert wird? Ab wann wird denn der Kunde gläsern? Bin ich gläsern, sobald die Information personalisiert gespeichert wird? Sobald die Information mit anderen Informationen in Verbindung gebracht wird?

Wenn ich daran denke, was das Finanzamt oder die Schufa mittlerweile alles über mich weiß (ich spreche aus eigener Erfahrung), dann ängstig mich das mehr, als ein bischen AdWord bei Google. Ich stimme aber jedem zu, der wie Du, vor der Sache warnen will. Man muss solche Firmen deutlich auf die Finger schauen und beim ersten Anzeichen die Notbremse ziehen - daran besteht kein Zweifel.
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Rech
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Beitrag von Rech »

könnte mir eventuell auch jemand eine EInladung zukommen lassen?

Danke scho mal im voraus.
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Rech
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Beitrag von Rech »

Ein Tag vergangen und drei Einladungen bekommen.
Dankeschön an DasJan, Basti und Certain!
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