Was haltet ihr von Digitalisieren

[BLINX123]

Hi,

was haltet ihr vom Digialisieren von Fotos oder anderen Ressourcen? Also das Scannen von bereits vorhandenen Material wie zum Beispiel ein Tierbild und das darauffolgende anpassen an einen Zeichenlook? Ist das für euch eine gute Zeitersparnis oder zeichnet ihr lieber alle Bilder völlig from scratch ohne auch nur eine Ausnahme zu machen?

Hier 2 Beispiele:

http://www.thebest3d.com/dogwaffle/what ... index.html

(Man beachte die Katze.)

und

http://web.archive.org/web/200512291716 ... Tute01.jpg

[CH4OS]

Halte ich gar nichts von!

Sieht zumindest bei deinen beiden angeführten Beispielen eher bescheiden aus. Ich nehme mir zwar für meine Hintergründe größtenteils Fotos aus der Google Bildersuche zur Hilfe und baue sie dann in 3D nach, aber ist ja dann dennoch etwas eigenes, da ich natürlich immer noch meine ganz eigene Note einbringe.

Oder einfach ganz aufm weißen Blatt anfangen und los geht's. Dann hat man wirklich etwas eigenes, selbstkreiertes (man sieht das Wort komisch aus) als Ergebnis. So hab ich das bei meinem bisher einzigen Charakter auch gemacht und das Ergebnis finde ich gar nicht so schlecht.

MfG,
CH4OS

[BLINX123]

Naja,zumindest bei Beispiel Nr.2 kann man noch eine persönliche Note setzen,indem man das Bild nur mit der Sobel Edge Detect Routine bearbeitet und dann alles selbst coloriert.

[KhrisMUC]

Hmm, ohne Grafiktablett ist eine Skizze ein guter Ausgangspunkt, zur Not tuts auch ein Foto. Ich würde es aber eher neben den Bildschirm legen und abzeichnen.

Beim zweiten Beispiel finde ich Schritt 5 am besten; das Endergebnis dagegen schaut total kacke aus.

Beim Colorieren von Bleistiftzeichnungen o.Ä. sollte man die Zeichnung nie ins fertige Bild einfließen lassen, sondern nur als groben Anhaltspunkt für die Komposition nutzen.
Eingefärbte Bleistiftzeichnungen (am besten unbearbeitet, mit deutlich sichtbaren Schraffurlinien) gehören zu dem widerlichsten, was ich bisher bei Fanadventure-Hintergründen "bewundern" durfte.

[BLINX123]

[quote="KhrisMUC"] das Endergebnis dagegen schaut total kacke aus.

Genau das selbe dachte ich auch am Anfang:) Deswegen sage ich ja,nach der Edge Detection aufhören und selbst colorieren ist besser. Das maxsharpen Feature unter Dogwaffle hats mir aber irgendwie angetan,sieht durch die total überzogene Schärfe wie gemalt aus.

[Hanuka]

Generell wuerde ich sagen Filter, Shadows, Lensflare und Tracing (durchpauschen) sind wahrscheinlich die vier groessten No-Nos im digitalen Kunsthandwerk und werden auch entsprechend geaechtet. Farbanpassung, Gammakorrektur, evtl. manche Blurfilter sind sicher sinnvolle und akzeptable Tools, aber das meiste, was darueber hinaus geht ist leicht als billiger Computertrick zu erkennen. Dementsprechend finde ich auch die Beispiele eher schwach, man sieht halt wie wenig eigener Aufwand betrieben ist, es ist stilistisch kein grosses Tennis und laesst sich zu leicht entlarven.

edit: Ist ein bisschen Off-Topic und hat nichts mit euch zu tun, aber zum Thema "was man in digitaler Kunst nicht tun sollte" darf der Klassiker "Insect Battle" von manky83 nicht fehlen :

http://conceptart.org/forums/showthread.php?t=24872

Das Bild zog viele Fanartworks nach sich, die so ziemlich alle schlechten techniken der computerkunst veranschaulichen, hehe:

http://conceptart.org/forums/showthread.php?t=36803



(c) L. Scott Knight

[BLINX123]

Hab jetzt mal einen Versuch mit Dogwaffle gestartet. Naja,toll ist das Ergebniss wirklich nicht,aber mit etwas überarbeitung bekomme ich das noch hin.

http://img503.imageshack.us/my.php?imag ... ch3zz2.png

Die beste Lösung,wenn man von etwas Fotos nimmt und diese dann digitalisieren will ist wahrscheinlich nur die Aussenlinien zu benutzen und den Rest selbst zu zeichnen und zu colorieren.

[BLINX123]

Ist übrigens wirklich sehr leicht zu entlarven,man sieht ziemlich sehr das Original durch,da hast du recht Hanuka. Ich habe deswegen auch gerade meine eigene kleine Technik entwickelt,damit sehen Bilder wie alte Amiga Ham8 Bilder aus. Und solange man selbst fotografiert und dann eben umwandelt,ist es ja schon so etwas wie eigene Kunst. Ich habe jetzt zumindest ein paar nette Bilder,womit ich wohl mal meine eigene Textadventure Engine füttern werde,die kann im Moment Bilder bis zu 256 Farben darstellen,wird aber bald auf 32Bit umcompiliert,dann schafft sie locker 24 Bit (über 16 Millionen Farben)-

Die meisten bzw. eigentlich alle Grafiken für meine anderen Projekte werde ich natürlich selbst zeichnen oder bei extrem komplexen Sachen nur die Outlines benutzen,bald kaufe ich mir eh ein Grafiktablett,dann habe ich das ständige Einscannen,was meine Bleistiftbilder jedesmal zerstört eh nicht mehr nötig und kann auch meine eigenen Outlines benutzen.