Entwicklungen in der Gesellschaft
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- Tastatursteuerer
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Naja, eigentlich ist das ja total offtopic, aber wo wir schonmal dabei sind: Eben war ich zu faul, umzuschalten, als Werbung kam. Also wenn man das so sieht, fragt man sich wirklich, was eigentlich los ist. Da geht es nur um Oberflächlichkeiten, Belanglosigkeiten, Spaß, schrilles Zeug und so weiter. Menschen, die ständig predigen, dass man nicht nur schön zu sein hat (alleine das wäre ja vielleicht noch erträglich, es gibt ja nicht Schlechtes daran, schön zu sein) aber vor allem auch vorgeben, was denn nun schön ist, nämlich haben Frauen auszusehen wie Plastikpüppchen.
Also ich halte auch viel davon, sich körperlich fit zu halten, aber erst nachdem man seinen Geist perfektioniert hat, das ist nämlich erheblich wichtiger. Solange man die Tugenden noch für irgendetwas Abgehobenes hält, braucht man mit seinem Äußeren gar nicht anzufangen.
Dazu passend konnte man sich heute morgen den Deutschlandfunk anhören. Da ging es zwar eigentlich erstmal ums Zentralabitur, aber nach gewissen Hörerwortmeldungen eben auch darum, dass Bildung immer mehr in den Hintergrund gedrängt wird. Das Verständnis davon, wie eigentlich die Welt funktioniert oder warum sie es nicht tut, geht immer mehr verloren, zumal das Wissen darum ja eh schon nie besonders weit verbreitet war. Vor allen soziale Inkompetenz hält Einzug. Es mag zwar sein, dass das verstärkte Auftreten von Singles vor allem darauf zurückzuführen ist, dass man heutezutage in der Lage ist, auch alleine zu überleben und Kinder kriegen (nicht aber, sie zu erziehen, egal wie sehr man sich auch einredet, dass man es tut - Realitätsverlust), jedoch sind heutzutage grundsätzlich genug Erkenntnisse gewonnen, wie man friedlich zusammen leben kann, dass theoretisch jedem offenstünde, zu einem wertvollen Mitglied der Gesellschaft zu werden.
Aber zum Wissensdurst gehört vor allem, erstmal zu erkennen, wie viel man noch nicht weiß. Überhaupt ist diese Erkenntnis zunächst die wichtigste und die, die vielen fehlt, wenn sie so ein Projekt wie ein Fanadventure angehen.
In Foren äußert sich mangelnde Bildung dann häufig in Streitbarkeit, schlechter Rechtschreibung oder einfach der Verbreitung von absolutem Blödsinn mit einer Selbstsicherheit, die schon beneidenswert ist und nur möglich, wenn man seine Selbstkritik erfolgreich auf ein Minimum reduziert hat.
Intelligenz und Wissen werde verstärkt als nettes, aber absolut optionales Element des Lebens propagiert. Mir kommt das so vor, als wollten die Menschen lieber wieder die Tiere leben - ohne Selbstreflexion und eben so in den Tag hinein... wie Hunde vielleicht und Hunde haben es ja auch gut, aber nur, solange sich jemand um sie kümmert. Und man sollte dann auch vertragen können, von anderen an die Leine genommen zu werden. Erst die Selbstreflexion abgeben aber dann Selbstbestimmung einfordern ist paradox!
Also ich halte auch viel davon, sich körperlich fit zu halten, aber erst nachdem man seinen Geist perfektioniert hat, das ist nämlich erheblich wichtiger. Solange man die Tugenden noch für irgendetwas Abgehobenes hält, braucht man mit seinem Äußeren gar nicht anzufangen.
Dazu passend konnte man sich heute morgen den Deutschlandfunk anhören. Da ging es zwar eigentlich erstmal ums Zentralabitur, aber nach gewissen Hörerwortmeldungen eben auch darum, dass Bildung immer mehr in den Hintergrund gedrängt wird. Das Verständnis davon, wie eigentlich die Welt funktioniert oder warum sie es nicht tut, geht immer mehr verloren, zumal das Wissen darum ja eh schon nie besonders weit verbreitet war. Vor allen soziale Inkompetenz hält Einzug. Es mag zwar sein, dass das verstärkte Auftreten von Singles vor allem darauf zurückzuführen ist, dass man heutezutage in der Lage ist, auch alleine zu überleben und Kinder kriegen (nicht aber, sie zu erziehen, egal wie sehr man sich auch einredet, dass man es tut - Realitätsverlust), jedoch sind heutzutage grundsätzlich genug Erkenntnisse gewonnen, wie man friedlich zusammen leben kann, dass theoretisch jedem offenstünde, zu einem wertvollen Mitglied der Gesellschaft zu werden.
Aber zum Wissensdurst gehört vor allem, erstmal zu erkennen, wie viel man noch nicht weiß. Überhaupt ist diese Erkenntnis zunächst die wichtigste und die, die vielen fehlt, wenn sie so ein Projekt wie ein Fanadventure angehen.
In Foren äußert sich mangelnde Bildung dann häufig in Streitbarkeit, schlechter Rechtschreibung oder einfach der Verbreitung von absolutem Blödsinn mit einer Selbstsicherheit, die schon beneidenswert ist und nur möglich, wenn man seine Selbstkritik erfolgreich auf ein Minimum reduziert hat.
Intelligenz und Wissen werde verstärkt als nettes, aber absolut optionales Element des Lebens propagiert. Mir kommt das so vor, als wollten die Menschen lieber wieder die Tiere leben - ohne Selbstreflexion und eben so in den Tag hinein... wie Hunde vielleicht und Hunde haben es ja auch gut, aber nur, solange sich jemand um sie kümmert. Und man sollte dann auch vertragen können, von anderen an die Leine genommen zu werden. Erst die Selbstreflexion abgeben aber dann Selbstbestimmung einfordern ist paradox!
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- Verpackungs-Wegwerfer
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In vielen Punkten gebe ich dir recht, doch derjenige, der die Erkenntnisse selbsternannter (oder in heutiger Zeit vom Staat, bzw. Bildungsinstitutionen ernannter) Psychologen braucht, um mit anderen zusammenleben zu können, ist in meinen Augen kaum lebensfähig. Doch leider - und in diesem Punkt schließe ich mich dem leichten Depri-Feeling an - breitet sich diese Lebensart rasant aus. Mangelndes Selbstwertgefühl und fehlende philosophische Betätigung (damit meine ich nicht Bücher bekannter Philosophen wiederzugeben, sondern selbst philosophische Theorien aufzustellen) führen dazu, dass sich immer mehr Menschen Rat bei Gurus holen, ein Seminar nach dem anderen besuchen (Mit lustigen Themen wie "Der Weg zum Erfolg" oder "Einfach Leben") und ihr Schicksal dabei gänzlich aus den Augen verlieren. Das ist es nämlich nicht, das Leben so zu leben, wie es andere empfehlen, sondern so, wie man es selbst für richtig hält. Ja, Erziehung spielt dabei sicherlich eine Rolle, aber einem vernunftbegabten Wesen steht es frei das Gelernte zu reflektieren und für gut oder weniger gut zu erachten. Eben diese Fähigkeit wollen Regime, wie zB. die USA unterdrücken, wenn nicht sogar vernichten. Und sie haben erfolg. Brav schwören die Kinder auf die Flagge, wers nicht tut ist böse. Und in Europa: Brav öffnen alle ihre Brieftaschen für Asylwerber und Neustaatsbürger ohne Fähigkeit sich zu verständigen und wer sich kritisch äußert (nicht negativ, kritisch genügt) wird (in Österreich zumindest) gleich als Nazi beschimpft, denn das ist eine wirksame Methode das eigene System als gut bezeichnen zu können. Alle Kritiker sind einfach böse. Dem System ging auch die Kirche nach. Immer das selbe. Zu den Singels: Es gilt zu bedenken, dass in früheren Zeiten (so wie in anderen Ländern auch heute noch) Pflichtehen einztugehen waren. Scheidungen waren verachtet oder gar verboten. Ohne diese Einschränkungen wären die Singels in % wohl kaum weniger gewesen, als sie es haute sind. Auch ist zu bemerken, dass sich die Frauen heutzutage (endlich) nicht mehr alles gefallen lassen, weshalb auch die Scheidungsrate steigt. (Finanzielle Abhängigkeit nimmt ja auch ab). Aber ich gebe dir auch recht: Es ist sicherlich so, dass die heute im TV vorgezeigte Lebensweise das Leben alleine, oder mit einem "Lebensabschnittspartner" als positiver und vorallem einfacher darstellt. Ich komme lieber zum Ende, sonst schreibe ich noch stundenlang:
beati pauperes spiritu - seelig sind die geistig Armen
Zu diesem Schluss bin auch ich gekommen. Wenn ich mir meine Umgebung genauer ansehe, dann wird mir schnell klar, dass ich durch ständiges Nachdenken und philosophieren, analysieren und ähnliches niemals so unbeschwert in den Tag hinein leben können werde, wie es viele tun. Deren großer Vorteil: Sie sorgen sich nicht. Der große Nachteil: Wenn unausweichliche Probleme entstehen, dann sind sie oft überfordert.
Wie dem auch sei, leider muss ich dir sagen: ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft ist jener, der nicht zu viel denkt. Denn Philosophen und Kritiker werden als störend empfunden und oft erst nach ihrem Tod (wenn überhaupt) richtig gehört, oder verstanden. (Ausgenommen sind jene, die mit ihrer Offenbarung warten bis sie sich in der Gesellschaft soweit ettablierten, dass sie kaum noch wegzudenken sind)
Zum Wissensdurst gehört vorallem, alles in Frage zu stellen, was man bisher gelernt, erfahren, gedacht oder sonst wie aufgenommen hat.
Auf Adventures bezogen: Projektidee, informieren, üben, reflektieren, starten und nicht aufhören zu lernen, sonst ist es so wie im Leben schnell vorbei.
beati pauperes spiritu - seelig sind die geistig Armen
Zu diesem Schluss bin auch ich gekommen. Wenn ich mir meine Umgebung genauer ansehe, dann wird mir schnell klar, dass ich durch ständiges Nachdenken und philosophieren, analysieren und ähnliches niemals so unbeschwert in den Tag hinein leben können werde, wie es viele tun. Deren großer Vorteil: Sie sorgen sich nicht. Der große Nachteil: Wenn unausweichliche Probleme entstehen, dann sind sie oft überfordert.
Wie dem auch sei, leider muss ich dir sagen: ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft ist jener, der nicht zu viel denkt. Denn Philosophen und Kritiker werden als störend empfunden und oft erst nach ihrem Tod (wenn überhaupt) richtig gehört, oder verstanden. (Ausgenommen sind jene, die mit ihrer Offenbarung warten bis sie sich in der Gesellschaft soweit ettablierten, dass sie kaum noch wegzudenken sind)
Ich würde allerdings sagen:Aber zum Wissensdurst gehört vor allem, erstmal zu erkennen, wie viel man noch nicht weiß.
Zum Wissensdurst gehört vorallem, alles in Frage zu stellen, was man bisher gelernt, erfahren, gedacht oder sonst wie aufgenommen hat.
Auf Adventures bezogen: Projektidee, informieren, üben, reflektieren, starten und nicht aufhören zu lernen, sonst ist es so wie im Leben schnell vorbei.
Ich bin weder, was ich sein werde, noch was ich war.
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- Tastatursteuerer
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Na, das hab ich doch gesagt: Heute ist man eben alleine überlebensfähig und keiner muss daher aus irgendwelchen Gründen mit jemand anderem auskommen. Alleine sein will man aber auch nicht. Klar, Schuld sind natürlich immer die anderen, denn die akzeptieren einen ja nicht so, wie man ist. Den Satz kann ich echt nicht mehr hören. Ja, mich kann man so akzeptieren wie ich bin, meine Frau kann ich so akzeptieren wie sie ist, weil wir so sind, dass man miteinander auskommen kann. Weil wir so sind, dass wir uns bereits genug Gedanken darüber machen, was richtig und was falsch ist, so dass wir uns nie darüber streiten müssen, sondern schlimmstenfalls den Kenntnisstand synchronisieren und dann zum gleichen Ergebnis kommen.
Sich allerdings hinzustellen und zu verlangen, dass jeder einen mit seinen manigfaltigen Macken einfach akzeptieren muss, halte ich für arrogant, egozentrisch und schlicht dumm. Sein größter Kritiker sollte man selber sein. Wohl dem, der Leute um sich hat, die auch viel Verstand haben, aber nicht völlig gleich ticken (wer tut das schon?) und auch mal auf andere Ansichten hinweisen, die zumindest gleichwertig sind, so dass man echte Toleranz entwickeln kann.
Jedenfalls kann ich das nicht mehr sehen: Erst trennt man sich von allem Unliebsamen (Partner, Eltern, ...) und dann fühlt man sich alleine, schafft sich einen Hund an oder freut sich tierisch darüber, dass man ja schwanger ist und bald einen kleinen neuen Erdenbewohner zu versorgen hat. Der hat sich auch sicher gewünscht, in eine halbe Familie zu kommen mit einer Mutter, die weder Zeit hat (schließlich will ja die Wohnung administriert und Geld herangeschafft werden, sowie ein Papa für Kind 2 aufwärts gefunden werden...) noch den Verstand, einen vernünftigen Vater zu organisieren. Ich meine, ich sage jetzt mal Mutter, weil Kinder halt meistens bei den Müttern bleiben. Letztlich kann man das natürlich über Väter auch sagen.
Wie gesagt: Schuld sind immer die anderen. Wenn das alle behaupten, muss wohl mindestens die Hälfte Recht haben. Wir wundern uns nur immer darüber, was am Zusammenleben so schwer sein soll.
Menschen machen sich zu wenig Gedanken, vor allem darüber, was sie eigentlich für moralische Verpflichtungen eingehen. Wenn man eine Beziehung anfängt, wäre es doch nett, wenn man sich auch aufeinander verlassen könnte. Wenn man Kinder kriegt, dann hat man auch die Pflicht, sich darum zu kümmern und das ist mehr, als ihnen nur etwas zu essen zu geben! Und wenn man mit anderen ein Projekt anfängt, dann hat man auch die Pflicht, vorher zu überlegen, ob man das auch kann (Zeit, Fähigkeiten, Motivation, ...) und nachher nicht plötzlich weg zu sein!
Komisch, wenn man so etwas schreibt, klingt es eigentlich, als sei es alles selbstverständlich. Nur erfüllen es eben nur die wenigsten Leute.
Sich allerdings hinzustellen und zu verlangen, dass jeder einen mit seinen manigfaltigen Macken einfach akzeptieren muss, halte ich für arrogant, egozentrisch und schlicht dumm. Sein größter Kritiker sollte man selber sein. Wohl dem, der Leute um sich hat, die auch viel Verstand haben, aber nicht völlig gleich ticken (wer tut das schon?) und auch mal auf andere Ansichten hinweisen, die zumindest gleichwertig sind, so dass man echte Toleranz entwickeln kann.
Jedenfalls kann ich das nicht mehr sehen: Erst trennt man sich von allem Unliebsamen (Partner, Eltern, ...) und dann fühlt man sich alleine, schafft sich einen Hund an oder freut sich tierisch darüber, dass man ja schwanger ist und bald einen kleinen neuen Erdenbewohner zu versorgen hat. Der hat sich auch sicher gewünscht, in eine halbe Familie zu kommen mit einer Mutter, die weder Zeit hat (schließlich will ja die Wohnung administriert und Geld herangeschafft werden, sowie ein Papa für Kind 2 aufwärts gefunden werden...) noch den Verstand, einen vernünftigen Vater zu organisieren. Ich meine, ich sage jetzt mal Mutter, weil Kinder halt meistens bei den Müttern bleiben. Letztlich kann man das natürlich über Väter auch sagen.
Wie gesagt: Schuld sind immer die anderen. Wenn das alle behaupten, muss wohl mindestens die Hälfte Recht haben. Wir wundern uns nur immer darüber, was am Zusammenleben so schwer sein soll.
Menschen machen sich zu wenig Gedanken, vor allem darüber, was sie eigentlich für moralische Verpflichtungen eingehen. Wenn man eine Beziehung anfängt, wäre es doch nett, wenn man sich auch aufeinander verlassen könnte. Wenn man Kinder kriegt, dann hat man auch die Pflicht, sich darum zu kümmern und das ist mehr, als ihnen nur etwas zu essen zu geben! Und wenn man mit anderen ein Projekt anfängt, dann hat man auch die Pflicht, vorher zu überlegen, ob man das auch kann (Zeit, Fähigkeiten, Motivation, ...) und nachher nicht plötzlich weg zu sein!
Komisch, wenn man so etwas schreibt, klingt es eigentlich, als sei es alles selbstverständlich. Nur erfüllen es eben nur die wenigsten Leute.
- max_power
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Dem könnte ich mich höchstens im ganz generellen Fall anschließen, nämlich dem, dass man behauptet, niemand könne einen akzeptieren. Ich denke nämlich, dass es genügend Fälle gibt, in denen sich Menschen nicht (mehr) gegenseitig akzeptieren, die Schuld aber bei beiden oder auf der nicht-akzeptierenden Seite liegt.MooMurray hat geschrieben: [...] die akzeptieren einen ja nicht so, wie man ist. [...] Ja, mich kann man so akzeptieren wie ich bin [...] Weil wir so sind, dass wir uns bereits genug Gedanken darüber machen, was richtig und was falsch ist [...]
Sich allerdings hinzustellen und zu verlangen, dass jeder einen mit seinen manigfaltigen Macken einfach akzeptieren muss, halte ich für arrogant, egozentrisch und schlicht dumm.
Meiner Meinung nach sind die Menschen insgesamt anspruchsvoller und egoistischer geworden. Bei dem Argument der Zwangsheiraten als Grund, warum es heute mehr Singles gibt, würde ich auch noch einen Vergleich der Scheidungen heranziehen. Ich denke nämlich, dass diese relativ gesehen bei den jüngeren (nicht "zwangsverheirateten", ich meine damit auch durch gesellschaftliche Zwänge verheiratete) Generationen nicht niedriger ist, als bei älteren. Dabei müsste man doch eigentlich annehmen, dass sie es sein müsste, wenn nicht mehr aus gesellschaftlichen Gegebenheiten, sondern häufiger wirklich aus Liebe und freiem Willen heiratet.
Dieser Egosimus macht es sicher schwieriger, den Partner für's Leben zu finden. Bei dir habe ich das Gefühl, dass du Glück hattest. Sicher sollte es vielleicht so die Regel sein, aber in der Regel sind die Menschen eben nicht wie du und deine Frau...
Anmerkung:
Ich war mal so frei, das Thema zu teilen. Dabei war ich vielleicht etwas voreilig, denn erstens habe ich vorher nicht den ersten Beitrag editiert und diesen Absatz dort dazugeschrieben, zum anderen gab es noch ein paar andere Beiträge, die hier schon reingepasst hätten, ich bitte um Verzeihung.
Zum Einlesen kann man dort beginnen:
http://www.adventure-treff.de/forum/vie ... 545#255545
„Es müsste immer Musik da sein, bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo's am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“ (Floyd, Absolute Giganten)
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- Verpackungs-Wegwerfer
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Deine Argumentation zu den Zwangsehen wäre zutreffend, doch wie ich schrieb sind die ja nur ein Teil des Puzzles. Die finanzielle Abhängigkeit der Frauen ist nicht mehr so ausgeprägt, oder völlig verschwunden (kommt ja immer drauf an) und die innere, gesellschaftliche Entwicklung konnte erreichen, dass Frauen nicht mehr so leicht zu unterdrücken sind. Ich habe viele Fälle gesehen (Während des Zivildienstes) da wurden Frauen wie Eigentum behandelt. (ältere und auch Muslimische). Eine moderne europäische Frau lässt sich das nicht so schnell gefallen (prinzipiell jetzt, sicher gibt es immer Einzelfälle). Deshalb steigen auch die Scheidungsraten. Wenn im Suff geschlagen wird, dann hält die Frau nichts mehr da. (Ok, bei vielen ist es leider noch nicht so, dass sie einfach gehen können, aber bei vielen anderen schon)...
@MooMurray:
Es ist genau das Prinzip. Wovon mag die furchtbare Angst kommen, die so viele vor eigenen Fehlern haben? Fehler sind da, um aus ihnen zu lernen. Wenn man die Schuld von sich schiebt... wie soll man dann lernen?
Sicher, mag jetzt so wirken, als stünde ich darüber. Tatsache ist: Dem ist nicht so. Wenn ich im Wald beim Joggen stolpere, dann ist der erste Gedanke: "Verdammter Ast, weshalb hängt der auch über Weg". Das scheint ein Reflex zu sein, den einige scheinbar nicht hinterfragen. Wenn mir soetwas geschieht, dann überlege ich natürlich, sonst kann das doch wieder vorkommen. Wenn zB. die Schuld an einem Unfall nur beim anderen liegt, wie soll man dann aus der Situation lernen? Auch wenn er schuld war: Vielleicht hat man den Sicherheitsabstand nicht eingehalten, oder war unaufmerksam, oder was auch immer. Der Punkt ist: Es gibt immer eine Möglichkeit aus Fehlern zu lernen, sofern man dazu bereit ist.
Ich bin absolut deiner Meinung: "Die anderen sind immer schuld" ist der zentrale Punkt, auf den man sich konzentrieren sollte. Mir fällt bloß nichts ein, woher diese Einstellung kommen könnte.
@MooMurray:
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Das drückt genau das aus, was den Bürgern der westlichen Staaten scheinbar von irgendwem eingeredet wird. Und es ist, um es mal auf dn Punkt zu bringen, auch genau das, was die erste hälfte des 20. Jahrhunderts in einer Zeit des Leides enden ließ. Je mehr die anderen verbrochen haben, desto freier ist man selbst und desto besser fühlt man sich, weil man ja keine Fehler macht. Man kann das ja schon im Schulalter beobachten, wenn Kinder schlechte Noten mit solchen Aussagen rechtfertigen: "Die Lehrerin mag mich nicht" "Wie soll ich denn etwas lernen, wenn die nicht unterrichten können" "Während des Tests da war das Fenster offen und neben mir der hat mit dem Kaugummi Geräusche gemacht".Klar, Schuld sind natürlich immer die anderen
Es ist genau das Prinzip. Wovon mag die furchtbare Angst kommen, die so viele vor eigenen Fehlern haben? Fehler sind da, um aus ihnen zu lernen. Wenn man die Schuld von sich schiebt... wie soll man dann lernen?
Sicher, mag jetzt so wirken, als stünde ich darüber. Tatsache ist: Dem ist nicht so. Wenn ich im Wald beim Joggen stolpere, dann ist der erste Gedanke: "Verdammter Ast, weshalb hängt der auch über Weg". Das scheint ein Reflex zu sein, den einige scheinbar nicht hinterfragen. Wenn mir soetwas geschieht, dann überlege ich natürlich, sonst kann das doch wieder vorkommen. Wenn zB. die Schuld an einem Unfall nur beim anderen liegt, wie soll man dann aus der Situation lernen? Auch wenn er schuld war: Vielleicht hat man den Sicherheitsabstand nicht eingehalten, oder war unaufmerksam, oder was auch immer. Der Punkt ist: Es gibt immer eine Möglichkeit aus Fehlern zu lernen, sofern man dazu bereit ist.
Ich bin absolut deiner Meinung: "Die anderen sind immer schuld" ist der zentrale Punkt, auf den man sich konzentrieren sollte. Mir fällt bloß nichts ein, woher diese Einstellung kommen könnte.
Ich bin weder, was ich sein werde, noch was ich war.
- kAuZi
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Was den Egoismus betrifft kann ich mich Max nur anschliessen. Ich sehe täglich, wie der Egoismuss bei vielen menschen immer mehr wird, die Menschen denken viel weniger an andere als das vor geraumer Zeit der Fall gewesen ist, es denke sehr viele (nicht alle!) meist zuerst an ihr eigenes Wohl und dass sie ihre eigenen Schäfchen im trockenen haben, bevor sie evtl mal an andere denken. Warum diese Entwicklung so vonstatten gegangen ist, das würde mich interessieren. ich habe mir da bereits einige Gedanken gemacht, hängt es mit em kapitalismus zusammen mit dem global möglichen Konsum? Liegt es daran, das Geld nun mal die Welt regiert, die meisten menschen aber immer weniger Geld zur Verfügung haben, wobei die "reichen" immer reicher werden? Dann wäre es verständlich, das jeder erst ins eigene Portmonai schaut, bevor er anderen hilft. Oder liegt es daran, das ein Grossteil der Menschheit zur rektalen Ausscheidungsöffnung wird? Dann kann ich diesen Wandel absolut nicht anchvollziehen.
Der Mensch verlangt nun mal nach Sicherheit. Das ist schon immer so gewesen. Diese Sicherheit sieht der Durchschnittsmensch mitlerweile im Geld. Hast du Geld, hast du Sicherheit, und wenns nur darin besteht, dir Versicherungen leisten zu können. Dieser Gedanke mag teilweise sogar richtig sein, allerdings finde ich es schade, das sehr viele anscheind vergessen, das Sicherheit auch etwas anderes bedeuten kann. Soziale Sicherheit. Freunde. Wo wir wieder beim Stichwort "Soziale Kompetenz" wären, die leider immer mehr abnimmt...
Ich denke, dass die gegenwärtige Situation eine Art Teufelskreis ist. Wie soll Soziale Inkompetenz den Kindern aberzogen werden, wenn Erzieherinen im Kindergarten meist überarbeitet sind (weil sie ihre Schäfchen ins trockene bringen müssen), wenn Eltern in den meisten Fällen ihr Kinder "abschieben", weil sie arbeiten (müssen) (um ihre Schäfchen ins trockene zu bringen), etc etc. Sicher, das geschieht wohl mit der besten Absicht "ich will meinen kindern mal was bieten können", aber was bringt es einem, seinem Kind etwas bieten zu können, wenn selbiges ein kleines Arschloch wird?! Nicht viel, würde ich sagen. Ich persönlich wünsche mir Kinder. Zwei. Ich habe mir allerdings ernsthaft überlegt, ob ich das wirklich will. Meine Kinder in der jetzigen Zeit in die Schule zu stecken?! (Dazu sei gesagt, meine kleine Schwester macht zur zeit Abi und ist in der Schule, ich habe da also wunderschöne Vergleichsmöglichkeiten )
Ich will hier nicht mit "früher war alles besser" anfangen, aber wenn man mal überlegt, das früher die 5. Klasse mit Respekt zu den Abiturienten bzw. den Oberstuflern aufgeschaut hat, heutzutage Schüler der 5. Klasse im mob Oberstufler zusammenschlagen, da kann doch irgendwas nich ganz richtig sein...
Um noch einmal kurz auf den ersten Thread zurückzukommen, bezüglich dem vorgeben der Meinung, etc...
hat von euch zufällig noch jemand auf VHS Filme aufgenommen von vor ca. 10-15 jahren?! mit Werbung drin?
Vergleicht diese Werbung mal mit der heutigen....
Der Mensch verlangt nun mal nach Sicherheit. Das ist schon immer so gewesen. Diese Sicherheit sieht der Durchschnittsmensch mitlerweile im Geld. Hast du Geld, hast du Sicherheit, und wenns nur darin besteht, dir Versicherungen leisten zu können. Dieser Gedanke mag teilweise sogar richtig sein, allerdings finde ich es schade, das sehr viele anscheind vergessen, das Sicherheit auch etwas anderes bedeuten kann. Soziale Sicherheit. Freunde. Wo wir wieder beim Stichwort "Soziale Kompetenz" wären, die leider immer mehr abnimmt...
Ich denke, dass die gegenwärtige Situation eine Art Teufelskreis ist. Wie soll Soziale Inkompetenz den Kindern aberzogen werden, wenn Erzieherinen im Kindergarten meist überarbeitet sind (weil sie ihre Schäfchen ins trockene bringen müssen), wenn Eltern in den meisten Fällen ihr Kinder "abschieben", weil sie arbeiten (müssen) (um ihre Schäfchen ins trockene zu bringen), etc etc. Sicher, das geschieht wohl mit der besten Absicht "ich will meinen kindern mal was bieten können", aber was bringt es einem, seinem Kind etwas bieten zu können, wenn selbiges ein kleines Arschloch wird?! Nicht viel, würde ich sagen. Ich persönlich wünsche mir Kinder. Zwei. Ich habe mir allerdings ernsthaft überlegt, ob ich das wirklich will. Meine Kinder in der jetzigen Zeit in die Schule zu stecken?! (Dazu sei gesagt, meine kleine Schwester macht zur zeit Abi und ist in der Schule, ich habe da also wunderschöne Vergleichsmöglichkeiten )
Ich will hier nicht mit "früher war alles besser" anfangen, aber wenn man mal überlegt, das früher die 5. Klasse mit Respekt zu den Abiturienten bzw. den Oberstuflern aufgeschaut hat, heutzutage Schüler der 5. Klasse im mob Oberstufler zusammenschlagen, da kann doch irgendwas nich ganz richtig sein...
Um noch einmal kurz auf den ersten Thread zurückzukommen, bezüglich dem vorgeben der Meinung, etc...
hat von euch zufällig noch jemand auf VHS Filme aufgenommen von vor ca. 10-15 jahren?! mit Werbung drin?
Vergleicht diese Werbung mal mit der heutigen....
- Hexenjohanna
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Bei den bisherigen Beiträgen fehlt mir so ein bischen die generelle Benennung des Problems und das persönliche Bekenntnis zu den angenommenen Ursachen, die für den Mißstand sorgen oder gesorgt haben.
Was hier bisher steht ist alles ziemlich schwammig. Mir hat sich bisher folgendes erschlossen:
MooMurray sieht die kulturellen Werte der Gesellschaft bedroht und reflektiert darüber, dass daran die Spaßkultur, die er über Medien wahrnimmt mit ihren Ersatzwerten wie Schönheitsstreben, Ablenkungsangeboten und ihrer Orientierung Richtung "Spaß haben" etc. schuld sei.
Er sieht das Nachlassen der Wirkung von Bildung auf die Gesellschaft, sieht negative Entwicklungen beim Verantwortungsbewußtsein der eigenen Familie gegenüber (wie mir scheint dies tendenziell mehr bei Frauen) und mutmaßt, dass die Leute, die keine gesellschaftliche Verantwortung übernehmen wollen, von anderen geleitet werden könnten.
Philmaster habe ich so verstanden, dass es den meisten (heute) an der Tiefe mangelt, sich eigenständig mit der Entwicklung ihrer eigenen Persönlichkeit zu Beschäftigen, wobei sie mittlerweile immer mehr Rat bei Experten suchen müssen. Er führte aus, dass dieses im Sinne von Regierungen sei und eigenes Denken sowieso nicht gewünscht sei.
Er sagte, dass es in früheren Zeiten Pflicht gewesen sei, verheiratet sein zu müssen, was sich auf die Single-Raten negativ ausgewirkt hätte und sich Frauen aus den heute gegebenen Umständen leichter trennen könnten als dazumal.
Weiter schreibt er, dass derjenige der aktiv denkt bzw. eine kritische Haltung einnimmt oder über lebensumstände philsophiert es sich in der Gesellschaft schwerer macht als derjenige, der in den Tag hineinlebt.
MooMurray hat daraufhin noch mal seinen Ansatz betont:
Er findet dass ein Trend besteht, sich egoistisch zu verhalten, da die Gesellschaftlichen Rahmenbedingungen es hergeben, dass man nur für sich alleine lebt und handelt. Seine persönliche Situation (Moo und seine Partnerin) nimmt er davon aus, da die beiden es als Paar gelernt hätten, sich bei verschiedenen Ansichten zu verständigen. Er verabscheut egoistische Leute mit mangelnder Selbstkritik, die ihre persönlichen Interessen rücksichtslos durchsetzen ohne darüber zu reflektieren. Hierbei führt er als Beispiel eine imaginäre Person (tendenziell eine eher weibliche) an, die sich rücksichtslos von allen Bezugspersonen familiärer Art trennt und ein Tier aufnimmt oder ein Kind zulegt, ohne dieses Wesen angemessen vesorgen zu können.
Allgemein machten es sich die Leute zu leicht bzw. zu wenig Gedanken darüber, welche Wirkung ihr soziales Handeln hätte.
Max hierzu:
Er sieht im Gegensatz zu MooMurray nicht, dass Schuldzuweisungen an die "Anderen" unbedingt immer unbegründet sein müssen.
Er findet, dass die Menschen heute anspruchsvoller und egoistischer geworden sind. Dass man aber heute veränderte Rahmenbedingungen vorfindet, die sich auf das Zusammenbleiben eines Paars auswirken, man aber an den Scheidungsraten, nach Alter gestaffelt, feststellen kann, dass sich auch ältere Paare unter den heute gültigen Bedingungen genauso oft trennen wie jüngere Paare, es also keinen Zusammenhang zwischen "Paarglück" und einer Ehe nach konservativem Wertemuster gibt.
Philmaster dazu:
Er bestätigt die Aussage von Max und führt aus, dass er durch persönliche Beobachtungen feststellen konnte, dass es Ursachen gibt, die Frauen dazu bringen, sich von ihren Männern zu trennen, da es ihnen durch die heutige Gesetzeslage auch möglich ist.
Er zitiert MooMurray bezüglich der Aussage, dass immer die anderen Schuld seien und gibt ihm Recht.
Er stellt einen Zusammenhang her zwischen der angenommenen "Schuld der Anderen", die es einem erlaubt mit Verweis darauf selbst schuldhaft zu handeln und kritisiert diese Haltung, die zu nichts führt, da sich so keine Erkenntnisse aus dem eigenen Versagen gewinnen lassen.
Kauzi hatte dazu folgendes zu sagen:
Er hält einen Zusammenhang zwischen dem generellen Egoismus der Menschen mit dem kapitalistischen System und globalen Konsumtrends für möglich sowie der zunehmend auseinanderklaffenden Schere der Einkommensverhältnisse, wo die einen immer ärmer und die anderen immer reicher werden.
Er sagt dass viele ihre persönliche Sicherheit an Geld festmachen statt an Werten wie soziale Sicherheit oder Freunden.
Seiner Meinung nach nimmt die soziale Kompetenz der Leute immer mehr ab, da dem Gelderwerb familiäre Belange untergeordnet werden und deshalb der kommenden Generation hinsichlich eigener sozialer Kompetenz kein guter Start gegeben wird. Kauzi sorgt sich ausserdem um die Qualität der Schule und vermißt den Respekt, den es in früheren Generationen Älteren gegenüber noch gegeben habe. Auch er geht noch mal auf den Einfluß medialer Angebote wie Werbungnegativ ein.
***
Wenn ihr euch fragt, warum ich das Ganze noch mal zusammengefaßt habe, dann deshalb, weil es doch ein recht wichtiges Thema sein könnte, wenn man irgendwie zielführender aneinander schreiben würde. Bis jetzt lese ich heraus, dass sich etliche von euch eine Rückwendung zu konservative(re)n Zeiten zu wünschen scheinen, es also früher irgendwie besser war.
Vielleicht nehme nur ich als Frau es so wahr, aber ich lese ein insgeheimes Wunschdenken von euch heraus, dass man dieses Ziel wohl am einfachsten erreichen könnte, wenn die Frauen zu Hause blieben und sich endlich wieder ihrer "Kernkompetenz", nämlich dem Zusammenhalt der Keimzelle Familie widmen würden. Ihr habt nämlich immer wieder die Eigenständigkeit der Frau und die aus ihrer Entscheidungsfähigkeit resultierenden Probleme betont.
Das war bisher auch das einzige, waraus ich einen Lösungsansatz eurerseits zur Verbesserung der gesellschaftlichen Probleme herauslesen konnte, auch wenn er mir nicht gefällt.
Ihr solltet bedenken, dass die in den Beiträgen öfter für schlimm befundene "Schuldzuweisung an andere" auch für diesen Thread gilt, man kann nämlich auch als Beitragsschreiber hier die "ungebildete, egoistische Masse" für eine solche Funktion benutzen.
Ich fand es früher übrigens kein Stück besser, und bin immerhin schon seit 1963 auf der Welt.
Man verwechelt schnell die Eindrücke, die man über minderqualitative Medien gewinnen kann, mit der Realität, besonders wenn man kaum Vergleichsmöglichkeiten dazu hat, wie die Struktur der Gesellschaft früher denn nun wirklich war.
Was hier bisher steht ist alles ziemlich schwammig. Mir hat sich bisher folgendes erschlossen:
MooMurray sieht die kulturellen Werte der Gesellschaft bedroht und reflektiert darüber, dass daran die Spaßkultur, die er über Medien wahrnimmt mit ihren Ersatzwerten wie Schönheitsstreben, Ablenkungsangeboten und ihrer Orientierung Richtung "Spaß haben" etc. schuld sei.
Er sieht das Nachlassen der Wirkung von Bildung auf die Gesellschaft, sieht negative Entwicklungen beim Verantwortungsbewußtsein der eigenen Familie gegenüber (wie mir scheint dies tendenziell mehr bei Frauen) und mutmaßt, dass die Leute, die keine gesellschaftliche Verantwortung übernehmen wollen, von anderen geleitet werden könnten.
Philmaster habe ich so verstanden, dass es den meisten (heute) an der Tiefe mangelt, sich eigenständig mit der Entwicklung ihrer eigenen Persönlichkeit zu Beschäftigen, wobei sie mittlerweile immer mehr Rat bei Experten suchen müssen. Er führte aus, dass dieses im Sinne von Regierungen sei und eigenes Denken sowieso nicht gewünscht sei.
Er sagte, dass es in früheren Zeiten Pflicht gewesen sei, verheiratet sein zu müssen, was sich auf die Single-Raten negativ ausgewirkt hätte und sich Frauen aus den heute gegebenen Umständen leichter trennen könnten als dazumal.
Weiter schreibt er, dass derjenige der aktiv denkt bzw. eine kritische Haltung einnimmt oder über lebensumstände philsophiert es sich in der Gesellschaft schwerer macht als derjenige, der in den Tag hineinlebt.
MooMurray hat daraufhin noch mal seinen Ansatz betont:
Er findet dass ein Trend besteht, sich egoistisch zu verhalten, da die Gesellschaftlichen Rahmenbedingungen es hergeben, dass man nur für sich alleine lebt und handelt. Seine persönliche Situation (Moo und seine Partnerin) nimmt er davon aus, da die beiden es als Paar gelernt hätten, sich bei verschiedenen Ansichten zu verständigen. Er verabscheut egoistische Leute mit mangelnder Selbstkritik, die ihre persönlichen Interessen rücksichtslos durchsetzen ohne darüber zu reflektieren. Hierbei führt er als Beispiel eine imaginäre Person (tendenziell eine eher weibliche) an, die sich rücksichtslos von allen Bezugspersonen familiärer Art trennt und ein Tier aufnimmt oder ein Kind zulegt, ohne dieses Wesen angemessen vesorgen zu können.
Allgemein machten es sich die Leute zu leicht bzw. zu wenig Gedanken darüber, welche Wirkung ihr soziales Handeln hätte.
Max hierzu:
Er sieht im Gegensatz zu MooMurray nicht, dass Schuldzuweisungen an die "Anderen" unbedingt immer unbegründet sein müssen.
Er findet, dass die Menschen heute anspruchsvoller und egoistischer geworden sind. Dass man aber heute veränderte Rahmenbedingungen vorfindet, die sich auf das Zusammenbleiben eines Paars auswirken, man aber an den Scheidungsraten, nach Alter gestaffelt, feststellen kann, dass sich auch ältere Paare unter den heute gültigen Bedingungen genauso oft trennen wie jüngere Paare, es also keinen Zusammenhang zwischen "Paarglück" und einer Ehe nach konservativem Wertemuster gibt.
Philmaster dazu:
Er bestätigt die Aussage von Max und führt aus, dass er durch persönliche Beobachtungen feststellen konnte, dass es Ursachen gibt, die Frauen dazu bringen, sich von ihren Männern zu trennen, da es ihnen durch die heutige Gesetzeslage auch möglich ist.
Er zitiert MooMurray bezüglich der Aussage, dass immer die anderen Schuld seien und gibt ihm Recht.
Er stellt einen Zusammenhang her zwischen der angenommenen "Schuld der Anderen", die es einem erlaubt mit Verweis darauf selbst schuldhaft zu handeln und kritisiert diese Haltung, die zu nichts führt, da sich so keine Erkenntnisse aus dem eigenen Versagen gewinnen lassen.
Kauzi hatte dazu folgendes zu sagen:
Er hält einen Zusammenhang zwischen dem generellen Egoismus der Menschen mit dem kapitalistischen System und globalen Konsumtrends für möglich sowie der zunehmend auseinanderklaffenden Schere der Einkommensverhältnisse, wo die einen immer ärmer und die anderen immer reicher werden.
Er sagt dass viele ihre persönliche Sicherheit an Geld festmachen statt an Werten wie soziale Sicherheit oder Freunden.
Seiner Meinung nach nimmt die soziale Kompetenz der Leute immer mehr ab, da dem Gelderwerb familiäre Belange untergeordnet werden und deshalb der kommenden Generation hinsichlich eigener sozialer Kompetenz kein guter Start gegeben wird. Kauzi sorgt sich ausserdem um die Qualität der Schule und vermißt den Respekt, den es in früheren Generationen Älteren gegenüber noch gegeben habe. Auch er geht noch mal auf den Einfluß medialer Angebote wie Werbungnegativ ein.
***
Wenn ihr euch fragt, warum ich das Ganze noch mal zusammengefaßt habe, dann deshalb, weil es doch ein recht wichtiges Thema sein könnte, wenn man irgendwie zielführender aneinander schreiben würde. Bis jetzt lese ich heraus, dass sich etliche von euch eine Rückwendung zu konservative(re)n Zeiten zu wünschen scheinen, es also früher irgendwie besser war.
Vielleicht nehme nur ich als Frau es so wahr, aber ich lese ein insgeheimes Wunschdenken von euch heraus, dass man dieses Ziel wohl am einfachsten erreichen könnte, wenn die Frauen zu Hause blieben und sich endlich wieder ihrer "Kernkompetenz", nämlich dem Zusammenhalt der Keimzelle Familie widmen würden. Ihr habt nämlich immer wieder die Eigenständigkeit der Frau und die aus ihrer Entscheidungsfähigkeit resultierenden Probleme betont.
Das war bisher auch das einzige, waraus ich einen Lösungsansatz eurerseits zur Verbesserung der gesellschaftlichen Probleme herauslesen konnte, auch wenn er mir nicht gefällt.
Ihr solltet bedenken, dass die in den Beiträgen öfter für schlimm befundene "Schuldzuweisung an andere" auch für diesen Thread gilt, man kann nämlich auch als Beitragsschreiber hier die "ungebildete, egoistische Masse" für eine solche Funktion benutzen.
Ich fand es früher übrigens kein Stück besser, und bin immerhin schon seit 1963 auf der Welt.
Man verwechelt schnell die Eindrücke, die man über minderqualitative Medien gewinnen kann, mit der Realität, besonders wenn man kaum Vergleichsmöglichkeiten dazu hat, wie die Struktur der Gesellschaft früher denn nun wirklich war.
Laß mich den Aberglauben eines Volkes schaffen, und mir ist es gleich, wer ihm seine Gesetze oder seine Lieder gibt.
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- max_power
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Ich frage mich, ob und wie du aus meinem Beitrag herausgelesen hast, dass ich etwas gegen die Emanzipation in ihrer aktuellen Form habe. Manchmal sehe ich mich sogar als Opfer der Emazipation, aber das ist wieder eine andere Geschichte. Auf jeden Fall hat mich in dieser Diskussion auch etwas gestört, dass so extrem auf die emazipierte Frau eingegangen wurde, jedoch wusste ich nicht so recht, wie ich darauf eingehen sollte.Hexenjohanna hat geschrieben:Vielleicht nehme nur ich als Frau es so wahr, aber ich lese ein insgeheimes Wunschdenken von euch heraus, dass man dieses Ziel wohl am einfachsten erreichen könnte, wenn die Frauen zu Hause blieben und sich endlich wieder ihrer "Kernkompetenz", nämlich dem Zusammenhalt der Keimzelle Familie widmen würden. Ihr habt nämlich immer wieder die Eigenständigkeit der Frau und die aus ihrer Entscheidungsfähigkeit resultierenden Probleme betont.
Darauf, weshalb ich die Emanzipation nicht uneingeschränkt positiv sehe, gehe ich aber lieber noch mal ein. Meine Gedanken dazu sind nicht sher geordnet und wohl auch nicht gänzlich zu Ende gedacht, daher sind einige Aussagen vielleicht eher als Diskussionsgrundlage zu sehen.
Für mich wirkt es manchmal so, dass die Emanzipation oder Gleichberechtigung zu sehr darauf abzielt, alles gleich machen zu wollen. Fakt ist aber, dass weder Frauen und Männer - als Gruppe gegenübergestellt - noch Männer und Frauen unter sich gleich sind. (Jetzt habe ich schön gleichberechtigt mal die eine, dann die andere Gruppe zuerst genannt. ) Wenn jetzt aber beispielsweise durch Quoten in bestimmten Berufen oder Positionen geschlechtliche Gleichverteilung geregelt werden soll, ist das ab einem bestimmten Punkt Blödsinn. Es gibt nunmal mehr Männer, die gerne Mechaniker sind und mehr Frauen, die gerne Grundschullehrerin sind. Ich glaube nicht, dass das einzig an der sexistischen Erziehung heutzutage liegt. Frauen und Männer sind nunmal unterschiedlich und haben unterschiedliche Interessen.
Ein ganz anderes Thema ist natürlich, wenn gleiche oder gleichwertige Arbeit unterschiedlich entlohnt wird oder ein Geschlecht bei durchschnittlich gleicher Eignung unterdurchschnittlich häufig eingestellt wird. Das sind tatsächlich Fragen der Gleichberechtigung. Wobei man da auch wieder weiterfassen muss. Gleichberechtigung bedeutet für mich so in etwa, dass jeder Mensch seinen Vorlieben und Fähigkeiten entsprechend die gleichen Vorraussetzungen hat. Das ist aber heute auch schon lange nicht mehr gegeben. Sicher darf jeder, der sein Abitur geschafft hat, studieren - er muss es sich nur leisten können.
Aber das entfernt sich schon wieder von der eigentlichen Frage, oder aber auch nicht. Denn auch ich sehe in Geld einen der Gründe, weshalb die Gesellschaft heute egoistischer zu sein scheint. Vielen, leider auch mir, ist Geld heute einfach zu wichtig. Wer Geld hat gilt in der Regel als fleißig und kann sich bestimmte Dinge, die z.B. ständig im Fernsehen oder in der Werbung präsentiert werden, leisten.
Außerdem scheint mir heute der Leistungsdruck viel höher. Die Schüler werden stärker miteinander verglichen (PISA, Zentralabitur) und müssen bestimmte Niveaus erfüllen. Dabei wird aber auch immer mehr gespart. Die Klassen werden größer, die Ausstattung reduziert. Im Endeffekt kann so noch weniger auf die einzelnen Vorlieben und Fähigkeiten der unterschiedlichen Kinder eingegangen werden.
Ob ich mich damit dem Kern annähere, weiß ich nicht. Ich glaube aber, dass ein großes Problem zu starker Egoismus ist. Diesen sehe ich wiederum - teilweise - als Resultat von gestiegenem Leistungsdruck, welcher wiederum durch Geldsorgen mitverursacht wird.
Man muss viel leisten, um finanziell gut dastehen zu können. Wer finanziell gut dasteht hat einen gewissen Ruf. Wer viel leistet hat weniger Zeit für Freunde. Wer viel leistet und weniger Zeit hat, möchte es sich in seiner knappen Freizeit richtig gut gehen lassen. Für die Probleme der anderen hat man da weniger Zeit, Interesse und Verständnis. Vor allem, wenn es um Geld geht, denn wenn die anderen mehr leisten würden, hätten sie auch mehr Geld.
Vielleicht ist da ja was dran?
„Es müsste immer Musik da sein, bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo's am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“ (Floyd, Absolute Giganten)
Finde eure Diskussionen ganz toll. Und eure Argumente machen auch alle einen Sinn.
Nur, sorry wenn ich das sage, das sind alles Illusionen und Traumvorstellungen.
Hat jemand von euch, das wahre Leben schon mal gesehen?
In der realen Welt geht es um Erfolg; hübsche Frauen/Männer Intellligenz...
Das ist der Zyklus des Lebens, ja des Lebens! Ihr bewegt euch doch nur noch im Cyberspace. Menschen persönlich kennenzulernen liegt euch doch alle....Feiglinge
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- max_power
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Sehr intellligenter Beitrag. Erinnert mich ein bisschen an Hummel1969. Na ja, mal schauen ob hier noch ein paar gehaltvolle Beiträge eintrudeln.
„Es müsste immer Musik da sein, bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo's am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“ (Floyd, Absolute Giganten)
- Hexenjohanna
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"...liegt euch doch allen nicht"?
Na wie auch immer, ich hoffe doch dass Du Leviathan Dir als neues Mitglied die Mühe gemacht hast, mal ein bischen über die Leute zu recherchieren, die Du hier als Feiglinge vor der Außenwelt abstempelst. Wir sind nämlich zwar dem AT-Forum treu, haben aber wohl ausnahmslos auch noch eine Menge anderer Interessen im realen Leben. Hier ist nicht grad der Tummelplatz der Nerds und Geeks.
Ich hoffe, Du bist weder ein Troll noch ein Misanthrop, dann kannst Du hier mit dem nötigen Respekt vor anderen Leuten sogar eine Menge Spaß haben.
Na wie auch immer, ich hoffe doch dass Du Leviathan Dir als neues Mitglied die Mühe gemacht hast, mal ein bischen über die Leute zu recherchieren, die Du hier als Feiglinge vor der Außenwelt abstempelst. Wir sind nämlich zwar dem AT-Forum treu, haben aber wohl ausnahmslos auch noch eine Menge anderer Interessen im realen Leben. Hier ist nicht grad der Tummelplatz der Nerds und Geeks.
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Hm, da hast Du wohl Recht, auch wenn mir schon danach war, das nicht so stehen zu lassen.Fightmeyer hat geschrieben:Schade. Bis gestern war das ein recht interessanter Thread. Aber seit hier nur noch auf diesen einen Störenbeitrag eingegangen wird...
Einfach ignorieren und zurück zum eigentlichen Thema.
Ich knüpfe dann mal bei den Gedankengängen von Max an, wie ich meine...
ich denke, jede/r hat irgendwie das Bedürfnis, seine "15 Minuten" im Leben zu haben oder anders gesagt, einmal im Leben aus der Ursuppe aufzutauchen. Meine Erfahrung sagt mir, dass Männer danach stärker streben als Frauen, vermutlich weil sie nicht das körperlich spürbare, direkte Erlebnis haben können, die Ursuppe angereichert zu haben.
Deshalb suchen sie unermüdlich nach einer Kompensation, deshalb möchten sie Frauen dabei auch möglichst aus der Bahn haben, weil diese ja diesen Vorteil schon besitzen.
Das war wohl provokant, aber ich schätze da ist etwas Wahres dran.
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