Meat is Murder

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DasJan
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Re: Meat is Murder

Beitrag von DasJan »

KhrisMUC hat geschrieben:Wie ich mich persönlich verhalte, ist völlig egal, da es in der Masse untergeht. Erst, wenn ich eine Art Vorbildfunktion einnehme, oder eine Bürgerinitiative starte oder plötzlich versuche, jeden Menschen auf der Strasse umzudrehen, könnte sich eventuell eine Auswirkung ergeben, die fast an den Hundertstel-Promillebereich herankommt.
Mit der Logik würde es aber auch dann nichts bringen, wenn 80 Millionen einfach nur für sich entscheiden, kein Fleisch mehr zu essen, ganz ohne irgendeine Vorbildfunktion. Und wie max_power sagt, würde es dann genauso wenig bringen, wählen zu gehen.

Sicher ist der eigene Beitrag nur ein kleiner, aber wenn mehrere Leute zu denselben Schlüssen gelangen, bringt es eben doch was. Wenn alle so argumentieren würden wie du, hätten wir 0% Wahlbeteiligung.

Das Jan
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mmfs001
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Re: Meat is Murder

Beitrag von mmfs001 »

KhrisMUC hat geschrieben: Da ich Dir stichhaltige Argumente geliefert habe, erwarte ich bei Deiner Antwort ebenfalls solche... ;)
Auch Du hast keine Argumente geliefert sondern Deine Meinung dargestellt (wie ich auch meine). Es gilt was ich oben schon gesagt habe: Nur weil man etwas nicht beweisen kann, heißt es nicht das etwas nicht stimmt.

Das ist wie die Argumentation der Gegener von Umweltschutz: "das co2-Ausstoß zu einem Schmelzen der Pole führt läßt sich nicht beweisen, also produziere ich fleißig weiter co2" oder auch immer sehr beliebt: "in Asien wird viel mehr co2 ausgestoßen, deswegen müssen die das Problem lösen, ich als kleiner Deutscher bewirke doch nichts".

Ich kann Dir keine "Argumente" liefern, ich kann nur an die Vernunft appelieren, dann stellt sich die Frage schon gar nicht.

Wie max_power schon gesagt hat dürftest Du dann auch nicht wählen (und leider gibt es sehr viele Leute die es genau aus dieser Einstellung heraus nicht tun).

PS: Bei der Vorschau meines Beitrags hat mir das Board gemeldet das DasJan einen neuen Beitrag geschrieben hat, wärend ich meinen verfasse. Das nenn' ich mal eine praktische Funktion =D>

Gruß
Micha
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john_doe
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Re: Meat is Murder

Beitrag von john_doe »

Nur eine kleine Anekdote: Ein Kollege von mir hat mal erzählt, daß er und seine Kollegen beim Bund eine Art Überlebenstraining im Wald absolvieren mußten. Sie bekamen nur ein Ei und ein Huhn. Nunja, ein paar Tage später liefen verdächtig viele Hühner dort rum :)
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galador1
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Re: Meat is Murder

Beitrag von galador1 »

wieso? haben sie die eier ausgebrütet? :lol:
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Grappa11
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Re: Meat is Murder

Beitrag von Grappa11 »

Tolle Geschichte, gleich mal aufschreiben ;)
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Re: Meat is Murder

Beitrag von Vermillion »

Hm ich habe jetzt nicht alle threads gelesen. Aber eine Meinung habe ich trotzdem.
Ich denke Fleisch essen bzw Tiere zu schlachten, gehört einfach zu der Menschheit. Wir müssen Fleisch essen, wir haben Fleisch gegessen und wir werden Fleisch essen. Was mich nur an dem ganzen stört sind Massentierhaltungen. Früher gings doch auch ohne. Nur um möglichst viel Profit zu machen? Das ist etwas was ich mißbillige. Und beim kauf von Fleisch, achte ich auch nach Möglichkeit darauf, dass das gekaufte Fleisch von einem geprüften Bauernhof kommt und kein "Industriefleisch" ist.
Und der Grund warum wir keine Katzen und Hunde essen, ist denke ich schlicht und einfach der, dass sie im laufe der Zeit zu Haustieren geworden sind. Und Haustiere gehören zur Familie. Würde man diese essen wäre es für viele denke ich als wenn man (im groben Sinne) ein Familienmitglied verspeisst.

mfg
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Re: Meat is Murder

Beitrag von Fightmeyer »

Vermillion hat geschrieben:Was mich nur an dem ganzen stört sind Massentierhaltungen. Früher gings doch auch ohne.
Früher war die Weltbevölkerung aber auch noch nicht so hoch...
Und außerdem will heute halt jeder am besten jeden Tag sein Schnitzel haben. Der Bedarf ist also enorm gestiegen. Um den zu decken kommt man also um Massentierhaltung nicht drum rum.
Das ganze kann sich nur ändern, wenn ein Umdenken bei den Konsumenten stattfindet.
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neon
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Re: Meat is Murder

Beitrag von neon »

Früher konnten sich die Leute halt nicht jeden Tag Fleisch leisten. In den letzten Jahrzehnten ist durch die Massentierhaltung Fleisch immer billiger geworden. Die Menschen haben sich daran gewöhnt, daß Fleisch in fast unbegrenzter Menge billig verfügbar ist. Da eine Kehrtwendung zu machen und zu alten Praktiken zurückzukehren, ist weder wirtschaftlich noch sozial umsetzbar. Am Fleisch hängt heute ein ganzer Industriezweig, von der Zucht über die Verarbeitung und die Logistik bis zum Handel. Da hängen eine Menge Arbeitsplätze dran.
"Ich habe mich so gefühlt, wie Sie sich fühlen würden, wenn sie auf einer Rakete sitzen, die aus zwei Millionen Einzelteilen besteht - die alle von Firmen stammen, die bei der Regierungsausschreibung das niedrigste Angebot abgegeben haben"

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KhrisMUC
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Re: Meat is Murder

Beitrag von KhrisMUC »

DasJan hat geschrieben:Wenn alle so argumentieren würden wie du, hätten wir 0% Wahlbeteiligung.
Das ist ja genau der Punkt: Es argumentieren eben nicht alle so wie ich. Genau darauf basiert ja meine Argumentation :)
Sollen sie natürlich auch nicht, denn dann würde das Ganze zusammenbrechen. Nur, solange meine Einstellung eine absolute Randerscheinung bleibt, hat sie keine negativen Auswirkungen. Insofern war meine Äußerung hier in einem gewissen Sinne kontraproduktiv, aber selbst wenn das ganze Board plötzlich aufhören würde, zu wählen, würde das an der Gesamtwahlbeteiligung in D nichts ändern (außer eben im Hunderstelpromillebereich, wenn überhaupt).

mmfs001:
Meine Meinung habe ich nur insofern dargestellt, als dass ich gesagt habe, dass ich aus o.g. Gründen mein Verhalten nicht ändern werde. An der Tatsache, dass obige Argumentation lückenlos richtig ist, ändert das aber nix.
Nur weil man etwas nicht beweisen kann, heißt es nicht das etwas nicht stimmt.
Das stimmt natürlich, aber das Gegenteil eben auch: Nur, weil man etwas nicht widerlegen kann, heißt das nicht automatisch, dass es richtig ist. Nur: wo ist der Zusammenhang...?

Beim CO2 ist es genauso: Mein persönlicher Beitrag zur Verringerung des Ausstoßes spielt keine Rolle. Und das wird auch immer so bleiben, solange nicht jeder so denkt. Was aber nun mal nicht der Fall ist. Ein Idealist mag diese Einstellung für bequem und egoistisch halten, gerne. Ich halte sie in erster Linie für realistisch.
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Mic
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Re: Meat is Murder

Beitrag von Mic »

Du vergisst da aber das Schneeballprinzip. Dein Leben berührt das Leben anderer. Deine Entscheidungen beeinflussen Entscheidungen anderer. Eine Vorbildfunktion zu haben kann auch passiv sein. Ich versuche meinen Möglichkeiten und Gewissen entsprechend zu handeln. Natürlich verändere ich nicht die ganze Welt damit, dafür aber meine eigene kleine Welt. Für mich als Argument völlig ausreichend.

Zu sagen „Wenn ich was mache, ändert sich eh nichts” ist falsch. Du änderst dich. Und das kann schon reichen.
Wenn Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nichts weiter sind als verlorene Ideen aus einer anderen Ära,
etwa wie Boote auf einem ausgetrockneten See, dann ist die Beendigung eines Prozesses nie zu definieren.
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Re: Meat is Murder

Beitrag von DieFüchsin »

Ich denke heutzutage steht jedem die Möglichkeit offen sein evolutionäres Erbe bewusst abzulegen und rein vegetarisch zu leben, wenn er das möchte. Es gibt inzwischen genug Ersatznahrung, die uns die notwendigen Närstoffe liefert.

Dennoch ist die Frage danach Fleisch zu essen oder nicht meiner Ansicht nach eine rein persönliche.

Im letzten Jahr habe ich während der Fastenzeit bewusst auf Fleisch verzichtet - aus dem Grund, weil ich sehr gern Fleisch esse und auch oft bei einer Mahlzeit ohne Fleisch das Gefühl hatte, dass etwas fehlt.
In dieser Zeit habe ich Gemüse sehr zu schätzen gelernt, esse aber nach wie vor sehr gern Fleisch - allerdings ist es für mich nun etwas Besonderes und ich muss nicht mehr jeden Tag oder jeden zweiten Tag welches essen.


Hier wurde viel über das Recht diskutiert das eine Lebewesen zu essen, das andere wiederum nicht. Diese Fragestellung halte ich für Sinnlos weil es NATÜRLICH der Mensch ist, der Werte und Rechte verteilt. (Oder aber die Religion, welche z.B. das Essen von unreinen Tieren verbietet.)

Genauso gut könnte ich danach fragen wer uns das Recht gibt, Pflanzen zu essen. Oder Parasiten zu töten, die unseren Körper befallen. Haben die nicht auch ein Recht auf Leben?

Am besten legen wir uns alle hin und sterben, damit die Natur ihrem Recht auf Leben ungehindert nachgehen kann.
Danke, Adventuretreff! <3
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Threepbrush
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Re: Meat is Murder

Beitrag von Threepbrush »

DasJan hat geschrieben:
Threepbrush hat geschrieben: Was aber natürlich bedeuten würde, dass solche Sachen wie 'Gott' ziemlich bedeutungslos würden...es sei denn, er wäre eine Ratte...
In der Sache stimme ich dir da voll zu, aber wie du von der Nahrungsketten-Diskussion auf die Bedeutungslosigkeit Gottes kommst, ist selbst mir nicht ganz klar. ;)

Das Jan
Ich meine damit, dass die vermeintliche Berechtigung Tiere zu essen ja nicht zuletzt damit begründet wird, dass Gott den Menschen nach seinem Ebenbild geformt hat...wir sollen uns ja angeblich die Erde untertan machen usw usf. Ich bin halt in einer ziemlich katholischen Gegend aufgewachsen...und da hat man sich sowas erzählt...und die Bibel erzählt es ja glaub ich ähnlich.
Wenn es aber nur darum geht, wer an der Spitze der Nahrungskette steht, kann man Gott auch aus dem Spiel lassen.
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DasJan
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Re: Meat is Murder

Beitrag von DasJan »

Threepbrush hat geschrieben:Wenn es aber nur darum geht, wer an der Spitze der Nahrungskette steht, kann man Gott auch aus dem Spiel lassen.
Das stimmt. Mir schmeckt Fleisch jedenfalls auch ohne Gott. ;)

Das Jan
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Re: Meat is Murder

Beitrag von chrissummers »

Also ich kann ja viel akzeptieren, unter anderem auch, wenn menschen meinen aus "ethischen" Gründen kein Fleisch essen zu wollen. Was ich aber nicht leiden kann, ist, wenn diese Menschen Fleischessern weismachen wollen, dass sie Mord begehen wenn sie Fleisch konsumieren.
Mord!
Abgesehen davon, dass in der deutschen Terminilogie das Wort Totschlag angebrachter wäre, trifft das ja prinzipiell auch erstmal nur auf Menschen zu. Aber übersetzen wir aus dem Liedtext einfach mal Murder als "Tötung", das kommt zumindest der Realität am nächsten.
Ja, ich lasse Tiere töten. Jemand, der mir das dann an den Kopf wirft, will damit auch direkt ausdrücken, was für ein schlechter, verkommener Mensch ich doch sei. Doch im Grunde ist er nur selbstgefällig und belügt sich selbst. Denn wo ziehen wir die Grenze? Ist es ok Mücken totzuschlagen? Ameisen totzutreten? Darf man eine Wespe erledigen. Möglicherweise den Käfer angewieder zertreten. Darf man die Spinne die Toilette runterspülen, die Ratte in die Falle locken? Das sind doch genauso Lebewesen wie ein Schwein, eine Kuh oder ein Huhn. Der einzige Unterschied ist, dass man sie nicht züchtet und tötet um sie zu verspeisen, aber sterben tun sie trotzdem.
Ist also die Tötung von Tieren zwecks der Nahrungsergänzung moralisch schlechter als Tötung aus anderen Gründen?
Die Moral soll mir mal jemand erklären.

Wenn mir ein Vegetarier Vorwürfe machen will, dann bitte indem er die Zucht! ( undzwar allgemein ) von Tieren zwecks Verzehrs kritisiert. Aber das würde bedeuten zweckmäßige Tierhaltung generell zu verurteilen und dann sind wir wieder bei den Jägern und Sammlern ...
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max_power
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Re: Meat is Murder

Beitrag von max_power »

DasJan hat geschrieben:Das stimmt. Mir schmeckt Fleisch jedenfalls auch ohne Gott. ;)
Hast du schonmal Fleisch mit Gott probiert? ;)
chrissummers hat geschrieben:Also ich kann ja viel akzeptieren, unter anderem auch, wenn menschen meinen aus "ethischen" Gründen kein Fleisch essen zu wollen. Was ich aber nicht leiden kann, ist, wenn diese Menschen Fleischessern weismachen wollen, dass sie Mord begehen wenn sie Fleisch konsumieren.
Ich kann Vegetarier nicht verstehen, die einem vorhalten, Fleisch zu essen, aber Fisch essen...
„Es müsste immer Musik da sein, bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo's am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“ (Floyd, Absolute Giganten)
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