Das stimmt natürlich; Goebbels war ja auch nicht grad dumm, sondern im Gegenteil ziemlich gebildet, und was die Nazis an PR und Propaganda auf die Beine gestellt haben, geht mit einem IQ von 70 selbstredend nicht. Ich wundere mich nur immer, dass ein intelligenter und denkender Mensch dieses Gedankengut auch nur annäherend gut finden kann. Wenn ich mir anschaue, wer hier in Österreich die Leute sind, die FPÖ bzw. BZÖ wählen (ja, wir haben leider Gottes zwei rechte Parteien im Parlament *kotz*), dann frage ich mich schon, warum. Ein Grund dürfte darin liegen, dass die Großparteien bei uns einfach korrupt bis ins Mark sind und die Leute teilweise keine andere Alternative sehen. Das Beste, was hier jemals passiert ist, war, die FPÖ in die Regierung zu holen - herrlich zuzusehen, wie die sich schrittweise selbst demontiert und bewiesen haben, dass sie um nix besser sind als die Politiker, die sie immer angeprangert haben. Sie haben in der Folge auch sehr viel von ihrer einstigen Stärke verloren, durch die Abspaltung des BZÖ von der FPÖ noch mehr. Und das ist auch gut so. Alles, was diese Parteien können, ist gegen Ausländer und die EU hetzen. Rhetorisch machen sie das allerdings gut - insofern, als die alle geschult werden (NLP). Der Inhalt bleibt trotzdem Müll.mmfs001 hat geschrieben:Das ist aber auch schon eine leichte Verharmlosung. Das eigentlich schlimme ist ja, dass nicht alle Nazis (von einem intelekuellen Standpunkt) blöd sind, denn sonst hätten wir es sehr viel einfacher sie loszuwerden. Leider gibt es auch viele Nazis die eine hervorragende Schulbildung genossen haben und wirklich nur fanatisch Ihren Standpunkt vertreten (die sog. neue Rechte). Mit entsprechender Rhetorik gelingt es diesen dann andere an sich zu ziehen.Jehane hat geschrieben:aber ich hab auch ganz entschieden was dagegen, Nazis zu verharmlosen. Manche von denen sind so blöd, die können nicht mal das Hakenkreuz - also "ihr" Symbol - richtig zeichnen. Selbst gesehen.
Allein die Tatsache das in Thüringen ein Nazi zum Kultusminister ernannt werden soll spricht doch Bände.
Meine Oma hat das auch noch rumstehen; die haben das damals zur Hochzeit geschenkt bekommen. Gelesen hat sie's glaube ich nie, und sie reagiert auf den Namen "Hitler" auch leicht allergisch.mmfs001 hat geschrieben:Ich habe es komplett gelesen, aber nur weil ich als überzeugter Antifaschist darüber Bescheid wissen wollte. Es ist in der Tat eine Qual diesen Dreck zu lesen und nicht nur inhaltlich eine Zumutung. Das Buch war übrigens bei uns noch im Familienbesitz, keine Ahnung warum.Jehane hat geschrieben: Ich konnte mir nach der Lektüre beim besten Willen nicht vorstellen, dass das a) jemand zur Gänze liest und b) dann auch noch toll findet.
Stimmt schon, aber ich persönlich mag mir nicht permanent anhören müssen, dass ich ein schlechtes Gewissen haben muss wegen Dingen, die vor über 60 Jahren passiert sind. Ich war damals noch gar nicht auf der Welt (und ich weiß auch nicht, wie ich mich verhalten hätte), ich verurteile diese Zeit absolut, kann aber bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen, wie es überhaupt zur Machtübernahme Hitlers kommen konnte und warum die Leute so begeistert von ihm waren.mmfs001 hat geschrieben: Auch das Rumgeheule der jüngeren, man solle doch endlich aufhören mit Schuldzuweisungen finde ich daneben. Als deutscher Staatsbürger hat man nun mal zwangsläufig mit diesem Erbe zu leben und wir Deutschen haben somit eine Vorreiterrolle in der Welt dafür zu sorgen, dass sich soetwas niemals wiederholt. Deshalb kann gar nicht oft genug an diese furchtbare Zeit erinnert werden und es ist wichtig dass sie nie in Vergessenheit gerät. Heutige Kinder und Jugendliche haben leider nicht mehr die Möglichkeit mit Zeitzeugen und Opfern der KZs zu sprechen, denn das sind Erfahrungen die man sein Leben lang nicht mehr vergisst, entsprechend ist es wichtig die Erinnerung anderweitig zu erhalten.
Natürlich muss das Thema immer und immer wieder aufgearbeitet werden, aber ich hab einfach die Schnauze voll davon, mich quasi dafür rechtfertigen zu müssen, dass Hitler Österreicher war. Man muss das schon differenzierter angehen... was übrigens grade bei Schülern nachhaltig wirkt, um ihnen das ganze Grauen näher zu bringen, ist ein Besuch in einem KZ. Wir waren, als ich 14 Jahre alt war, mal im KZ Mauthausen. Das ist eindringlicher und anschaulicher als jedes Schulbuch; so mies hab ich mich selten gefühlt wie an diesem Ort.