Finanzkrise ... und nun?

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White Horse
Frischling
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Re: Finanzkrise ... und nun?

Beitrag von White Horse »

Fightmeyer hat geschrieben:Hat ja niemand behauptet, daß sie AUF EINMAL nicht mehr seriös ist. Sie war es noch nie.
Wenn du da jetzt noch ein Basta drunter setzt, nenne ich dich Gerhard Schröder. Könntest du denn wenigstens diese Aussage mit Beweisen oder Argumenten untermauern.
Beowulf hat geschrieben:Da hast du mich wohl falsch verstanden: Wenn man seine Aktien an der Börse handeln will, muss man auch zu einem guten Stück die Kontrolle von seinem Unternehmen abgeben. Z.B. "Feindliche" Übernahmen sind ein beliebtes Mittel zur Festigung von Monopolen, was ich ziemlich besorgniserregend finde.
OK, dann waren wir dort einem Missverständnis aufgesessen. Wobei feindliche Übernahmen aber eher die Ausnahme als die Regel sind. Die meisten Unternehmen die krakelen das sie feindlich übernommen werden sollen, tun dies nur weil ihnen der Preis nicht hoch genug ist. Es gibt also keinen Unterschied zwischen "feindlicher" Übernahme auf dem Börsen Parkett oder der Übernahme einer Gesellschaft.
Beowulf hat geschrieben:Kommt auf das Firmenkonzept an. Und dass du, angesichts der katastrophalen Fehlinvestitionen vieler Banken (z.B. in Amerika), behauptest, dass Banken keine Risiken mehr eingehen, ist ziemlich grotesk. ;)
90% der Firmengründer gehen zu Genossenschaftsbanken oder Sparkassen. In Deutschland herrscht eine Restriktivität (richtiges Wort?) und man übergibt Kredite nur mit finanziellen Sicherheiten. WEnn ein Firmengründer in D ein gutes Konzept hat, aber keine Sicherheiten, wo soll er dann hingehen? Zu Kredithaien? Da finde ich das Börsenparkett und Investoren doch schon sinnvoller.
Beowulf hat geschrieben:So so... also auch der kleine Bäcker von nebenan? Oder selbsständige Handwerker? Ich glaube, wir reden mit unseren Größenvorstellungen aneinander vorbei.
Du würdest dich wundern was mittlerweile alles als AG gegründet wird. Wird sich aber ändern wenn in D das reformierte GmbH REcht eingeführt ist. Ich glaube schon nächstes Jahr, bin mir aber nicht sicher.
Beowulf hat geschrieben:Kurz gesagt: auf Gerüchte. ;)
Und auf Prophezeiungen... und auf den Bibelcode... und auf Dieter Bohlen^^
Nein, wenn überhaupt nur bedingt (Gibt zu viele Leute die auf sogenannte Experten reinfallen -.-)
Wenn es heißt das der Automarkt zusammenbricht, musst du kein Genie sein das die Aktie eines KFZ Herstellers runtergeht. Ist mir mit meinen BMW Aktien passiert. Wenn man Aktien hat ist es wichtig die tägliche Presse zu verfolgen. Ich meine damit nicht welcher Star mit wem poppt, sondern Politik und Wirtschaftsteil. Wenn du das hast, kannst du dir zu 90% ausrechnen welche Aktien wohin gehen, der Rest ist zugegebenermaßen aber ein gewisser "Glückfaktor".
Beowulf hat geschrieben:Das ist oft so, aber nicht immer. Denn sobald die eigene Liquidität vom Wert der Aktien abhängig ist, wird eine Kettenreaktion ausgelöst.
Moep. Das ist ein Fehler. Eine Aktie, oder besser gesagt der Wert aller Aktien, beschreibt den WErt des Unternehmens, nicht die Liquidität. Ein Unternehmen kann einen negativen Kontostand oder noch schlimmer eine negative Bilianz aufweisen, aber trotzdem das wertvollste Unternehmen auf dem Parkett sein, weil es irgendein besonderes Patent innehat oder sonst irgendwas besonderes.
DrDeath hat geschrieben:Manager ist wohl der "geilste" beruf mit 0 kompetenzt den du erreichen kannst.

Du arbeitest in einer Firma, egal was, ein Jahr, hast 0 bis fast keine Verantwortung, lässt die Firma einfach weiterlaufen wie sie ist, ohne einen Anteil daran haben zu müssen. Nach einen Jahr kannst du sagen du hast Manager erfahrungen, gehst einfach zu einer anderen Firma, arbeitest dort wieder ohne was dazu zu tun oder "gefährdet" zu sein...etc pp...
Es gibt in Deutschland 700 börsennotierte Unternehmen, gehen wir einfach davon aus das es weitere 300 AGs gibt die nicht an der Börse notiert sind und weitere 1000 sonstige Gesellschaftsformen in denen es einen Geschäftsführer/ Manager gibt. Macht also 2000 MAnager in Deutschland. Jetzt bitte ich dich mir mindestens 1000 Fälle zu nennen wo ein Manager ein Unernehmen an die Wand gefahren hat. Denn erst dann ist deine Aussage belegt, zur Zeit ist sie Populismus pur.
Tweety hat geschrieben:[...]Dazu muss man sagen, dass es sich um eine amerikanische Firma handelte.[...]
Andersrum hätte euer Chef sein Unternehmen auch direkt auflösen können, oder nicht? Dann hätte sich der Zorn auf ihn bezogen und nicht auf die vermeintliche Heuschrecke.
Außerdem möchte ich sagen, das es unnötig ist, darauf hinzuweisen dass es sich um Amerikaner handelt. Schließlich hat es nichts mit dem Ergebnis zu tun.
Beowulf

Re: Finanzkrise ... und nun?

Beitrag von Beowulf »

@White Horse:
Wobei feindliche Übernahmen aber eher die Ausnahme als die Regel sind. Die meisten Unternehmen die krakelen das sie feindlich übernommen werden sollen, tun dies nur weil ihnen der Preis nicht hoch genug ist.
Eine entsprechende "Quantifizierung" fällt natürlich schwer, daher sollten wir uns vielleicht darauf einigen, dass der (teilweise) Aufkauf einer Firma durch Aktien auch Risiken birgt.
In Deutschland herrscht eine Restriktivität (richtiges Wort?)
Wenn du damit die Einschränkung von Freiheiten meinst, dann ja. Allerdings kenne ich es nur in den Varianten "restriktiv" oder "Restriktion".
und man übergibt Kredite nur mit finanziellen Sicherheiten. WEnn ein Firmengründer in D ein gutes Konzept hat, aber keine Sicherheiten, wo soll er dann hingehen? Zu Kredithaien? Da finde ich das Börsenparkett und Investoren doch schon sinnvoller.
Dieser Punkt ist ziemlich kritisch. Einerseits ist es gut, wenn gute Ideen gefördert werden, andererseits ist das Fehlen von finanziellen Sicherheiten keine gute Voraussetzung, um eine Firma aufzubauen und somit Verantwortung zu übernehmen. Investoren zu suchen ist keine schlechte Idee, jedoch ist die Börse einerseits recht "anonym" was die Aktionäre angeht (die Interessen der Firma sind nicht immer die gleichen wie die der Aktionäre), andererseits muss die Emissionsbank das Unternehmen genau prüfen und dessen Marktwert einschätzen. Und da weiss ich nicht, ob eine gute Idee allein wirklich so viel Geld reinbringt.
Du würdest dich wundern was mittlerweile alles als AG gegründet wird. Wird sich aber ändern wenn in D das reformierte GmbH REcht eingeführt ist. Ich glaube schon nächstes Jahr, bin mir aber nicht sicher.
Interessant. Kannst du vielleicht etwas mehr darüber erzählen?
Eine Aktie, oder besser gesagt der Wert aller Aktien, beschreibt den WErt des Unternehmens, nicht die Liquidität.
Mir ist bewusst, dass es da keinen direkten Zusammenhang gibt. Aber z.B. bei der Ausschüttung neuer Aktien ist ein niedriger Börsenkurs alles andere als förderlich.
Andersrum hätte euer Chef sein Unternehmen auch direkt auflösen können, oder nicht? Dann hätte sich der Zorn auf ihn bezogen und nicht auf die vermeintliche Heuschrecke.
Ich bin mir nicht so sicher, ob das mit der "vergeblichen Nachfolgersuche" nicht einfach nur vorgeschoben ist. Schließlich hat ein Unternehmer Zeit seines Lebens genug Möglichkeiten, nach einem guten Nachfolger zu suchen. Entweder hat der Unternehmer keinen Bock darauf, oder er hat nicht das richtige Händchen dafür. Ist beides irgendwie ein Armutszeugnis. :|
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Re: Finanzkrise ... und nun?

Beitrag von Tweety »

White Horse schrieb:
Andersrum hätte euer Chef sein Unternehmen auch direkt auflösen können, oder nicht? Dann hätte sich der Zorn auf ihn bezogen und nicht auf die vermeintliche Heuschrecke.
Außerdem möchte ich sagen, das es unnötig ist, darauf hinzuweisen dass es sich um Amerikaner handelt. Schließlich hat es nichts mit dem Ergebnis zu tun.
Mein Chef war zu dem Zeitpunkt als er das Unternehmen verkauft hat 55 Jahre alt. Er hätte theoretisch noch genug Zeit gehabt das Unternehmen anderweitig abzusichern.

Hätte er also zum damaligen Zeitpunkt die Hütte dicht gemacht, hätte sich der Zorn zu Recht auf ihn bezogen.

Hans: Stimmt, der Hinweis auf die Amerikaner war überflüssig. Leider schwimmen ja derzeit alle auf der "China-Welle".

Über die langfristigen Folgen dieser "Deindistruialsierung" in Europa und dem Rest der Welt scheint sich aber irgendwie keiner Gedanken zu machen. Ich frage mich wer hier dauerhaft noch konsumieren soll wenn es auf längere Sicht keine Produktion mehr gibt.

China kann sich ja notfalls selbst unterhalten- die Nachfrage dort wird mit steigendem Wohlstand sicherlich immens werden.
Ich schaue jeden Sonntag "Tatort" und bin stolz darauf :-).

Wenn die Klügeren immer nachgeben, geschieht nur das, was die Dummen wollen.
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