Ist B. Obama der JFK unserer Generation???

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Hexenjohanna
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Re: Ist B. Obama der JFK unserer Generation???

Beitrag von Hexenjohanna »

In Anbetracht der ungeheuren Erwartungsblase und den mangelnden Möglichlichkeiten, die Obama augenblicklich hat, Einfluss zu nehmen, muss man sich schon in Geduld üben, wenn man seine tatsächlichen Qualitäten einschätzen möchte. Was die Ausgangsposition angeht, hätte er wohl kaum einen schlechteren Start haben können in der neueren amerikanischen Geschichte. "Dies ist die größte wirtschaftliche Herausforderung unseres Zeitalters." sagte er bereits im Zusammenhang mit Amerikas heutigem Zustand. Es kann gut sein, dass er die grundsätzlichen Versprechen sehr weit dehnen muss, um das in den Griff zu bekommen und noch halbwegs glaubwürdig zu sein.

Um etwas Entscheidendes zu bewegen in den USA müßte er eigentlich eine Roßkur nach der anderen verordnen, da würde seine Beliebtheit aber ganz schnell im Steilflug nach unten sinken, es sei denn die Amerikaner sind derart ernüchtert, dass sie das mitmachen wollen. Eine ähnliche Situation, wie wir sie selbst noch vor Kurzem unter Gerhard Schröder hatten. *g*

Ich werde das alles nur langfristig beobachten können, nehme daran aber starken Anteil, weil mir Obama schon mal deshalb sympathisch ist, weil er es in einer abgebrühten Zeit voller erfolgshungriger Politiker mit seiner Hautfarbe zu außergewöhnlicher Popularität geschafft hat. Da möchte ich doch gerne wissen, warum genau. :wink:
Laß mich den Aberglauben eines Volkes schaffen, und mir ist es gleich, wer ihm seine Gesetze oder seine Lieder gibt.

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mosley

Re: Ist B. Obama der JFK unserer Generation???

Beitrag von mosley »

Hexenjohanna hat geschrieben: Ich werde das alles nur langfristig beobachten können, nehme daran aber starken Anteil, weil mir Obama schon mal deshalb sympathisch ist, weil er es in einer abgebrühten Zeit voller erfolgshungriger Politiker mit seiner Hautfarbe zu außergewöhnlicher Popularität geschafft hat. Da möchte ich doch gerne wissen, warum genau. :wink:
Ich glaube nicht das alleine seine Hautfarbe die Popularität erklären kann, oder sollte. Wenn man mal einen Teil seiner Reden und Ansprachen ohne deutsche Synchronisation gehört hat. Weis man auch als nicht "nativ Speaker" das der Mann rethorisch einges auf dem Kasten hat und eine Nation bewegen kann. Man fragt sich warum halten unserer Politiker keine so wortgewaltigen und patriotischen Reden mehr. Weil uns die Vergangenheit gelehrt hat, dass die Macht des Wortes auch zum Negativen genutzt werden kann. Man stelle sich mal vor, "Angie" würde heute im Berliner Olympiastadium auftreten und zu 70.000 Leuten sprechen. " Wir sind alle Deutsche; Ich weis es kommen harte Zeiten auf uns zu, aber mit Gottes Hilfe und dem Glauben an das deutsche Volk werden wir es schaffen."

Ich würde doch denken, hatten wir das nicht schon mal? Und wohin hat uns das geführt.
In Amerika sind solche Ideologien gefragt und werden auch vom Volk gewünscht.
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Hans
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Re: Ist B. Obama der JFK unserer Generation???

Beitrag von Hans »

Das nennt man Patriotismus und das ist erstmal nichts schlechtes. Ein kleines bisschen mehr Zusammengehörigkeitsgefühl würde uns wohl auch nicht schaden (und ich meine damit nicht, sich Flaggen in den Vorgarten zu stellen und Aufkleber aufs Auto zu kleben).
mosley

Re: Ist B. Obama der JFK unserer Generation???

Beitrag von mosley »

Hans hat geschrieben:Das nennt man Patriotismus und das ist erstmal nichts schlechtes. Ein kleines bisschen mehr Zusammengehörigkeitsgefühl würde uns wohl auch nicht schaden (und ich meine damit nicht, sich Flaggen in den Vorgarten zu stellen und Aufkleber aufs Auto zu kleben).
Schon klar, nur zeigt der Pariotismus der Amerikaner zum Teil schon fanatische Ansätze, bzw. er zeigte. Inzwischen scheint es ja vielen, vor allem jungen Amerikanern, durchaus bewusst geworden zu sein, dass sie auch einen eigenen Kopf zum Denken haben. Für mich sind die Franzosen das beste Beispiel das Patriotismus und Demokratie nicht unbedingt einen Widerspruch bilden. Ich glaube jeder Franzose ist Patriot und stolz auf sein Land, aber wenn ihm eine staatliche Verordnung missfällt hat er auch keine Hemmungen dies auf der Straße kund zu tun. Auch oftmals mit brennenden Wagenburgen und nicht unbedingt gewaltfrei. Was wohl auch ein Erbe der französischen Revulotion ist. Sicherlich würde uns ein bischen mehr Zusammengehörigkeitsgefühl auch nicht schlecht stehen. Aber dieses Marionetten-Verhalten der Amerikaner gegenüber Entscheidungen ihres Präsidenten und dessen Regierung ist nicht unbedingt das beste Beispiel. Ich glaube mit dieser Wahl haben die Menschen der Vereinigten Staaten das erste mal wieder gesagt: "Wir sind das Volk" .
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Hexenjohanna
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Re: Ist B. Obama der JFK unserer Generation???

Beitrag von Hexenjohanna »

mosley hat geschrieben:Ich glaube mit dieser Wahl haben die Menschen der Vereinigten Staaten das erste mal wieder gesagt: "Wir sind das Volk" .
Falls das nicht von irgendwoher stammt und somit Dein ureigenster Gedanke ist, finde ich das einen schönen. :D

Sonst natürlich auch. :mrgreen:
Laß mich den Aberglauben eines Volkes schaffen, und mir ist es gleich, wer ihm seine Gesetze oder seine Lieder gibt.

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mosley

Re: Ist B. Obama der JFK unserer Generation???

Beitrag von mosley »

Hexenjohanna hat geschrieben:
mosley hat geschrieben:Ich glaube mit dieser Wahl haben die Menschen der Vereinigten Staaten das erste mal wieder gesagt: "Wir sind das Volk" .
Falls das nicht von irgendwoher stammt und somit Dein ureigenster Gedanke ist, finde ich das einen schönen. :D

Sonst natürlich auch. :mrgreen:
Nein mein "ureigenster" aber ich erhebe keinen Anspruch darauf. :roll:
Ich war vor ca. 6 Jahren in den USA und eine vernünftige, politsche Diskussion war da quasi nicht zu führen. Man hatte einfach das Gefühle jeder Amerikaner ist darauf getrimmt den Standpunkt der Vereinigten Staaten in ihrer Funktion als "Weltfriedenspolizei" zu verteidigen. Innere Politik war für den Amerikaner von der Straße kein Thema.
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