realchris hat geschrieben:Das Christentum arbeitet nach dem Nützlichkeitsprinzip. Ich mache, was da steht, weil ich dafür das bekomme. Genauso der Islam. 40 Jungfrauen sind schon ein Argument.
Kommt drauf an, ob das alles weibliche Jungfrauen sind und welches Geschlecht man selber hat.
Aber zu deiner Aussagen:
Christentum ist ein wenig weit gefächert. Welche christliche Ausrichtung meinst du? In der Theorie des Protestantismus' z.B. gibt es dieses Nützlichkeitsprinzip ja nicht mehr, auch wenn es durch unsere menschliche Logik (Tuns-Ergehens-Zusammenhang, Arbeit -> Erfolg/Geld) nicht ganz abgelegt werden kann. Jedenfalls fällt es sehr vielen Menschen schwer. Aber das klischeehafte Höllen-Himmel-Bild hat damit so gut wie nix zu tun. Gründer des Christentums ist ja nicht (nur) Jesus (der war Jude), sondern auch sehr stark Paulus, der sich stark gegen eine blinde Rechtsbefolgung ausspricht.
Bin auch nicht der Meinung, dass es ohne Religion auf der Welt besser zugehen würde. Vielleicht würde es tatsächlich einen Glaubenskrieg weniger geben (wobei auch bei diesen "Glaubenskriegen" meist andere Motive dahinterstehen, als der "Glaube"), aber dafür würden wir Menschen reichlich Ersatz finden. Und ob die Abschaffung von Religion die Verschleierung des Blicks auf Probleme beseitigen würde, wie Marx meint, ist auch nicht so sicher... zu seiner Zeit sicherlich ein Punkt, aber reflektierter Glaube hindert selten. Der Mensch ist ja von Natur aus nicht (nur) edel und will für alle anderen Menschen nur das beste. Da würde man ihm zu viel zutrauen. Außerdem kann eine Glaubensüberzeugung auch als Motor für Problemlösung dienen.
Sehe das Problem eher in den fundamentalistischen Christen, wie sie leider oft in den USA, aber auch hier zu finden sind. Die folgen nämlich blind Dogmen, wie du sie geschildert hast, und hinterfragen nicht. Ein nicht so großer Teil, der aber am meisten Lärm von allen macht. (frei nach Pratchett)
Aber moment mal. Sollte das hier nicht eigentlich KEINE Religionsdebatte werden?!