Die "Finanzkrise" - gibt es die wirklich?

oder neudeutsch: Off-Topic

Besteht eine echte Finanzkrise oder entsteht über die (Presse-)Medien nur der Eindruck?

Ja, eine echte Finanzkrise besteht in Deutschland
18
50%
Ja, die Finanzkrise besteht in Deutschland, aber sie wurde erst durch die mediale Berichterstattung herbeigeredet
6
17%
Nein, denn es besteht wirtschaftlich oder finanziell gesehen kaum ein Unterschied zu den Verhältnissen vorher
2
6%
Nein, die (Presse-)Medien erwecken nur den Eindruck, als ob wir eine Finanzkrise hätten
2
6%
Kann ich nicht sagen, ich habe darüber zu wenig Informationen
3
8%
Ich finde meine Meinung durch die Art der Fragestellung nicht wiedergegeben
5
14%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 36

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Hans
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Re: Die "Finanzkrise" - gibt es die wirklich?

Beitrag von Hans »

@Dead: Dass Frauen bei gleicher Qualifikation im Schnitt weniger verdienen als Männer hat nichts damit zu tun, "dass Frauen weniger aufs Gehalt achten" (wieso sollten sie?). Das es diesen Unterschied tatsächlich gibt, haben schon zahlreiche Studien unter anderem des Statistischen Bundesamtes oder der OECD bewiesen.

@Dead: Kannst du bitte eine Quelle für deine Aussage nennen, die Mehrheit der Friseure sei selbständig?

Zum Thema Friseursgehalt sollte man vielleicht noch sagen, dass das ein typischer Trinkgeldberuf ist. Die meisten Friseure dürften zu ihrem Gehalt eine nicht unerhebliche Menge an Trinkgeld anrechnen, die natürlich - danke steuerfreiheit - in keiner Statistik auftaucht.
Dead
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Re: Die "Finanzkrise" - gibt es die wirklich?

Beitrag von Dead »

Hans hat geschrieben:@Dead: Dass Frauen bei gleicher Qualifikation im Schnitt weniger verdienen als Männer hat nichts damit zu tun, "dass Frauen weniger aufs Gehalt achten" (wieso sollten sie?). Das es diesen Unterschied tatsächlich gibt, haben schon zahlreiche Studien unter anderem des Statistischen Bundesamtes oder der OECD bewiesen.
Studien "beweisen" in den seltensten Fällen etwas. Sie erheben lediglich Statistiken und werten die Zahlen aus, d.h. sie interpretieren sie - eine Art der Interpretation, mit unter vom Auftraggeber der Studie abhängig (wenn auch nicht in diesem speziellen Fall). Wenn ich schlicht die Zahlen habe:

Bankkaufmann Durchschnittsgehalt: 2500€ Netto, Bankkauffrau Durchschnittsegehalt: 2300€ Netto

sagt das zunächst mal relativ wenig aus.

Wieso Frauen weniger auf Gehalt achten sollten? Wie gesagt, vllt. verzichten sie auf Gehalt zugunsten eines besseren Arbeitsklimas (eben andere Gewichtung als bei Männern, die u.U. mehr auf das Gehalt achten zu Lasten des Arbeitsklimas), oder sie sind beim Verhandeln nicht so hartnäckig wie Männer oder sie stecken sich selbst noch in die typische Frauenrolle (Familie>Karriere/hohes Gehalt).

Wenn es doch so ist, dass Frauen unterbezahlt sind, frage ich mich, wieso kein findiger Unternehmer auf die Idee kommt, die unterbezahlten Frauen mit Hilfe eines anständigen Gehalts abzuwerben.

Ich bestreite nicht, dass es so sein kann, dass Frauen wirklich weniger verdienen, dennoch bin ich skeptisch.
@Dead: Kannst du bitte eine Quelle für deine Aussage nennen, die Mehrheit der Friseure sei selbständig?
War nur mein subjektiver Eindruck, mein Fehler. Ändert jedoch nichts an meiner Meinung bezüglich des Gehalts bzw. Mindestlohn in dieser Branche.
Zum Thema Friseursgehalt sollte man vielleicht noch sagen, dass das ein typischer Trinkgeldberuf ist. Die meisten Friseure dürften zu ihrem Gehalt eine nicht unerhebliche Menge an Trinkgeld anrechnen, die natürlich - danke steuerfreiheit - in keiner Statistik auftaucht.
Hmm, ich gebe Friseuren nie Trinkgeld und eigentlich auch niemand, den ich kenne :P
Beowulf

Re: Die "Finanzkrise" - gibt es die wirklich?

Beitrag von Beowulf »

Mir gehts genau so Dead... wobei ich mir allerdings schon seit Jahren selber die Haare schneide! ;)
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Hexenjohanna
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Re: Die "Finanzkrise" - gibt es die wirklich?

Beitrag von Hexenjohanna »

Dead hat geschrieben: Abgesehen kann man nicht sagen, dass Frauen bei gleicher Leistung weniger verdienen als Männer: Das kann nur innerhalb eines Unternehmens verglichen werden - die Abschlüsse, Fortbildungen und Arbeitszeiten müssen da schon mal gleich sein.
Unsere Firma erlaubte uns da einen besonderen Vergleich, nämlich als der Haustarifvertrag in Folge einer Fusion gekippt wurde: In dem Jahr, als der neue Vertrag zur Geltung kam, bei dem wieder jede(r) seine Gehaltserhöhung selbst aushandelnd mußte, ergab sich direkt eine deutliche Verschiebung zu Ungunsten der Frauen, die bei Gehaltsverhandlungen deutlich erfolgloser waren (trotz gleicher Qualifikation).

Ich kanns mir nur so erklären: Männer können sich besser mit den Begründungen der Geschlechtsgenossen identifizieren und sind häufiger die Entscheider. Männliche Entscheider empfinden möglicherweise die Begründungen der weiblichen Kolleginnen als zu abstrakt oder zu anstrengend für die Entscheidungsfindung. Weibliche Personen sehen eine Gehaltsentscheidung nicht in erster Linie als Kampf, sondern als Anerkennungsrunde, und ziehen zu schnell den Kopf ein, wenn der Vorgesetzte ihnen diese Anerkennung verwehrt.

Um noch mal Topic zu werden:

Ich glaube nicht, dass noch irgendeine Sau durch die Mechanismen blickt, die in Gang gesetzt wurden, nachdem Wirtschaft, Politik und Banken so gründlich aus dem Tritt gebracht wurden. Die damit verbundenen Zusammenhänge sind kompliziert und die Leute, die erkoren wurden, jetzt im Prinzip die alten Muster irgendwie wiederherzustellen, sind einfach zu viele, um optimal abgestimmt zu interagieren.
Laß mich den Aberglauben eines Volkes schaffen, und mir ist es gleich, wer ihm seine Gesetze oder seine Lieder gibt.

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Re: Die "Finanzkrise" - gibt es die wirklich?

Beitrag von axelkothe »

Ich geb immer nen Euro oder so bei einfachem Haare schneiden. Schon als Kind hab ich von meiner Mutter immer noch ne Mark in die Hand bekommen die ich dann der Friseurin geben sollte. Wurde also dementsprechend erzogen. Und vor dem Hintergrund, wie wenig die wirklich verdienen, finde ich das auch gut so und werde das auch weiterhin so machen. (Genauso wie ich rel. großzügig Trinkgeld im Restaurant gebe, wenn mir der Service zugesagt hat. Bei Leuten die sich für 49,50€ drei Gänge reinhauen und dann "ganz großzügig" auf 50€ aufrunden krieg ich die Krise)
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Hexenjohanna
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Re: Die "Finanzkrise" - gibt es die wirklich?

Beitrag von Hexenjohanna »

axelkothe hat geschrieben:Ich geb immer nen Euro oder so bei einfachem Haare schneiden. Schon als Kind hab ich von meiner Mutter immer noch ne Mark in die Hand bekommen die ich dann der Friseurin geben sollte. Wurde also dementsprechend erzogen. Und vor dem Hintergrund, wie wenig die wirklich verdienen, finde ich das auch gut so und werde das auch weiterhin so machen. (Genauso wie ich rel. großzügig Trinkgeld im Restaurant gebe, wenn mir der Service zugesagt hat. Bei Leuten die sich für 49,50€ drei Gänge reinhauen und dann "ganz großzügig" auf 50€ aufrunden krieg ich die Krise)
Ich auch, ist zwar voll OT, aber für mich ist das ein Zeichen sehr schlechter Kinderstube, dass wenn man eine gute Leistung von jemand aus einem (schlechtbezahlten) Dienstleistungsjob bekommt, und ihm nicht ein bischen durch sein Trinkgeld Anerkennung ausdrückt. Ich habe eine sehr gute Bekannte, die grundsätzlich kein Trinkgeld gibt. Sie ist mir beim Ausgehen voll peinlich. Ich glaube dass ist einer der Gründe, warum ich sie immer noch nicht "Freundin" nenne. [-X
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Re: Die "Finanzkrise" - gibt es die wirklich?

Beitrag von Dead »

axelkothe hat geschrieben:(Genauso wie ich rel. großzügig Trinkgeld im Restaurant gebe, wenn mir der Service zugesagt hat. Bei Leuten die sich für 49,50€ drei Gänge reinhauen und dann "ganz großzügig" auf 50€ aufrunden krieg ich die Krise)
Naja, im Restaurant gebe ich in der Regel auch Trinkgeld, allerdings meisten nur 1-2€.
Ich auch, ist zwar voll OT, aber für mich ist das ein Zeichen sehr schlechter Kinderstube, dass wenn man eine gute Leistung von jemand aus einem (schlechtbezahlten) Dienstleistungsjob bekommt, und ihm nicht ein bischen durch sein Trinkgeld Anerkennung ausdrückt. Ich habe eine sehr gute Bekannte, die grundsätzlich kein Trinkgeld gibt. Sie ist mir beim Ausgehen voll peinlich. Ich glaube dass ist einer der Gründe, warum ich sie immer noch nicht "Freundin" nenne. [-X
Hmm naja, die konkrete Bezahlung ist mir ja nicht mal bekannt. Wenn ich aber 17€ für nen einfachen Haarschnitt, den ich mir selbst hätte genauso gut machen können, bezahle, gebe ich auch kein Trinkgeld. Ist ja nicht gesagt, dass man auch zwangsläufig zufrieden ist.
Da hab ich, was das Gehalt angeht, mehr Mitleid mit der Kassiererin bei Aldi, Lidl, etc..
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Re: Die "Finanzkrise" - gibt es die wirklich?

Beitrag von axelkothe »

Dead hat geschrieben:Naja, im Restaurant gebe ich in der Regel auch Trinkgeld, allerdings meisten nur 1-2€.
War jetzt auch nicht direkt auf dich bezogen. Ich geb idR irgendwas zwischen 5% und 10% im Restaurant. Mache ich aber natürlich auch von der Qualität der Dienstleistung abhängig ;)
Dead hat geschrieben:Hmm naja, die konkrete Bezahlung ist mir ja nicht mal bekannt. Wenn ich aber 17€ für nen einfachen Haarschnitt, den ich mir selbst hätte genauso gut machen können, bezahle, gebe ich auch kein Trinkgeld. Ist ja nicht gesagt, dass man auch zwangsläufig zufrieden ist.
Da hab ich, was das Gehalt angeht, mehr Mitleid mit der Kassiererin bei Aldi, Lidl, etc..
Wenn ich das so lese frage ich mich warum dir dann deine Haare nicht entweder selber schneidest (wenn du es genausogut könntest) oder du dir nicht nen billigeren Frisör suchst bzw. einen, bei dem du gute Leistung für dein Geld bekommst ;)

Aldi ist da die falsche Baustelle. Die verdienen recht ordentlich (müssen dafür aber auch entsprechend ackern).
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Re: Die "Finanzkrise" - gibt es die wirklich?

Beitrag von Tweety »

Also ich persönlich habe schon mein ganzes Leben lang eine Finanzkrise :lol: .

Aber Scherz beiseite: Ich denke dass wirklich viele Firmen jetzt einfach auf den Zug mit aufspringen und dass ihnen die Finanzkrise teilweise recht gelegen kommt.

Ich habe neulich noch erfahren dass sich der Geschäftsührer des Unternehmens der Kurzarbeit beantragt hat, jetzt einen Dienstwagen für 120.000€ gekauft hat. Da sieht man mal wie genau der Staat hinschaut wem er sein Geld nachschmeisst.

Am meisten regt mich diese Diskussion über Opel auf. Was genau würde denn passieren wenn Opel pleite ginge? Andere Automobilkonzerne (die vielleicht auch etwas fortschrittlichere Autos bauen) würden halt mehr Autos verkaufen.

Ist das gänzlich schlecht? Klar hängen da viele Arbeitsplätze dran und die Einzelschicksale sind mit Sicherheit teilweise dramatisch. Andererseits kann sich heute niemand mehr seines Arbeitsplatzes sicher sein. Das ist zwar sehr traurig aber wahr...

Viel schlimmer als die aktuelle Finanzkrise finde ich persönlich den Trend der Unternehmen dazu fast nur noch Zeitarbeitskräfte einzustellen. Das ist für mich die moderne Form der Sklaverei. Statt in Mitarbeiter zu investieren schaffen die Unternehmen selber eine Zweiklassengesellschaft.

Mich wundert es nicht sonderlich dass und dieses ganze Konstrukt langsam mächtig um die Ohren fliegt.... Wenn Manager sich wieder mal mehr mit Unternehmenskonzepten statt mit Einsparpotenzial bei den Mitarbeitern beschäftigen würden, sähe unsere Welt sicherlich ganz anders aus.
Ich schaue jeden Sonntag "Tatort" und bin stolz darauf :-).

Wenn die Klügeren immer nachgeben, geschieht nur das, was die Dummen wollen.
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Re: Die "Finanzkrise" - gibt es die wirklich?

Beitrag von neon »

Tweety hat geschrieben:Also ich persönlich habe schon mein ganzes Leben lang eine Finanzkrise :lol: .
Nur dass das da oben keinen interessiert. ;-)
Aber Scherz beiseite: Ich denke dass wirklich viele Firmen jetzt einfach auf den Zug mit aufspringen und dass ihnen die Finanzkrise teilweise recht gelegen kommt.
Das ist definitv so. Geschickte Unternehmer sind halt geschickte Unternehmer. Die holen auch aus einer Finanzkrise noch was raus.
Am meisten regt mich diese Diskussion über Opel auf. Was genau würde denn passieren wenn Opel pleite ginge? Andere Automobilkonzerne (die vielleicht auch etwas fortschrittlichere Autos bauen) würden halt mehr Autos verkaufen.
Oder ein anderer würde sie aufkaufen (wenn denn mal einer da wäre, der das könnte.

Es ist ja nicht so, dass Opel selbst keine Gewinne machen könnte. Die haben gute, etablierte Modelle am Start, mit dem Insignia sogar noch ein richtig gutes neues. Das Know-How in Rüsselsheim ist auf jeden Fall auch vorhanden. Die leisten da praktisch die komplette Entwicklungsarbeit für General Motors. Alles, was GM in den letzten Jahrzehnten an neuen Technologien weltweit umgesetzt hat, kommt aus Rüsselsheim.

Dumm ist, dass sie eine Tochter von GM sind und GM ist sich dieser Situation vollkommen bewusst.


Ist das gänzlich schlecht? Klar hängen da viele Arbeitsplätze dran und die Einzelschicksale sind mit Sicherheit teilweise dramatisch. Andererseits kann sich heute niemand mehr seines Arbeitsplatzes sicher sein. Das ist zwar sehr traurig aber wahr...
Für Rüsselsheim wäre das eine Katastrophe. Die ganze Stadt lebt eigentlich von Opel. In Eisenach sieht's ähnlich aus und für Bochum wäre es sicher auch ein herber Schlag. Es geht auch nicht nur um Opel selbst, es geht auch um die ganzen Zulieferbetriebe.
Viel schlimmer als die aktuelle Finanzkrise finde ich persönlich den Trend der Unternehmen dazu fast nur noch Zeitarbeitskräfte einzustellen. Das ist für mich die moderne Form der Sklaverei. Statt in Mitarbeiter zu investieren schaffen die Unternehmen selber eine Zweiklassengesellschaft.
Ja, da ziehen sich die Unternehmer leider aus der Verantwortung. Einen Zeitarbeiter kann man halt von heute auf morgen auf die Straße setzen, wenn er nicht mehr gebraucht wird. Daran ist aber auch der Gesetzgeber nicht ganz unschuldig, der diese Form der Anstellung überhaupt erst möglich gemacht hat.

Mich wundert es nicht sonderlich dass und dieses ganze Konstrukt langsam mächtig um die Ohren fliegt.... Wenn Manager sich wieder mal mehr mit Unternehmenskonzepten statt mit Einsparpotenzial bei den Mitarbeitern beschäftigen würden, sähe unsere Welt sicherlich ganz anders aus.
Ja, dann würden sie gefeuert werden und es würden andere kommen. ;-)
"Ich habe mich so gefühlt, wie Sie sich fühlen würden, wenn sie auf einer Rakete sitzen, die aus zwei Millionen Einzelteilen besteht - die alle von Firmen stammen, die bei der Regierungsausschreibung das niedrigste Angebot abgegeben haben"

- John Glenn nach der ersten Erdumrundung 1962
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Sven
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Re: Die "Finanzkrise" - gibt es die wirklich?

Beitrag von Sven »

Die, die sich von dem Geld was kaufen sind eben keine normalen Menschen. :roll: :evil:
In den USA hats über 500.000 neue Arbeitslose!

Zm Schluss noch:
Die Krise wird noch schlimmer...
Der Erste und Einzige hier im Forum, der die englische Version von Tungi hat.
Der Zweite, der eine von Poki handsignierte englische Version von Edna & Harvey the Breakout hat. Mit gezeichnetem Harvey auf der Rückseite!
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Re: Die "Finanzkrise" - gibt es die wirklich?

Beitrag von Leonaru »

@Dead: Dass Frauen bei gleicher Qualifikation im Schnitt weniger verdienen als Männer hat nichts damit zu tun, "dass Frauen weniger aufs Gehalt achten" (wieso sollten sie?). Das es diesen Unterschied tatsächlich gibt, haben schon zahlreiche Studien unter anderem des Statistischen Bundesamtes oder der OECD bewiesen.
Was sehr viele Studien zu diesem Thema nicht berücksichtigen: Männer haben häufiger besserbezahlte höhere Positionen inne. Die Qualifikation gegenüber Frauen kann dennoch gleich sein, denn für die "Qualifikation" ist primär die Ausbildung ein Indikator.
Oft wird dann einfach ein Mitterwert erstellt und schwupps verdienen die Männer besser. Das sorgt unter anderem dafür, dass diese "Gehaltslücke" entsteht.
Wie wär's mit etwas Rock 'n' Roll?
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Re: Die "Finanzkrise" - gibt es die wirklich?

Beitrag von MarTenG »

Dem „Frauen-Daten-Report“ der Hans Böckler-Stiftung aus dem Jahr 2005 zufolge verdienen Frauen in Westdeutschland 23 Prozent weniger als Männer, in Ostdeutschland sind es 10 Prozent. Auch diese Zahlen basierten auf einer Rechnung, die pauschal alle Beschäftigten mit einbezog. [...] Das Gros dieser Differenz wurde jedoch auch hier auf Faktoren wie Berufswahl, Branche, Dauer der Betriebszugehörigkeit und niedrigere Tarif-Wochenarbeitszeit von Frauen zurückgeführt. Rechnet man all das heraus, bleibt laut „Frauen-Daten-Report“ ein Drittel (im Westen) bzw. ein Viertel (im Osten) übrig, das nicht durch solch strukturelle Unterschiede erklärt werden kann. Das sind gerade mal 7,7 bzw. 2,5 Prozent. Diese Prozentzahlen berücksichtigen jedoch nicht die höhere Überstundenbelastung der Männer, welche die Lohndifferenz weiter verringert.
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Re: Die "Finanzkrise" - gibt es die wirklich?

Beitrag von Tweety »

Neon schrieb:
Ja, da ziehen sich die Unternehmer leider aus der Verantwortung. Einen Zeitarbeiter kann man halt von heute auf morgen auf die Straße setzen, wenn er nicht mehr gebraucht wird. Daran ist aber auch der Gesetzgeber nicht ganz unschuldig, der diese Form der Anstellung überhaupt erst möglich gemacht hat.
Ich würde sogar noch weiter gehen und behaupten dass die Regierung das extra schön so eingerichtet hat um die Arbeitslosenstatistik ein bißchen zu "frisieren".

Ich finde einfach das Problem in Deutschland ist auch irgendwie dass wir alles mit uns machen lassen. Jeder jammert am Stammtisch rum wie furchtbar doch alles ist und die "Bösen" sind auch immer schnell ausfindig gemacht (ich schließe mich da jetzt gar nicht aus- ich für meinen Teil habe auch mittlerweile einen ziemlichen Hals auf die Typen die jedes Jahr Millionen abgreifen und ihre Angestellten munter veräppeln).

Vielleicht gibt es ja wie immer "both sides of the story" aber mir persönlich als "armer Angestellter" fehlt einfach jedes Verständnis dafür wie man über Jahre hinweg Millionen von € einfach verbrennen und hinterher dann noch ernsthaft die Hand aufhalten kann.

Aber vielleicht ist das auch einfach ein Zeichen der Zeit- jeder lebt über seine Verhältnisse und wenn es dann ganz dicke kommt holt man halt Peter Zwegert (oder wie dieser Heijopei da heißt) oder der Steuerzahler darf halt wieder mal bluten.

Hätte ich nicht selber erlebt wie ein gut funktionierendes und wachsendes Unternehmen einfach an die Wand gefahren wird, hätte ich wahrscheinlich auch eine andere Einstellung zu dem Ganzen.

Nur damit das keiner falsch versteht: Ich fände es es für jeden einzelnen "Opelaner" höchst tragisch wenn er seinen Job verlieren würde. Trotzdem bin ich gegen staatliche Rettungsaktionen für Unternehmen.
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Re: Die "Finanzkrise" - gibt es die wirklich?

Beitrag von Tweety »

Gerade habe ich in den Nachrichten gehört wie man in Frankreich mit Managern umgeht:

http://www.handelszeitung.ch/artikel/Un ... 06234.html

Das finde ich persönlich mal eine ganz nette Anregung und das bestätigt mal wieder das wir Deutschen einfach nur eine Herde Schaafe sind (oder die Franzosen einfach nur Rabauken) :lol: .
Ich schaue jeden Sonntag "Tatort" und bin stolz darauf :-).

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