Monkey Island 2 - LeChuck's Revenge

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Cohen
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Monkey Island 2 - LeChuck's Revenge

Beitrag von Cohen »

Noch größer, noch bunter, noch abgedrehter. So könnte man Monkey Island 2 mit seinem Vorgänger vergleichen. Keine zwei Jahre nachdem man in der Rolle des Jung-Piraten "Guybrush Threepwood" zahlreiche haarsträubende Abenteuer erlebt hat, darf man wieder die Karibik unsicher machen. Und es hat sich einiges geändert: die Gouverneurin Elaine Marley hat sich von Guybrush getrennt, der Gebraucht-Schiff-Händler Stan ist mittlerweile im Bestattungsgewerbe und verkauft Second-Hand-Särge, und Guybrush besitzt mittlerweile einen schicken Piratenmantel und einen BART.

Ansonsten ist aber wieder alles beim alten: Der Pirat LeChuck versucht wieder, Gouverneurin Marley zu ehelichen und der Karibik das fürchten zu lehren; hinzugekommen ist der sehnliche Wunsch, sich an Guybrush zu rächen. Dieser will das Herz seiner Elaine zurückerobern, LeChuck aufhalten und den legendären Piratenschatz "Big Whoop" finden.

Alle, die jetzt sagen: "Aber Guybrush hat LeChuck doch im letzten Spiel getötet!", müssen sich jetzt in die Ecke stellen und schämen, weil sie mal wieder nicht aufgepasst haben. LeChuck war bei der ersten Begegnung mit Guybrush bereits verschieden und am Ende von "The Secret of Monkey Island" wurde lediglich sein Geist zerstört. Und in der Karibik, der Heimat des Voodoo-Kults, sollte man den Tod eh nicht als endgültigen Zustand betrachten. Dies ist ein Gesichtspunkt, den selbst ein gerissener Geschäftsmann wie Stan ab und zu vergisst; von wegen "Keine Reklamationen der Kunden". Auf jeden Fall wird LeChuck's Körper von einem seiner Anhänger wiedererweckt, so dass der grüngesichtige Zombie-Pirst seine Rachepläne schmieden kann.

Das Spiel ist wieder in mehrere große Kapitel aufgeteilt, in denen die einzelnen Aufgaben in nichtlinearer Reihenfolge gelöst werden können. Nachdem man im ersten Kapitel auf der Insel "Scabb Island" das "Largo-Embargo" außer Kraft gesetzt und ein Schiff angeheuert hat, kann man endlich auch die beiden anderen Inseln "Phatt Island" und "Booty Island" erreichen. Getreu nach dem Motto "Ohne Schatzkarte kein Schatz" muss Guybrush alle vier Teile der Schatzkarte finden, die zu "Big Whoop" führt. Hierbei ist unter anderem auch die umfangreiche Bibliothek auf "Phatt Island" eine große Hilfe.

Der Grafikstil des Vorgängers wurde 1:1 übernommen, so daß die beiden Teile wie aus einem Guss wirken. Allerdings sind die Locations und Animationen deutlich bunter, detailreicher und ausgefeilter geworden. Wenn man schon bei "Monkey Island" von der Amiga-Grafik begeistert war, kommt man bei dem 2. Teil nicht mehr aus dem Staunen raus. Sind das wirklich nur 32 Farben pro Screen, oder haben die LucasArts-Programmierer einen geheimen flimmerfreien HAM-Modus im Amiga-Chipset entdeckt? Die VGA-Grafik der PC-Version setzt da natürlich noch einen drauf.

Der Sound des Spieles ist wieder erstklassig geworden. Das von LucasArts entwickelte "iMuse"-System sorgt dafür, dass sich die Musik der jeweiligen Spielsituation anpasst. Die karibischen Melodien sind wieder zeitlos genial. Es ist bloß schade, daß es wieder keine Sprachausgabe gibt.

Auch mit diesem Spiel hat LucasArts erneut bewiesen, daß sich logische und zum Brüllen komische Rätsel nicht gegenseitig ausschließen. Wem das Spiel zu schwer sein sollte, kann auch "Monkey Island 2 Light" spielen. In diesem Spielmodus wird die Handlung deutlich flotter erzählt, da jede Menge Rätsel und Gegenstände fehlen. Da einem hierbei allerdings auch auch die Hälfte der Gags entgehen, empfehle ich auf jeden Fall die schwierigere Version.
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