Warum sind wir Deutchen immer so zurückhaltend mit Protesten
- sadnick
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Warum sind wir Deutchen immer so zurückhaltend mit Protesten
Ich frage mich, gerade im Hinblick auf die bevorstehende Wahl, warum wir Deutschen immer so zurückhaltend sind was Proteste gegen politsche und wirtschaftliche Entscheidungen angeht. In meinem eigenen Umfeld erlebe ich dies auch immer wieder. Aussagen wie: "da können wir ja doch nichts dran ändern, was soll der kleine Mann da machen" sind da sehr oft zu hören. Unsere Nachbarn in Frankreich sind da generell etwas wehrhafter wie ich finde. Sicherlich sind Firmenbesetzungen oder gar das Festhalten von Vorständen etc. moralisch und rechtlich gesehen nicht unbedingt gut zu heißen. Aber wenn dadurch Entscheidungen geändert, Arbeitsplätze gerettet, und somit die Meinung der Allgemeinheit durchgesetzt werden kann, in einem demokratischen Staat durchaus auch mal legitim . Ich bin absolut gegen Gewalt, aber ich finde das wir von unserem Recht auf die Straße zu gehen, und unseren Unmut kundzutun, seit dem Mauerfall nicht mehr so recht Gebrauch machen. Und dieser oft stumme Protest schlägt sich dann auf ein Wahlergebnisse nieder. Man wählt aus Protest eine Partei, mit deren Konzept man nicht unbedingt einverstanden ist. Man möchte aber etwas ändern und einen Denkzettel erteilen, ohne sich wirklich der Konsequenz bewusst zu sein.
Ich möchte hier keine Wahlpropaganda betreiben, aber ich finde das Volk hat eine Stimme, und damit immer zu warten bis eine neue Legislaturperiode beginnt ist nicht die Lösung.
Oder wie seht ihr das?
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Oder wie seht ihr das?
- Möwe
- Rabenseele
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Re: Warum sind wir Deutchen immer so zurückhaltend mit Protesten
Die Deutschen scheinen lieber zu maulen und zu meckern.
Schau dich mal auf der Adventure-Treff-Hauptseite um, da wird ständig geknatscht und gezeigt, dass man es besser weiß als alle anderen und diese anderen alle einfach nur bläde und unterbelichtet sind.
Wer sich auf dieser Ebene auskotzt, hat seine Seele befreit und ist zufrieden.
Was man braucht, um gemeinsam auf die Straße zu gehen, ist eine andere Streitkultur als sie im oben genannten Beispiel gepflegt wird.
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Mach mit beim AT-Wichteln und ärgere oder erfreue einen ATler.
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- Fightmeyer
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Re: Warum sind wir Deutchen immer so zurückhaltend mit Protesten
Ich persönlich bin auch der Meinung, daß wir um wesentliche Änderungen im System herbeizuführen tatsächlich auf die Straßen gehen müßten und mal richtig Krawall machen müßten. Aber dazu geht es den meißten halt noch zu gut, um die Massen zu mobilisieren. Zumal man darüber hinaus den Eindruck hat, daß selbst massive Proteste der Bevölkerung keinerlei Einfluss mehr auf die Politik haben. Da scheint ein Großteil der Bevölkerung auch einfach resiginiert zu haben.
- elevar
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Re: Warum sind wir Deutchen immer so zurückhaltend mit Protesten
Was willst du denn ändern?Fightmeyer hat geschrieben:ch persönlich bin auch der Meinung, daß wir um wesentliche Änderungen im System herbeizuführen tatsächlich auf die Straßen gehen müßten und mal richtig Krawall machen müßten.
Woher kommt dieser Eindruck?Zumal man darüber hinaus den Eindruck hat, daß selbst massive Proteste der Bevölkerung keinerlei Einfluss mehr auf die Politik haben.
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- Fightmeyer
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Re: Warum sind wir Deutchen immer so zurückhaltend mit Protesten
Den Einfluss der Wirtschaft auf die Politik und der Sicherheitswahn, der in erster Linie GEGEN, anstatt für die Bevölkerung greift.elevar hat geschrieben:Was willst du denn ändern?Fightmeyer hat geschrieben:ch persönlich bin auch der Meinung, daß wir um wesentliche Änderungen im System herbeizuführen tatsächlich auf die Straßen gehen müßten und mal richtig Krawall machen müßten.
- die OnlinePetition gegen die Websperrenelevar hat geschrieben:Woher kommt dieser Eindruck?Fightmeyer hat geschrieben:Zumal man darüber hinaus den Eindruck hat, daß selbst massive Proteste der Bevölkerung keinerlei Einfluss mehr auf die Politik haben.
- die Berichterstattung der Medien, die Proteste dieser Art gerne einfach mal nur als Randnotiz darstellt (wenn überhaupt)
- das tweilweise recht harte Durchgreifen der Polizei bei eben jenen Veranstaltungen (das mögen zwar jetzt noch Einzelfälle sein, aber sie desensibilisieren und irgendwann wird man das als "normal" akzeptieren); dann werden sich viele eh nicht mehr auf die Straße trauen
- sadnick
- Verpackungs-Wegwerfer
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Re: Warum sind wir Deutchen immer so zurückhaltend mit Protesten
Ich würde zuerst einmal gegen die Korruption vorgehen, welche sich wohl nach 16 Jahren Kohl Regierung, und auch danach, parteiübergreifend nur noch Kavaliersdelikt darstellt. Den Herrn Graf hat man wegen Steuerhinterziehung hinter Gitter gebracht. Der Herr Zumwinkel genießt seine Millionen an Abfindung, wo ist den da die Gerechtigkeit. Was sollen diese aberwitzigen Gehälter, von welchen wahrscheinlich noch 3 Generationen leben können. Der Verantwortliche selbst hat aber eventuell 2000 Arbeitsplätze auf dem Gewissen. Nur weil ers selbst den Rachen nicht voll genug bekam.elevar hat geschrieben:Was willst du denn ändern?
Dies sind zum Beispiel Punkte an denen sich nichts ändern wird, wenn am 27.09. gewählt wird. Denn egal wer an die Regierung kommt, dieses Spiel wird weiter gehen. Ich denke genau an dieser Stelle ist das Volk gefragt.
- Leonaru
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Re: Warum sind wir Deutchen immer so zurückhaltend mit Protesten
Ich bin ein politischer Mensch. Ich gehe zu Demonstrationen, schreibe gerne Beschwerden (also mehr als "Stammtischegemecker"), engagiere mich in der Hochschulpolitik und weiteres.
Warum das bei anderen anders ist, kann ich dir auch nicht sagen.
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Wie wär's mit etwas Rock 'n' Roll?
- neon
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Re: Warum sind wir Deutchen immer so zurückhaltend mit Protesten
Irgendwie erfahre ich von Demonstrationen immer erst, wenn sie schon vorbei sind und wenn ich mal vorher weiß, wann und wo eine ist, dann sind sie zu weit weg oder ich habe keine Zeit.
Sonst würde ich, je nach Thema, auch hingehen.
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"Ich habe mich so gefühlt, wie Sie sich fühlen würden, wenn sie auf einer Rakete sitzen, die aus zwei Millionen Einzelteilen besteht - die alle von Firmen stammen, die bei der Regierungsausschreibung das niedrigste Angebot abgegeben haben"
- John Glenn nach der ersten Erdumrundung 1962
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Re: Warum sind wir Deutchen immer so zurückhaltend mit Protesten
(...)
Zuletzt geändert von realchris am 18.10.2009, 22:09, insgesamt 1-mal geändert.
- JoeX
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Re: Warum sind wir Deutchen immer so zurückhaltend mit Protesten
Ich würde nicht feige sagen sondern eher Faul. Von Zuhause von der Tastatur aus kann ja jeder was machen, aber das wars bei den meisten dann auch schon.
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- sadnick
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Re: Warum sind wir Deutchen immer so zurückhaltend mit Protesten
Ganz unrecht hast du da sicherlich nicht, ich schließe mich da auch nicht aus. Bin auch keiner der den ersten Schritt wagen würde. Aber vor 1989 waren ja auch Leute da die diesen ersten Schritt gewagt haben, und wie neon richtig schrieb, wenn man von Demos hört, sind sie meistens schon vorbei, und das in einem Zeitalter wo sogenannte Flashmobs per SMS organisiert werden.JoeX hat geschrieben:Ich würde nicht feige sagen sondern eher Faul. Von Zuhause von der Tastatur aus kann ja jeder was machen, aber das wars bei den meisten dann auch schon.
- elevar
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Re: Warum sind wir Deutchen immer so zurückhaltend mit Protesten
Fightmeyer hat geschrieben:elevar hat geschrieben:Woher kommt dieser Eindruck?
Insgesamt haben 134.000 Nutzer unterschrieben. Die Karstadtunterschriftenaktion hat in kürzerer Zeit 825.000 Unterschriften erbracht.Fightmeyer hat geschrieben:- die OnlinePetition gegen die Websperren
Man sollte hier die Internetcommunity nicht überschätzen. Es ist für die Gesellschaft einfach kein großes Thema.Fightmeyer hat geschrieben:- die Berichterstattung der Medien, die Proteste dieser Art gerne einfach mal nur als Randnotiz darstellt (wenn überhaupt)
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- neon
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Re: Warum sind wir Deutchen immer so zurückhaltend mit Protesten
Die Frage ist doch, warum es für die Gesellschaft kein großes Thema ist. Es hängt doch irgendwie mit der Berichterstattung zusammen.elevar hat geschrieben:Man sollte hier die Internetcommunity nicht überschätzen. Es ist für die Gesellschaft einfach kein großes Thema.Fightmeyer hat geschrieben:- die Berichterstattung der Medien, die Proteste dieser Art gerne einfach mal nur als Randnotiz darstellt (wenn überhaupt)
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Re: Warum sind wir Deutchen immer so zurückhaltend mit Protesten
Stimmt schon. Ich wollte nur die Aussage von Fightmeyer etwas relativieren.neon hat geschrieben:Die Frage ist doch, warum es für die Gesellschaft kein großes Thema ist. Es hängt doch irgendwie mit der Berichterstattung zusammen.
Wenn man sich zum Beispiel anschaut, dass die SPD gerade Wahlkampf mit der Forderung nach Mindestlohn macht, und diesen selbst bis vor gefühlt 2 Jahren strikt abgelehnt hat, sieht man schon, dass die politische Agenda zumindest in Teilen vom Volk gesetzt wird.Fightmeyer hat geschrieben:Zumal man darüber hinaus den Eindruck hat, daß selbst massive Proteste der Bevölkerung keinerlei Einfluss mehr auf die Politik haben.
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Re: Warum sind wir Deutchen immer so zurückhaltend mit Protesten
Aber leider nur für die Dauer des Wahlkampfs.elevar hat geschrieben:Wenn man sich zum Beispiel anschaut, dass die SPD gerade Wahlkampf mit der Forderung nach Mindestlohn macht, und diesen selbst bis vor gefühlt 2 Jahren strikt abgelehnt hat, sieht man schon, dass die politische Agenda zumindest in Teilen vom Volk gesetzt wird.
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