Der Thread der schlimmen Rechtschreibung

[Loma]

Doch, ist es.

Nein, ist es nicht.
Denn die alte Rechtschreibung ist nach wie vor NICHT falsch, um das mal wieder festzuhalten!

[sinus]

Da das alles Lehnwörter aus dem Englischen sind und im Englischen der Plural von auf Konsonant + y endenden Worten dann nun mal mit ies endet und man also auch nur den Plural aus dem Englischen entlehnt stört mich das auch nicht, auch wenn es laut Duden falsch sein mag (keine Ahnung, ob das laut Duden tatsächlich falsch wäre).

ack
signed
x2

= Sehe ich auch so! ^^

[Onkel Donald]

Denn die alte Rechtschreibung ist nach wie vor NICHT falsch, um das mal wieder festzuhalten!

Ich streite mich ja nur sehr, sehr ungern mit dir, liebste Loma, aber nach meinem Kenntnisstand ist für Ämter und Schulen die neue Rechtschreibung inzwischen verbindlich und notenrelevant. Österreich hält sich übrigens offiziell seit 2005 auch an die Reform (bei Volkes Feder sieht das anders aus, schon klar). Seit 2007 schreibt sogar die FAZ nach den neuen Regeln.

Davon abgesehen, ist es einfach schlechter Stil, da halte ich es mit Bastian Sick:

Lehnwörtern aus dem Englischen, die auf -y enden, wird im Plural einfach nur ein "s" angehängt, das "y" bleibt unverändert: Babys, Hobbys, Ladys, Lobbys, Partys, Ponys und eben Storys. So ist das mit den Lehnwörtern: Ob friedlich importiert, freiwillig übergelaufen oder gewaltsam verschleppt, wenn sie einmal in den deutschen Wortschatz aufgenommen wurden, dann sind sie auch den Regeln der deutschen Grammatik unterworfen.

Ehrlich - die Pluralform mit "-ie" schmerzt mir in den Augen. (Nein, lieber postulatio, das ist nicht persönlich gemeint... )

@BENDET: Laut Duden (23. Auflage) ist es tatsächlich falsch - im Gegensatz zu vielen anderen Fällen wird hier auch keine andere zulässige Schreibweise angegeben. Die neueste, 24. Auflage kenne ich zwar (noch) nicht, da wird es wohl aber ähnlich sein. Für Zitatworte erlaubt der Duden allerdings die englische Schreibweise und führt als Beispiel die Grand Old Ladies an. Übrigens wurde auch vor der umstrittenen Rechtschreibreform die deutsche Schreibweise mit einem einfachen angehängten "s" empfohlen.

PS. Ja, die Reform hat eine Menge Mist mitgebracht, keine Frage. Und ja, das Chaos der Beliebigkeit in der deutschen Orthographie ist lästig und verwirrend. Aber es waren eben auch durchaus sinnvolle und logisch nachvollziehbare Neuerungen und Vereinfachungen dabei.

PPS. Ihr, meine lieben Mit-Foris, sollt hier natürlich schnattern dürfen, wie euch der Schnabel gewachsen ist - Hauptsache, es geht nett und friedfertig zu, gelle?

[Loma]

Denn die alte Rechtschreibung ist nach wie vor NICHT falsch, um das mal wieder festzuhalten!

Ich streite mich ja nur sehr, sehr ungern mit dir, liebste Loma, aber nach meinem Kenntnisstand ist für Ämter und Schulen die neue Rechtschreibung inzwischen verbindlich und notenrelevant.

Ja, eben. Sie gilt nur für Ämter und Schulen.
Ist ja genauso ein Wischiwaschi-Kompromiß geworden, wie die neue Rechtschreibregelung selbst, weil eben viele Verlage sie geweigert haben (und nach wie vor weigern?), diesen Unsinn (ja genau - ich hasse die neue Rechtschreibung zutiefst ) zu verwenden. Und genau deshalb ist die alte Rechtschreibung außerhalb von Ämtern und Schulen NICHT falsch!

Ich würde das nicht Streiten nennen mein Guter - nur einen gepflegten, schnatternden Meinungsaustausch. *leider noch bei der Arbeit sitzend und deshalb kein Glaserl Wein rüberreichend*

Edit: Ich finde die Schreibweise "Partys, Babys" für das Auge wesentlich schmerzvoller, weil das eigentlich weder englisch noch deutsch ist.

[Onkel Donald]

st ja genauso ein Wischiwaschi-Kompromiß geworden, wie die neue Rechtschreibregelung selbst, weil eben viele Verlage sie geweigert haben (und nach wie vor weigern?), diesen Unsinn (ja genau - ich hasse die neue Rechtschreibung zutiefst ) zu verwenden.

Das Chaos ist betrüblich, denn Sprachnormen sind wichtig, zumindest diesbezüglich gebe ich dir gerne Recht. Warum man die - sicher nicht rundum gelungene - Reform "zutiefst hassen" sollte (bist du als Dame von Welt zu solch einer niedrigen Regung denn überhaupt fähig? ), erschließt sich mir trotzdem nicht.

Der schon einmal von mir ins Spiel gebrachte Bastian Sick hat eine sehr schöne Kolumne über dieses Thema verfasst: Die reformierte Reform. Seinem Standpunkt kann ich mich an und für sich weitgehend anschließen.

Ich würde das nicht Streiten nennen mein Guter - nur einen gepflegten, schnatternden Meinungsaustausch. *leider noch bei der Arbeit sitzend und deshalb kein Glaserl Wein rüberreichend*

Es ist mir immer eine Freude, mit dir zu schnäbeln - ob mit oder ohne Alkoholeinfluss.

[Loma]

Warum man die - sicher nicht rundum gelungene - Reform "zutiefst hassen" sollte (bist du als Dame von Welt zu solch einer niedrigen Regung denn überhaupt fähig? ), erschließt sich mir trotzdem nicht.

Auf der Arbeit sitzend, können solche übertriebenen Regungen schon mal durchbrechen.
Mein Hauptkritikpunkt an der neuen Rechtschreibung ist der, daß sie einfach nur anders und nicht besser, im Sinne von einfacher, ist und mir aus diesem Grunde völlig unsinnig, unnötig usw. erscheint.

Ich bin ja, wenn ich mich richtig einschätze, kein Rechtschreibfetischist. Jeder kann schreiben, wie er will (solange die Lesbarkeit erhalten bleibt) - niemand ist perfekt. Im Grunde genommen, ist die Rechtschreibung ja vor allem für die Lehrer da, damit sie die Schüler nach irgendeinem Maßstab beurteilen können.
(Einen richtig dicken Hals krieg' ich nur, wenn jemand die alte Rechtschreibung als falsch bezeichnet. )

Manche Auswüchse, die man heutzutage zu lesen bekommt (insbesondere in Internetforen) stimmen mich halt einfach ein bisserl traurig, weil sie zum einen sehr deutlich zeigen, wie schlampig wir eigentlich sprechen (siehe so Sachen wie "geweßen" oder das immer beliebtere "vorraus"), und zum anderen habe ich dadurch den Eindruck (der sich sicher nicht verallgemeinern läßt), daß das Lesen (v.a. von Büchern oder allgemein Printmedien) völlig aus der Mode gekommen zu sein scheint. Als Bücherfreund bricht einem da schon das Herz.

[Möwe]

Auf der Arbeit sitzend, können solche übertriebenen Regungen schon mal durchbrechen.

Föllig ferstentlich.

Hier ein Wort, dass ich in jeder Schreibweise richtig gut finde:
Wochenände, Wochnendä, Woch n'ende, Wochenente, Wochenänte,Wochenendä ...

Tolles Mantra, ich fühle schon wie ich schwebä.

[Onkel Donald]

Einen richtig dicken Hals krieg' ich nur, wenn jemand die alte Rechtschreibung als falsch bezeichnet.

Ich wollte nun wahrlich keine Figurprobleme bei dir provozieren, o zartgliedrige Bacchus-Nymphe... So lass mich Abbitte leisten und meinen Bürzel mit Asche bestäuben.

Als Bücherfreund bricht einem da schon das Herz.

Als Bücherfreund bricht mir noch viel mehr das Herz, wenn ich sehe, welchen geistigen Dünnschiss das Feuilleton mit Bestnoten überschüttet...

Wochenente

Das wäre dann meine Wahl.

[Loma]

Hier ein Wort, dass ich in jeder Schreibweise richtig gut finde:
Wochenände, Wochnendä, Woch n'ende, Wochenente, Wochenänte,Wochenendä ...

Genau!!! Und selbiges gilt auch für Uhrlaup!

Ich wollte nun wahrlich keine Figurprobleme bei dir provozieren, o zartgliedrige Bacchus-Nymphe... So lass mich Abbitte leisten und meinen Bürzel mit Asche bestäuben.

Du hast Glück, du bist schließlich kein "jemand", sondern eine Ente.

*nun endlich schon in der Lage seiend, ein Glaserl Eiswein rüberzureichen*

[neon]

[PhanTomAs]

Darauf einen KamillENTEe. Prost.

[Scree]

Heißt es eigentlich Alptraum oder Albtraum ?

[Loma]

Du darfst beides benutzen.
"Albtraum" ist die neue Schreibweise. Aber auch der Duden läßt das alte "Alptraum" weiterhin als richtig gelten (nicht nur ich als Anhänger der alten Rechtschreibung ).

[Onkel Donald]

Das ist übrigens ein hervorragendes Beispiel für eine Verbesserung der Reform: Da der Albtraum nicht von den Alpen, sonderm vom Alb herrührt, ist die neue Schreibweise logisch und ableitbar. Ich musste mich zwar auch umgewöhnen, finde die Änderung aber sinnvoll.

[Möwe]

Ich, die ich am Rande der Alb wohne, kann dem ga nicht zustimmen.
Die Alb ist zwar traumhaft, aber nur im positiven Sinne.