Benedikt XVI und das Zölibat

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Abel
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Re: Benedikt XVI und das Zölibat

Beitrag von Abel »

Möwe hat geschrieben:Religion ist immer das, was man draus macht. Ebenso wie Musik kann sie zu guten oder schlechten Zwecken eingesetzt werden.
Deshalb ist so ein Satz wie
Abel hat geschrieben:Glaube hat immer mehr etwas mit Emotionalität und Herz zu tun, aber der Verstand sollte sein Veto-Recht behalten. ;)
nicht unbedingt richtig.
Er zeigt nur an, was für ein Mensch Abel ist (ein netter, anscheinend), aber nicht, was Religion bedeutet.
Für die einen kann Religion ein sanftes Ruhekissen sein, dass sie davon abhält selbst die Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen, für die anderen kann Religion ein Anlass sein, sich besonders für Menschen und Umwelt zu engagieren.
Du hast sicherlich Recht Möwe. Ich kann nur sagen, wie sich Religion für mich persönlich darstellt, da wohl auch jeder auf eine etwas andere Art und Weise glaubt und es anders auslebt. Um die Allgemeingültigkeit aus dem Satz zu nehmen folgender Vorschlag:

"Für mich persönlich hat Glaube immer mehr etwas mit Emotionalität und Herz zu tun, aber der Verstand sollte sein Veto-Recht behalten. ;)"
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DasJan
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Re: Benedikt XVI und das Zölibat

Beitrag von DasJan »

Kruttan hat geschrieben:Ich wäre aber sehr vorsichtig, das Zölibat für Pädophilie verantwortlich zu machen. Wenn ein Priester mit dem Zölibat nicht klar kommt und es brechen will, kann er dies auch auf eine "herkömmlichere" Weise tun.
Ich denke auch nicht, dass aus sexueller Frustration pädophile Neigungen entstehen müssen. Wer sich allerdings freiwillig auf das Zölibat einlässt und damit glaubt, lebenslang dem natürlichsten und vielleicht auch dem stärksten Trieb, den wir so haben (ohne Sex kein Arterhalt), aus dem Weg gehen zu können, der muss offenbar schon irgendeine Art von sexueller Störung haben. Und das halte ich in Kombination mit einem Umfeld, in dem Pädophile so leichtes Spiel haben, schon für sehr gefährlich. Dass diese Leute nicht bestraft, sondern versetzt werden, wenn etwas herauskommt, macht den Skandal nur noch größer.

Allein dass in der protestantischen Kirche so viel weniger Missbrauchsfälle bekannt werden ist schon ein klarer Hinweis darauf, dass das Zölibat da seinen Einfluss hat. (Oder die vertuschen ihre Fälle nur besser.)
ark4869 hat geschrieben:Ich finde prinzipiell Missionierung eigentlich ganz gut- ein- oder zweimalig.
Ein- oder zweimal darf man einer Fremden Kultur also gewaltsam den eigenen Glauben aufzwingen? Danach wird es erst verwerflich? Sehe ich anders.

Das Jan
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Möwe
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Re: Benedikt XVI und das Zölibat

Beitrag von Möwe »

@ Abel:
so hatte ich das gar nicht gemeint.
Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass "Religion" das ist, was man draus macht. Und das kann was völlig unterschiedliches sein. Das war noch ein Nachgedanke zu den Leuten, die Religion ganz verbieten wollten. Ebenso könnte man Bürokratie, Musik, Literatur oder Wissenschaft und Forschung verbieten, weil sie großen Schaden verursacht haben. Im Endeffekt kommt es immer darauf an, was der Einzelne daraus macht. Das gilt auch für den katholischen Glauben. Aber das fällt alles schon unter die Rubrik "Thema verfehlt".

Im Falle vom Zölibat sollte man einfach jedem persönlich überlassen, wie er damit umgehen möchte. Anscheinend gibt es Menschen, die so leben können, aber der größte Teil kann es eben nicht oder nur unter seelischen Qualen. Und wie soll man in jungen Jahren wissen, ob man es den Rest seines Leben so aushalten kann?
Wenn man bedenkt, dass das Zölibat erst einige hundert Jahre nach der Kreuzigung "entstand", dann macht es noch weniger Sinn. Anscheinend wurde es ursprünglich nicht verlangt. Inzwischen kann die katholische Kirche keinen Schritt mehr zurückweichen, weil sie meint, sich sonst unglaubwürdig zu machen. Außerdem sind die, die darüber entscheiden könnten, jahrzenhntelang durch die zölibatäre Hölle gegangen. Entweder man zerbricht an sowas oder man kehrt sowas ins positive um. Denn wenn diese Leute nun das Zölibat aufheben würden, hätte ihr Leiden keinen Sinn gehabt.
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ark4869
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Re: Benedikt XVI und das Zölibat

Beitrag von ark4869 »

DasJan hat geschrieben:
ark4869 hat geschrieben:Ich finde prinzipiell Missionierung eigentlich ganz gut- ein- oder zweimalig.
Ein- oder zweimal darf man einer Fremden Kultur also gewaltsam den eigenen Glauben aufzwingen? Danach wird es erst verwerflich? Sehe ich anders.

Das Jan
Neeee, ich versteh Missionierung in dem Fall auf der privaten Ebene von wegen: "komm, ich erklär dir mal wieso Gott so toll ist". Nicht in einem radikalen Sinne, das was du sagst ist natürlihc schon beim Gedanken alleine verwerflich.
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Re: Benedikt XVI und das Zölibat

Beitrag von Kruttan »

ark4869 hat geschrieben:
DasJan hat geschrieben:
ark4869 hat geschrieben:Ich finde prinzipiell Missionierung eigentlich ganz gut- ein- oder zweimalig.
Ein- oder zweimal darf man einer Fremden Kultur also gewaltsam den eigenen Glauben aufzwingen? Danach wird es erst verwerflich? Sehe ich anders.

Das Jan
Neeee, ich versteh Missionierung in dem Fall auf der privaten Ebene von wegen: "komm, ich erklär dir mal wieso Gott so toll ist". Nicht in einem radikalen Sinne, das was du sagst ist natürlihc schon beim Gedanken alleine verwerflich.
Die Gleichsetzung von Mission mit einem gewaltsamen Aufzwingen resultiert aus Zeiten in denen die großen Kirchen eine zweifelhafte Missionspraxis gefahren haben. Ein gewaltsames Aufzwingen einer Religion oder Weltanschauung ist immer etwas furchtbares. Und dabei ist es imho egal, ob christliche Kolonialmächte Eingeborenen die Pistole an die Brust setzen oder atheistisch-weltanschaulich geprägte Regimes zum Zweck der Weltverbesserung die Gläubigen Menschen durch Folter und Tod "erziehen" wollen.

Aber ark4869s Definition von Mission trifft das, was Mission eigentlich ist und wie sie durchgeführt werden sollte, meines Erachtens eher. Mission ist die Lehre von dem, was einen im Innersten bewegt. Wenn nun jemand mit seiner Religion positive Erfahrungen macht, sich in dieser wohl fühlt und sich vorstellt, dass sie auch andere als erfüllend empfinden - dann wäre dieser Mensch doch das letzte Arschloch wenn er nicht missionieren würde (Mission in dem Sinne, dass man seinen Glauben weiterempfiehlt und von ihm berichtet).
Floyd hat geschrieben:Gut wäre es, wenn alle etwas weniger Glauben (=blindes Vertrauen ohne rationales Fundament) und etwas mehr Zweifel hätten ;).
Denke nicht, dass Glauben und Zweifel sich ausschließen müssen. Mutter Theresa war eine sehr gläubige Person, sie hatte aber auch sehr viele Zweifel. Ein gesunder Glaube schaltet den Verstand nicht aus. Dass der Glaube ein blindes Für-Wahr-Halten von irgendwelchen Dingen ist und im Widerspruch zum wissenschaftlichen Denken und zum Verstand stehen muss, resultiert aus dem peinlichen Treiben von Kreationisten etc. und einem sprachlich sehr eingeengten Verständnis des Wortes "Glauben".
Wenn z.B. jemand zu reinem Menschen sagt "Ich glaube an dich" meint er damit ja nicht "ich tue einfach so als ob es dich gibt, weil ich zu dumm bin, zu prüfen, ob es dich wirklich gibt". Das englische Wort, dass auch "Vertrauen" bedeutet, kommt dem, was mit "Glaube" in religiöser Sprache bezeichnet wird, deutlich näher.
>>Laverne, wie bist du nach oben gekommen?<<
>>Ich bin oben? Ups.<<
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Floyd
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Re: Benedikt XVI und das Zölibat

Beitrag von Floyd »

Kruttan hat geschrieben:Aber ark4869s Definition von Mission trifft das, was Mission eigentlich ist und wie sie durchgeführt werden sollte, meines Erachtens eher. Mission ist die Lehre von dem, was einen im Innersten bewegt. Wenn nun jemand mit seiner Religion positive Erfahrungen macht, sich in dieser wohl fühlt und sich vorstellt, dass sie auch andere als erfüllend empfinden - dann wäre dieser Mensch doch das letzte Arschloch wenn er nicht missionieren würde (Mission in dem Sinne, dass man seinen Glauben weiterempfiehlt und von ihm berichtet).
Mal anders gefragt (die Formulierung klingt harscher, als sie gemeint ist): Was für ein A*** ist dieser Gott, dass so viele Menschen nur durch Missionierung (wenn überhaupt) auf ihn "aufmerksam" werden können? Warum müssen Missionare überhaupt ausziehen, um seine Botschaft in die Welt zu tragen? Wieso dürfen sie nicht ohne einen Missionar die gleichen positiven Erfahrungen machen?
Kruttan hat geschrieben:Ein gesunder Glaube schaltet den Verstand nicht aus.
Wonach bemisst sich ein gesunder Glaube?
Kruttan hat geschrieben: Wenn z.B. jemand zu reinem Menschen sagt "Ich glaube an dich" meint er damit ja nicht "ich tue einfach so als ob es dich gibt, weil ich zu dumm bin, zu prüfen, ob es dich wirklich gibt". Das englische Wort, dass auch "Vertrauen" bedeutet, kommt dem, was mit "Glaube" in religiöser Sprache bezeichnet wird, deutlich näher.
Gehen wir mal davon aus, Person A sagt "Ich glaube an dich" zu Person B und meint es auch tatsächlich so (A redet B also nicht nur gut zu, sondern ist von dessen Erfolg überzeugt). Warum sagt A das? Rational wäre die Aussage, wenn A aufgrund von Erfahrung wüsste, dass B bereits ähnliche Situationen gemeistert hat oder zumindest die Fähigkeiten besitzt, derartige Situationen zu meistern. Wenn beides nicht gegeben ist, ist die Aussage in meinen Augen entweder irrational oder eben doch nicht aufrichtig. Und wenn ich das auf den religiösen Glauben übertrage, frage ich mich, woher die Erfahrung kommen soll.
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Re: Benedikt XVI und das Zölibat

Beitrag von realchris »

doch es gibt rationalen glauben. der hat aber nichts mit religion zu tun. wenn dasselbe brötchen 90 mal auf der marmeladenseite landet und nur 10 mal auf dem rücken, ist es vernünftig zu glauben, dass es auf der marmeladenseite landet. glaube ich an den rücken dementsprechend unvernünftiger. wissenschaft ist z.b. rationaler glaube. wenn mein kunpel mich noch nie belogen hat, ist es vernünftig zu glauben, dass er das auch weiterhin ehrlich mit mir mein. die wahrscheinlichkeit, dass er mich belügt ist somit geringer.

nun zum glauben an eine religion. man hat einen text oder mündliche überlieferung, keine beweiskräftigen belege für dessen wundersamen inhalt, keine erfahrungen, die man damit vergleichen könnte, oder nicht durch genaues überlegen erklären könnte. dann sind die textinhalte in derselben relion schon widersprüchlich, auch anderen religionen widerspricht dieser inhalt.


wenn mir jemand sagt ich habe gerade ein wunder erlebt. so habe ich eine 50:50 Chance, dass der kerl mir die wahrheit sagt oder mich belügt. im falle der Schrift und der überlieferungen habe ich zwischen dem kerl, der das wunder erlebt hat, also in dem fall eine frau, und der mündlichen sowie widersprüchlichen schriftlichen überlieferung jede menge zeit.ich habe keinen direkten zugang zu dem zeugen oder einen beweis, der seine aussage bekräftigt. nichtmal die existenz des zeugen kann man belegen.


Es ist also mehr als unvernünftig an eine religion zu glauben. Wenn du nach Gott allgemein fragst, habe ich keine beweise dafür oder dagegen. 50:50. Es ist also unvernünftig an Gott zu glauben und unvernünftig nicht an Gott zu glauben. Am besten man beschäftigt sich nicht mit Gott und lässt sich überraschen. Der Agnostiker wäre der vernünftige.

Edit:
Ein gesunder Glaube schaltet den Verstand nicht aus.
Richtig. Aber religiöser Glaube ist kein gesunder Glaube, da er völlig gegen die Vernunft existiert.
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Floyd
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Re: Benedikt XVI und das Zölibat

Beitrag von Floyd »

realchris hat geschrieben:doch es gibt rationalen glauben.
Was du rationalen Glauben nennst, würde ich als auf empirische Daten gestützte Hypothese bezeichnen.
Für mich ist Glaube immer etwas, das eben nicht auf Erfahrungen und deren Extrapolation basiert. Aber ich will mich nicht schon wieder mit dir um Begriffe streiten, wo wir inhaltlich letztlich übereinstimmen ;).
realchris hat geschrieben:wenn mir jemand sagt ich habe gerade ein wunder erlebt. so habe ich eine 50:50 Chance, dass der kerl mir die wahrheit sagt oder mich belügt.
Wie kommst du auf dieses Verhältnis? Sollte nicht, deinem Marmeladenbrötchen-Beispiel folgend, das Wunder sehr viel unwahrscheinlicher sein? Wenn du einmal mit Empirie argumentierst und einmal völlig losgelöst, ist das inkonsistent.
realchris hat geschrieben:Es ist also unvernünftig an Gott zu glauben und unvernünftig nicht an Gott zu glauben
Da stimme ich rein formal nicht ganz zu. Zwischen den Aussagen "Ich glaube nicht an Gott" und "Ich glaube, dass es keinen Gott gibt" besteht in meinen Augen ein Unterschied. Ersteres geht in Richtung Agnostiker bzw. schwacher Atheismus, letzteres in Richtung starker Atheismus.
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Re: Benedikt XVI und das Zölibat

Beitrag von SeltsamMitHut »

Ich glaube (haha), dass Kruttan "Glauben" anders definiert als realchris. Da wird gerade doch aneinander vorbei geredet, oder?
Realchris meint "Glauben" im Sinne von Wahrscheinlichkeiten. Kruttan meint es im Sinne von Vertrauen auf Gott/das Gute im Menschen/oder was auch immer.
Man kann Wissenschaft und Glaube nicht gleich setzen. Sonst kommt nur so ein Schund wie der Kreationismus dabei raus.
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Re: Benedikt XVI und das Zölibat

Beitrag von realchris »

Wenn Du keinen Beweis dafür oder dagegen hast, ist die Chancenverteilung dafür, dass Gott existiert 50:50. Es ist also vernünftig zu gluben, dass man sich nicht damit beschäftigen möchte, weil man weder das eine noch das andere beweisen kann.

Das Gleiche gilt für jemanden fremden, der Dir von einem Wunder berichtet, dass er selbst erlebt hat. Auch hier hast Du nur zwei Möglichkeiten. Entweder er lügt oder er sagt die Wahrheit. Also widerum 50 %.


Zum Glauben im rationalen Sinne:
http://de.wikipedia.org/wiki/Glauben

Zum Glauben im irrationalen Sinne:
http://de.wikipedia.org/wiki/Glaube

Das ist sogar noch unverünftiger. Du vertraust hier bar jeder Grundlage an Gott. Du behauptest ihn sogar als evident. Das ist wahrhaft unvernünftig.
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Floyd
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Re: Benedikt XVI und das Zölibat

Beitrag von Floyd »

realchris hat geschrieben:Wenn Du keinen Beweis dafür oder dagegen hast, ist die Chancenverteilung dafür, dass Gott existiert 50:50. Es ist also vernünftig zu gluben, dass man sich nicht damit beschäftigen möchte, weil man weder das eine noch das andere beweisen kann.
Dein Brötchen-Experiment allein liefert auch keinen Beweis dafür, dass das Brötchen auf die Marmeladenseite fallen wird. Du hast lediglich eine auf empirischem Wege ermittelte Häufigkeitsverteilung, die du dann mit einer Wahrscheinlichkeit gleichgesetzt hast. Dieser Schritt beruht auf Erfahrung, die bereits vor dem Experiment existierte. Sonst müsstest du jedesmal wieder annehmen, dass die Chance 50:50 ist.

Eine Nichtexistenz ist prinzipiell nicht beweisbar, klar. Der Schluss allerdings, dass die Existenz damit genauso wahrscheinlich wird wie die Nichtexistenz, ist nicht unbedingt einsichtig. Du sagst mir, dass (zugespitzt) jemand, der die Existenz von Feen für unwahrscheinlich hält, irrationaler denkt als jemand, der die Existenz als gleichwahrscheinlich erachtet?
realchris hat geschrieben:Das Gleiche gilt für jemanden fremden, der Dir von einem Wunder berichtet, dass er selbst erlebt hat. Auch hier hast Du nur zwei Möglichkeiten. Entweder er lügt oder er sagt die Wahrheit. Also widerum 50 %.
In keinem einzigen experimentellen Versuchsaufbau konnte bisher ein Wunder nachgewiesen werden. Ein Wunder verletzt physikalische Gesetze. Dass du auf 50:50 kommst, liegt daran, dass du nur die Erfahrung mit dieser Person als Grundlage nimmst, was ich nicht sehr sinnvoll finde. Von daher: Nein, wenn mir ein Fremder auf der Straße erzählt, dass er ein Wunder gesehen hat, ist es nicht vernünftig, von gleichverteilten Wahrscheinlichkeiten auszugehen. Übrigens ist es auch nicht richtig, dass er entweder lügt oder die Wahrheit sagt. Wenn derjenige glaubt, ein Wunder gesehen zu haben, dem aber nicht so war, dann trifft keins von beidem zu.

Wenn man Wissenschaft als rationalen Glauben bezeichnet, hat man keine Verwendung mehr für das Wort "Wissen", da wissenschaftliche Erkenntnis wohl die höchste Form von Erkenntnis (sofern wir zu einer solchen denn fähig sind) bleiben wird.
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Re: Benedikt XVI und das Zölibat

Beitrag von realchris »

Du sagst mir, dass (zugespitzt) jemand, der die Existenz von Feen für unwahrscheinlich hält, irrationaler denkt als jemand, der die Existenz als gleichwahrscheinlich erachtet?
Ja genau. Denn faktisch ist die Wahrscheinlichkeit gleich hoch. Nach rationalen Kriterien müsste derjenige der sagt, ich habe keine Feen gesehen, kann aber auch nicht ausschließen das es sie gibt, vernünftiger sein. Zumindest ist dieser Schluss vernünftiger.

Dein Brötchen-Experiment allein liefert auch keinen Beweis dafür, dass das Brötchen auf die Marmeladenseite fallen wird.
Wahrscheinlichkeit ist doch Statistik. Ich mache bei demselben Brötchen die Erfahrung, dass es häufiger auf die Marmeladenseite fällt. Die Wahrscheinlichkeit ist also höher, da ich mehr Erfahrungststsachen für die Marmeladenseite habe. Aber genau wie beim Naturgesetz, kann ich mir nie sicher sein. Ich habe aber die Erfahrung die die Marmeladenseite wahrscheinlicher macht. Den Beweis , von dem habe ich nicht gesprochen. Ich habe davon gesprochen, dass es vernünftiger ist, dass zu glauben, was einem die Erfahrung als wahrscheinlicher zeigt. Es kann natürlich immer was unerwartetes passieren. Wenn Du aber auf Feen, Geister oder Götter eine Aussage machen willst, ist das unmöglich, da Du dann ins jenseitige gehen müsstest. Solange Du das nicht kannst, ist es auch nicht möglich das auszuschließen bzw. zu verifizieren. Die Wahrscheinlichkeit ist demnach gleichhoch.
Übrigens ist es auch nicht richtig, dass er entweder lügt oder die Wahrheit sagt. Wenn derjenige glaubt, ein Wunder gesehen zu haben, dem aber nicht so war, dann trifft keins von beidem zu.
Das ist dann der zweite Schritt. Wenn derjenige wirklich die Wahrheit sagen sollte, hat er möglicherweise, da die Sinne uns manchmal täuschen können, die Zusammenhänge nicht richtig erkannt bzw. ist opfer von sich scheinbar widerstreitenden Kausalvorgängen. Ein Nordlich wurde bestimmt von den Eskimos auch als Wunder bezeichnet. Die Person kann auch krank sein. Nur wenn jemand fremdes, dessen Hintergrund ich nicht kenne, die Aussage über ein Wunder macht, kann ich erst einmal nur davon ausgehen, dass er entweder lügt oder die Wahrheit sagt. Ob das "Wunder" dann schließlich von ihm falsch interpretiert wurde. Das könnte ich in meine Überlegung erst miteinbeziehen, wenn ich von dieser fremden Person etwas wissen würde. Ich habe bewusst fremder geschrieben. Denn auch bei der Glaubwürdigkeit habe ich bei fremden eine Wahrscheinlichkeit die gleich hoch ist. Wenn ich allerdings herausbekomme, dass das Wunder keins war bzw. erklärt werden kann, werde ich beim nächsten Mal eine ähnliche Aussage vom gleichen Typ nicht mehr als wahrscheinlich ansehen, da er sich als zweifelhafter Zeuge erwiesen hat.

P.S. Im System der Logik und der Mathematik findest Du Beweise, sonst ist Wissen nur wahrscheinlich und jeder Skeptiker könnte dir jedes Ergebnis zerreden. Betrachtest Du das System der Mathematik von außen, kannst Du das zerreden. Selbst Descartes denkende Substanz, was sozusagen die Königsevidenz schlechthin ist, könnte man nach der neuen Hirnforschung bezweifeln. In diesem Sinne können wir uns nur auf die Daten unserer Erfahrung verlassen und hoffen das die Regelmäßigkeiten auch Regelmäßigkeiten sind und nicht nur Illusion.


Vernünftig ist zum Beispiel, wenn Du sagst Religion ist Zeitverschwendung. Unvernünftig ist zu sagen, dass Gott nicht existiert. Genauso unvernünftig ist zu sagen, dass Gott existiert.
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Re: Benedikt XVI und das Zölibat

Beitrag von Floyd »

realchris hat geschrieben:Ja genau. Denn faktisch ist die Wahrscheinlichkeit gleich hoch. Nach rationalen Kriterien müsste derjenige der sagt, ich habe keine Feen gesehen, kann aber auch nicht ausschließen das es sie gibt, vernünftiger sein. Zumindest ist dieser Schluss vernünftiger.
Beide sagen, dass sie die Existenz nicht ausschließen können. Der Unterschied ist, dass der eine die Nichtexistenz für gleichwahrscheinlich hält, der andere nicht.
Sei die Existenz der Fee das Fallen auf die nicht beschmierte Seite des Marmeladenbrötchens. Du wirfst das Brötchen 100 mal auf den Boden, und jedes Mal landet es auf der Marmeladenseite. Ist die Existenz der Fee jetzt immer noch gleichwahrscheinlich?
realchris hat geschrieben:Wahrscheinlichkeit ist doch Statistik. Ich mache bei demselben Brötchen die Erfahrung, dass es häufiger auf die Marmeladenseite fällt. Die Wahrscheinlichkeit ist also höher, da ich mehr Erfahrungststsachen für die Marmeladenseite habe. Aber genau wie beim Naturgesetz, kann ich mir nie sicher sein. Ich habe aber die Erfahrung die die Marmeladenseite wahrscheinlicher macht.
Ja, Wahrscheinlichkeit gehört zur Statistik, aber Wahrscheinlichkeit ist nicht relative Häufigkeit. Wenn ein Würfel bei 100 Würfen 40 mal die 1 zeigt, dann ist die Wahrscheinlichkeit trotzdem nicht 2/5, sondern 1/6. Dein Schritt von der relativen Häufigkeit zur Wahrscheinlichkeit beruht auf Erfahrung, welche du dir vor dem Experiment angeeignet hast.
realchris hat geschrieben:Ob das "Wunder" dann schließlich von ihm falsch interpretiert wurde. Das könnte ich in meine Überlegung erst miteinbeziehen, wenn ich von dieser fremden Person etwas wissen würde. Ich habe bewusst fremder geschrieben. Denn auch bei der Glaubwürdigkeit habe ich bei fremden eine Wahrscheinlichkeit die gleich hoch ist.
Mir ist schon klar, dass du bewusst Fremder geschrieben hast, das war aber nicht der Punkt. Bei der Beurteilung der Aussage ausschließlich seine Glaubwürdigkeit zugrunde zu legen, ist doch unsinnig, wenn du weiteres Wissen besitzt. Unter der Prämisse, dass man wissenschaftlichen Ergebnissen bis zu einem gewissen Grad "vertrauen" kann, sinkt die Glaubwürdigkeit des Fremden, auch ohne ihn zu kennen.
realchris hat geschrieben:Unvernünftig ist zu sagen, dass Gott nicht existiert. Genauso unvernünftig ist zu sagen, dass Gott existiert.
Das habe ich auch nicht angefochten. ;)
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Re: Benedikt XVI und das Zölibat

Beitrag von Kruttan »

Uff, da sind jetzt viele Töpfe offen. Hoffe, dass das nicht ins Uferlose ausartet.
Floyd hat geschrieben:Eine Nichtexistenz ist prinzipiell nicht beweisbar, klar. Der Schluss allerdings, dass die Existenz damit genauso wahrscheinlich wird wie die Nichtexistenz, ist nicht unbedingt einsichtig. Du sagst mir, dass (zugespitzt) jemand, der die Existenz von Feen für unwahrscheinlich hält, irrationaler denkt als jemand, der die Existenz als gleichwahrscheinlich erachtet?
Wobei wir hier bei der Annahme der Existenz eines Nicht-Beweisbaren auf transzendenter Ebene sind. Wenn du Wesen wie Feen nimmst, die prinzipiell auf eine ganz andere Art und Weise in Erscheinung treten, ist die Sache mit der Wahrscheinlichkeit etwas ganz anderes. Die Frage nach Gott ist zunächst an die Frage gekoppelt, ob es eine Dimension des Übersinnlichen, des Nicht-Weltlichen, gibt.
Es ist unvernünftig, die Existenz von Feen anzunehmen, da wir sie in der Regel in fiktiven Erzählungen finden und niemand eine Fee gesehen hat. Dies gilt aber nicht im gleichen Sinne für das Transzendente. Diesem kann sich die Naturwissenschaft nicht annehmen. Die zentrale Frage sehe ich in der Beschaffenheit der Erfahrbarkeit Gottes.
Floyd hat geschrieben:
Wenn z.B. jemand zu reinem Menschen sagt "Ich glaube an dich" meint er damit ja nicht "ich tue einfach so als ob es dich gibt, weil ich zu dumm bin, zu prüfen, ob es dich wirklich gibt". Das englische Wort, dass auch "Vertrauen" bedeutet, kommt dem, was mit "Glaube" in religiöser Sprache bezeichnet wird, deutlich näher.
Gehen wir mal davon aus, Person A sagt "Ich glaube an dich" zu Person B und meint es auch tatsächlich so (A redet B also nicht nur gut zu, sondern ist von dessen Erfolg überzeugt). Warum sagt A das? Rational wäre die Aussage, wenn A aufgrund von Erfahrung wüsste, dass B bereits ähnliche Situationen gemeistert hat oder zumindest die Fähigkeiten besitzt, derartige Situationen zu meistern. Wenn beides nicht gegeben ist, ist die Aussage in meinen Augen entweder irrational oder eben doch nicht aufrichtig. Und wenn ich das auf den religiösen Glauben übertrage, frage ich mich, woher die Erfahrung kommen soll.
Zur Frage der Gotteserfahrbarkeit: Ob die Aussage "Ich glaube an dich" nun rational ist, hängt ja, wie du schon sagst, auch von den Erfahrungen ab. Wir haben es mit der Frage nach der zu tun. Wenngleich Gott nicht im Labor nachweisbar ist (was aber per definitionem auch nicht geht), so erweist er sich ja im Leben vieler Glaubenden trotzdem als durchaus tauglich. Diese machen also auf eine bestimmte Weise Erfahrungen mit diesem Gott.
Sich dieser Sache anzunähern ist aber schwierig. Es gibt nämlich ein ziemliches Problem für einen Nicht-Gläubigen, sich in einen Gläubigen Menschen hineinzuversetzen. Versuche das mal so zu verdeutlichen: Zu einer fremden Person würde man den Satz "Ich glaube an dich" nicht sagen. Dies trifft auch auf den Nicht-Gläubigen in Bezug auf Gott zu. Ein gläubiger Christ, Jude oder Moslem würde aber sagen, dass er Gott kennt - allerdings auf eine andere Art und Weise als er seine Mitmenschen kennt. Viele Gläubige können von den Erfahrungen berichten, die sie mit ihrem Gott gemacht haben. Damit meinen sie nicht, dass es Dinge gibt, die sie sich ohne Gott nicht erklären können, sondern Erfahrungen, die sie mit Gott als persönlichen Begleiter gemacht haben. Ob dies nun Hirngespinste sind, die Trost spenden und Plazebo-Wirkung haben - oder ob da nun wirklich eine höhere Macht dran ist, lässt sich eben nicht sagen. Dies ist einfach eine Frage der Perspektive. Und der Glaube an Gott beeinflusst eben auch die Blickrichtung auf diese Dinge.

Nehmen wir das Beispiel mit dem Menschen auf der Straße:
Floyd hat geschrieben:Wenn derjenige glaubt, ein Wunder gesehen zu haben, dem aber nicht so war, dann trifft keins von beidem zu.
Das "dem aber nicht so war" ist eventuell nämlich lediglich abhängig von der Blickrichtung.

An konkreten Beispielen wird die Sache mit der Blickrichtung vllt klarer:
Angenommen, der Mensch erzählt dir, er habe einen hartnäckigen Krebs besiegt. Seine Familie und Freunde haben für ihn gebetet. Jetzt werden die Gläubigen dies als eine Gebetserhöhung ansehen. Dabei muss nicht einmal etwas passiert sein, das die physikalischen Gesetze verletzt hat. Allein die Tatsache, dass alles gut gelaufen ist, bestätigt ihr Vertrauen in Gott. Der Nicht-Gläubige erklärt sich dies nun durch die Expertise der Ärzte sowie eventuell durch den heilenden Trost und die Zuversicht dieses Menschen.

Aus der einen Blickrichtung mag ein Wunder vorliegen, aus der anderen bildet es sich der Mensch auf der Straße nur ein. Aber selbst bei "krasseren" Wundern besteht immer die Möglichkeit einfach das Geschehnis nicht zu glauben oder sich zu sagen: "selbst wenn ich jetzt keine Erklärung dafür habe, ich werde eine finden, ohne dafür das Wirken Gottes annehmen zu müssen". Dies ist ein Ansatz, den wohl viele zur Widerlegung eines göttlichen Wirken verwenden. Der Typ muss sich irren, etwas falsch wahrgenommen haben... Allerdings sehe ich hier einen großen Denkfehler.
Ich bezeichne mich schon als gläubigen Menschen. Aber ich hab auch schon Stories von extrem krassen Wundern gehört, wo ich diesen Gedanken auch habe. Da denke ich mir dann: irgendeine andere Erklärung muss es dafür auch geben. Und ich bin auch der Überzeugung, dass es diese in der Regel auch zusätzlich gibt.
Nur ist das kein Widerspruch. Wenn man das gegeneinander ausspielen will, so macht man einen fatalen Fehler. Dieser fällt nach dem Beispiel sicher auf: Gottes Wirken als bloßes Erklärungsmodell für ein Phänomen zu sehen, greift einfach zu kurz... selbst wenn eine Sache ohne ihn erklärbar ist, heißt das nicht, dass er nix damit zu tun hat.

--kleiner Bruch--
Floyd hat geschrieben:
Kruttan hat geschrieben:Ein gesunder Glaube schaltet den Verstand nicht aus.
Wonach bemisst sich ein gesunder Glaube?
So wie ich es sehe: Ein gesunder Glaube schließt die Einsicht mit ein, dass man nicht allwissend ist. Man ist sich bewusst, dass man nicht alles an Gott versteht und das eigene Gottesbild auch Lücken und Fehler aufweisen kann. Man sieht sich im Glauben immer als noch Lernender.
Ein gesunder Glaube blendet auch auch die Wissenschaft nicht aus bzw. hält sich aber auch nicht für Wissenschaft oder einen Wissenschaftsersatz:
SeltsamMitHut hat geschrieben:Man kann Wissenschaft und Glaube nicht gleich setzen. Sonst kommt nur so ein Schund wie der Kreationismus dabei raus.
Das ist denke ich sehr wichtig. Und dieser Fehler wird imho auf beiden Seiten der Fronten gemacht. Diejenigen, die Gott mit wissenschaftlichen Argumenten widerlegen wollen begehen den selben Fehler wie jene, die ihn damit belegen wollen. Glaube hat nichts mit dem Wirklichkeitszugang zu tun, den die Naturwissenschaften wählen.
Wie es hoffentlich schon bei den Wundern rübergekommen ist: Gott ist kein Kausalfaktor in wissenschaftlichen Hypothesen. Er ist eine Macht oder Wesen im Transzendenten, zu dem der Gläubige eine Beziehung aufbaut.
Das macht es schwierig, auf Diskussionsebene überhaupt Argumente für Gott zu liefern. Es bedarf einer anderen Form des "Experiments", hier können nicht wie in Wissenschaften die Erkenntnisse anderer Menschen einfach übernommen werden - der Zugang muss selbst gefunden werden.

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Uff, ist viel zu lang geworden.
>>Laverne, wie bist du nach oben gekommen?<<
>>Ich bin oben? Ups.<<
realchris
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Re: Benedikt XVI und das Zölibat

Beitrag von realchris »

fiktiven Erzählungen finden und niemand eine Fee
Aber die Bibel ist doch auch nur eine fiktive Mythologie, die sicherlich teilweise wahre historische Hintergründe verfremdet und verklärt. Der Feengläubige, die es durchaus als Religion gibt und gab, ist nicht unvernünftiger als derjenige der daran glaubt einen Zugang zu etwas zu haben. Denn Feen, Geister und Trolle sind auch jenseitige Wesen wie Gott oder Götter. Und bezüglich der Wunder. Als Christ hast Du nur die Schrift und sonst keinerlei Beweise. Der ganze Glaube basiert auf der Auferstehung Jesu und das damit verbundene Versprechen auf den Himmel. Aber außer der Bibel hat der Gläubige keinen Beweis und die Bibel ist nicht einmal ein Beweis. Der gläubige behandelt sie aber so, als ob sie ein Beweis wäre. Selbst Calvin, siehe unten, hat nur die Bibel als einzigen Anhaltspunkt für den Gläubigen für Gottes Vorsehung gensannt. ES gibt keinen anderen "Beweis":-). Man liest die Bibel und glaubt daran oder man liest die Bibel und glaubt nicht daran. Das Zeugnis der Bibel hat die Wissenschaft bzw. die Geschichtswissenschsft aber schon gsnz heftig beschädigt. Das fängt schon beiAdam und Eva an und setzt sich fort bei Mose, wo nämlich überhaupt keine Plage, geschweigedenn ein Massensterben eingetreten ist. Der Kinder des Pharao haben sich bester Gedundheit erfreut. Es gibt so viele Geschichten in der Bibel, die schon widerlegt wurden und nicht den historischen Tatsachen entsprechen. Andere konnten belegt werden oder sind noch Teil der Unwissenheit. Unterm Strich bleibt die Bibel ein zweifelhafter Zeuge. Ist der Nichtglaube an einen Gott oder Götter irrational? Ja. Ist der Nichtglaube an die christliche Reliogon irrational? Nein Weil der Glaubensinhalt, der in der Schrift fixiert ist, fehlerhaft, widersprüchlich, teilweise halb oder mal ganz richtig und manchmal völlig ungewiss ist. Die Quelle ist also Zweifelhaft und die Erfahrung geringer, dass das Christentum richtig ist. Es ist also unwahrscheinlicher als Gott.


Komm mir bezüglich der Phänomene jetzt nicht mit der Vorsehungslehre Calvins oder den von Gott zu Glauben erwählten Versehungsgläubigen. Ich habe selten eine so widersprüchliche und lückenhafte Argumentation wie bei Calvin gelesen. Er baut eine risiege Argumentation auf, um dann dabei zu enden, dass nur die von Gott erwählten, an ihn glauben. Wenn Du an ihn glaubst, bist Du erwählt. :-)
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