Gutenberg der Abschreiber
- stephy
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Re: Gutenberg der Abschreiber
Sozialneid? Wie kommst Du auf Sozialneid? Das verstehe ich nun wirklich überhaupt nicht. Und "hetzen" tut hier doch gar niemand. Es ist eine VERMUTUNG, die man äußern darf und die kein Mensch hier als Tatsache verkauft hat. Man macht sich Gedanken, wie ein intelligenter Mann wie der Herr Guttenberg so drastische Fehler machen kann. Eben, WEIL er einen gesellschaftlich hoch angesehenen Job hat. Man fragt sich nach dem "Warum". Das hat doch mit Sozialneid absolut überhaupt nichts zutun!
Von der Sachlage hat hier doch inzwischen jeder eine Ahnung - das ist ja das Problem, daß man eindeutig belegen kann, wenn jemand falsch zitiert. Wir haben es hier ja nicht mit einem philosophischen Thema zutun, sondern mit Fakten: Entweder man kann es beweisen oder man kann es nicht beweisen. Daß er diese Fehler begangen hat, ist bewiesen. Eindeutig. Also darf man doch auch nach dem Warum fragen.
Von der Sachlage hat hier doch inzwischen jeder eine Ahnung - das ist ja das Problem, daß man eindeutig belegen kann, wenn jemand falsch zitiert. Wir haben es hier ja nicht mit einem philosophischen Thema zutun, sondern mit Fakten: Entweder man kann es beweisen oder man kann es nicht beweisen. Daß er diese Fehler begangen hat, ist bewiesen. Eindeutig. Also darf man doch auch nach dem Warum fragen.
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Re: Gutenberg der Abschreiber
Hast du die Arbeit inklusive Quellenverzeichnis durchgelesen, um damit zu belegen zu können, dass er es nicht angegeben hat? Und ich rede nicht von diesem Anti-Guttenberg-Wiki; alleine, dass sich jemand die Mühe macht, eine solche Seite zu erstellen, zeigt die Intention.stephy hat geschrieben:
Von der Sachlage hat hier doch inzwischen jeder eine Ahnung - das ist ja das Problem, daß man eindeutig belegen kann, wenn jemand falsch zitiert. Wir haben es hier ja nicht mit einem philosophischen Thema zutun, sondern mit Fakten: Entweder man kann es beweisen oder man kann es nicht beweisen. Daß er diese Fehler begangen hat, ist bewiesen. Eindeutig. Also darf man doch auch nach dem Warum fragen.
Und warum sonst hast du seine Finanzen mit seiner Doktorarbeit gekoppelt? Und unterstellt, er hätte sich die Dienstleistung, die Arbeit schreiben lassen zu können, schließlich leisten können?stephy hat geschrieben:Sozialneid? Wie kommst Du auf Sozialneid? Das verstehe ich nun wirklich überhaupt nicht. Und "hetzen" tut hier doch gar niemand. Es ist eine VERMUTUNG, die man äußern darf und die kein Mensch hier als Tatsache verkauft hat. Man macht sich Gedanken, wie ein intelligenter Mann wie der Herr Guttenberg so drastische Fehler machen kann. Eben, WEIL er einen gesellschaftlich hoch angesehenen Job hat. Man fragt sich nach dem "Warum". Das hat doch mit Sozialneid absolut überhaupt nichts zutun!
- stephy
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Re: Gutenberg der Abschreiber
Die Sache ist die: Ich muß die komplette Arbeit gar nicht gelesen haben. Wenn Beweise von Leuten, die sie gelesen haben und Experten sind vorliegen, daß er abgekupfert hat und Quellenangaben fehlen, dann darfst Du Dir als Otto-Normalverbraucher sehr wohl eine Meinung bilden und von diesen Expertenmeinungen ausgehen.
Ich muß nicht den Inhalt seiner Arbeit und Argumentation verstehen; sehe ich, er hat etwas wortwörtlich abgeschrieben und nicht gekennzeichnet, ist die Faktenlage immer dieselbe, nämlich: Ein Täuschungsversuch liegt vor. Seine Thesen und Argumentationen sind NICHT Gegenstand dieses Skandals, sondern die beweisbare Tatsache, daß er fremdes Gedankengut nicht als solches ausgegeben hat. Und ganz allein das: Er hat Textstellen wortwörtlich übernommen, die nicht seine eigenen sind. Warum/Wieso/Weshalb spielt absolut keine Rolle.
Das HANDWERK wissenschaftlicher Arbeit ist immer - egal, was studiert wird und wie studiert wird und wo studiert wird - dasselbe; man muß kennzeichnen. Kennzeichnet man nicht, hat man ein Problem.
Du fängst ja auch nicht an, die Wörter in einem Diktat zu interpretieren, sondern schaust drauf, daß Du sie richtig schreibst.
EDIT: Ich habe nirgendwo seine Finanzen mit seiner Doktorarbeit gekoppelt. Ich habe lediglich gesagt, daß er nicht der erste wäre, der seine Arbeit von jemand anderen schreiben lassen hätte.
Ich muß nicht den Inhalt seiner Arbeit und Argumentation verstehen; sehe ich, er hat etwas wortwörtlich abgeschrieben und nicht gekennzeichnet, ist die Faktenlage immer dieselbe, nämlich: Ein Täuschungsversuch liegt vor. Seine Thesen und Argumentationen sind NICHT Gegenstand dieses Skandals, sondern die beweisbare Tatsache, daß er fremdes Gedankengut nicht als solches ausgegeben hat. Und ganz allein das: Er hat Textstellen wortwörtlich übernommen, die nicht seine eigenen sind. Warum/Wieso/Weshalb spielt absolut keine Rolle.
Das HANDWERK wissenschaftlicher Arbeit ist immer - egal, was studiert wird und wie studiert wird und wo studiert wird - dasselbe; man muß kennzeichnen. Kennzeichnet man nicht, hat man ein Problem.
Du fängst ja auch nicht an, die Wörter in einem Diktat zu interpretieren, sondern schaust drauf, daß Du sie richtig schreibst.
EDIT: Ich habe nirgendwo seine Finanzen mit seiner Doktorarbeit gekoppelt. Ich habe lediglich gesagt, daß er nicht der erste wäre, der seine Arbeit von jemand anderen schreiben lassen hätte.
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Re: Gutenberg der Abschreiber
Und wer überprüft die *Beweise*? Bloß weil eine obskure Anti-zu-Guttenberg-Seite diese sammelt, müssen die *Beweise* der selbsternannten Experten nicht richtig sein. Im Gegenteil, gerade die Existenz dieses Wikis lässt mich an den Behauptungen zweifeln.stephy hat geschrieben:Die Sache ist die: Ich muß die komplette Arbeit gar nicht gelesen haben. Wenn Beweise von Leuten, die sie gelesen haben und Experten sind vorliegen, daß er abgekupfert hat und Quellenangaben fehlen, dann darfst Du Dir als Otto-Normalverbraucher sehr wohl eine Meinung bilden und von diesen Expertenmeinungen ausgehen.
- stephy
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Re: Gutenberg der Abschreiber
Nomadenseele: Warum beschränkst Du das eigentlich immer auf diese Seite? Die zählt doch nur auf.
Im Fernsehen bekommst Du jeden Tag Expertenmeinungen geliefert. Die sagen auch alle dasselbe - ohne auf eine solche Seite hinzuweisen. Außerdem prüft die Universität die Vorwürfe, d.h. sie nimmt die Anschuldigungen sehr ernst.
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Re: Gutenberg der Abschreiber
Stimmt, dass warst nicht du ,Stephy, sondern jemand anderes.SeltsamMitHut hat geschrieben: Vielleicht hat Guttenberg ja gar nicht abgeschrieben.
Es könnte auch sein, dass er sich die Arbeit einfach hat schrieben lassen, finanziell sollte das ja kein Problem darstellen. Das sowas gemacht wird, und das leider nicht nur im kleinen Rahmen, ist ja bekannt. Wenn so ein Auftragsschrieber dann auch noch meherere Arbeiten pro Jahr schriebt, dann ist es auch sehr wahrscheinlich, dass er viel klaut. Normalerweise fällt sowas nur selten auf, weil kaum wer die Dinger tatsächlich liest.
Wenn Guttenberg bewusst abgeschrieben hätte, hätte er dann nicht dafür gesorgt möglichst viele Exemplare aus dem Umlauf zu schaffen?
Sind aber nur Vermutungen ohne jegliche Art von Beweise. Also zerfetzt mich nicht. Man weiß nur leider, das man mit Geld auch an den meisten Unis alles bekommt.
Zuletzt geändert von Nomadenseele am 19.02.2011, 15:11, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Gutenberg der Abschreiber
Dann soll die Uni prüfen. Vor dem Endergebnis erlaube ich mir keine Meinung.stephy hat geschrieben:Nomadenseele: Warum beschränkst Du das eigentlich immer auf diese Seite? Die zählt doch nur auf.
Im Fernsehen bekommst Du jeden Tag Expertenmeinungen geliefert. Die sagen auch alle dasselbe - ohne auf eine solche Seite hinzuweisen. Außerdem prüft die Universität die Vorwürfe, d.h. sie nimmt die Anschuldigungen sehr ernst.
Das Wort *Experte* entlockt mir noch nicht einmal mehr ein müdes Lächeln, wenn ich den Betreffenden nicht kenne. *Die Regierung hat Experten für rosa Schaumanschläge in die Region geschickt* - gähn. Dabei sind es normale Beamte, aber *Experte* klingt immer beruhigend. Und auch die Zeitungen schreiben doch nur ab und sind froh, nach den Unruhen in Ägypten ein neues Aufreger-Thema gefunden zu haben .
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Re: Gutenberg der Abschreiber
Du zitierst nicht mich, Nomadenseele. Das waren nicht meine Worte.
Und selbst, wenn man sagt, daß er sich das finanziell ja leisten könnte, ist das doch noch lange kein Sozialneid! Neid ist immer damit verbunden, daß ich etwas jemanden auf mich selbst bezogen nicht gönne. Wenn man feststellt, daß sich jemand etwas leisten kann, ist man noch lange nicht neidisch.
Journalisten sind Experten in ihren journalistischen Bereichen und sonst nirgends.
Du hast doch das gute Recht, Dir vor dem Ergebnis keine Meinung zu bilden. Du mußt Dir keine Meinung bilden - niemand zwingt Dich dazu. Aber nur, weil Du Dir keine Meinung bilden wirst, heißt das doch noch lange nicht, daß sich nicht andere Leute sehr wohl eine Meinung bilden dürfen.
Und selbst, wenn man sagt, daß er sich das finanziell ja leisten könnte, ist das doch noch lange kein Sozialneid! Neid ist immer damit verbunden, daß ich etwas jemanden auf mich selbst bezogen nicht gönne. Wenn man feststellt, daß sich jemand etwas leisten kann, ist man noch lange nicht neidisch.
Journalisten sind Experten in ihren journalistischen Bereichen und sonst nirgends.
Du hast doch das gute Recht, Dir vor dem Ergebnis keine Meinung zu bilden. Du mußt Dir keine Meinung bilden - niemand zwingt Dich dazu. Aber nur, weil Du Dir keine Meinung bilden wirst, heißt das doch noch lange nicht, daß sich nicht andere Leute sehr wohl eine Meinung bilden dürfen.
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Re: Gutenberg der Abschreiber
stephy hat geschrieben:
Journalisten sind Experten in ihren journalistischen Bereichen und sonst nirgends.
Solche Experten, dass sie reihenweise (und selbst Blätter wie die SZ, FAZ) einen zusätzlichen Namen zu Guttenbergs, den ein Scherzkeks, bei Wikipedia hinzugefügt hat, per Copy & Paste dem Leser untergejubelt haben . Tolle Recherche, die die selbsternannten *Experten* damals geleistet haben - zumindest können sie jetzt bei Copy & Paste mitreden und wissen schon einmal, wie das geht .
Edit:
Ich kann zudem nicht sehen, was einen Journalisten, selbst wenn er bei einem Blatt wie der FAZ vorher studiert haben muss, bei anderen Zeitungen nicht einmal das, befähigen soll, eine juristische Doktorarbeit zu beurteilen - es sein denn, er hat selbst Jura studiert.
Zuletzt geändert von Nomadenseele am 19.02.2011, 15:32, insgesamt 1-mal geändert.
- stephy
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Re: Gutenberg der Abschreiber
Haben sie es untergejubelt oder haben sie darüber berichtet? Ist ein großer Unterschied.
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Re: Gutenberg der Abschreiber
Ändert nichts daran, dass ich Journalisten als Experten nicht ernst nehme. Ich möchte gar nicht wissen, wie oft die Wikipedia benutzen und Fakten nicht andersweitig absichern. In dem Fall stand die deutsche Presse kollektiv schlecht da bzw. ist es überhaupt rausgekommen.stephy hat geschrieben:Haben sie es untergejubelt oder haben sie darüber berichtet? Ist ein großer Unterschied.
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Re: Gutenberg der Abschreiber
Also ich habe selbst schon in einer Zeitungsredaktion gearbeitet. Ich kann Dir versichern, da wird kein Wikipedia benützt. Es sei denn vielleicht, man arbeitet bei der BILD-Zeitung. Wie die vorgehen, das weiß man ja... oder weiß man nicht...
Und es ändert sehr viel daran, ob ich über etwas, was passiert ist berichte, oder ihn unseriöserweise als gebranntmarkt mitten in meinem journalistischen Text auf derlei Weise betitel.
Und es ändert sehr viel daran, ob ich über etwas, was passiert ist berichte, oder ihn unseriöserweise als gebranntmarkt mitten in meinem journalistischen Text auf derlei Weise betitel.
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Re: Gutenberg der Abschreiber
Auch die FAZ, SZ ect. haben damals den zusätzlichen Namen aus Wikipedia gebracht. Also werden sie dort wohl auch nachgesehen haben. Damit ist eindeutig (mal wieder) bewiesen, dass die deutsche Presse unfähig und ( jetzt gibt es vermutlich einen Aufschrei wegen der Wortwahl) gleichgeschaltet ist.stephy hat geschrieben:Also ich habe selbst schon in einer Zeitungsredaktion gearbeitet. Ich kann Dir versichern, da wird kein Wikipedia benützt. Es sei denn vielleicht, man arbeitet bei der BILD-Zeitung. Wie die vorgehen, das weiß man ja... oder weiß man nicht...
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Re: Gutenberg der Abschreiber
Mensch, Nomadenseele, wenn sie über einen Wikipedia-Artikel berichten, wäre es höchst unserös, sich die betroffene Wikipedia-Seite nicht anzuschauen.
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Re: Gutenberg der Abschreiber
Sie haben aber nicht über einen Wikipedia-Bericht berichtet, sondern zur Amteinführung einen zusätzlichen Namen aus Wikipedia (überings ohne Quellenangabe, bei sich selbst nehmen sie es wohl nicht so genau ) zu Guttenbergs aus Faulheit per Copy & Paste übernommen. Soviel zu dem Thema, dass Journalisten seriöse *Experten* sind .stephy hat geschrieben:Mensch, Nomadenseele, wenn sie über einen Wikipedia-Artikel berichten, wäre es höchst unserös, sich die betroffene Wikipedia-Seite nicht anzuschauen.