Quote für deutschsprachige Musik?

oder neudeutsch: Off-Topic

Sollte es eine Quote für deutschsprachige Musik im Radio geben?

Ja, mindestens 30%
3
18%
Ja, mindestens 50%
4
24%
Ja, aber es gibt ja gar nicht genug gute Songs (oder besser Lieder?) dafür
1
6%
Nein, Qualität muss sich ohne Quote durchsetzen
6
35%
Nein
2
12%
Nichts davon, ich poste meine Antwort unten
1
6%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 17

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Shodan
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Quote für deutschsprachige Musik?

Beitrag von Shodan »

Was meint ihr, gibt es genug gute deutschsprachige Musik die man spielen könnte um eine "Radioquote" zu erfüllen, sogar eine von 50%?
Welche Gruppen könnten das sein, die jetzt noch ein Nischendasein führen und gegen den Mainstream nicht ankommen weil nicht "tanzbar", zu "schwierig", zu banal, zu sehr für eine enge Zielgruppe, zu...

Klar hört jeder privat was er will und viele vielleicht deutlich mehr deutschsprachige Musik als im Radio vorkommt, aber sollte man solchen deutschen Bands dann nicht auch mehr Zeit im Radio einräumen?

Vielleicht braucht es ja eine Quote um das ewige "Superhits der 80er, 90er und das Beste (englischsprachige) von Heute" zu durchbrechen?

PS.: Hat jemand Hinweise welcher Sender in Thüringen vielleicht jetzt schon gute deutsche Bands (zu Deutsch "Kapellen"? 8) ) spielt? Die große Combo aus Landeswelle, Antenne und Jump jedenfalls nicht... :?
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Zoldoron
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Beitrag von Zoldoron »

Es gibt einige Bands, die es wirklich hinbekommen, virtuos mit der deutschen Sprache umzugehen. Sowas höre ich gerne, und ich denke es sollte auch gefördert werden. Aber ob man das mit einer Quote erreichen kann? Leider fährt die Mehrheit ja auf alles englische ab wie sonstwas... und viele Sachen hören sich da eben viel geheimnisvoller an...

Also ein klares Jein. Auf keinen Fall sollte es zum Spielen von irgendwelcher Heimatmusik oder was weiß ich schrecklichem führen, nur um die Quote voll zu kriegen.

Aber ich fand es damals in der Deutschen Welle spannend zu sehen, das plötzlich auch deutschsprachige Stücke ankommen konnten.
Die Straße gleitet fort und fort, weg von der Tür wo sie begann,
weit überland von Ort zu Ort, ich folge ihr so gut ich kann.
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max_power
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Re: Quote für deutschsprachige Musik?

Beitrag von max_power »

Shodan hat geschrieben:Jump
mit Heikö ünd Maikö äuf Porty-Tür (okay, weiß nciht, wie man sächsischen Akzent nachahmt ;) )
Es gibt im Bereich der Elektronischen Musik auch viele gute deutsche Interpreten, nur leider veröffentlichen die nur englische Stücke. Ich fände es zwar gar nicht schlecht, wenn die auch mehr Deutsches rausbrächten, aber mit einer Quote würde man leider auch ganz anderes erreichen: Die Musik würde nämlich verarmen! Es gibt so viele schöne Stücke aus anderen Ländern auf anderen Sprachen, die würden komplett untergehen. Was wäre denn, wenn wirklich zu 50% deutsche Lieder gespielt werden müssten? 50% der Lieder kämen aus DE und aus den anderen Länder kämen nur noch die kommerziell ( ;) ) erfolgreichen Sachen. Leider finde ich die nicht massenwirksamen Lieder aus anderen Länder meist viel schöner als den Rest, von daher würde mir eine solche Quote sicher schaden!
„Es müsste immer Musik da sein, bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo's am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“ (Floyd, Absolute Giganten)
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galador1
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Beitrag von galador1 »

im gegensatz zu adventuren, brauch ich musik nicht unbeding deutsch. ich fing es meist gut, nicht zu versehen was die singen.
ich höre zwar auch ein paar deutsche bands, bin aber gegen eine quote. dann kommt nur noch xavier und co. und das ertrage ich nicht. :roll: :roll: :roll:
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Shodan
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Re: Quote für deutschsprachige Musik?

Beitrag von Shodan »

max_power hat geschrieben:Was wäre denn, wenn wirklich zu 50% deutsche Lieder gespielt werden müssten? 50% der Lieder kämen aus DE und aus den anderen Länder kämen nur noch die kommerziell ( ;) ) erfolgreichen Sachen. Leider finde ich die nicht massenwirksamen Lieder aus anderen Länder meist viel schöner als den Rest, von daher würde mir eine solche Quote sicher schaden!
Werden Lieder die in anderen Ländern kommerziell nicht erfolgreich waren hier denn wirklich so viel gespielt? Hast du da Beispiele? Eigentlich spielen die bei uns doch hauptsächlich "Mainstream" oder ist das unser ganz eigener "deutscher Mainstream", und da sind wirklich Perlen dabei, die in ihren Heimatländern keinen Erfolg hatten?
Man könnte doch z.B. mindestens die Hälfte der 70er und 80er (hat doch eh jeder zuhause auf CD oder als MP3) durch deutsche Musik ersetzen?
Schlagergefahr besteht wohl kaum, dafür gibt's eigene Sender wo der den ganzen Tag läuft...
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Beitrag von Wintermute »

galador1 hat geschrieben:dann kommt nur noch xavier und co. und das ertrage ich nicht. :roll: :roll: :roll:
Hör auf, hör auf!!!

Das ist ein Horror-Szenario!!! 8-[
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max_power
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Re: Quote für deutschsprachige Musik?

Beitrag von max_power »

Shodan hat geschrieben:Werden Lieder die in anderen Ländern kommerziell nicht erfolgreich waren hier denn wirklich so viel gespielt? Hast du da Beispiele?
Hm, ich schätze mal, dass die Beispiele, die ich hätte, euch nicht so sehr gefallen, aber ich nenne einfach mal zwei, stilistisch total unterschiedliche Beispiele:
Jan Johnston – Flesh
Ignite – A Place Called Home

Gut, beim zweiten bin ich mir nicht so sicher ob es hier je im Radio gespielt wurde, aber das erste habe ich schon ein paar mal gehört und es ist eines meiner Lieblingslieder!
„Es müsste immer Musik da sein, bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo's am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“ (Floyd, Absolute Giganten)
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Shodan
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Beitrag von Shodan »

galador1 hat geschrieben:im gegensatz zu adventuren, brauch ich musik nicht unbeding deutsch. ich fing es meist gut, nicht zu versehen was die singen.
Das wäre auch ein eigenes Thema wert "Bei welchem eurer Lieblingslieder wart ihr schrecklich enttäuscht, als ihr die genaue Bedeutung des Textes erfahren habt?". Manchmal entsteht im Kopf aus ein paar Textbrocken und der Musik der perfekte Song - eine Textanalyse kann da nur schaden!
galador1 hat geschrieben: ich höre zwar auch ein paar deutsche bands, bin aber gegen eine quote. dann kommt nur noch xavier und co. und das ertrage ich nicht. :roll: :roll: :roll:
Grönemeyer, Xavier und Kunze immer rund... :shock: Grönemeyer finde ich übrigens sehr gut, allerdings hängt das stark von der Aufnahme, d.h. seiner Tagesform ab. Manchmal verdient er den Spitznamen "Gröhli" ja... :wink:
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Mic
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Beitrag von Mic »

Eine Quote stellt für mich ein Armutszeugnis dar und ist so was wie eine umgekehrte Zensur. Und die mag ich auch nicht.
Wenn Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nichts weiter sind als verlorene Ideen aus einer anderen Ära,
etwa wie Boote auf einem ausgetrockneten See, dann ist die Beendigung eines Prozesses nie zu definieren.
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Beitrag von Wintermute »

Shodan hat geschrieben:Das wäre auch ein eigenes Thema wert "Bei welchem eurer Lieblingslieder wart ihr schrecklich enttäuscht, als ihr die genaue Bedeutung des Textes erfahren habt?". Manchmal entsteht im Kopf aus ein paar Textbrocken und der Musik der perfekte Song - eine Textanalyse kann da nur schaden!
So ging's einem Kollegen von mir, als er den wahren Inhalt von "Entre Dos Tierras" von "Heroes del Silencio" erfahren hat.
Er war doch ziemlich enttäuscht.
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Beitrag von Shodan »

http://www.urheberrecht.org/news/?id=1605
http://vds-ev.de/aktuelles/verein_fuer_quoten.php
...
Es scheint durchaus realistisch anzunehmen, dass mehr hinter der englischen Übermacht im Pop-Bereich steckt als natürliche Auslese - wäre eine Quote da nicht fairer? Ich fände es spannend mal für ein Jahr auszuprobieren was man dann im Radio zu hören bekäme.
wintermute74 hat geschrieben:
Shodan hat geschrieben:Das wäre auch ein eigenes Thema wert "Bei welchem eurer Lieblingslieder wart ihr schrecklich enttäuscht, als ihr die genaue Bedeutung des Textes erfahren habt?". Manchmal entsteht im Kopf aus ein paar Textbrocken und der Musik der perfekte Song - eine Textanalyse kann da nur schaden!
So ging's einem Kollegen von mir, als er den wahren Inhalt von "Entre Dos Tierras" von "Heroes del Silencio" erfahren hat.
Er war doch ziemlich enttäuscht.
Jetzt bin ich neugierig geworden, aber vielleicht google ich lieber privat danach, um hier nicht noch andere Fans des Songs zu enttäuschen.
Zuletzt geändert von Shodan am 02.04.2004, 01:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Shodan »

Schade, jetzt wollte ich aus zwei Beiträgen einen machen, aber löschen geht ja nicht :oops:
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Beitrag von max_power »

wintermute74 hat geschrieben:den wahren Inhalt von "Entre Dos Tierras" von "Heroes del Silencio" erfahren.
Er kläre mich auf!
(in dem Wissen, das Verb „aufklären“ vor kurzem benutzt zu haben)
„Es müsste immer Musik da sein, bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo's am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“ (Floyd, Absolute Giganten)
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Beitrag von Hexenjohanna »

Mic hat geschrieben:Eine Quote stellt für mich ein Armutszeugnis dar und ist so was wie eine umgekehrte Zensur. Und die mag ich auch nicht.
Naja, und ich mag auch keine peudo-Zensur, hergestellt durch die kommerziellen Interessen der Musikindustrie. Da diese rein profitorientiert ist und annimmt, die deutschen Käufer könne man nur mit internationalem Zeug zum Kaufen bewegen bzw. nur nicht-deutsche Titel wären international verkäuflich, beeinflussen sie das Sendergeschäft ganz erheblich. Eine Untergrund-Gegenströmung ala NDW hätte da heutzutage kaum eine Chance. Zumal es auch nur ganz wenige Musiksendungen gibt, die wirklich öffentlich-rechtlich im strengen Sinne sind.
Deshalb wär ich nicht unbedingt gegen Antikommerz-Quoten, um dem kommerziellen einfluss Einhalt zu gebieten. Aber diese müßte nicht auf deutsche Musik abgestellt sein.
Laß mich den Aberglauben eines Volkes schaffen, und mir ist es gleich, wer ihm seine Gesetze oder seine Lieder gibt.

Mark Twain

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