Der gegenseitige Beschimpfungsthread

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realchris
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Re: Der gegenseitige Beschimpfungsthread

Beitrag von realchris »

Hahaha :-)

ICh habe mir gerade den Faust geholt. Warte.

Ed: Reclam S. 130

"Ich bin nun ganz in deiner Macht.
Lass mich nur erst das Kind noch tränken.
Ich herzt es diese ganze Nacht; Sie nahmen mir`s um mich zu kränken
Und sagen nun, ich hätt es umgebracht."

Stimmt den Bruder (Er) (Sie) Mutter, warte...

Ist ja auch geil:

Von Oben : "ÖST GERÖTTET" Dat klngt so, wie wenn der Liebe Gott sagt: "Jupp, han isch erledigt."

Auch letzte Szene direkt am Anfang, der 2. größere Redetext. Ich glaub die Stelle, wo sie das Kind tötet wird einem nur erzählt. Den Sex beschreibt Goethe ja auch nicht.

Mein Reclam ist voll vergilbt. Der war schon vor 10 Jahren gebraucht.
Zuletzt geändert von realchris am 02.05.2011, 20:56, insgesamt 7-mal geändert.
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ark4869
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Re: Der gegenseitige Beschimpfungsthread

Beitrag von ark4869 »

Ok, ich hol meinen eben zum Vergleich.

ED: Da isser auch schon. Dann wiederum hab ich aber auch total "Namen sind Schall und Rauch" verpasst.

ED2: Einmal aufgeblättert und direktwas gesehen, letzter Szene: "Meine Mutter hab ich umgeracht,/ Mein Kind hab ich ertränkt"
Nur kann ich mich auch nicht ans Mutterumbringen erinnern.
Ich weiß nur noch, dass Faust ihren Bruder(?) gekillt hat.

ED3: Deine Seitenanzahl hilft mir hier nicht, chris :mrgreen:

Hast du ne ungefähre Angabe der Szene, Position im Buc? Ich hab den Eduard Kaiser Verlag^^
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realchris
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Re: Der gegenseitige Beschimpfungsthread

Beitrag von realchris »

ark4869 hat geschrieben:Ok, ich hol meinen eben zum Vergleich.

ED: Da isser auch schon. Dann wiederum hab ich aber auch total "Namen sind Schall und Rauch" verpasst.

ED2: Einmal aufgeblättert und direktwas gesehen, letzter Szene: "Meine Mutter hab ich umgeracht,/ Mein Kind hab ich ertränkt"
Nur kann ich mich auch nicht ans Mutterumbringen erinnern.
Ich weiß nur noch, dass Faust ihren Bruder(?) gekillt hat.

ED3: Deine Seitenanzahl hilft mir hier nicht, chris :mrgreen:

Hast du ne ungefähre Angabe der Szene, Position im Buc? Ich hab den Eduard Kaiser Verlag^^
Was Stephy wohl meint ist, dass obwohl ihr der Tod droht (So Sokrates-like) sie nicht fliehen möchte, sondern sich der Gerechtigkeit beugt und schließlich Gott überlässt. Diese Deus Ex Geschichte finde ich allerdings ein wenig übertrieben lieber Goethe. Die Botschaft wäre besser gewesen, wenn sie erhobenen Hauptes zur Hinrichtung gegangen wäre. Hätte die, trotz ihres Wahnsinns, gebildete freihe Entscheidung für das Gerechte, etwas besser aussehen lassen. Er wollte wohl damit zeigen, dass sie zu den Guten gehört. Interessant finde ich, dass Faust zuerst einer von Gottes Leuten ist (Siehe Prolog über die Wette)und sozusagen von der intellektuellen Redlichkeit abweicht und sich dem Triebhaften und bösen zuwendet. Während Gretchen den umgelehrten Weg geht. Zunächst keusch erzogen (Also ohne Verdienst), wird ihre schwache Vernunft übermannt, sie wird schwanger, wahnsinnig und entscheidet sich nach ihrer Tat dann bewusst für das Gute. So durchlebt Gretchen in Kurzform das, was Faust in 2 Büchern im Prinzip auch besteht. Beide stehen vor einer Prüfung, bei der es um ihre Seele geht.


Es gibt doch sinngemäß diesen Spruch von Platon. Große Geister haben die Fähigkeit auch besonders Böse zu sein. Deswegen dauert der Abweg von Faust auch länger als bei Grete, die mit ihrem kleineren Geist nicht so weit kommt.
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ark4869
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Re: Der gegenseitige Beschimpfungsthread

Beitrag von ark4869 »

Stelle gefunden. Aber wann hat die ein Kinder bekommen? Und wieso? Ich hab ganz ehrlich Faust echt nicht als so zeitübergreifend gelesen, aber dann wiederum hab ich ihn immernur auf den Fahrten zur Uni gelesen... Müsst ich wohl nochmal machen.
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Nomadenseele

Re: Der gegenseitige Beschimpfungsthread

Beitrag von Nomadenseele »

JoeX hat geschrieben:
Nomadenseele hat geschrieben:
JoeX hat geschrieben:@Nomadenseele

mal nen Ratschlag an dich. Auch wenn du es finanziell nicht nötig hast, versuch ne Ausbildung zu machen, am besten in einem Beruf wo du so starke Vorurteile hast.
Ich denke das dir das echt helfen würde und das ne gute Erfahrung für dich währe. Falls du das nicht willst oder nicht schaffst versuch dir wenigestens was Ehrenamtliches in nem Tierheim, Kindergarten, Altehheim... zu besorgen und zieh das mal ne gewisse Zeit durch.
Auch solltest du mal überlegen ob du mit WoW aufhörst, zumindestens für ne gewisse Zeit.


Weil deine Reaktionen auf Argumente und Kritik von anderen ist echt nicht normal, so als ob da ein verärgertes Kind vorm Monitor sitzt was nicht weiterweiss bzw die Realität nicht wahrhaben will.
Das was du immer wieder anderen vorwirfst trifft auf dich leider am meisten zu.
Joe, ein Ratschlag an dich: Es gibt Leute, die es nicht sehr schätzen, wenn man sich in ihr Leben drängt. Ich bin dann zufrieden, wenn ich draussen in der Natur bin oder lesen kann. Ich brauche nicht besonders die Gesellschaft von anderen Menschen, nicht als Kleinkind und auch heute nicht; und schon gar nicht brauche ich Leute, die in Kameras rülpsen, etwas von *ficken, saufen, fressen und Grinse-negern* faseln und sich dabei cool finden. Für Jugendliche mag so ein Verhalten normal sein, ab einem bestimmten Alter (welches ich bei dem Blogger vorrausetze), stempeln sie sich für mich als White Trash ab - und dabei ist es mir vollkommen egal, wie hoch deren Kontostand ist oder was für eine Lebensweise sie haben. Wenn einige hier damit kein Problem haben - großartig für sie, aber ich habe damit eines. Und ich werde solche Leute auch weiter meiden.

Ja ok, allerdings bringst du weider Sachen durcheinander. Was hat das eine denn jetzt wieder mit Leuten zu tun die in Kamereas rülpsen usw?

Aber ist egal, war nur nen Ratschlag, wird ja niemand gezwungen was anzunehmen oder zu machen.

edit: als Kleinkind sollte man aaber nicht nur alleine sein, sonst kann es negative Folgen haben bei der Persönlichkeitsentwicklung. Muss nicht aber kann.
Ich war immer am glücklichsten, wenn ich alleine war, woran sich bis heute nichts geändert hat. Ich war als Baby in der Krabbelgruppe am liebsten alleine und als ich vielleicht 14, 15 war, hat meine Mutter mich ein paarmal angefaucht, ich solle rausgehen und mit den anderen spielen, anstatt immer zu lesen. Das Dumme war nur, dass die anderen mich nicht interessiert haben.
Und so wohl ich mich damals an der Uni gefühlt habe, morgends im Hörsaal mit 300 anderen plapperenden Studenten in einem Raum zu sein, bzw. mich mit anderen in eine U-Bahn quetschen zu müssen, war mein ganz persönliches Waterboarding. Später in Mainz war es mit den Orchideenfächern und die Uni in Laufnähe die wohl glücklichste Zeit meines Lebens (sieht man davon ab, dass ich in einer Stadt wohnen musste).

Ich kann gar nicht arbeiten, selbst wenn ich es wollte: a.) Andere Menschen bedeuten ab einer bestimmten Anzahl Streß und b.) habe ich mich seit an die 15 Jahren nicht mehr in irgendwelche Stukturen einordnen müssen. Wie gesagt, ich bin am glücklichsten, wenn ich in der Natur bin oder Lesen kann, also mache ich eben das.
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MarTenG
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Re: Der gegenseitige Beschimpfungsthread

Beitrag von MarTenG »

ark4869 hat geschrieben:Aber wann hat die ein Kinder bekommen? Und wieso?
Sie ist Christ und die haben das nicht so mit der Verhütung? 8-[
Sie Lustwandelt mit Faust und wärend sie lustig lustvoll wandeln, wandelt sich ihre lustige Stimmung zu Lust und sie verschwinden im Gartenhäuschen. Wenn ich mich nicht irre.
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ark4869
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Re: Der gegenseitige Beschimpfungsthread

Beitrag von ark4869 »

Klar, klar, aber iwe gesagt, ich hab nie einen Zeitsprung oder so mitbekommen. Ich dachte wirklch das wär mehr so ne spontane Liebesgeschichte zwischen den beiden... Nja, wie gesagt ich les es einfah noch mal. Will ja hier auch nicht spammen... ;)
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Sepplhose
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Re: Der gegenseitige Beschimpfungsthread

Beitrag von Sepplhose »

Nomadenseele hat geschrieben: Ich war immer am glücklichsten, wenn ich alleine war, woran sich bis heute nichts geändert hat.
Wie gesagt, ich bin am glücklichsten, wenn ich in der Natur bin oder Lesen kann, also mache ich eben das.
So etwas gibt es immer wieder. Wer so lebt, lebt durchaus gut.

Was aber dann meiner Ansicht nach hier an "Persönlichkeitsstörung" dazu kommt, ist dass Massenmedien genutzt werden, dass trotzdem Kontakt zu vielen anderen gesucht wird. Sei es bei WoW oder in Foren. Das macht das ganz so kompliziert und zeigt dennoch eine Sehnsucht nach einem anderen Leben. Nur kann man nicht immer gegen seine Natur, auch wenn man weiß dass es besser wäre. Das ist das Selbstzerstörerische, das in jedem Menschen steckt.
Im Grunde ist das ganze einfach tragisch und für die Betroffenen oft richtig schlimm (was hier ja gestern auch kurz anklang).
realchris
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Re: Der gegenseitige Beschimpfungsthread

Beitrag von realchris »

Stimmt und Mephisto vögelt währenddessen die andere. Leider wird das nicht geschrieben. Zeitsprung eben. Ist sowieso ein recht kurzes Büchlein.
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Sven
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Re: Der gegenseitige Beschimpfungsthread

Beitrag von Sven »

@NS
Ich fand gar nicht gut, was du gestern gesagt hast! Wie war das nochmal mit alle Menschen sind gleich? Ist jemand dummes gleich schlecht oder böse oder ist jeder mit einem hohen IQ ein guter Mensch? Ich glaube kaum das jeder in der Führungsposition (z.b.) auch jeden Tag Wohltaten begeht.

Aber in einem Punkt muss ich dir Recht geben. Ich bin auch lieber alleine. Habe ich wohl von meiner Mutter. Stress gibt es auch schon im Geschäft, da brauche ich das nicht auch noch zu Hause.
Hält mich aber nicht davon ab mich fast jeden Samstag mit 2 Forenmitgliedern (nicht von hier) zu treffen. Bin an niemanden gebunden sozusagen... :mrgreen:


Ich glaub mehr sage ich dazu jetzt nicht mehr... Nur ist es in den letzten 2 Jahren irgendwie immer schlimmer hier geworden. Gibt es denn nur noch Streit? Das artet echt solangsam aus. Und dabei war der AT immer so schön und ruhig. Im Gegensatz zu einem anderen Forum... Warst nicht du mal diejenige, die einen Fred eröffnet hat, wie toll es hier ist.
Ich kenne dich so gar nicht. Oder liegt es an Wow? Ich werfe dir bei leibem nicht vor süchtig zu sein, aber Sucht verändert... Kann verändern.
Der Erste und Einzige hier im Forum, der die englische Version von Tungi hat.
Der Zweite, der eine von Poki handsignierte englische Version von Edna & Harvey the Breakout hat. Mit gezeichnetem Harvey auf der Rückseite!
Nomadenseele

Re: Der gegenseitige Beschimpfungsthread

Beitrag von Nomadenseele »

Sven hat geschrieben:@NS
Ich fand gar nicht gut, was du gestern gesagt hast! Wie war das nochmal mit alle Menschen sind gleich? Ist jemand dummes gleich schlecht oder böse oder ist jeder mit einem hohen IQ ein guter Mensch? Ich glaube kaum das jeder in der Führungsposition (z.b.) auch jeden Tag Wohltaten begeht.
Ich rede nicht von schlecht oder gut, ich rede von Leuten mit denen ich ganz persönlich (!) besser klar komme. Im Grunde ist die ganze Diskussion theoretisch, da ich so Leute wie Dito oder (Edit) diesen Assi-Blogger*** außerhalb von WoW gar nicht kenne. Ich kenne auch keine Verkäuferinnen, Klempner oder sonstwen. Nur nimm es mir nicht übel, aber so ein Verhalten und Ausdrucksart wie bei Dito verorte ich weniger bei Aktienhändlern und Ingenieuren und was es sonst noch alles gibt verorten, sondern eher in den berühmten bildungsfernen Schichten. Die ersteren sind auch im Spiel ein durchaus angenehmerer Umgang.
Sven hat geschrieben: Oder liegt es an Wow? Ich werfe dir bei leibem nicht vor süchtig zu sein, aber Sucht verändert... Kann verändern.
WoW bringt das schlechteste im Menschen zum Vorschein, zumindest bei mir. Wenn man ständig mit Typen wie Dito konfrontriert ist, geht es auch gar nicht anders. Ich bewege mich daher auch nur noch weitestgehend in einem extrem geschlossenen Personenkreis, ganz einfach weil ich das nicht will. Ich habe einfach keine Lust, mich mit irgendwelchem vorlauten Bodensatz zu beschäftigen, der sich wer weiß was einbildet, weil er schneller mit den Fingern klicket.

***
Mir ist überings gerade beim Beantworten eines Kommentars in meinem Blog gerade sein Vorschlag eingefallen, ich solle mich mal ficken lassen, irgendwie scheint er diese Tätigkeit fixiert zu sein. Seit ich ihn in meinem Kommentarbereich sperrte, bin ich überings der große Zensor und er das arme Opfer :mrgreen: .
Zuletzt geändert von Nomadenseele am 03.05.2011, 00:06, insgesamt 4-mal geändert.
Dito
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Re: Der gegenseitige Beschimpfungsthread

Beitrag von Dito »

Nomadenseele hat geschrieben: da ich so Leute wie Dito, diesen Assi-Blogger*** außerhalb von WoW gar nicht kenne...
Nomadenseele hat geschrieben: Wenn man ständig mit Typen wie Dito konfrontriert ist, geht es auch gar nicht anders. Ich bewege mich daher auch nur noch weitestgehend in einem extrem geschlossenen Personenkreis, ganz einfach weil ich das nicht will. Ich habe einfach keine Lust, mich mit irgendwelchem vorlauten Bodensatz zu beschäftigen, der sich wer weiß was einbildet, weil er schneller mit den Fingern klicken.

***
Mir ist überings gerade beim Beantworten eines Kommentars in meinem Blog gerade sein Vorschlag eingefallen, ich solle mich mal ficken lassen, irgendwie scheint er diese Tätigkeit fixiert zu sein. Seit ich ihn in meinem Kommentarbereich sperrte, bin ich überings der große Zensor und er das arme Opfer :mrgreen: .

Das sind genau die Lügen und Verleumdungen, die ich vor einigen Tagen ansprach. Ich bin weder ein feinripp-tragender Alkoholiker, noch ein ungebildeter Proll, noch führe ich einen Asi-Blog. Desweiteren habe ich noch nie das Wort "Ficken" in ihrem Blog benutzt, schon garnicht in irgendeiner Relation mit ihr. Und zu guter Letzt: Ich bezeichne Schwarze nicht als Neger. Ich bin kein Rassist! Ich wohne auch nicht in einem Trailerpark. Vielleicht meint sie ja damit einen von den anderen, unzähligen Bloggern, die sie im Laufe ihrer "Internetkarriere" gegen sich aufgebracht hat. Es wäre nett wenn ein Mod das mal entfernen könnte.
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Re: Der gegenseitige Beschimpfungsthread

Beitrag von stephy »

realchris: Interessante Diskussion! :D
Ich glaube, Du siehst das eher vom philosophischen Standpunkt her und ich vom tragödientheoretischen. :D Ganz genau weiß ich es nicht mehr, meine mündliche Prüfung ist auch schon über ein Jahr her, aber das mit der Subjekt-Bildung bei Gretchen hab ich noch genau in Erinnerung (hatte vorher auch eine Hausarbeit drüber schreiben müssen, was jetzt bestimmt über 2 Jahre her ist)! :) Ich hab das jetzt für mich persönlich Intelligenz genannt und nicht mit Schiller gesprochen. Klar war damals eher die Rede von Vernunft. :D Das Wort "Intelligenz" habe ich persönlich in Bezug auf Nomadenseele benützt, um zu verdeutlichen, daß eine vermeintlich naive Person weisere Schritte begehen kann als eine gebildete. Aus welchen Beweggründen auch immer, das wurde in Faust auch nicht erklärt. Das Interessante ist, daß Goethe völlig außen vor läßt, ab wann Gretchens Subjektwerdung einsetzt und genau herauskristallisiert; sie wird nur am Ende von Gott aufgenommen, weil sie sich Faust widersetzt. Wäre sie naiv und "dumm" geblieben, hätte sie das nicht getan.

Der Fokus der Tragödie liegt aber wirklich immer auf der Subjektwerdung, was ich sehr interessant finde. Kann man sogar schon bei Ödipus vorfinden, der ebenfalls am Ende die Verantwortung für sein Handeln auf sich nimmt. :D Im Prinzip hängt das Ganze auch sehr stark mit Reflexionen zusammen, die wiederum am stärksten bei "Hamlet" sind: Der Typ ist nämlich so mit reflektieren beschäftigt, daß er viel zu spät (oder sogar gar nicht, das hab ich nicht mehr genau im Kopf) handelt - das andere Extrembeispiel also! :D

Ich hab nicht gesagt, daß Gretchen "besser" als Faust ist, nur, daß Goethe eigentlich genau in Bezug auf diese Subjektwerdung, die alle Tragödien gemein haben, sein "Faust I" lediglich wegen Gretchen und nicht wegen Faust selbst überhaupt Tragödie nennen konnte. Weil Faust nicht im eigentlichen Sinne tragisch ist. Das wird er erst im zweiten Teil. Gretchen übernimmt diese Tragik für ihn. Und wie gesagt; die Beweggründe, warum/wieso/weshalb werden nicht geschildert. Selbstverständlich handelt sie irrational und irre, als sie ihr Kind tötet. Aber am Ende - und darauf ist diese Tragödientheorie ausgelegt - übernimmt sie besagte Verantwortung und stellt sich ihrem Schicksal, was Faust nicht hinkriegt. :)
Ich persönlich habe das Intelligenz genannt - nicht Schiller, nicht Kant, kein anderer. Nur, falls Du das falsch verstanden hast. :) Für mich persönlich ist Intelligenz nämlich im Umgang der Menschen miteinander verankert (und das meine ich nun nicht von einer philosophischen Theorie her, sondern einfach von mir selbst), nicht in der Bildung. Und als ich zu Nomadenseele sagte, daß die Literaturgeschichte eigentlich ihre Vorstellung von einer nicht-trennbaren Einigkeit von Bildung/Intelligenz widerlegt, hab ich diese Beispiele herangezogen - ist selbstverständlich meine persönliche Auslegung von Intelligenz. Ich wollte damit nur sagen, daß Faust und auch Ferdinand bei all ihrer Bildung dennoch Menschen sind, die trotz ihrem Streben nach Weisheit etc. versäumen, Verantwortung zu übernehmen oder Dinge zu erkennen, die doch eigentlich ganz klar vor ihnen liegen und die sie eigentlich erkennen müßten.
Irgendwie faszinierend, daß ausgerechnet Gretchen mit all ihrem beschränkten Verstand Verantwortung übernimmt, während Faust kneift. :)
realchris hat geschrieben:Interessant finde ich, dass Faust zuerst einer von Gottes Leuten ist (Siehe Prolog über die Wette)und sozusagen von der intellektuellen Redlichkeit abweicht und sich dem Triebhaften und bösen zuwendet. Während Gretchen den umgelehrten Weg geht. Zunächst keusch erzogen (Also ohne Verdienst), wird ihre schwache Vernunft übermannt, sie wird schwanger, wahnsinnig und entscheidet sich nach ihrer Tat dann bewusst für das Gute. So durchlebt Gretchen in Kurzform das, was Faust in 2 Büchern im Prinzip auch besteht. Beide stehen vor einer Prüfung, bei der es um ihre Seele geht.
Genau das meinte ich. Sie schafft es innerhalb viel kürzerer Zeit "ihre Seele zu retten" als Faust. Warum/wieso/weshalb? Hat Goethe offen gelassen. Vielleicht liegt es gerade daran, daß ihr die Bildung fehlt. Vielleicht aber auch handelt sie intuitiver.
Oder vielleicht ist es schlicht der Grund, daß sie - ganz Frau! - mehr auf ihre Gefühle hört! :D

btw: Ich weiß noch, daß Schiller gerade seine Theorie bei "Wallenstein" umsetzen wollte und es verschiedene Ansichten darüber gibt, ob ihm das gelungen ist oder nicht. Das hab ich aber leider nicht mehr im Kopf, müßte es also nochmal komplett durchlesen. :(
Und irgendwie bezeichnend, daß Goethe selbst nicht so wirklich DER Tragödienschreiber gewesen ist. Das Bürgerliche Trauerspiel lag ihm ja überhaupt nicht :D
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Re: Der gegenseitige Beschimpfungsthread

Beitrag von realchris »

Bei den neueren Tragödien ist das sicher so. Ich habe mich persönlich mal mehr mit der griechischen Tragödie im Bezug auf die Regelpoetik des Aristoteles beschäftigt. Im ersten Semester hatte ichzwar mal ein Seminar mit neueren Tragödien, hab gelernt wie ein Berserker und ungelogen mitlerweile fast alles vergessen. In der Prüfung konnte ichs noch. Ich erinnere mich jetzt nur an die ganz alten Dinger. Allerdings, wie Du sagst, vom philosophischen Standpunkt. Habe noch den Wolfgang Schadewaldt hier rumfliegen. Sehr gutes Buch über seine Vorlesungen aus Tübingen. Natürlich nur über griechische Tragödien. Also die Teile vor Christus. Angeblich ein Standardwerk. Für mich sind Tragödien in Bezug auf Filmdramaturgie sehr interessant. Syd Field z.B. http://www.amazon.de/Das-Drehbuch-Grund ... 044&sr=8-1


Das mit Gretchen: Im Grunde heißt das: Die kleinen Leute, haben kleine Tragödien und die großen Leute große Tragödien. Gretchen hat erkannt, warum sie so Keusch erzogen wurde, erst nachdem ihre Keucheit geprüft und gebrochen wurde. Sie weiß nun, aus Erfahrung, dass diese Grundsätze ihren Sinn hatten und nun hält sie konsequent bis zum Tod daran fest. Eine kleine Tragödie sozusagen. Faust Hat alle Vernunfterkenntnisse, die man lernen konnte, erlernt. Sogar die dunklen Wissenschaften und die Theologie. Dennoch sind diese erlernten Dinge alle zweifelhaft und deswegen kommt er in Aporie und erkennt, dass er nicht weiß. Ausgehend von dieser Erkenntnis wendet er sich dem weltlichen zu, um dort in der Erfahrungswelt zur Erkenntnis zu kommen. (Wie Descartes) Ich lese das beogen auf Goethe mehr als ein Loblied auf den Rationalismus. Denn letztlich sind die vernünftigen Grundsätze von Gretchen am Ende Sieger. Sie hört nicht auf ihre Angst, sondern auf die Vernunft. Während Faust sich weiter in der Erfahrung verirrt. Er muss diesen Weg genauso gründlich machen wie Gretchen, bevor er zu seinem Aha Erlebnis kommt. Allerdings bei ihm wesentlich stärker, weil größerer Wissendurst (eben über zwei Bücher). Es kommt ja letztlich nicht auf die Geschwindigkeit an, sondern ob Du am Ende wieder auf die Füße fällst. Scheiße, dass ich meinen Faust 2 in die Tonne gekloppt habe. Bin mir nicht mal mehr sicher wie es endet. Ich fand den damals nur grottig. Den ersten Teil finde ich allerdings genial.
Zuletzt geändert von realchris am 03.05.2011, 01:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der gegenseitige Beschimpfungsthread

Beitrag von stephy »

cool! Und dann auch noch eine Vorlesung aus Tübingen, an der Uni, an der ich studiert habe! :D
Auf einige Werke aus der Antike ist genau diese Theorie auch anwendbar. Z.B. "Antigone" und "Ödipus". Natürlich lag das bestimmt nicht im Sinne der damaligen Dramaturgen. Glaube ich zumindest. :D
Ich finde den philosophischen Standpunkt sehr, sehr schwer. Aber das mag auch daran liegen, daß ich nur ein Semester lang in einem Seminar war, in dem man in aller Schnelle die wichtigsten Philosphen und philosophischen Standpunkte durchgenommen hat (auch so Sachen wie Utilitarismus). Hieß bei uns EPG-Schein, den man machen mußte. Ansonsten konnte ich Lessing immer wesentlich einfacher folgen als z.B. Schiller mit seiner Ästhetik des Scheins. Und wenn dann auch noch die Schönheit dazu kommt, ist bei mir die Verwirrung perfekt! :D
Bei Aristoteles haben wir den Fokus auf die Katarsis gelegt, wenn ich das recht in Erinnerung habe. Man, ist das alles schon lange her... :(

Übrigens, lustige Anekdote: In einer Vorlesung gerade zu "Faust" las mein Dozent ausversehen vor:
"Bin weder Fräulein weder schön
kann unbekleidet nach Hause gehn"
Seitdem muß ich dauernd daran denken, wenn ich dieses Zitat höre. :mrgreen:
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