Bilderberg-Treffen in St. Moritz 09.06-12.06.2011
- Rayman
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Bilderberg-Treffen in St. Moritz 09.06-12.06.2011
Hallo,
habt ihr mal was über Bilderberg gehört?
Bilderberg ist eine Organisation die aus einflussreichen Personen aus Militär, Hochschulen, Finanzen, Politik, Wirtschaft, Medien und dem Adel besteht.
Ihren Namen erhielt diese Organisation durch die erste Bilderberg-Konferenz im Hotel de Bilderberg in Oosterbeek in den Niederlanden, 1954. Jedes Jahr treffen sich die Bilderberg-Teilnehmer für 3 Tage in Luxus-Hotels in Europa oder Amerika. Diese Treffen werden geheim gehalten und größtenteils in den Medien verschwiegen.
Bei diesen Treffen sprechen die über wichtige Themen, die einen sehr großen Einfluss auf die Welt haben, wie z.B.: die Wirtschafts und Euro-Krise.
So waren im Jahr 2009 auf dem Bilderberger-Treffen in Athen unter anderen die Teilnehmer Jean-Claude Trichet (EZB-Präsident), Josef Ackermann (Deutsche Bank) teil.
Dieses Jahr unzwar vom 09.06-12.06 trifft sich die geheime Machtelite in St. Moritz, Schweiz.
Quelle:
http://www.bilderbergmeetings.org
http://www.wearechange.ch/
http://alles-schallundrauch.blogspot.co ... Bilderberg
Was haltet ihr von diesem Thema bzw. haltet ihr es auch für richtig, wenn man über diese Organisation aufgeklärt wird?
habt ihr mal was über Bilderberg gehört?
Bilderberg ist eine Organisation die aus einflussreichen Personen aus Militär, Hochschulen, Finanzen, Politik, Wirtschaft, Medien und dem Adel besteht.
Ihren Namen erhielt diese Organisation durch die erste Bilderberg-Konferenz im Hotel de Bilderberg in Oosterbeek in den Niederlanden, 1954. Jedes Jahr treffen sich die Bilderberg-Teilnehmer für 3 Tage in Luxus-Hotels in Europa oder Amerika. Diese Treffen werden geheim gehalten und größtenteils in den Medien verschwiegen.
Bei diesen Treffen sprechen die über wichtige Themen, die einen sehr großen Einfluss auf die Welt haben, wie z.B.: die Wirtschafts und Euro-Krise.
So waren im Jahr 2009 auf dem Bilderberger-Treffen in Athen unter anderen die Teilnehmer Jean-Claude Trichet (EZB-Präsident), Josef Ackermann (Deutsche Bank) teil.
Dieses Jahr unzwar vom 09.06-12.06 trifft sich die geheime Machtelite in St. Moritz, Schweiz.
Quelle:
http://www.bilderbergmeetings.org
http://www.wearechange.ch/
http://alles-schallundrauch.blogspot.co ... Bilderberg
Was haltet ihr von diesem Thema bzw. haltet ihr es auch für richtig, wenn man über diese Organisation aufgeklärt wird?
- JohnLemon
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Re: Bilderberg-Treffen in St. Moritz 09.06-12.06.2011
Klingt ähnlich unspannend wie Rotari-Clubs. Dann doch lieber zum gefühlt 17. Mal was über Freimaurer berichten. ![Wink :wink:](/phpbb/images/smilies/icon_wink.gif)
![Wink :wink:](/phpbb/images/smilies/icon_wink.gif)
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Re: Bilderberg-Treffen in St. Moritz 09.06-12.06.2011
Ich habe 3 Bücher zu dem Thema.
![Mr. Green :mrgreen:](/phpbb/images/smilies/icon_mrgreen.gif)
![Embarassed :oops:](/phpbb/images/smilies/icon_redface.gif)
![Mr. Green :mrgreen:](/phpbb/images/smilies/icon_mrgreen.gif)
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Re: Bilderberg-Treffen in St. Moritz 09.06-12.06.2011
Dass sich führende Politiker und hochrangige Wirtschaftsvertreter ab und zu treffen, ist doch nichts neues.
Ich verstehe nicht wirklich, wo da das Problem ist. Was die Geheimhaltung angeht, das kann ich voll und ganz verstehen. Das wäre ein gutes Ziel für potentielle Attentäter.
Ich verstehe nicht wirklich, wo da das Problem ist. Was die Geheimhaltung angeht, das kann ich voll und ganz verstehen. Das wäre ein gutes Ziel für potentielle Attentäter.
"Ich habe mich so gefühlt, wie Sie sich fühlen würden, wenn sie auf einer Rakete sitzen, die aus zwei Millionen Einzelteilen besteht - die alle von Firmen stammen, die bei der Regierungsausschreibung das niedrigste Angebot abgegeben haben"
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- Rayman
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Re: Bilderberg-Treffen in St. Moritz 09.06-12.06.2011
Mag vielleicht sein, dass es nichts Neues ist. Aber ist doch immer wieder erschreckend, wenn man genau erfährt, welche Wirtschafts-Bosse und Politiker sich alles getroffen haben und welchen Einfluss es dann auf die Weltgeschichte haben wird.
Nachtrag: Olaf Scholz war, bevor er zum neuen Bürgermeister von Hamburg wurde, auf der Bilderberg-Konferenz 2010 in Sitges.
Ich hätte nicht gedacht, dass sogar der angeblich beliebte Politiker und ehemaliger Finanzminister Peer Steinbrück auch auf dieser Bilderberg-Konferenz in St. Moritz gegangen ist, wo sogar der Mitbegründer des sozialen Netzwerks Facebook, Chris R. Hughes, Josef Ackermann (Deutsche Bank), Jean-Claude Trichet (EZB), Königin Beatrix der Niederlande und der Direktor des US-Geheimdienstes NSA anwesend waren.
http://www.fr-online.de/politik/spd-tri ... index.html
In so einem Fall, egal ob bei dem Rotary Club, Club of Rome, FED, Trilaterare Kommission,
Council of Foreign Relation (oder gar der Freimaurerei), sollte man für mehr Transparenz bei den "Mächtigen" sorgen, weil ja schon ohne hin versucht wird, die Treffen zu verschweigen.
In den meisten Medien hört man auch kaum darüber etwas, weil das Volk für dumm verkauft werden soll, dass die mit denen machen können was sie wollen.
Wer immer noch Interesse an der Teilnehmerliste hat, sowie über die diskutierten Themen, kann sie sich hier unter
http://www.bilderbergmeetings.org/parti ... _2011.html ansehen.
Hier nochmal ein Video über die Wanderschaft einiger Bilderberger, die gefilmt wurden.
Ihr werdet alle überrascht sein, dass sogar Peer Steinbrück zu erkennen ist:
http://www.youtube.com/watch?v=GehoGXyS ... r_embedded
Nachtrag: Olaf Scholz war, bevor er zum neuen Bürgermeister von Hamburg wurde, auf der Bilderberg-Konferenz 2010 in Sitges.
Ich hätte nicht gedacht, dass sogar der angeblich beliebte Politiker und ehemaliger Finanzminister Peer Steinbrück auch auf dieser Bilderberg-Konferenz in St. Moritz gegangen ist, wo sogar der Mitbegründer des sozialen Netzwerks Facebook, Chris R. Hughes, Josef Ackermann (Deutsche Bank), Jean-Claude Trichet (EZB), Königin Beatrix der Niederlande und der Direktor des US-Geheimdienstes NSA anwesend waren.
http://www.fr-online.de/politik/spd-tri ... index.html
In so einem Fall, egal ob bei dem Rotary Club, Club of Rome, FED, Trilaterare Kommission,
Council of Foreign Relation (oder gar der Freimaurerei), sollte man für mehr Transparenz bei den "Mächtigen" sorgen, weil ja schon ohne hin versucht wird, die Treffen zu verschweigen.
In den meisten Medien hört man auch kaum darüber etwas, weil das Volk für dumm verkauft werden soll, dass die mit denen machen können was sie wollen.
Wer immer noch Interesse an der Teilnehmerliste hat, sowie über die diskutierten Themen, kann sie sich hier unter
http://www.bilderbergmeetings.org/parti ... _2011.html ansehen.
Hier nochmal ein Video über die Wanderschaft einiger Bilderberger, die gefilmt wurden.
Ihr werdet alle überrascht sein, dass sogar Peer Steinbrück zu erkennen ist:
http://www.youtube.com/watch?v=GehoGXyS ... r_embedded
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Re: Bilderberg-Treffen in St. Moritz 09.06-12.06.2011
Rayman hat geschrieben: In den meisten Medien hört man auch kaum darüber etwas, weil das Volk für dumm verkauft werden soll, dass die mit denen machen können was sie wollen.
Ja das stimmt, dafür das da so "wichtige" Leute bei snd sollte man denken das sowas gleich als erstes in den Nachrichten kommt.
Video games ruined my life. Good thing i have two extra lives..........................
- Rayman
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Re: Bilderberg-Treffen in St. Moritz 09.06-12.06.2011
Ich habe jetzt auch Peer Steinbrück über sein Bilderberg-Treffen in St. Moritz angeschrieben, mit seiner Email-Adresse von seinem Büro, die ich von der Homepage www.ageordnetenwatch.de gefunden habe.
Er, oder zumindest ein Sekretär haben geantwortet. Meine Erwartungen waren da jetzt nicht besonders hoch, denn erstens sieht man der Email auch irgendwie an, dass Herr Steinbrück eine Art Schablone für diese Frage vorgefertigt hat und diese Email enthält meiner meiner Meinung nach viele Logik-Fehler. Selbst unter "Mit freundlichen Grüßen" hat Herr Steinbrück nicht mal seinen Namen geschrieben, wenn er es überhaupt war.
Hier die Email:
Einen Fehler nenne ich schonmal: Ehrliche Politik braucht keine Hinterzimmer.
Sogar der Logan-Act, der in der US-Amerikanischen Verfassung enthalten ist, verbietet Politikern ein Privattreffen mit Geschäftsleuten oder anderen Politikern.
Und hier ist sogar noch ein Zitat von Eckart von Klaeden aus der Wikipedia, welches
die Aussage in der Email wiederspricht:
Er, oder zumindest ein Sekretär haben geantwortet. Meine Erwartungen waren da jetzt nicht besonders hoch, denn erstens sieht man der Email auch irgendwie an, dass Herr Steinbrück eine Art Schablone für diese Frage vorgefertigt hat und diese Email enthält meiner meiner Meinung nach viele Logik-Fehler. Selbst unter "Mit freundlichen Grüßen" hat Herr Steinbrück nicht mal seinen Namen geschrieben, wenn er es überhaupt war.
Hier die Email:
Sogar der Logan-Act, der in der US-Amerikanischen Verfassung enthalten ist, verbietet Politikern ein Privattreffen mit Geschäftsleuten oder anderen Politikern.
Und hier ist sogar noch ein Zitat von Eckart von Klaeden aus der Wikipedia, welches
die Aussage in der Email wiederspricht:
Auf jedenfall werde ich dazu erstmal nichts mehr sagen, weil sich jeder ein eigenes Bild davon machen kann.Eckart von Klaeden (s. o.): Auf der Konferenz können Sie ungehindert und offen über aktuelle Probleme der Weltpolitik und -wirtschaft diskutieren. Daher ist die Tagung auch vertraulich und findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Dies ist die Vereinbarung unter allen Teilnehmern, die ich nicht brechen werde. ... Meine Teilnahme ist kein Privatvergnügen. (Die Reisekosten bezahlt der Deutsche Bundestag).
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Re: Bilderberg-Treffen in St. Moritz 09.06-12.06.2011
Meine Güte, Rayman, hast du auch irgendeine konkrete und greifbare Kritik an diesem Treffen oder geht es dir nur darum, eine wirre Verschwörungstheorie zu bedienen? Ich kann übrigens dem Herrn Steinbrück nur zustimmen, deine Frage, ob die nächste Kanzlerkandidatur auf dem Bilderbergertreffen festgelegt wird, ist völlig bescheuert. Es zeigt nur, dass diejenigen, die gerne Panik vor dunklen Mächten im Hintergrund schüren und die Demokratie durch irgendwelche finsteren Verschwörungen gefährdet sehen, meistens selbst keine Ahnung von Demokratie haben.
- Rayman
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Re: Bilderberg-Treffen in St. Moritz 09.06-12.06.2011
@Ninas Ex: Ich kann dich beruhigen, nach seiner Kanzlerkanditatur habe ich nicht gefragt,
weil es mir nur um das Bilderberger-Treffen ging.
Er hat es vielleicht nur als Antwort hinzugefügt, weil ihn ja auch schon welche in Abgeordnetenwatch.de
angeschrieben haben wegen der Kanzlerkanditatur.
weil es mir nur um das Bilderberger-Treffen ging.
Er hat es vielleicht nur als Antwort hinzugefügt, weil ihn ja auch schon welche in Abgeordnetenwatch.de
angeschrieben haben wegen der Kanzlerkanditatur.
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- Logik-Lord
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Re: Bilderberg-Treffen in St. Moritz 09.06-12.06.2011
Obwohl es immer viel Lobbyeismus gibt und ich Menschen auch gern eine böse, egoistische Ader unterstelle die einfach in seinem genetischen Wesen vorhanden ist oder durch die menschliche Gesellschaft so geprägt werden muss(t). Halte ich die Bilderberg-Konferenzen eher für einen Ansatz die Welt für alle Menschen zu einem besseren Ort zu machen.
Das geht wohl in einer gemütlichen Runde nun mal viel Besser. Es sind wohl auch immer Gäste der Presse geladen.
Allein das diese Treffen Publik werden/sind, zeigt das sie nicht versuchen ein geheimes Treffen zu arrangieren. Und mal ehrlich im Zeiten von anonymer und verschlüsselter Verbindungen kann, wenn jemand heimlich Absprachen treffen will auch einfach eine Mail schreiben, ein Schreiben aufsetzen oder zu einem Crypto-Handy greifen.
@Rayman: "Offene Politik braucht kein Hinterzimmer".
Nun nachdem die Piratenpartei Probleme hatte eine Software zur Abstimmung über Dinge zu schreiben, bezügliche der Anonymität der Abstimmungen. Möchte ich hier ein paar Gedanken zur "offenen Politik braucht kein Hinterzimmer" loswerden. Ich halte Dinge wie Abgeordneter für sehr wichtig. Finde allerdings das man darüber nachdenken muss, das gerade bei bestimmten Abstimmungen ein sensibler Punkt entstehen kann, wenn nicht geheim abgestimmt wird. Hin und wieder muss man Kompromisse eingehen. Wenn man gegen etwas ist und dies persönlich Vorrang vor der parteilichen Übereinkunft hat, kann eine Offene Abstimmung dazu führen das Parteimitglieder einen Druck auf die Einzelperson aufbauen damit sie sich anders entschließt.
Leider führt dieser Druck nicht in einer Diskussion mit Argumenten statt sondern sehr oft über persönliches, oder auch Mobbing genannt. Es ist unmöglich dies zu bewerten.
Ich würde es begrüßen wenn Politiker offene Diskussionen zu einem Thema zulassen würden. Oder gar, sich transparent von Experten beraten lassen und auch Zeigen warum sie sich entsprechen Entscheiden. Allerdings, man kennt es doch auch aus der Werbung, würde ein System mit dieser offenen Transparenz dazu führen das neue Machthebel konstruiert werden um dieses System auszuhebeln.
Aus diesem Grund bin ich für Geheime Abstimmungen und vielleicht auch für ein Zufalls-Auszug bei der Erfassung der Abstimmung bei Abgeordnetenwatch. Damit immer noch ein Prozentsatz Geheim bleibt um Raum lässt für Vermutungen.
Man stelle sich vor, jeder Bürger müsste vor der Abgabe seiner Stimmen eine Umfrage beantworten, oder eine Test warum er seinen Partei wähle. Demokratie ist sehr zerbrechlich, sie beginnt dort, wo jeder per Definition das gleiche Wahlrecht hat. Mit genau dieser, stimmen auch die Abgeordneten ab. Es ist verwerflich wenn sich ein Politiker nicht entsprechend Bildet und eine schlechte Stimme (kontraproduktiv für das allgemein wohl) erhebt. Doch eben weil Menschen Fehler machen, und dies unsere Gesellschaft widerspiegelt ist die Demokratie für eine Gesellschaft so viel Wert.
Das geht wohl in einer gemütlichen Runde nun mal viel Besser. Es sind wohl auch immer Gäste der Presse geladen.
Allein das diese Treffen Publik werden/sind, zeigt das sie nicht versuchen ein geheimes Treffen zu arrangieren. Und mal ehrlich im Zeiten von anonymer und verschlüsselter Verbindungen kann, wenn jemand heimlich Absprachen treffen will auch einfach eine Mail schreiben, ein Schreiben aufsetzen oder zu einem Crypto-Handy greifen.
@Rayman: "Offene Politik braucht kein Hinterzimmer".
Nun nachdem die Piratenpartei Probleme hatte eine Software zur Abstimmung über Dinge zu schreiben, bezügliche der Anonymität der Abstimmungen. Möchte ich hier ein paar Gedanken zur "offenen Politik braucht kein Hinterzimmer" loswerden. Ich halte Dinge wie Abgeordneter für sehr wichtig. Finde allerdings das man darüber nachdenken muss, das gerade bei bestimmten Abstimmungen ein sensibler Punkt entstehen kann, wenn nicht geheim abgestimmt wird. Hin und wieder muss man Kompromisse eingehen. Wenn man gegen etwas ist und dies persönlich Vorrang vor der parteilichen Übereinkunft hat, kann eine Offene Abstimmung dazu führen das Parteimitglieder einen Druck auf die Einzelperson aufbauen damit sie sich anders entschließt.
Leider führt dieser Druck nicht in einer Diskussion mit Argumenten statt sondern sehr oft über persönliches, oder auch Mobbing genannt. Es ist unmöglich dies zu bewerten.
Ich würde es begrüßen wenn Politiker offene Diskussionen zu einem Thema zulassen würden. Oder gar, sich transparent von Experten beraten lassen und auch Zeigen warum sie sich entsprechen Entscheiden. Allerdings, man kennt es doch auch aus der Werbung, würde ein System mit dieser offenen Transparenz dazu führen das neue Machthebel konstruiert werden um dieses System auszuhebeln.
Aus diesem Grund bin ich für Geheime Abstimmungen und vielleicht auch für ein Zufalls-Auszug bei der Erfassung der Abstimmung bei Abgeordnetenwatch. Damit immer noch ein Prozentsatz Geheim bleibt um Raum lässt für Vermutungen.
Man stelle sich vor, jeder Bürger müsste vor der Abgabe seiner Stimmen eine Umfrage beantworten, oder eine Test warum er seinen Partei wähle. Demokratie ist sehr zerbrechlich, sie beginnt dort, wo jeder per Definition das gleiche Wahlrecht hat. Mit genau dieser, stimmen auch die Abgeordneten ab. Es ist verwerflich wenn sich ein Politiker nicht entsprechend Bildet und eine schlechte Stimme (kontraproduktiv für das allgemein wohl) erhebt. Doch eben weil Menschen Fehler machen, und dies unsere Gesellschaft widerspiegelt ist die Demokratie für eine Gesellschaft so viel Wert.
- cat.greeny
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Re: Bilderberg-Treffen in St. Moritz 09.06-12.06.2011
Ich denke, daß die Konferenzen eher dafür gedacht sind, die Welt für Westeuropa und Nordamerika zu einem besseren Ort zu machenstundenglas hat geschrieben: Halte ich die Bilderberg-Konferenzen eher für einen Ansatz die Welt für alle Menschen zu einem besseren Ort zu machen.
![Think :-k](/phpbb/images/smilies/eusa_think.gif)
Ehrlich gesagt bin ich sehr allergisch, wenn es um Spekulationen und Verschwörungstheorien geht. Besonders, wenn die Theorien windig sind und keinen fundierten Tatsachen zugrunde liegen.
Trotz alledem finde ich wichtig, wenn man Dinge hinterfragt und nicht alles einfach so hinnimmt. Ich finde es ferner gesund, eine gewisse Skepsis denjenigen entgegenzubringen, die für uns Politik machen und für unser Land Entscheidungen treffen.
Die Wahrscheinlichkeit, daß dort zum Wohl aller entschieden wird ist für mich genauso groß wie die Möglichkeit, daß es um puren Machterhalt geht (auf Kosten des Wohlstands anderer, nicht beteiligter Länder z.B.)
Wer Lust hat, mal einen Bericht bzw. eine Vorlesung über die NATO aus einem anderem Blickwinkel als den üblichen zu sehen, dem empfehle ich den folgenden Link.
Aber Vorsicht! Der Bericht ist sehr lang (ca. 2 Stunden, wenn ich mich recht entsinne), er ist nicht mehr ganz neu, und er geht manchmal schon in eine sehr kritische Richtung.
Es handelt sich um einen Vortrag von Dr. Daniele Ganser, Historiker und Friedensforscher. Ich hatte ihn vor einem Jahr schon mal gepostet, allerdings in einem anderen Zusammenhang. Da ist er möglicherweise eh untergegangen
![Wink ;-)](/phpbb/images/smilies/icon_wink.gif)
Diejenigen Punkte, an welchen er keine stichhaltigen Beweise seiner Thesen anbringen kann, betont er explizit, so daß man ziemlich genau mitbekommt, wo die reine Spekulation beginnt und welche Ereignisse beweisbar sind.
Wer also nicht abgeschreckt ist von der Länge der Vorlesung, hier der Link:
http://edvan.fadeout.ch/ref/?customerId ... =252&wide=
Who controls the past controls the future. Who controls the present controls the past.
George Orwell
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Re: Bilderberg-Treffen in St. Moritz 09.06-12.06.2011
Liebe/r cat.greeny, ich finde, damit hast du etwas sehr Wichtiges angesprochen und ich sehe das genauso. Ich denke, Verschwörungstheorien tragen nicht dazu bei, zu hinterfragen, Kritik zu üben und Skepsis gegenüber Entscheidungsträgern zu formulieren. Verschwörungstheorien sind eine Art, ein Feindbild zu pflegen, und sie schaffen eine bestimmte Wahrnehmung der Welt, die letztlich Menschen aus der Verantwortung für ihr Handeln entlässt, weil sie gesellschaftliche und politische Entwicklungen irgendwelchen unbekannten und bedrohlichen Mächten zuschreibt. Hinterfragen und Kritik gehören meiner Meinung aber zum selbstverständlichen Handwerkzeug der Bürger und Bürgerinnen in einer funktionierenden Demokratie. Daher ist natürlich auch das Bilderbergtreffen zu kritisieren, als ein Gremium, das vermutlich auf einer Ebene wie das WEF, die G8 und die WTO steht. Dahinter steht für mich die Frage, ob es demokratiepolitisch überhaupt zulässig ist, wenn diverse exklusive Wirtschaftsgruppen und Regierungen über weitreichende Entscheidungen verhandeln, die uns alle betreffen, ohne uns dazu zu befragen. Vom wirtschaftlichen Standpunkt ist schon klar, dass diese Treffen Bedeutung haben, aber ich stelle doch die gängige Logik in Frage, dass wirtschaftliche Interessen Vorrang vor allen anderen Lebensbereichen haben.Ehrlich gesagt bin ich sehr allergisch, wenn es um Spekulationen und Verschwörungstheorien geht. Besonders, wenn die Theorien windig sind und keinen fundierten Tatsachen zugrunde liegen.
Trotz alledem finde ich wichtig, wenn man Dinge hinterfragt und nicht alles einfach so hinnimmt. Ich finde es ferner gesund, eine gewisse Skepsis denjenigen entgegenzubringen, die für uns Politik machen und für unser Land Entscheidungen treffen.
- neon
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Re: Bilderberg-Treffen in St. Moritz 09.06-12.06.2011
Wirtschaftliche Interessen sollten natürlich nicht zwangläufig Vorrang haben, sofern das negative Auswirkungen auf bestimmte Bevölkerungsgruppen wie Geringverdiener, Kranke, Rentner, Arbeitslose oder sonstige Gruppen hat, die unter erschwerten Lebensbedingungen mit dem Alltag zu kämpfen haben. Die Kehrseite der Medaille ist aber natürlich, dass wir unseren aktuellen, sehr hohen Lebensstandard in der westlichen Welt nur einer starken Wirtschaft zu verdanken haben, die wiederum nicht zuletzt auch deshalb so stark ist, weil die Politik frühzeitig die richtigen Voraussetzungen geschaffen hat.
Meckern kann man schnell und es ist auch recht einfach, die eigenen Probleme oberflächlich zu analysieren und Defizite im Vergleich zu Anderen 'denen da oben' in die Schuhe zu schieben. Ob es allerdings besonders fruchtbar ist, steht auf einem anderen Blatt. Um sich als Wirtschaftsmacht oder Vereinigung von Wirtschaftsmächten in der Welt behaupten zu können, sind gewisse Absprachen und Einigungen einfach nötig. Erfahrungsgemäß funktioniert wirtschaftliche Evolution am besten durch ein Zusammenspiel von Wirtschaft und Politik. Die Aufgabe der Politik ist hierbei, das Gleichgewicht der Interessen zu wahren. Ob das in der Praxis immer so funktioniert, das kann man durchaus hinterfragen und hängt zum jeweiligen Zeitpunkt davon ab, aus welcher Richtung der politische Wind gerade weht. Andererseits bietet ein demokratisches System jeder Seite einige Mittel, um auf sie Einfluss zu nehmen. Der Unterschied ist, dass Wirtschaftsvertreter das generell in ihre Prozesse einfließen lassen, während viele Bürger nicht einmal wählen gehen, damit also auf ihre demokratischen Rechte verzichten.
Dass die Wirtschaft damit einen größeren Einfluss auf die Politik nehmen kann bzw. unsere politische Landschaft aktuell so gestaltet ist, dass die Wirtschaft es einfacher hat, ihre Interessen durchzusetzen, liegt in meinen Augen eher an der Politikverdrossenheit ihres Gegenübers. Das letzte, was daran etwas ändert, sind Verschwörungstheoretiker, die da noch versuchen, eine mystische Komponente einfließen zu lassen. Denn meiner Erfahrung nach schwingt in deren Aussagen auch oft die Botschaft mit, dass man an der Situation sowieso nichts ändern könne und was meine eigene Beobachtung angeht, sind es genau diejenigen, die dann am Wahltag eben nicht ihre Stimme abgeben.
Meckern kann man schnell und es ist auch recht einfach, die eigenen Probleme oberflächlich zu analysieren und Defizite im Vergleich zu Anderen 'denen da oben' in die Schuhe zu schieben. Ob es allerdings besonders fruchtbar ist, steht auf einem anderen Blatt. Um sich als Wirtschaftsmacht oder Vereinigung von Wirtschaftsmächten in der Welt behaupten zu können, sind gewisse Absprachen und Einigungen einfach nötig. Erfahrungsgemäß funktioniert wirtschaftliche Evolution am besten durch ein Zusammenspiel von Wirtschaft und Politik. Die Aufgabe der Politik ist hierbei, das Gleichgewicht der Interessen zu wahren. Ob das in der Praxis immer so funktioniert, das kann man durchaus hinterfragen und hängt zum jeweiligen Zeitpunkt davon ab, aus welcher Richtung der politische Wind gerade weht. Andererseits bietet ein demokratisches System jeder Seite einige Mittel, um auf sie Einfluss zu nehmen. Der Unterschied ist, dass Wirtschaftsvertreter das generell in ihre Prozesse einfließen lassen, während viele Bürger nicht einmal wählen gehen, damit also auf ihre demokratischen Rechte verzichten.
Dass die Wirtschaft damit einen größeren Einfluss auf die Politik nehmen kann bzw. unsere politische Landschaft aktuell so gestaltet ist, dass die Wirtschaft es einfacher hat, ihre Interessen durchzusetzen, liegt in meinen Augen eher an der Politikverdrossenheit ihres Gegenübers. Das letzte, was daran etwas ändert, sind Verschwörungstheoretiker, die da noch versuchen, eine mystische Komponente einfließen zu lassen. Denn meiner Erfahrung nach schwingt in deren Aussagen auch oft die Botschaft mit, dass man an der Situation sowieso nichts ändern könne und was meine eigene Beobachtung angeht, sind es genau diejenigen, die dann am Wahltag eben nicht ihre Stimme abgeben.
"Ich habe mich so gefühlt, wie Sie sich fühlen würden, wenn sie auf einer Rakete sitzen, die aus zwei Millionen Einzelteilen besteht - die alle von Firmen stammen, die bei der Regierungsausschreibung das niedrigste Angebot abgegeben haben"
- John Glenn nach der ersten Erdumrundung 1962
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Re: Bilderberg-Treffen in St. Moritz 09.06-12.06.2011
Guter Beitrag, neon, allerdings habe ich mehrere Einwände, wie du dir vielleicht denken kannst
Eine Sache, die du komplett ausblendest, ist die Tatsache, dass Europa und die USA vor allem deshalb bedeutende Wirtschaftsmächte sind, weil die Weltwirtschaft nach bestimmten inoffiziellen Regeln funktioniert, die uns gegenüber den Ländern des Südens privilegieren. Es handelt sich um Strukturen der Abhängigkeit und Unterwerfung. Früher sprach man sogar offiziell vom Kolonialismus, heute nicht mehr, aber die Beziehungen zum Süden haben sich nur an der Oberfläche, eigentlich fast nur in formal-juristischer Hinsicht, geändert. Praktisch spielen Afrika, Lateinamerika und teilweise Asien immmer noch entweder die Rolle des reinen Rohstofflieferanten oder des Anbieters von billiger Arbeitskraft. Davon profitieren westliche Unternehmen ganz massiv und dieses Ungleichgewicht schafft erst die Voraussetzungen für uns, Wirtschaftsmacht zu sein.
Auf der politischen Ebene der Abmachungen und Verhandlungen zwischen den Regierungen setzt sich dieses Ungleichgewicht natürlich fort, nicht umsonst ist die G8 eine Vereinigung der ökonomisch einflussreichsten Staaten und hat zb die G20 viel weniger Gewicht. Umgekehrt begegnen Europa und die USA allen Bestrebungen des Südens mit grosser Skepsis bis Ablehnung, eigene, unabhängige Strukturen zu schaffen wie zb UNASUR, ALBA oder MERCOSUR in Lateinamerika. Hier geht es um Machtverhältnisse und die Aufrechterhaltung der gegenwärtigen Strukturen der Weltwirtschaft und des Staatensystems. Es ist seitens Europas und der USA nicht erwünscht, dass sich der Süden verselbständigt und eigene Wege geht, weil wie gesagt die wirtschaftliche Abhängigkeit und Unterwerfung des Südens Bedingung für die Vormachtstellung des Westens ist. Nicht zuletzt darum geht es dann auch bei den internationalen Zusammentreffen und Verhandlungen.
Das Zusammenspiel von Wirtschaft und Politik sehe ich etwas anders. Es wird dabei nämlich als gegeben vorausgesetzt und nicht hinterfragt, dass wir in einer Gesellschaft leben, die die Chancen der individuellen Reproduktion und Lebensgestaltung vom Verkauf der Arbeitskraft abhängig macht, während diese Gesellschaft wenige Glückliche in die exklusive Lage versetzt, durch die Steigerung des angehäuften Reichtums auf der Basis der Nutzung der Arbeitskraft anderer, wirklich ein selbstbestimmtes Leben in Luxus zu führen. Dieser Zusammenhang wird von keiner Partei, bei euch abgesehen vielleicht von der Linkspartei, in Frage gestellt. In Österreich herrscht darüber de facto gesellschaftlicher Konsens und befindet sich die Linke unter der Wahrnehmungsgrenze. Egal ob Linkspartei oder nicht, jedenfalls wird es in der gesellschaftlichen Debatte nicht thematisiert und werden politische Kräfte, die hier doch Fragen stellen, sehr schnell als Radikale und Chaoten ins Abseits gestellt. An diesem Umgang zeigt sich meiner Meinung, dass unsere Variante der Demokratie bald an ihre Grenzen stösst, sobald es ans Eingemachte - sprich: die Frage nach dem Eigentum - geht.
Das Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Interessen, das die Politik herstellt, ist daher nur relativ, weil es von einem ungleichen Machtverhältnis ausgeht. Die Arbeitnehmer dürfen ein bisschen mitbestimmen, wie lange und zu welchen Bedingungen sie schuften müssen oder wie hoch die Almosen im Falle von Erwerbslosigkeit oder im Alter sein dürfen. Wobei die Frage des Lohnes jedes Mal heftig umstritten ist und die Arbeitgeber am liebsten Zustände wollen, bei denen jeder Arbeitnehmer gleich zwei oder drei Jobs machen muss, um überhaupt über die Runden zu kommen, von genug freier Zeit zum Geniessen des Lebens kann dabei meistens gar keine Rede sein und "Freizeit" ist heute in der Regel nur "Erholungszeit", um am nächsten Tag wieder frisch und munter am Fliessband oder im Büro zu malochen. "Leben um zu arbeiten" scheint hier der einzige Horizont zu sein. Umgekehrt fällt auf, dass das wirtschaftliche Feld viel weniger umkämpft ist als die Arbeitswelt. Die Parteien, Medien und meisten anderen Akteure sind sich weitgehend einig und daher gibt es auch in der gesellschaftlichen Debatte kaum Widerspruch, dass Staat und Gesellschaft den Unternehmen ein günstiges Umfeld schaffen sollen, um privaten Profit zu machen. Dieses Dogma wird, koste es, was es wolle, durchgepeitscht und die Loser sind bei diesem Spiel für viele das Leben, die Gesundheit, demokratische Rechte, eine saubere Umwelt und vieles mehr. Trockene betriebswirtschaftliche Kosten/Nutzenrechnungen nehmen nämlich keine Rücksicht auf die Bedürfnisse der Menschen.
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Eine Sache, die du komplett ausblendest, ist die Tatsache, dass Europa und die USA vor allem deshalb bedeutende Wirtschaftsmächte sind, weil die Weltwirtschaft nach bestimmten inoffiziellen Regeln funktioniert, die uns gegenüber den Ländern des Südens privilegieren. Es handelt sich um Strukturen der Abhängigkeit und Unterwerfung. Früher sprach man sogar offiziell vom Kolonialismus, heute nicht mehr, aber die Beziehungen zum Süden haben sich nur an der Oberfläche, eigentlich fast nur in formal-juristischer Hinsicht, geändert. Praktisch spielen Afrika, Lateinamerika und teilweise Asien immmer noch entweder die Rolle des reinen Rohstofflieferanten oder des Anbieters von billiger Arbeitskraft. Davon profitieren westliche Unternehmen ganz massiv und dieses Ungleichgewicht schafft erst die Voraussetzungen für uns, Wirtschaftsmacht zu sein.
Auf der politischen Ebene der Abmachungen und Verhandlungen zwischen den Regierungen setzt sich dieses Ungleichgewicht natürlich fort, nicht umsonst ist die G8 eine Vereinigung der ökonomisch einflussreichsten Staaten und hat zb die G20 viel weniger Gewicht. Umgekehrt begegnen Europa und die USA allen Bestrebungen des Südens mit grosser Skepsis bis Ablehnung, eigene, unabhängige Strukturen zu schaffen wie zb UNASUR, ALBA oder MERCOSUR in Lateinamerika. Hier geht es um Machtverhältnisse und die Aufrechterhaltung der gegenwärtigen Strukturen der Weltwirtschaft und des Staatensystems. Es ist seitens Europas und der USA nicht erwünscht, dass sich der Süden verselbständigt und eigene Wege geht, weil wie gesagt die wirtschaftliche Abhängigkeit und Unterwerfung des Südens Bedingung für die Vormachtstellung des Westens ist. Nicht zuletzt darum geht es dann auch bei den internationalen Zusammentreffen und Verhandlungen.
Das Zusammenspiel von Wirtschaft und Politik sehe ich etwas anders. Es wird dabei nämlich als gegeben vorausgesetzt und nicht hinterfragt, dass wir in einer Gesellschaft leben, die die Chancen der individuellen Reproduktion und Lebensgestaltung vom Verkauf der Arbeitskraft abhängig macht, während diese Gesellschaft wenige Glückliche in die exklusive Lage versetzt, durch die Steigerung des angehäuften Reichtums auf der Basis der Nutzung der Arbeitskraft anderer, wirklich ein selbstbestimmtes Leben in Luxus zu führen. Dieser Zusammenhang wird von keiner Partei, bei euch abgesehen vielleicht von der Linkspartei, in Frage gestellt. In Österreich herrscht darüber de facto gesellschaftlicher Konsens und befindet sich die Linke unter der Wahrnehmungsgrenze. Egal ob Linkspartei oder nicht, jedenfalls wird es in der gesellschaftlichen Debatte nicht thematisiert und werden politische Kräfte, die hier doch Fragen stellen, sehr schnell als Radikale und Chaoten ins Abseits gestellt. An diesem Umgang zeigt sich meiner Meinung, dass unsere Variante der Demokratie bald an ihre Grenzen stösst, sobald es ans Eingemachte - sprich: die Frage nach dem Eigentum - geht.
Das Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Interessen, das die Politik herstellt, ist daher nur relativ, weil es von einem ungleichen Machtverhältnis ausgeht. Die Arbeitnehmer dürfen ein bisschen mitbestimmen, wie lange und zu welchen Bedingungen sie schuften müssen oder wie hoch die Almosen im Falle von Erwerbslosigkeit oder im Alter sein dürfen. Wobei die Frage des Lohnes jedes Mal heftig umstritten ist und die Arbeitgeber am liebsten Zustände wollen, bei denen jeder Arbeitnehmer gleich zwei oder drei Jobs machen muss, um überhaupt über die Runden zu kommen, von genug freier Zeit zum Geniessen des Lebens kann dabei meistens gar keine Rede sein und "Freizeit" ist heute in der Regel nur "Erholungszeit", um am nächsten Tag wieder frisch und munter am Fliessband oder im Büro zu malochen. "Leben um zu arbeiten" scheint hier der einzige Horizont zu sein. Umgekehrt fällt auf, dass das wirtschaftliche Feld viel weniger umkämpft ist als die Arbeitswelt. Die Parteien, Medien und meisten anderen Akteure sind sich weitgehend einig und daher gibt es auch in der gesellschaftlichen Debatte kaum Widerspruch, dass Staat und Gesellschaft den Unternehmen ein günstiges Umfeld schaffen sollen, um privaten Profit zu machen. Dieses Dogma wird, koste es, was es wolle, durchgepeitscht und die Loser sind bei diesem Spiel für viele das Leben, die Gesundheit, demokratische Rechte, eine saubere Umwelt und vieles mehr. Trockene betriebswirtschaftliche Kosten/Nutzenrechnungen nehmen nämlich keine Rücksicht auf die Bedürfnisse der Menschen.
- cat.greeny
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Re: Bilderberg-Treffen in St. Moritz 09.06-12.06.2011
Die letzten beiden Beiträge fand ich besonders wertvoll in diesem Thread
Dabei heißt "Wirtschaften" im eigentlichen Sinne ja nichts anderes als den "vernünftigen Umgang mit knappen Ressourcen zu erreichen".
Zitat aus dem Skript "Einführung in die Wirtschaftswissenschaften" von Prof. Dr. habil. T. Hering:
Aber eigentlich gibt es ja noch viel mehr Ressourcen als das Geldmittel, z.B. saubere Luft oder andere immaterielle Güter, mit denen wir Menschen (bzw. die Politiker, die wir in einer Demokratie wählen) haushalten sollten.
Zu diesem immateriellen Gut gehört auch Friedenssicherung, und dieses Ziel kann man nur erreichen, wenn alle Länder an einem Strang ziehen und zusammenarbeiten.
Ergo ist selbst im Begriff der Ökonomie schon impliziert, daß wahres wirtschaftliches Verhalten zum Wohle ALLER dienen MUSS.
(Leider denke ich nicht, daß das auch immer so geschieht
Aber es wirklich realisieren zu können, steht natürlich auf einem anderen Blatt...)
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Dabei heißt "Wirtschaften" im eigentlichen Sinne ja nichts anderes als den "vernünftigen Umgang mit knappen Ressourcen zu erreichen".
Zitat aus dem Skript "Einführung in die Wirtschaftswissenschaften" von Prof. Dr. habil. T. Hering:
Wenn wir heutzutage von der Wirtschaft (z.B. im Zusammenhang mit der Politik) sprechen, dann denken wir meist an Unternehmensführung und Gewinnmaximierung.Das Wirtschaftlichleitsprinzip ist nicht nur vernünftig, sondern grundsätzlich auch ethisch geboten. Selbst wenn der einzelne einer Verschwendung gleichgültig gegenübersteht, hätten vergeudete Güter doch vielfach für andere einen Wert gehabt. Die Begleitumstände der Verschwendung können können überdies vermeidbare Nutzeneinbußungen für Dritte mit sich bringen (z.B. Umweltverschmutzung durch ungemäße Entsorgung, Arbeitsplatzvernichtung durch verlustbringende Unternehmensführung).
Aber eigentlich gibt es ja noch viel mehr Ressourcen als das Geldmittel, z.B. saubere Luft oder andere immaterielle Güter, mit denen wir Menschen (bzw. die Politiker, die wir in einer Demokratie wählen) haushalten sollten.
Zu diesem immateriellen Gut gehört auch Friedenssicherung, und dieses Ziel kann man nur erreichen, wenn alle Länder an einem Strang ziehen und zusammenarbeiten.
Ergo ist selbst im Begriff der Ökonomie schon impliziert, daß wahres wirtschaftliches Verhalten zum Wohle ALLER dienen MUSS.
(Leider denke ich nicht, daß das auch immer so geschieht
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Aber es wirklich realisieren zu können, steht natürlich auf einem anderen Blatt...)
Who controls the past controls the future. Who controls the present controls the past.
George Orwell
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