Die besten Balladen dieser Welt
- cat.greeny
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Re: Die besten Balladen dieser Welt
Da geht es mir übrigens genau wie Dir.
Rein optisch wäre ich dann auch eher für die Version von Pil... ähem, Ville Vallo und nicht für die von Bono; der sieht nämlich viel hübscher aus
Ob Du´s glaubst oder nicht, ich mag die Stimme von Bono, und zwar eindeutig mehr als seine Sonnenbrillen.
Ich würde U2-Fans mal generell keine Unreife unterstellen. Aber wenn Du was falsches gegessen hast oder aus einem anderen Grund gerade (meiner Meinung nach zu Unrecht und ohne schlagkräftige Argumente) austeilen mußt, tu Dir keinen Zwang an. Ich bin das jobbedingt gewohnt
Rein optisch wäre ich dann auch eher für die Version von Pil... ähem, Ville Vallo und nicht für die von Bono; der sieht nämlich viel hübscher aus
Ob Du´s glaubst oder nicht, ich mag die Stimme von Bono, und zwar eindeutig mehr als seine Sonnenbrillen.
Ich würde U2-Fans mal generell keine Unreife unterstellen. Aber wenn Du was falsches gegessen hast oder aus einem anderen Grund gerade (meiner Meinung nach zu Unrecht und ohne schlagkräftige Argumente) austeilen mußt, tu Dir keinen Zwang an. Ich bin das jobbedingt gewohnt
Who controls the past controls the future. Who controls the present controls the past.
George Orwell
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- countjabberwock
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Re: Die besten Balladen dieser Welt
Wozu sollte ich hier denn schlagkräftige Argumente aufführen? Du schreibst ja auch nur das dir diese Version gefällt ohne diese Aussage mit einer mehrseitigen Begründung zu untermauern. Musik empfindet nun einmal jeder anders und für mich klingt das eben nach Katzengejammer. Deshalb verurteile ich nicht U2 pauschal. Hab selbst ein paar ihrer Songs auf meinem MP3 Player. Nur das hier war meiner Meinung nach ein Griff ins Klo. Und die Aussagen bezüglich der Sonnenbrille und seinem Auftreten bezogen sich auf die Kommentare zu dem von dir verlinkten Video. Dort bekommt man nämlich den Eindruck das vielen der Song nur deswegen mögen weil er eben von Bono gesungen wird - und wegen der hübschen Frau. Ich frage mich ob diese Leute angesichts der schlechten musikalischen Leistung immer noch den Like-Button drücken würden wenn sie ihn zB nur im Radio hören ohne zu wissen das ihr Idol dort gerade singt.
Ich mag zB Emilie Simon, besitze alle ihre Alben und auch sie hat eine eigene Summer Wine Version. http://www.youtube.com/watch?v=1sA17_c5t1Y
Deshalb finde ich sie nicht automatisch gut nur weil sie von ihr ist. In meinen Augen ist der männliche Part hier zwar deutlich besser als Bono dennoch kommt es bei weitem nicht an das Original heran.
Wenn du der Meinung bist ich würde hier nur ungerechtfertigt austeilen dann glaub das ruhig weiterhin. Meine Aussagen beziehen sich nur auf Bonos Leistungen bei diesem Auftritt. Das ist ein persönliches Empfinden. Wenn du glaubst du kannst für andere urteilen und ihnen vorschreiben ob ihnen etwas zu gefallen hat oder nicht...bitte, tu dir keinen Zwang an. Ich akzeptiere das dir diese Version gefällt aber dann akzeptier auch das nicht jeder diese Auffassung teilt und manch einer diesen "Gesang" eher als Katzengejammer empfindet.
Ich mag zB Emilie Simon, besitze alle ihre Alben und auch sie hat eine eigene Summer Wine Version. http://www.youtube.com/watch?v=1sA17_c5t1Y
Deshalb finde ich sie nicht automatisch gut nur weil sie von ihr ist. In meinen Augen ist der männliche Part hier zwar deutlich besser als Bono dennoch kommt es bei weitem nicht an das Original heran.
Wenn du der Meinung bist ich würde hier nur ungerechtfertigt austeilen dann glaub das ruhig weiterhin. Meine Aussagen beziehen sich nur auf Bonos Leistungen bei diesem Auftritt. Das ist ein persönliches Empfinden. Wenn du glaubst du kannst für andere urteilen und ihnen vorschreiben ob ihnen etwas zu gefallen hat oder nicht...bitte, tu dir keinen Zwang an. Ich akzeptiere das dir diese Version gefällt aber dann akzeptier auch das nicht jeder diese Auffassung teilt und manch einer diesen "Gesang" eher als Katzengejammer empfindet.
- Möwe
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Re: Die besten Balladen dieser Welt
Also wenn wir schon theoretisieren, dann will ich auch wissen, was denn nun eine Ballade genau ist.
Ein Lied mit viel Text? Oder sinnvollem Text? Ein langsames Lied?
Hier: http://www.handmann.phantasus.de/g_ball ... html#musik
steht
Ein Lied mit viel Text? Oder sinnvollem Text? Ein langsames Lied?
Hier: http://www.handmann.phantasus.de/g_ball ... html#musik
steht
Unabhängig davon wird in der Jazz- und Trivialmusik (Rock- und Popmusik, Lieder, "Songs") auch für getragene Erzähllieder und Instrumentalstücke in Deutschland heute leichtfertig und unpassend gerne das Wort "Ballade" verwendet. Hierbei handelt es sich jedoch ganz schlicht um einen typischen Anglizismus, also um einen jener unschönen Übersetzungsfehler aus dem Englischen ins Deutsche, bei denen man Wörtern, die in beiden Sprachen gleich oder ähnlich lauten, aus Unkenntnis oder Leichtfertigkeit dieselbe Bedeutung beilegt, so wie etwa bei den englischen Wörtern "garage" und "neighbourhood", die ebenfalls sehr häufig wörtlich und daher falsch übersetzt werden. Die englische "ballad" (s. o. 1.) unterscheidet sich aber deutlich von dem deutschen Begriff der Ballade (s. o. 3.). Die gesungenen Texte von Popstars, wie etwa Lena Meyer-Landrut oder Robbie Williams, sind also zwar "wonderful ballads", aber keine "wundervollen Balladen", sondern "sehr schöne Lieder".
Mach mit beim AT-Wichteln und ärgere oder erfreue einen ATler.
Am Wochende, dem 23./24. November, beginnt die Anmeldung!
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- cat.greeny
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Re: Die besten Balladen dieser Welt
@count
Du hast mich falsch verstanden. Ich akzeptiere jeden Geschmack; da kennst Du mich schlecht (was ja auch kein Wunder ist)
Es ging um die Unterstellung, daß die Leute, die das Lied gut finden, es eher aus optischen Gründen als aus gesanglichen Gründen mögen. Da es zumindest schon mal bei mir nicht zutrifft, hatte ich ein reges Bedürftnis, dieses klarzustellen.
Du hast mich falsch verstanden. Ich akzeptiere jeden Geschmack; da kennst Du mich schlecht (was ja auch kein Wunder ist)
Es ging um die Unterstellung, daß die Leute, die das Lied gut finden, es eher aus optischen Gründen als aus gesanglichen Gründen mögen. Da es zumindest schon mal bei mir nicht zutrifft, hatte ich ein reges Bedürftnis, dieses klarzustellen.
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Re: Die besten Balladen dieser Welt
Diese Erklärung widerspricht meinen Wissenstand. Laut mir kommt die Ballade ursprünglich aus dem französischen und bezeichnete dort eine Art des Tanzliedes. Im Deutschen bezeichnete sie später erst ein mehrstrophisches Gedicht. Die musikalische Umsetzung dazu gestaltete sich dann ähnlich in dem Gedichte mit Musik untermalt wurde.Möwe hat geschrieben:Also wenn wir schon theoretisieren, dann will ich auch wissen, was denn nun eine Ballade genau ist.
Ein Lied mit viel Text? Oder sinnvollem Text? Ein langsames Lied?
Hier: http://www.handmann.phantasus.de/g_ball ... html#musik
stehtUnabhängig davon wird in der Jazz- und Trivialmusik (Rock- und Popmusik, Lieder, "Songs") auch für getragene Erzähllieder und Instrumentalstücke in Deutschland heute leichtfertig und unpassend gerne das Wort "Ballade" verwendet. Hierbei handelt es sich jedoch ganz schlicht um einen typischen Anglizismus, also um einen jener unschönen Übersetzungsfehler aus dem Englischen ins Deutsche, bei denen man Wörtern, die in beiden Sprachen gleich oder ähnlich lauten, aus Unkenntnis oder Leichtfertigkeit dieselbe Bedeutung beilegt, so wie etwa bei den englischen Wörtern "garage" und "neighbourhood", die ebenfalls sehr häufig wörtlich und daher falsch übersetzt werden. Die englische "ballad" (s. o. 1.) unterscheidet sich aber deutlich von dem deutschen Begriff der Ballade (s. o. 3.). Die gesungenen Texte von Popstars, wie etwa Lena Meyer-Landrut oder Robbie Williams, sind also zwar "wonderful ballads", aber keine "wundervollen Balladen", sondern "sehr schöne Lieder".
Was eine Musikballade ist und was nicht ist daher streitbar. Für mich findet man richtige Balladen eben nur in der "klassischen" Musik wie die Ballade der Senta im "Fliegendem Holländer" von Wagner oder Schuberts "Erlkönig" und moderners sind dann eben moderne Abarten. Werder die Musikart oder der Inhalt spielen nach meinem Wissen ein besondere Rolle.
Worte sind die mächtigste Droge, welche die Menschheit benutzt. - Joseph Rudyard Kipling (1865 - 1936)
Bitte nicht für geistig normal ansehen. Entweder versuche ich gerade humorvoll zu sein oder der Hammer hat wieder einmal den Dachstuhl beschädigt.
Bitte nicht für geistig normal ansehen. Entweder versuche ich gerade humorvoll zu sein oder der Hammer hat wieder einmal den Dachstuhl beschädigt.
- neon
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Re: Die besten Balladen dieser Welt
Mal unabhängig von der ursprünglichen Bedeutung: man kann sich natürlich bei vielen Wörtern über die ursprüngliche Bedeutung streiten oder eben auch nicht, da die Herkunft eindeutig belegbar ist. Tatsache ist aber, dass die meisten Begriffe immer eine populäre Bedeutung haben, also bei der Mehrheit der Bevölkerung eine aktuelle Assoziation auslösen.
Beim Begriff 'Ballade' dürfte das die eines langsamen Musikstücks in der Popmusik sein. Zumindest bin ich mir sicher, dass wenn man 500 Menschen auf der Straße fragt, mindestens 400 diese Erklärung liefern dürften. Wenn man in einem Internetforum diskutiert, das nicht gerade ein historisches, musikalisches oder sprachwissenschaftliches Grundthema hat, muss man davon ausgehen, dass es um diese Bedeutung geht. Es ist also hier an dieser Stelle eigentlich nicht wichtig, woher der Begriff kommt, sondern in welchem Kontext der Begriff aktuell von der Allgemeinheit verwendet wird. Das obige Zitat mit der spitzen Bemerkung 'leichtfertig und unpassend' erinnert mich übrigens an einen Besserwisser aus meinem Bekanntenkreis, der keine Gelegenheit auslässt, jede Bemerkung seiner Mitmenschen zu zerpflücken und sie über die fehlerhafte Anwendung ihrer Sprache aufzuklären. Er merkt dabei auch nicht, wie sein Umfeld anfängt mit den Augen zu rollen, wenn er wieder einen seiner Monologe startet, die man schon hundertmal gehört hat.
Interessant sind die ursprünglichen Bedeutungen natürlich trotzdem. Nur da sich Sprache im Laufe der Zeit und vor allem in den letzten Jahrzehnten permanent wandelt, sind diese 'alten' Bedeutungen heute in der Regel nur noch in Fachkreisen unmissverständlich anwendbar.
Beim Begriff 'Ballade' dürfte das die eines langsamen Musikstücks in der Popmusik sein. Zumindest bin ich mir sicher, dass wenn man 500 Menschen auf der Straße fragt, mindestens 400 diese Erklärung liefern dürften. Wenn man in einem Internetforum diskutiert, das nicht gerade ein historisches, musikalisches oder sprachwissenschaftliches Grundthema hat, muss man davon ausgehen, dass es um diese Bedeutung geht. Es ist also hier an dieser Stelle eigentlich nicht wichtig, woher der Begriff kommt, sondern in welchem Kontext der Begriff aktuell von der Allgemeinheit verwendet wird. Das obige Zitat mit der spitzen Bemerkung 'leichtfertig und unpassend' erinnert mich übrigens an einen Besserwisser aus meinem Bekanntenkreis, der keine Gelegenheit auslässt, jede Bemerkung seiner Mitmenschen zu zerpflücken und sie über die fehlerhafte Anwendung ihrer Sprache aufzuklären. Er merkt dabei auch nicht, wie sein Umfeld anfängt mit den Augen zu rollen, wenn er wieder einen seiner Monologe startet, die man schon hundertmal gehört hat.
Interessant sind die ursprünglichen Bedeutungen natürlich trotzdem. Nur da sich Sprache im Laufe der Zeit und vor allem in den letzten Jahrzehnten permanent wandelt, sind diese 'alten' Bedeutungen heute in der Regel nur noch in Fachkreisen unmissverständlich anwendbar.
"Ich habe mich so gefühlt, wie Sie sich fühlen würden, wenn sie auf einer Rakete sitzen, die aus zwei Millionen Einzelteilen besteht - die alle von Firmen stammen, die bei der Regierungsausschreibung das niedrigste Angebot abgegeben haben"
- John Glenn nach der ersten Erdumrundung 1962
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- Nikioko
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Re: Die besten Balladen dieser Welt
Ich habe noch eine Ballade Schillers im Angebot:
Die Kraniche des Ibykus
Zum Kampf der Wagen und Gesänge,
Der auf Korinthus´ Landesenge
Der Griechen Stämme froh vereint,
Zog Ibykus, der Götterfreund.
Ihm schenkte des Gesanges Gabe,
Der Lieder süßen Mund Apoll,
So wandert´ er, an leichtem Stabe,
Aus Rhegium, des Gottes voll.
Schon winkt auf hohem Bergesrücken
Akrokorinth des Wandrers Blicken,
Und in Poseidons Fichtenhain
Tritt er mit frommem Schauder ein.
Nichts regt sich um ihn her, nur Schwärme
Von Kranichen begleiten ihn,
Die fernhin nach des Südens Wärme
In graulichtem Geschwader ziehn.
„Seid mir gegrüßt, befreundte Scharen!
Die mir zur See Begleiter waren,
Zum guten Zeichen nehm ich euch,
Mein Los, es ist dem euren gleich.
Von fernher kommen wir gezogen
Und flehen um ein wirtlich Dach.
Sei uns der Gastliche gewogen,
Der von dem Fremdling wehrt die Schmach!“
Und munter fördert er die Schritte
Und sieht sich in des Waldes Mitte,
Da sperren, auf gedrangem Steg,
Zwei Mörder plötzlich seinen Weg.
Zum Kampfe muss er sich bereiten,
Doch bald ermattet sinkt die Hand,
Sie hat der Leier zarte Saiten,
Doch nie des Bogens Kraft gespannt.
Er ruft die Menschen an, die Götter,
Sein Flehen dringt zu keinem Retter,
Wie weit er auch die Stimme schickt,
Nicht Lebendes wird hier erblickt.
„So muss ich hier verlassen sterben,
Auf fremdem Boden, unbeweint,
Durch böser Buben Hand verderben,
Wo auch kein Rächer mir erscheint!“
Und schwer getroffen sinkt er nieder,
Da rauscht der Kraniche Gefieder,
Er hört, schon kann er nichts mehr sehn,
Die nahen Stimmen furchtbar krähn.
„Von euch, ihr Kraniche dort oben,
Wenn keine andre Stimme spricht,
Sei meines Mordes Klag erhoben!“
Er ruft es, und sein Auge bricht.
Der nackte Leichnam wird gefunden,
Und bald, obgleich entstellt von Wunden,
Erkennt der Gastfreund in Korinth
Die Züge, die ihm teuer sind.
„Und muss ich dich so wiederfinden,
Und hoffte mit der Fichte Kranz
Des Sängers Schläfe zu umwinden,
Bestrahlt von seines Ruhmes Glanz!“
Und jammernd hören´s alle Gäste,
Versammelt bei Poseidons Feste,
Ganz Griechenland ergreift der Schmerz,
Verloren hat ihn jedes Herz.
Und stürmend drängt sich zum Prytanen
Das Volk, es fordert seine Wut,
Zu rächen des Erschlagnen Manen,
Zu sühnen mit des Mörders Blut.
Doch wo die Spur, die aus der Menge,
Der Völker flutendem Gedränge,
Gelocket von der Spiele Pracht,
Den schwarzen Täter kenntlich macht?
Sind´s Räuber, die ihn feig erschlagen?
Tat´s neidisch ein verborgner Feind?
Nur Helios vermag´s zu sagen,
Der alles Irdische bescheint.
Er geht vielleicht mit frechem Schritte
Jetzt eben durch der Griechen Mitte,
Und während ihn die Rache sucht,
Genießt er seines Frevels Frucht.
Auf ihres eignen Tempels Schwelle
Trotzt er vielleicht den Göttern, mengt
Sich dreist in jene Menschenwelle,
Die dort sich zum Theater drängt.
Denn Bank an Bank gedränget sitzen,
Es brechen fast der Bühne Stützen,
Herbeigeströmt von fern und nah,
Der Griechen Völker wartend da,
Dumpfbrausend wie des Meeres Wogen;
Von Menschen wimmelnd, wächst der Bau
In weiter stets geschweiftem Bogen
Hinauf bis in des Himmels Blau.
Wer zählt die Völker, nennt die Namen,
Die gastlich hier zusammenkamen?
Von Theseus´ Stadt, von Aulis´ Strand,
Von Phokis, vom Spartanerland,
Von Asiens entlegener Küste,
Von allen Inseln kamen sie
Und horchen von dem Schaugerüste
Des Chores grauser Melodie,
Der streng und ernst, nach alter Sitte,
Mit langsam abgemessnem Schritte,
Hervortritt aus dem Hintergrund,
Umwandelnd des Theaters Rund.
So schreiten keine irdschen Weiber,
Die zeugete kein sterblich Haus!
Es steigt das Riesenmaß der Leiber
Hoch über menschliches hinaus.
Ein schwarzer Mantel schlägt die Lenden,
Sie schwingen in entfleischten Händen
Der Fackel düsterrote Glut,
In ihren Wangen fließt kein Blut.
Und wo die Haare lieblich flattern,
Um Menschenstirnen freundlich wehn,
Da sieht man Schlangen hier und Nattern
Die giftgeschwollenen Bäuche blähn.
Und schauerlich gedreht im Kreise
Beginnen sie des Hymnus Weise,
Der durch das Herz zerreißend dringt,
Die Bande um den Sünder schlingt.
Besinnungsraubend, herzbetörend
Schallt der Errinyen Gesang,
Er schallt, des Hörers Mark verzehrend,
Und duldet nicht der Leier Klang:
Wohl dem, der frei von Schuld und Fehle
Bewahrt die kindlich reine Seele!
Ihm dürfen wir nicht rächend nahn,
Er wandelt frei des Lebens Bahn.
Doch wehe, wehe, wer verstohlen
Des Mordes schwere Tat vollbracht,
Wir heften uns an seine Sohlen,
Das furchtbare Geschlecht der Nacht!
Und glaubt er fliehend zu entspringen,
Geflügelt sind wir da, die Schlingen
Ihm werfend um den flüchtgen Fuß,
Dass er zu Boden fallen muss.
So jagen wir ihn, ohn Ermatten,
Versöhnen kann uns keine Reu,
Ihn fort und fort bis zu den Schatten
Und geben ihn auch dort nicht frei.
So singend, tanzen sie den Reigen,
Und Stille wie des Todes Schweigen
Liegt überm ganzen Hause schwer,
Als ob die Gottheit nahe wär.
Und feierlich, nach alter Sitte
Umwandelnd des Theaters Rund
Mit langsam abgemessnem Schritte,
Verschwinden sie im Hintergrund.
Und zwischen Trug und Wahrheit schwebet
Noch zweifelnd jede Brust und bebet
Und huldigt der furchtbarn Macht,
Die richtend im Verborgnen wacht,
Die unerforschlich, unergründet
Des Schicksals dunklen Knäuel flicht,
Dem tiefen Herzen sich verkündet,
Doch fliehet vor dem Sonnenlicht.
Da hört man auf den höchsten Stufen
Auf einmal eine Stimme rufen:
„Sieh da! Sieh da, Timotheus,
Die Kraniche des Ibykus!“ –
Und finster plötzlich wird der Himmel,
Und über dem Theater hin
Sieht man in schwärzlichtem Gewimmel
Ein Kranichheer vorüberziehn.
„Des Ibykus!“ – Der teure Name
Rührt jede Brust mit neuem Grame,
Und, wie im Meere Well auf Well,
So läuft´s von Mund zu Munde schnell:
„Des Ibykus, den wir beweinen,
Den eine Mörderhand erschlug!
Was ist´s mit dem? Was kann er meinen?
Was ist´s mit diesem Kranichzug?“ –
Und lauter immer wird die Frage,
Und ahnend fliegt´s mit Blitzesschlage
Durch alle Herzen. „Gebet acht!
Das ist der Eumeniden Macht!
Der fromme Dichter wird gerochen,
Der Mörder bietet selbst sich dar!
Ergreift ihn, der das Wort gesprochen,
Und ihn, an den´s gerichtet war.“
Doch dem war kaum das Wort entfahren,
Möcht er´s im Busen gern bewahren;
Umsonst, der schreckenbleiche Mund
Macht schnell die Schuldbewussten kund.
Man reißt und schleppt sie vor den Richter,
Die Szene wird zum Tribunal,
Und es gestehn die Bösewichter,
Getroffen von der Rache Strahl.
Die Kraniche des Ibykus
Zum Kampf der Wagen und Gesänge,
Der auf Korinthus´ Landesenge
Der Griechen Stämme froh vereint,
Zog Ibykus, der Götterfreund.
Ihm schenkte des Gesanges Gabe,
Der Lieder süßen Mund Apoll,
So wandert´ er, an leichtem Stabe,
Aus Rhegium, des Gottes voll.
Schon winkt auf hohem Bergesrücken
Akrokorinth des Wandrers Blicken,
Und in Poseidons Fichtenhain
Tritt er mit frommem Schauder ein.
Nichts regt sich um ihn her, nur Schwärme
Von Kranichen begleiten ihn,
Die fernhin nach des Südens Wärme
In graulichtem Geschwader ziehn.
„Seid mir gegrüßt, befreundte Scharen!
Die mir zur See Begleiter waren,
Zum guten Zeichen nehm ich euch,
Mein Los, es ist dem euren gleich.
Von fernher kommen wir gezogen
Und flehen um ein wirtlich Dach.
Sei uns der Gastliche gewogen,
Der von dem Fremdling wehrt die Schmach!“
Und munter fördert er die Schritte
Und sieht sich in des Waldes Mitte,
Da sperren, auf gedrangem Steg,
Zwei Mörder plötzlich seinen Weg.
Zum Kampfe muss er sich bereiten,
Doch bald ermattet sinkt die Hand,
Sie hat der Leier zarte Saiten,
Doch nie des Bogens Kraft gespannt.
Er ruft die Menschen an, die Götter,
Sein Flehen dringt zu keinem Retter,
Wie weit er auch die Stimme schickt,
Nicht Lebendes wird hier erblickt.
„So muss ich hier verlassen sterben,
Auf fremdem Boden, unbeweint,
Durch böser Buben Hand verderben,
Wo auch kein Rächer mir erscheint!“
Und schwer getroffen sinkt er nieder,
Da rauscht der Kraniche Gefieder,
Er hört, schon kann er nichts mehr sehn,
Die nahen Stimmen furchtbar krähn.
„Von euch, ihr Kraniche dort oben,
Wenn keine andre Stimme spricht,
Sei meines Mordes Klag erhoben!“
Er ruft es, und sein Auge bricht.
Der nackte Leichnam wird gefunden,
Und bald, obgleich entstellt von Wunden,
Erkennt der Gastfreund in Korinth
Die Züge, die ihm teuer sind.
„Und muss ich dich so wiederfinden,
Und hoffte mit der Fichte Kranz
Des Sängers Schläfe zu umwinden,
Bestrahlt von seines Ruhmes Glanz!“
Und jammernd hören´s alle Gäste,
Versammelt bei Poseidons Feste,
Ganz Griechenland ergreift der Schmerz,
Verloren hat ihn jedes Herz.
Und stürmend drängt sich zum Prytanen
Das Volk, es fordert seine Wut,
Zu rächen des Erschlagnen Manen,
Zu sühnen mit des Mörders Blut.
Doch wo die Spur, die aus der Menge,
Der Völker flutendem Gedränge,
Gelocket von der Spiele Pracht,
Den schwarzen Täter kenntlich macht?
Sind´s Räuber, die ihn feig erschlagen?
Tat´s neidisch ein verborgner Feind?
Nur Helios vermag´s zu sagen,
Der alles Irdische bescheint.
Er geht vielleicht mit frechem Schritte
Jetzt eben durch der Griechen Mitte,
Und während ihn die Rache sucht,
Genießt er seines Frevels Frucht.
Auf ihres eignen Tempels Schwelle
Trotzt er vielleicht den Göttern, mengt
Sich dreist in jene Menschenwelle,
Die dort sich zum Theater drängt.
Denn Bank an Bank gedränget sitzen,
Es brechen fast der Bühne Stützen,
Herbeigeströmt von fern und nah,
Der Griechen Völker wartend da,
Dumpfbrausend wie des Meeres Wogen;
Von Menschen wimmelnd, wächst der Bau
In weiter stets geschweiftem Bogen
Hinauf bis in des Himmels Blau.
Wer zählt die Völker, nennt die Namen,
Die gastlich hier zusammenkamen?
Von Theseus´ Stadt, von Aulis´ Strand,
Von Phokis, vom Spartanerland,
Von Asiens entlegener Küste,
Von allen Inseln kamen sie
Und horchen von dem Schaugerüste
Des Chores grauser Melodie,
Der streng und ernst, nach alter Sitte,
Mit langsam abgemessnem Schritte,
Hervortritt aus dem Hintergrund,
Umwandelnd des Theaters Rund.
So schreiten keine irdschen Weiber,
Die zeugete kein sterblich Haus!
Es steigt das Riesenmaß der Leiber
Hoch über menschliches hinaus.
Ein schwarzer Mantel schlägt die Lenden,
Sie schwingen in entfleischten Händen
Der Fackel düsterrote Glut,
In ihren Wangen fließt kein Blut.
Und wo die Haare lieblich flattern,
Um Menschenstirnen freundlich wehn,
Da sieht man Schlangen hier und Nattern
Die giftgeschwollenen Bäuche blähn.
Und schauerlich gedreht im Kreise
Beginnen sie des Hymnus Weise,
Der durch das Herz zerreißend dringt,
Die Bande um den Sünder schlingt.
Besinnungsraubend, herzbetörend
Schallt der Errinyen Gesang,
Er schallt, des Hörers Mark verzehrend,
Und duldet nicht der Leier Klang:
Wohl dem, der frei von Schuld und Fehle
Bewahrt die kindlich reine Seele!
Ihm dürfen wir nicht rächend nahn,
Er wandelt frei des Lebens Bahn.
Doch wehe, wehe, wer verstohlen
Des Mordes schwere Tat vollbracht,
Wir heften uns an seine Sohlen,
Das furchtbare Geschlecht der Nacht!
Und glaubt er fliehend zu entspringen,
Geflügelt sind wir da, die Schlingen
Ihm werfend um den flüchtgen Fuß,
Dass er zu Boden fallen muss.
So jagen wir ihn, ohn Ermatten,
Versöhnen kann uns keine Reu,
Ihn fort und fort bis zu den Schatten
Und geben ihn auch dort nicht frei.
So singend, tanzen sie den Reigen,
Und Stille wie des Todes Schweigen
Liegt überm ganzen Hause schwer,
Als ob die Gottheit nahe wär.
Und feierlich, nach alter Sitte
Umwandelnd des Theaters Rund
Mit langsam abgemessnem Schritte,
Verschwinden sie im Hintergrund.
Und zwischen Trug und Wahrheit schwebet
Noch zweifelnd jede Brust und bebet
Und huldigt der furchtbarn Macht,
Die richtend im Verborgnen wacht,
Die unerforschlich, unergründet
Des Schicksals dunklen Knäuel flicht,
Dem tiefen Herzen sich verkündet,
Doch fliehet vor dem Sonnenlicht.
Da hört man auf den höchsten Stufen
Auf einmal eine Stimme rufen:
„Sieh da! Sieh da, Timotheus,
Die Kraniche des Ibykus!“ –
Und finster plötzlich wird der Himmel,
Und über dem Theater hin
Sieht man in schwärzlichtem Gewimmel
Ein Kranichheer vorüberziehn.
„Des Ibykus!“ – Der teure Name
Rührt jede Brust mit neuem Grame,
Und, wie im Meere Well auf Well,
So läuft´s von Mund zu Munde schnell:
„Des Ibykus, den wir beweinen,
Den eine Mörderhand erschlug!
Was ist´s mit dem? Was kann er meinen?
Was ist´s mit diesem Kranichzug?“ –
Und lauter immer wird die Frage,
Und ahnend fliegt´s mit Blitzesschlage
Durch alle Herzen. „Gebet acht!
Das ist der Eumeniden Macht!
Der fromme Dichter wird gerochen,
Der Mörder bietet selbst sich dar!
Ergreift ihn, der das Wort gesprochen,
Und ihn, an den´s gerichtet war.“
Doch dem war kaum das Wort entfahren,
Möcht er´s im Busen gern bewahren;
Umsonst, der schreckenbleiche Mund
Macht schnell die Schuldbewussten kund.
Man reißt und schleppt sie vor den Richter,
Die Szene wird zum Tribunal,
Und es gestehn die Bösewichter,
Getroffen von der Rache Strahl.
How much wood would a woodchuck chuck if a woodchuck could chuck wood?
The only saw I saw was the saw I saw with.
The only saw I saw was the saw I saw with.
- Nikioko
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Re: Die besten Balladen dieser Welt
Entschuldige, aber das ist doch Blödsinn. Eine Ballade ist ein Gedicht, das eine Geschichte erzählt und ursprünglich von Barden musikalisch zum Besten gegeben wurden (um mal ganz ursprünglich zu bleiben). Dadurch, dass viele Deppen, die der englischen Sprache nicht mächtig sind, "ballad" mit "Ballade" statt mit Schnulze übersetzen, wird dieser Scheinanglizismus nicht besser. Wenn man mal rumfragt, dann glauben die meisten Leute auch, dass der Gipfel des Kilimandscharo in Kenia und nicht in Tansania liegt. Egal, wie häufig ein Fehler wiederholt wird, falsch ist falsch. Und wenn irgendeine hochtrabende Stelle meint, eine offizielle Definition rauszugeben, dann wird es immer noch nicht richtig, siehe Volksetymologien wie z. B. Quentchen, dass jetzt sogar offiziell mit ä geschrieben wird, obwohl es sich nicht von Quantum, sondern von Quent ableitet.neon hat geschrieben:Mal unabhängig von der ursprünglichen Bedeutung: man kann sich natürlich bei vielen Wörtern über die ursprüngliche Bedeutung streiten oder eben auch nicht, da die Herkunft eindeutig belegbar ist. Tatsache ist aber, dass die meisten Begriffe immer eine populäre Bedeutung haben, also bei der Mehrheit der Bevölkerung eine aktuelle Assoziation auslösen.
Beim Begriff 'Ballade' dürfte das die eines langsamen Musikstücks in der Popmusik sein. Zumindest bin ich mir sicher, dass wenn man 500 Menschen auf der Straße fragt, mindestens 400 diese Erklärung liefern dürften. Wenn man in einem Internetforum diskutiert, das nicht gerade ein historisches, musikalisches oder sprachwissenschaftliches Grundthema hat, muss man davon ausgehen, dass es um diese Bedeutung geht. Es ist also hier an dieser Stelle eigentlich nicht wichtig, woher der Begriff kommt, sondern in welchem Kontext der Begriff aktuell von der Allgemeinheit verwendet wird. Das obige Zitat mit der spitzen Bemerkung 'leichtfertig und unpassend' erinnert mich übrigens an einen Besserwisser aus meinem Bekanntenkreis, der keine Gelegenheit auslässt, jede Bemerkung seiner Mitmenschen zu zerpflücken und sie über die fehlerhafte Anwendung ihrer Sprache aufzuklären. Er merkt dabei auch nicht, wie sein Umfeld anfängt mit den Augen zu rollen, wenn er wieder einen seiner Monologe startet, die man schon hundertmal gehört hat.
Interessant sind die ursprünglichen Bedeutungen natürlich trotzdem. Nur da sich Sprache im Laufe der Zeit und vor allem in den letzten Jahrzehnten permanent wandelt, sind diese 'alten' Bedeutungen heute in der Regel nur noch in Fachkreisen unmissverständlich anwendbar.
Anderes Beispiel: Drogen. Was verstehen die meisten Leute darunter? Rauschgift. Immer mehr setzt sich der englisch Begriff "drug" im Sinne von Arzneimittel durch (z. B. die Wunderdroge). Beide Begriffsverwendungen sind im Deutschen falsch. Drogen (vom niederländischen droog=trocken) sind getrocknete Naturprodukte (hauptsächlich Pflanzenteile), die Arzneilich verwendet werden. Demnach sind Brennesselkraut oder Sennesblätter Drogen, Methamphetamin oder Diamorphin aber nicht.
Die Liste lässt sich endlos fortsetzen.
How much wood would a woodchuck chuck if a woodchuck could chuck wood?
The only saw I saw was the saw I saw with.
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- MarTenG
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Re: Die besten Balladen dieser Welt
@ Möwe: nach dem ich im Internet nach einer für mich anwendbaren Definition gesucht habe, dabei auch uner anderem auf die von Dir zitierte Seite gestoßen bin, aber aus vier Seiten mindestens neun Erklärungen hatte, habe ich einfach mit den Schultern gezuckt und einfach hübsche (Power)(halb)(pseudo(rock)(balladen)(lieder)(die)(ich)(schön)(finde)gepostet...
@Nikioko: Sprache und das Verständnis von Worten, ihre Definition ist veränderlich. Drogen ist der Name einer Ortschaft in Thüringen. Puff ist ein Würfelspiel und Balladen sind südfranzösische Minne- und Tanzlieder. Laut Wikipedia waren früher Romanze und Ballade quasi synonym. Heute käme niemand auf so eine Idee. Es mag Dir gefallen oder nicht, aber es ist nunmal wie neon schrieb: "die meisten Begriffe [haben] immer eine populäre Bedeutung". Nur weil ein paar Leute der Meinung sind Bangkok sei die Hauptstadt von Siam, wird sich Thailand nicht umbenennen. Some things change. Mir gefällt es auch nicht, dass heute viele Dinge "Sinn machen" anstatt das sie Sinn ergeben, aber ich bezeichne deswegen noch lange nicht jeden als Deppen der diesen anglizismus benutzt. Er ist in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen. Sprache ändert sich. Früher kannte niemand Fisimatenten. Später wußte jeder was gemeint war. Noch etwas später wußte jeder was gemeint war, meinte aber etwas anderes als die vor ihnen. Und heute benutzt es keiner mehr... Du hälst an der Begrifflichkleit aus dem 18. Jahrhundert fest. Was ist mit den Leuten aus dem 17. Jahrhundert? Auch alles Deppen weil sie etwas anderes als Du unter Ballade verstehen?
Herr Mannelig
Musikalisch zum Beispiel von folgenden Interpreten interpretiert:
In Extremo
Garmarna
Haggard
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MystTerra
Chur
@Nikioko: Sprache und das Verständnis von Worten, ihre Definition ist veränderlich. Drogen ist der Name einer Ortschaft in Thüringen. Puff ist ein Würfelspiel und Balladen sind südfranzösische Minne- und Tanzlieder. Laut Wikipedia waren früher Romanze und Ballade quasi synonym. Heute käme niemand auf so eine Idee. Es mag Dir gefallen oder nicht, aber es ist nunmal wie neon schrieb: "die meisten Begriffe [haben] immer eine populäre Bedeutung". Nur weil ein paar Leute der Meinung sind Bangkok sei die Hauptstadt von Siam, wird sich Thailand nicht umbenennen. Some things change. Mir gefällt es auch nicht, dass heute viele Dinge "Sinn machen" anstatt das sie Sinn ergeben, aber ich bezeichne deswegen noch lange nicht jeden als Deppen der diesen anglizismus benutzt. Er ist in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen. Sprache ändert sich. Früher kannte niemand Fisimatenten. Später wußte jeder was gemeint war. Noch etwas später wußte jeder was gemeint war, meinte aber etwas anderes als die vor ihnen. Und heute benutzt es keiner mehr... Du hälst an der Begrifflichkleit aus dem 18. Jahrhundert fest. Was ist mit den Leuten aus dem 17. Jahrhundert? Auch alles Deppen weil sie etwas anderes als Du unter Ballade verstehen?
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Zuletzt geändert von MarTenG am 24.06.2011, 22:43, insgesamt 1-mal geändert.
„Schritte, die man getan hat, und Tode, die man gestorben ist, soll man nicht bereuen."
Hermann Hesse, Heimat
"Ich weiß, dass ich mal dinge gewusst habe, die mir, bevor ich sie vergessen habe, überhaupt nichts genützt haben. Und doch vermisse ich sie."
Horst Evers, Wäre ich du, würde ich mich lieben
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Re: Die besten Balladen dieser Welt
Dann mach' mal die angesprochene Umfrage. Stell' Dich in Deiner Heimatstadt in die Fußgängerzone und frage die Leute, was eine Ballade ist.Nikioko hat geschrieben: Entschuldige, aber das ist doch Blödsinn. Eine Ballade ist ein Gedicht, das eine Geschichte erzählt und ursprünglich von Barden musikalisch zum Besten gegeben wurden (um mal ganz ursprünglich zu bleiben). Dadurch, dass viele Deppen, die der englischen Sprache nicht mächtig sind, "ballad" mit "Ballade" statt mit Schnulze übersetzen, wird dieser Scheinanglizismus nicht besser. Wenn man mal rumfragt, dann glauben die meisten Leute auch, dass der Gipfel des Kilimandscharo in Kenia und nicht in Tansania liegt. Egal, wie häufig ein Fehler wiederholt wird, falsch ist falsch. Und wenn irgendeine hochtrabende Stelle meint, eine offizielle Definition rauszugeben, dann wird es immer noch nicht richtig, siehe Volksetymologien wie z. B. Quentchen, dass jetzt sogar offiziell mit ä geschrieben wird, obwohl es sich nicht von Quantum, sondern von Quent ableitet.
Wenn Dir 400 von 500 Leuten sagen, das sei ein langsames Musikstück (und das wird passieren), hast Du zwei Möglichkeiten. Entweder Du behauptest weiterhin, was Du oben ausführst und grenzt Dich damit selbst aus dem allgemeinen Sprachgebrauch aus oder Du akzeptierst, dass wir im Jahr 2011 leben und das Wort umgangssprachlich inzwischen eine andere Bedeutung hat.
"Ich habe mich so gefühlt, wie Sie sich fühlen würden, wenn sie auf einer Rakete sitzen, die aus zwei Millionen Einzelteilen besteht - die alle von Firmen stammen, die bei der Regierungsausschreibung das niedrigste Angebot abgegeben haben"
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Re: Die besten Balladen dieser Welt
Vielleicht liegt es am Deutsch Leistungskurs aber wenn ich das Wort Ballade höre dann denke ich auch zuerst an ein Gedicht.
- neon
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Re: Die besten Balladen dieser Welt
Kann sein, aber 90 % der Deutschen hatten keinen Deutsch Leistungskurs. Das meinte ich mit dem 'heute in der Regel nur noch in Fachkreisen unmissverständlich anwendbar'.
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Re: Die besten Balladen dieser Welt
Ich bin auch durch die harte Schule des Deutsch-LK gegangen; trotzdem verwende ich das Wort "Ballade" neben der ursprünglichen Bedeutung auch in der umgangssprachlichen Form. Das ist einfacher, als das lang und breit zu umschreiben. Im Endeffekt hieße es doch nur wieder: "Ach, du meinst Ballade - sag das doch."
Es gab vor nicht allzulanger Zeit einen interessanten Eintrag im Sprachlog, der ganz gut in diesen Kontext passt.
So, und jetzt werd ich erstmal Musik hören: http://www.youtube.com/watch?v=t63iAnAVN7Q
Es gab vor nicht allzulanger Zeit einen interessanten Eintrag im Sprachlog, der ganz gut in diesen Kontext passt.
So, und jetzt werd ich erstmal Musik hören: http://www.youtube.com/watch?v=t63iAnAVN7Q
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Re: Die besten Balladen dieser Welt
Also, mal ganz ehrlich: Bei dem Begriff "Ballade" denke ich nicht als erstes an Musik, sondern an ein Gedicht, und ich denke, bei den meisten anderen Leuten ist es auch so. Und ich denke auch, dass die meisten Menschen Balladen eher mit Goethe und Schiller in Verbindung bringen als mit Mariah Carey und Céline Dion. Klar, der Begriff "Ballade" macht sich auch in der Musik breit, aber das ist nicht die erste Bedeutung, die einem in den Sinn kommt.neon hat geschrieben: Wenn Dir 400 von 500 Leuten sagen, das sei ein langsames Musikstück (und das wird passieren), hast Du zwei Möglichkeiten. Entweder Du behauptest weiterhin, was Du oben ausführst und grenzt Dich damit selbst aus dem allgemeinen Sprachgebrauch aus oder Du akzeptierst, dass wir im Jahr 2011 leben und das Wort umgangssprachlich inzwischen eine andere Bedeutung hat.
Nein, liegt es nicht. Ich hatte nur Deutsch als GK und denke auch zuerst ans Gedicht. So wie wohl die meisten Menschen.countjabberwock hat geschrieben:Vielleicht liegt es am Deutsch Leistungskurs aber wenn ich das Wort Ballade höre dann denke ich auch zuerst an ein Gedicht.
So wie auch ich. Ich würde mich daher nicht als "Fachkreisangehöriger" bezeichnen. Und ich denke mal, dass von den 90% Nicht-Deutsch-LK-Habern wiederum 90% mit "Ballade" als erstes ein "altbackenes Gedicht von Goethe oder Schiller" assoziieren. In zweiter Linie sicherlich auch "Schnulze von Sarah Connor oder anderen Heulbojen", aber eben nicht direkt als erstes.neon hat geschrieben:Kann sein, aber 90 % der Deutschen hatten keinen Deutsch Leistungskurs. Das meinte ich mit dem 'heute in der Regel nur noch in Fachkreisen unmissverständlich anwendbar'.
Zuletzt geändert von Nikioko am 24.06.2011, 23:33, insgesamt 1-mal geändert.
How much wood would a woodchuck chuck if a woodchuck could chuck wood?
The only saw I saw was the saw I saw with.
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- neon
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Re: Die besten Balladen dieser Welt
Dann bleib' halt bei Deiner Wahrheit, im Grunde kann es mir ja egal sein.
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