Bilderberg-Treffen in St. Moritz 09.06-12.06.2011

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Ninas Ex
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Re: Bilderberg-Treffen in St. Moritz 09.06-12.06.2011

Beitrag von Ninas Ex »

Also bitte, was ist denn schon "objektiv"? :wink: Ich finde, einerseits hast du recht, für die Sinngebung tragen wir selbst die Verantwortung. Aber: Wir sind auch soziale Wesen und die Gesellschaft hat Auswirkungen auf unseren Alltag oder wie man in den "wilden" Zeiten von 1968 gesagt hat: das Private ist politisch. Daher hängt ein Mangel an individueller Sinngebung auch mit einem Mangel an gesellschaftlicher Sinngebung zusammen. Wenn ich einsam bin, ist das kacke, ja, und ich darf nicht den anderen die Schuld dafür geben, klar. Aber ich darf auch nicht in Selbstmitleid zerfliessen und muss eben selbst aktiv werden und etwas gegen die Einsamkeit unternehmen. Meine Kritik an der Gesellschaft ist: Das, was mir diese Gesellschaft an "Sinn" anbietet - Konkurrenz, Leistung, Konsum, wirtschaftlicher Gewinn usw. - sind gerade keine Rezepte gegen die Einsamkeit, im Gegenteil, sie tragen dazu bei, dass ich einsam bin und sie zeigen mir keinen Weg, den ich gehen kann, um aus der Einsamkeit herauszukommen. Aber Wienerwald hört sich hingegen schon viel besser an! :)
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Loma
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Re: Bilderberg-Treffen in St. Moritz 09.06-12.06.2011

Beitrag von Loma »

Ninas Ex hat geschrieben:Das, was mir diese Gesellschaft an "Sinn" anbietet - Konkurrenz, Leistung, Konsum, wirtschaftlicher Gewinn usw. ...
Interessant, daß du diese "Werte" überhaupt mit dem Wörtchen "Sinn" belegst, denn ganz offensichtlich trifft das für dich nicht zu.
Ich gestehe schon zu, daß diese Dinge einen gewissen Druck von außen erzeugen - eine gewisse "Norm" zu etablieren scheinen, in welche wir passen sollten. Aber davon kann man sich distanzieren. Wer will dir sagen, was für dich Sinn hat/ist bzw. ob überhaupt etwas Sinn haben muß, außer du selbst.
Und wenn man etwas gefunden hat, das man als sinnvoll erachten möchte, dann gilt es eben alles dafür zu tun, was man kann (ohne sich auf diverse äußerliche Umstände rauszureden). Wer sich an der "Faktizität" den Kopf zerbricht, ist selbst schuld. Die IST nun mal, aber ansonsten sind wir ja "zur Freiheit verurteilt". :wink:
Wenn du einsam bist, dann geh' hinaus... auf, auf, hinan zum Horizont!
Auch wenn die meisten Adventures besser sind, schadet es zwischendurch nicht, ein bisserl mit dem Leben zu spielen... 8)

Langsam fühl' ich mich wie ein wandelnder Glückskeks... tsss... 'Tschuldigung... #-o
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Rayman
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Re: Bilderberg-Treffen in St. Moritz 09.06-12.06.2011

Beitrag von Rayman »

Also wichtig ist es auf jeden Fall, dass man frei denkt, viele Unklarheiten hinterfragt und selbst Entscheidungen trifft.
Ob die nun richtig oder falsch sind ist eine andere Sache, aber hauptsache
man lässt sich vom Mainstream nicht immer alles sagen, wie man zu denken hat.

Demokratie ist, wenn man jederzeit "Nein" sagen kann, ohne einen Grund zu nennen.
Rayman hat geschrieben:Ich hätte nicht gedacht, dass sogar der angeblich beliebte Politiker und ehemaliger Finanzminister Peer Steinbrück auch auf dieser Bilderberg-Konferenz in St. Moritz gegangen ist, wo sogar der Mitbegründer des sozialen Netzwerks Facebook, Chris R. Hughes, Josef Ackermann (Deutsche Bank), Jean-Claude Trichet (EZB), Königin Beatrix der Niederlande und der Direktor des US-Geheimdienstes NSA anwesend waren.

http://www.fr-online.de/politik/spd-tri ... index.html
Aktuelles Thema:

Biometrische Gesichtserkennung bei Facebook.

Siehe Thread unten drunter:

http://www.adventure-treff.de/forum/vie ... 15#p431344

Ob das auch mit dem oben genannten Treffen zusammen hängt? :?
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postulatio
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Re: Bilderberg-Treffen in St. Moritz 09.06-12.06.2011

Beitrag von postulatio »

Ninas Ex hat geschrieben:Also bitte, was ist denn schon "objektiv"? :wink: Ich finde, einerseits hast du recht, für die Sinngebung tragen wir selbst die Verantwortung. Aber: Wir sind auch soziale Wesen und die Gesellschaft hat Auswirkungen auf unseren Alltag oder wie man in den "wilden" Zeiten von 1968 gesagt hat: das Private ist politisch. Daher hängt ein Mangel an individueller Sinngebung auch mit einem Mangel an gesellschaftlicher Sinngebung zusammen. Wenn ich einsam bin, ist das kacke, ja, und ich darf nicht den anderen die Schuld dafür geben, klar. Aber ich darf auch nicht in Selbstmitleid zerfliessen und muss eben selbst aktiv werden und etwas gegen die Einsamkeit unternehmen. Meine Kritik an der Gesellschaft ist: Das, was mir diese Gesellschaft an "Sinn" anbietet - Konkurrenz, Leistung, Konsum, wirtschaftlicher Gewinn usw. - sind gerade keine Rezepte gegen die Einsamkeit, im Gegenteil, sie tragen dazu bei, dass ich einsam bin und sie zeigen mir keinen Weg, den ich gehen kann, um aus der Einsamkeit herauszukommen. Aber Wienerwald hört sich hingegen schon viel besser an! :)
Ich glaub ich versteh schon, was du sagen willst: Die Leistungsgesellschaft fördert nicht grade ein "Miteinander", sonder eher den Egoismus des einzelnen.
Was deine individuellen Unzufriedenheiten in puncto Einsamkeit und Langeweile angeht, da lässt sich aber wirklich was machen.
Ich habe früher oft stundenlang vor PC und TV gehangen, soziale Kontakte gab es wenig. Mittlerweile hab ich gemerkt, das das "reale Leben" mir wichtiger ist, ich gehe raus, verarbrede mich mit Leuten, telefoniere, und wenn ich Filme schaue oder spiele, versuche ich das mit anderen Leuten in netter Runde zu machen.
Du hast doch hier mit dem Forum schon einen Anknüpfungspunkt, du hast Leute mit ähnlichen Interessen. Mein erster Tipp: Komm zum Treffen in Köln :)
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Ninas Ex
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Re: Bilderberg-Treffen in St. Moritz 09.06-12.06.2011

Beitrag von Ninas Ex »

Ja, wäre sicher nett in Köln. Nur leider liegt das nicht gerade bei mir ums Eck, vielleicht ein ander Mal, wenn die Community sich an einem näher gelegenen Ort trifft. Aber sag, Loma, wie ernst ist es dir denn mit dem ziellosen Herumirren und Plauschen im Wienerwald? Kann mir vorstellen, dass das ganz schön wäre. Und sicher witzig, wenn sich zwei Geographie-Genies treffen, die ohne Ortskenntnisse auskommen und leicht die Orientierung verlieren. Das ist noch echtes Abenteur. :wink:
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Loma
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Re: Bilderberg-Treffen in St. Moritz 09.06-12.06.2011

Beitrag von Loma »

Ninas Ex hat geschrieben:Aber sag, Loma, wie ernst ist es dir denn mit dem ziellosen Herumirren und Plauschen im Wienerwald? Kann mir vorstellen, dass das ganz schön wäre. ...
Ich geb' Bescheid, wenn ich mich wieder mal dorthin wage bzw. die nähere Umgebung erkunde. Mal schaun, ob wir dann auch beide wieder von der Wanderung zurückkommen... muahahaha... 8) :wink:
Die kommenden Wochenenden sind jedoch zunächst wieder bergigeren Regionen zugedacht.
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stundenglas
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Re: Bilderberg-Treffen in St. Moritz 09.06-12.06.2011

Beitrag von stundenglas »

Ninas Ex hat geschrieben:Das, was mir diese Gesellschaft an "Sinn" anbietet - Konkurrenz, Leistung, Konsum, wirtschaftlicher Gewinn usw. - sind gerade keine Rezepte gegen die Einsamkeit, im Gegenteil, sie tragen dazu bei, dass ich einsam bin und sie zeigen mir keinen Weg, den ich gehen kann, um aus der Einsamkeit herauszukommen.
Ich stimme dir zu, das all diese Dinge nicht vor Einsamkeit schützen, aber sehe es einfach nicht so das diese die Einsamkeit stärker fokussieren. Finde es kommt drauf an wie sehr man sich darauf einlässt, aber auch welche Arbeit man hat. Wenn man eben "nicht weggeschlossen" über seinen Unterlagen hockt dann kann die Arbeit auch etwas sein das Menschen zusammen bringt, das man eben mit anderen an etwas arbeitet das man wirklich liebt und auch Spaß daran hat. Je nachdem kommt man eben auch durch die Arbeit unter Menschen. Für mich persönlich ist die Arbeit schon das Abenteuer in dem ich "Neues Land" betreten darf und zusammen mit wenigen anderen Menschen etwas neues schaffe.

Das was mich immer viel mehr Bedrückt hat war eher die Werbung. Kinder sollte man vor zu viel Werbung schützen. Man taucht dort z.B. viel schneller in eine Scheinwelt ab die schädlich ist. Sowohl für den Geldbeutel als auch Gegebenenfalls für die Psyche (Wie viele junge Mädchen wollen Topmodel/Superstar werden? Und dies sogar noch mit 18!? Oder bilden sich ein ein bestimmtes Aussehen, inklusive Körpergewicht haben zu müssen.).
Mein Zugang ist hingegen ein anderer: Es wäre sogar wünschenswert, dass die Dinge gratis freigegeben werden, die Frage ist nämlich für mich nicht: verlieren die Dinge dadurch ihre Bedeutung, sondern: was machen wir daraus, wie gehen wir damit um, dass die Dinge nichts kosten und wäre es nicht sogar förderlich für ein gutes und schönes Leben, wenn es uns nicht so schwer gemacht wird, an die Dinge zu kommen, die wir brauchen?
Dazu noch kurz: Wenn es hier um Dinge geht mit denen man etwas neues Schaffen kann wie Werkzeuge also Computer, Schulbücher, Handy's. Stimme ich dir auch zu. Nur das (nichts Kosten) eben nicht. Ich habe wohl den Bogen zu überspannen als ich verdeutlichen wollte das die Dinge weniger Wert werden..
Den Ansatz von stundenglas verstehe ich so, dass er/sie dagegen ist, alles gratis freizugeben, weil dadurch die Dinge "entwertet" werden und wir schnell das Interesse daran verlieren könnten.
...man Verliert dann vielleicht die Zeit sich mit etwas richtig zu Beschäftigen. Eben weil es ein Überangebot gibt. Ein gewisser Wert, entsteht ja auch durch die Konkurrenz auf dem Gebiet, durch die Zeit die man selber damit Verbringt. Es würde niemals reichen wenn das alles "gratis" ist. Zu fordern das etwas Gratis sein sollte ist auch schwierig, da man oder eben jemand anderes, immer um Rohstoffe für dieses Etwas kämpfen muss. Ich halte den Kapitalismus eben für einen Weg der sehr viele Dinge zwar nicht Kostenlos, aber eben günstiger oder Möglich (im Sinne des Erreichbaren) macht. Ohne wäre es noch viel teurer und "wir" würden noch mehr um die Güter kämpfen.
gutes und schönes Leben
Ist das was wir erreichen Möchten. Ein Ziel relativ zu der aktuellen Situation. Für mich steht Fest das es immer etwas ist das man nicht hat. Die Evolution hat und dieses Streben und eine Gewisse Unzufriedenheit als mächtigste Waffe gegen die Stagnation oder den Stillstand gegeben. Bewegung ist Leben. Schön oder Wertvoll liegt immer im Auge des Betrachters. Ich kann keinem Menschen vorwerfen das es unzufrieden ist, aber möchte immer Andeuten das es nur an der persönlichen Erwartungshaltung liegt. Diese wird dadurch geprägt was die Werbung propagiert, aber auch was dein Soziales Umfeld als normal/wünschenswert ansieht. Ob man es braucht bleibt jedem selbst Überlassen.
postulatio hat geschrieben:Ich glaub ich versteh schon, was du sagen willst: Die Leistungsgesellschaft fördert nicht grade ein "Miteinander", sonder eher den Egoismus des einzelnen.
Das trifft wahrscheinlich im Großteil zu. Allerdings halte ich persönlich an dem Glauben fest das man durch Kooperation, langfristig wesentlich größere Steine bewegen kann als alleine. Vielfalt sehe ich als Stärke und nicht als Bedrohung. Vielleicht trügt mich aber auch nur mein Optimismus. Schwierig wird es bei der "Kooperation" wenn es dazu dient um einer begrenzten Gemeinschaft eine stärkere Position einzuräumen, wie z.B. bei entsprechenden kartellrechtlichen Absprachen. Dies wird aber immer schwieriger je mehr Menschen daran beteiligt sind. Letztlich ist es auch Demokratisch wenn es nur "hinreichend genug viele" sind, demnach ist Demokratie auch kein Allheilmittel. Also wenn 3/4 der Gesellschaft auf Kosten von 1/4 lebt, welches man quasi ausbeutet/versklavt. Trotzdem halte ich den Kapitalismus für eine bessere Variante, da er in meinen Augen dazu neigt effektiv andere am Wohlstand zu beteiligen gerade auch in der Gemeinschaft.

Um noch mal auf das Bilderberg-Treffen zurück zukommen und meine Meinung in einem Satz zusammenzufassen: Ich halte es für Unwahrscheinlich das man Verschwörungen oder dergleichen in einem solchen öffentlichen Treffen abhalten kann. So etwas macht man geheim, oder man muss dabei die Mitglieder unter Druck setzen. Es ist einfach zu Riskant, das jemand der Teilnehmer, bei einem Verschwörungstheorien-Typischen-Vorgehen diese Runde an den Pranger stellt.
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Re: Bilderberg-Treffen in St. Moritz 09.06-12.06.2011

Beitrag von BENDET »

Soso, ein Abenteuer mit Loma im Wiener Wald... tststs... wieso klingt das für mich so aufregend und weckt den Neid??? :twisted:
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elfant
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Re: Bilderberg-Treffen in St. Moritz 09.06-12.06.2011

Beitrag von elfant »

stundenglas hat geschrieben:Um noch mal auf das Bilderberg-Treffen zurück zukommen und meine Meinung in einem Satz zusammenzufassen: Ich halte es für Unwahrscheinlich das man Verschwörungen oder dergleichen in einem solchen öffentlichen Treffen abhalten kann. So etwas macht man geheim, oder man muss dabei die Mitglieder unter Druck setzen. Es ist einfach zu Riskant, das jemand der Teilnehmer, bei einem Verschwörungstheorien-Typischen-Vorgehen diese Runde an den Pranger stellt.
oder perfekt weil jeder Ottonormalbürger so denkt und Verschwörungstheortiker einen gesunden überspitzten Gegenpol bilden, welcher es noch unwahrscheinlicher wirken läßt. :mrgreen:
Worte sind die mächtigste Droge, welche die Menschheit benutzt. - Joseph Rudyard Kipling (1865 - 1936)

Bitte nicht für geistig normal ansehen. Entweder versuche ich gerade humorvoll zu sein oder der Hammer hat wieder einmal den Dachstuhl beschädigt.
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Re: Bilderberg-Treffen in St. Moritz 09.06-12.06.2011

Beitrag von Beowulf »

Ninas Ex hat geschrieben:
Vergleicht man unseren Wohlstand mit anderen Ländern geht es uns viel zu gut ... das wir hier einen Lebensstandard haben der viel zu Hoch ist.
Sorry, aber bei dieser Aussage biegen sich bei mir die Zehennägel nach oben. Ja, unser Wohlstand ist verhältnismäßig hoch, aufgrund einer ungerechten Weltwirtschaft. Aber was soll das bitte heissen, dass es uns "zu gut" geht und unser Lebensstandard "viel zu hoch" ist? Ich finde, der Lebensstandard kann gar nicht hoch genug sein und nicht uns geht es "zu gut", sondern es ist eine Schande, dass Menschen auf diesem Planeten immer noch am Hunger verrecken, kein Dach über dem Kopf haben, an heilbaren Krankheiten sterben, durch eine versaute Umwelt krank werden, sich keine Bildung leisten können, wegen Arbeitslosigkeit depressiv werden, oder sich auch einfach nicht einmal eine Kinokarte oder ein Bier leisten können, weil sie jeden Cent dreimal umdrehen müssen usw.
Das sehe ich auch so. Ich bin der Meinung, dass überall auf der Welt hart arbeitende und fleißige Menschen wohnen, also überall Wohlstand möglich ist. Aber das Wirtschaftssystem gerät immer mehr aus den Fugen. Es ist erwiesen, dass die Leute hier in Deutschland in den unteren Gehaltsklassen immer weniger verdienen, dass es immer mehr Menschen in Armut gibt. In vielen anderen Ländern ist es noch schlimmer, die Hungersnot in Afrika ist auf Ausbeutung, Spekulation, Korruption und Misswirtschaft zurückzuführen.

Auch gerät (mal wieder) dieser kapitalistische Faschismus auch "bei uns" ins Wanken, die Börsenkurse sacken zur Zeit sehr ab. Es ist naiv zu glauben dass es nicht zumindest einige gierige Menschen gibt, denen es vollkommen egal ist was für Auswirkungen ihre Handlungen auf andere haben. Der Kapitalismus ist kein Allheilmittel, er hat die Welt schon in tiefe Krisen gestürzt.

Je mehr Geld man hat, umso besser kann man es vermehren. Die dümmliche Pionier-Romantik "vom Tellerwäscher zum Millionär" hat vielleicht im frühen Amerika Bestand gehabt... aber wer mal wirklich versucht hat sich selbstständig zu machen, der weiß wieviel Arbeit und Risiko das ist... und dass man es wahrscheinlich nicht schafft, wenn man immer "nett" zu seinen Mitmenschen ist. Man muss sich nur mal die immer größer werdende Zahl der Insolvenzen und die immer stärker werdende Macht der Monopolisten anschauen, um zu wissen wohin der Trend geht. Man wird nicht reich durch Mildtätigkeit.

So wie zum Beispiel der werte Herr Deichmann... er produziert die Schuhe billig in Afrika oder Asien, und lässt sich von den Menschen dort als Messias feiern, weil er sie aus ihrer Armut "befreit"... natürlich nur solange sie für ihn arbeiten. Tja, so einfach ist es ein gottgefälliges Leben zu führen, nicht wahr? :roll:
stundenglas
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Re: Bilderberg-Treffen in St. Moritz 09.06-12.06.2011

Beitrag von stundenglas »

Beowulf hat geschrieben: Das sehe ich auch so. Ich bin der Meinung, dass überall auf der Welt hart arbeitende und fleißige Menschen wohnen, also überall Wohlstand möglich ist.
Das habe ich auch gar nicht bestritten. Es ist aber leider so das man immer fleißig arbeiten kann. Dies ist aber kein Garant für Wohlstand. Man muss seine Bemühungen gezielt einsetzen, darf dabei nicht über seine (aktuellen) Verhältnisse leben und muss die Risiken berücksichtigen und nur Dinge tätigen die auch einen Mehrwert erzielen. Selbst in einer Welt, in der es kein Metallisches Geld gibt, bist du als Mensch immer noch auf das Haushalten und pflegen von Ressourcen angewiesen. Geld ist doch nur etwas das dir mehr Sicherheit gibt und dich unabhängiger macht von diversen Risiken gleich erschlagen zu werden. Es ist aber auch ein Ur-Gemeinschaftliches Ding. Wenn du die Währung anderer nicht akzeptierst, haben sie auch keine Macht über dich. Es sei denn du hast Schulden.

Wir sind heute an einem Punkt angekommen der vielleicht perverse anmutet. Denn der Wohlstand hängt nicht mehr von der eigenen Leistung ab, sondern davon was die Gemeinschaft als ganzes Zustande bringt. Die ist, und das möchte ich auch nicht bestreiten, nicht immer Fair, an vielen Stellen werden Einzelpersonen auch ausgenutzt. Trotzdem profitieren aber alle (die einen vielleicht mehr als die anderen) davon die an diesem System teilhaben.
Aber das Wirtschaftssystem gerät immer mehr aus den Fugen.
Nun vielleicht gerät eine Währung unter Druck. Ein Wirtschaftssystem wird es aber immer geben und wenn die Währung eines Tages wieder lautet "Körpergewicht+Muskeln, geteilt durch die Länge-der-Metallspitze".
Es ist erwiesen, dass die Leute hier in Deutschland in den unteren Gehaltsklassen immer weniger verdienen, dass es immer mehr Menschen in Armut gibt.
Ich möchte nicht radikal klingen und meine es auch nicht so ganz ernst. Aber wie Arm sind wir denn hier, vergleichen wir uns, hier in Europa, mit unseren Vorfahren aus dem Jahr 1711, 1811, 1911 und betrachtet dann 2011?

Je mehr Geld man hat, umso besser kann man es vermehren. Die dümmliche Pionier-Romantik "vom Tellerwäscher zum Millionär" hat vielleicht im frühen Amerika Bestand gehabt... aber wer mal wirklich versucht hat sich selbstständig zu machen, der weiß wieviel Arbeit und Risiko das ist... und dass man es wahrscheinlich nicht schafft, wenn man immer "nett" zu seinen Mitmenschen ist.
Also ich kaufe oder arbeite viel lieber bei jemandem der "nett" zu seinen Mitmenschen ist. Natürlich wenn man drauf angewiesen ist hat man nicht die Wahl.
Man muss sich nur mal die immer größer werdende Zahl der Insolvenzen und die immer stärker werdende Macht der Monopolisten anschauen, um zu wissen wohin der Trend geht. Man wird nicht reich durch Mildtätigkeit.
Dann kaufe nicht bei den Monopolisten. Nur dort wo es wirklich nötig ist. Oder verzichte einfach darauf was sie dir anbieten. Reich wird man dadurch auch nicht, aber es verbessert die Lebensumstände der Gesellschaft.
So wie zum Beispiel der werte Herr Deichmann... er produziert die Schuhe billig in Afrika oder Asien, und lässt sich von den Menschen dort als Messias feiern, weil er sie aus ihrer Armut "befreit"... natürlich nur solange sie für ihn arbeiten. Tja, so einfach ist es ein gottgefälliges Leben zu führen, nicht wahr? :roll:
Dann kaufe dort keine Schuhe mehr, lege Wert auf Sozialstandards. Ja ich weiß das ist teurer und du musst dafür auf vieles Verzichten aber genau das ist es doch, jeder möchte einen fairen Arbeitgeber und Krankenversicherung.
Beowulf

Re: Bilderberg-Treffen in St. Moritz 09.06-12.06.2011

Beitrag von Beowulf »

stundenglas hat geschrieben:Dann kaufe dort keine Schuhe mehr, lege Wert auf Sozialstandards.
Ich kaufe bei Deichmann keine Schuhe... mir gefällt die Qualität nicht, auch haben sie dort oft meine Größe nicht. Aber abgesehen davon ist es schwierig, da nur eine mangelhafte Transparenz vorliegt. Selbst bei Lebensmitteln ist dies schon schwer genug. Man kann nur dann Sozialstandards durch gezieltes Einkaufen fördern, wenn man weiß wo welche vorliegen - und wo nicht.
stundenglas hat geschrieben:Dies ist aber kein Garant für Wohlstand. Man muss seine Bemühungen gezielt einsetzen, darf dabei nicht über seine (aktuellen) Verhältnisse leben und muss die Risiken berücksichtigen und nur Dinge tätigen die auch einen Mehrwert erzielen.
Vielerorts bekommen die Menschen aber keine Chance dazu. Und wenn mancherorts die Lebensmittelpreise durch Spekulationen in die Höhe schnellen, dann haben vor allem die Armen darunter sehr zu leiden.
stundenglas hat geschrieben:Wir sind heute an einem Punkt angekommen der vielleicht perverse anmutet. Denn der Wohlstand hängt nicht mehr von der eigenen Leistung ab, sondern davon was die Gemeinschaft als ganzes Zustande bringt. Die ist, und das möchte ich auch nicht bestreiten, nicht immer Fair, an vielen Stellen werden Einzelpersonen auch ausgenutzt. Trotzdem profitieren aber alle (die einen vielleicht mehr als die anderen) davon die an diesem System teilhaben.
Das wirkt wie eine Weichspülversion der eigentlichen Tatsachen! ;) Entschuldige, aber wenn in Afrika aufgrund eines korrupten und unfähigen Staates die Menschen verhungern, dann wirkt deine Aussage zynisch und realitätsfern.
stundenglas hat geschrieben:Nun vielleicht gerät eine Währung unter Druck. Ein Wirtschaftssystem wird es aber immer geben und wenn die Währung eines Tages wieder lautet "Körpergewicht+Muskeln, geteilt durch die Länge-der-Metallspitze".
Das Wirtschaftssystem ist doch relativ uninteressant. Aber es soll den Menschen nutzen, und nicht ihnen Schaden. Und Staatsinsolvenzen stehen für das Versagen dieses Systems.
stundenglas hat geschrieben:Also ich kaufe oder arbeite viel lieber bei jemandem der "nett" zu seinen Mitmenschen ist. Natürlich wenn man drauf angewiesen ist hat man nicht die Wahl.
Richtig, viele Menschen haben keine Wahl. Frag doch mal die, die bei Zeitarbeitsfirmen arbeiten... oder die Leute in Amerika, die sich als Tagelöhner durchschlagen.
stundenglas hat geschrieben:Dann kaufe nicht bei den Monopolisten. Nur dort wo es wirklich nötig ist. Oder verzichte einfach darauf was sie dir anbieten. Reich wird man dadurch auch nicht, aber es verbessert die Lebensumstände der Gesellschaft.
Du vergisst die Abhängigkeiten. Man muss z.B. bei Monopolisten tanken, denn vielerorts gibt es einfach keine andere Tankstellen. Das haben Monopolisten halt so an sich, sie sind überall. ;) Dort wo mal Wettbewerb stattfand, z.B. bei den Krankenkassen, wird dieser sogar immer mehr vom Staat selber ausgehöhlt.
stundenglas hat geschrieben:Ich möchte nicht radikal klingen und meine es auch nicht so ganz ernst. Aber wie Arm sind wir denn hier, vergleichen wir uns, hier in Europa, mit unseren Vorfahren aus dem Jahr 1711, 1811, 1911 und betrachtet dann 2011?
Nun, manchen mag es genügen, dass es irgendwo oder irgendwann Menschen gibt/gab, denen es schlechter geht/ging. Ich denke jedoch: Viele Rechte mussten hart erkämpft werden, es wäre unverzeihlich diese einfach so wieder abzugeben. Um mal ein etwas anderes Beispiel heranzuziehen: In Deutschland durften Frauen erst seit 1919 überhaupt wählen.
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