Sieht wieder schön aus. Wobei man in Deutschland immer sehr flott die neue Adventure-Referenzklasse ausruft. Mittlerweile gefühlt alle sechs Monate. Das ist bei vielen Spielen, die hier sowohl bei Presse als auch bei Spielern ankommen, "auswärts" oft ganz anders. Und das selbst auf Fanseiten wie Adventuregamers.com - nicht immer hat die Kritik mit einer misslungenen Übersetzung zu tun. So unglaublich schön The Whispered World gezeichnet war, und so sympathisch die Charaktere waren - beim Spieldesign würde ich persönlich mich zum Beispiel da eher dem Meinungsartikel von Eurogamer.net anschließen, auch wenn mein Fazit etwas wärmer ausfiele. Trotzdem, Daedalic halte ich momentan für die mit ziemlichem Abstand interessanteste Schmiede bei uns, weil sie in der Regel Charaktere und Welten erschaffen, die recht einzigartig sind, und weil sie darüber hinaus noch ein recht feines Näschen für andere ungewöhnliche, originelle Spiele wie Machinarium haben, die in dieser
fundierten Kritik an der Mittelmäßigkeit der Sparte nicht ganz zu unrecht als Positivbeispiel auftauchen. Ich will nicht auf den vielen im Grunde ganz ordentlichen, recht zahm erzählten "Standardadventures" nach fast immer gleichem Muster rumhauen, die in Deutschland entwickelt und/oder vertrieben werden, oder auf Publisher, die vor einiger Zeit scheinbar wahllos jedes Mysteryspiel ins Portfolio aufgenommen haben. Gerade in der Breite hat sich in den letzten Jahren sicherlich einiges bewegt. Aber auch wenn ich der Einschätzung eines Michael Trier von GameStar nicht zustimmen würde,
dass es jede Menge Spiele vom Kaliber "Longest Journey" jährlich gibt: Hier haben die Spiele und Charaktere meistens einfach das bisschen mehr Profil. Auch wenn ich mich frage, wie zum Geier man sie finanziert bekommt - gerade die handgezeichneten Animationen in The Whispered World, A New Beginning oder jetzt Deponia kosten sicher Mannsjahre an Arbeit.
Bin mal noch auf das DSA-Spiel gespannt, weil ich früher die Nordlandtrilogie bis zur Vergasung gespielt habe.
So richtig als langsames P&C-Adventure voller MacGuyverismen kann ich mir das noch nicht vorstellen, aber vielleicht hatten Daedalic ja ein paar ungewöhnlichere Ideen, wie sie das umsetzen. Sierra hatten Rollenspiel und Adventure in Quest For Glory ja schon vor Jahren so verwoben, dass sich kein Fan aufgeregt hatte. Aber die hatten sogar beinharte Simulationen eines Polizeialltags in ihre allererste Engine gequetscht.