Was den Unterschied zwischen Mean Streets und Overseer angeht: Den hat Aaron Conners in meinem Interview von 2011 ziemlich deutlich klar gemacht. Kann euch generell nur sehr, sehr stark empfehlen, die Interviews mit Aaron Conners (2011) und Chris Jones (vor ein paar Wochen veröffentlicht) zu lesen, da erfahrt ihr wirklich alles an Details zur Serie aus erster Hand. Hier das Zitat von Aaron Conners:
Die Entstehung von Overseer hat sich deutlich von der der vorherigen beiden Spiele unterschieden. Ursprünglich wollten wir mit dem Tex-Murphy-Titel Trance weiter machen, um die Story von Tex fortzuführen, aber dann wurden wir von Intel angesprochen, die den Vorschlag machten, wir sollten ein kleineres Spiel produzieren, das sie mit ihren neuen PCs verkaufen könnten. Sie boten uns an, die Finanzierung des Spiels zu übernehmen und dieser Deal bedeutete für uns eine Menge Geld. Der Haken an der Sache: Wir hatten weniger als sechs Monate, um dieses Spiel zu produzieren. Wir wussten, dass wir nicht in der Lage wären, Trance in weniger als 18 Monaten zu machen, also kam Chris auf die Idee, ein Remake von Mean Streets anzugehen. Von mir stammte dann der Gedanke, Tex diese Geschichte Chelsee in Flashbacks zu erzählen, sodass wir auch seine aktuelle Story ein wenig fortführen konnten.
Viele Leute denken, dass die Storys der beiden Spiele identisch sind, aber letztlich ist das absolut nicht der Fall. Ich musste wirklich eine Unmenge an Arbeit investieren, um dieses Spiel auf den Level von Under a Killing Moon und Pandora zu hieven. Ich habe so viel der Original-Geschichte verwendet wie möglich, aber ich muss ehrlich sagen, dass die Story von Mean Streets wirklich schwach war. Also habe ich etliche Dinge am Plot geändert, ALLE Dialoge neu geschrieben, die Namen der Figuren geändert, die irgendeinen Bezug zu Genitalien hatten etc. Für mich war es also genauso viel Arbeit wie bei den Vorgängern.
Letzten Endes hat der Intel-Deal dann nicht so hingehauen wie geplant und wir kamen zu der Entscheidung, zusätzliches Gameplay einzubauen und das Spiel als „vollwertigen“ Tex-Murphy-Titel herauszubringen, auch wenn er das nicht war. Ich denke das Spiel ist am Ende wirklich sehr gut geworden, aber es ist nicht so gut wie die Pandora Akte.