Ist es wirklich so schlimm?

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LittleRose
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Ist es wirklich so schlimm?

Beitrag von LittleRose »

Vornweg: Ich hatte überlegt, das hier in den Retro-Thread zu schreiben, aber weil es hier nicht ums Schwärmen an sich geht, mache ich für diese Diskussion ein neues Thema auf.

Also:
In einem anderen Forum hat jemand eine Amazon-Rezension zu einem Klassiker von Disney zitiert. Leider finde ich das Original nicht, weshalb ich den Text jetzt mal einfach hier reinkopiere.
Für kleine Kinder nicht geeignet!!!
Unsere Tochter liebt Cinderella, darum haben wir gedacht, dass wir auch mit Dornröschen nichts falsch machen können. Wir dachten halt, dass dieser Film ähnlich aufgebaut sei. Aber wir waren einfach nur enttäuscht und erschrocken, wie Disney dieses Märchen umgesetzt hat. Zu wenig schöne Szenen und zu viel grausame (dunkle Gestalten, die Hexe die sagt: "jetzt kämpfst du gegen die Hölle" und sich dann in einen feuerspeienden Drachen verwandelt!). Es gibt wenig Parallelen zu dem Originalmärchen. Der Film hat uns überhaupt nicht gefallen und wir haben ihn sofort weiterverkauft!
Für Kinder unter 6 auf keinen Fall zu empfehlen!
Wenn ich das lese, dann schüttele ich erstmal den Kopf. Uns haben düstere Szenen in Kinderfilmen nicht umgebracht. Ganz im Gegenteil: Wir haben dadurch erst richtig mit den Helden mitgefiebert.
Aber dann muss ich ehrlich zu mir selbst sein: Als die Tochter meiner Cousine noch klein war, habe ich auch immer dann, wenn es ans Geschenkekaufen ging, überlegt, was man dem Mädchen zumuten kann und was nicht.
Also muss ich mich fragen, ob ich auch so wäre, wenn ich eigene Kinder hätte. Immerhin wohnt meine Cousine in einem anderen Bundesland. Ich habe also keinen so direkten Kontakt und konnte damals wie heute diese Tochter kaum einschätzen. Also war sicher gehen angesagt.

Irgendwie stimmt mich das nachdenklich. Früher haben sich unsere Helden direkt in die Schlacht geworfen und Leib und Leben riskiert. Es gab in den Cartoons und Animes einige Folgen, in denen es richtig hoch herging und es sogar Verletzte gab. Trotzdem glaube ich, dadurch keinen Schaden genommen zu haben.
Heute finden Kämpfe in Kinderserien nur noch als Wettkämpfe oder Kartenspiele statt. Auf jeden Fall kämpfen Menschen/Humanoide nicht mehr direkt gegeneinander im Kinderfernsehen. Und wenn doch, dann wird zensiert was das Zeug hält. Immer mehr Sendungen machen einen auf Alltagsabenteuer.
Watership Down im Nachmittagsprogramm? Nicht mehr, fürchte ich. Auch Farm der Tiere mag im Grunde kein Kinderfilm sein, aber schon seit ein paar Jahren kommt er höchstens noch im Nachtprogramm, obwohl er früher auch nachmittags lief. Das weiß ich, weil ich ihn als Kind dort zum ersten Mal gesehen habe.

Gibt es eigentlich heute noch Action-Figuren? Zu meiner Zeit regierten He-man, M.A.S.K. & Co die Kinderzimmer vieler Jungs und sicher auch einiger Mädchen. Von der heutigen Spielzeugindustrie kommen in Richtung Action wohl nur noch wenige Produkte. Das meiste in der Werbung dreht sich augenscheinlich um Yu-Gi-Oh-Karten und dergleichen. Wenn Aktion, dann Roboter, keine menschlichen Helden mehr?

Uns wurden noch düstere und unheimliche Szenen oder gar ganze Filme dieser Art (z. B. Taran und der Zauberkessel) zugemutet, und trotzdem sind wir großgeworden ohne allesamt zu Psychopathen zu werden oder Angst vor jedem Schatten zu haben. Wir wussten noch, dass das Fleisch nicht aus dem Supermarkt kommt und unzählige von Dorfkindern haben beim Schlachten zugesehen ohne hinterher eine Therapie zu benötigen.

Warum glauben so viele heute, ihre Kinder gänzlich in Watte packen und von jedem Blutspritzer fernhalten zu müssen? Klar, man sollte jetzt auch nicht gerade die neusten Action- oder Splatterfilme für Kinder freigeben, aber ist ein bisschen düsteres Flair in Kinderfilmen denn wirklich so schlimm? Warum wird das heute so extrem gesehen? Lasst uns darüber diskutieren. Wie seht ihr das?
"She's doing the baby equivalent of adventurers using everything in your inventory." (Aus dem Textadventure Child's Play von Stephen Granade)

"A book is a device to ignite imagination" (Aus der Satire "The Uncommon Reader" von Alan Bennett)
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Kradath
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Re: Ist es wirklich so schlimm?

Beitrag von Kradath »

Ich denke was Kinderserien früher auszeichnete, was ja auch irgendwie bei Comics der Fall ist, ist diese Abgrenzung zwischen Gut und Böse. Wenn's nix Böses auf der Welt gäbe gäb es auch nichts Gutes. Die Gehören zusammen. Natürlich muss man unterscheiden wie das umgesetzt ist, aber ich denke heutzutage wird allegmein alles weichgespült. Man vergleiche nur mal die alten Die Hards mit dem neuen. Im ersten Teil wird einem das Hirn weggepustet und der Film ist heutzutage ungeschnitten ab 16, beim neuen Film sieht man keinen einzigen Tropfen Blut mehr. (Irgendwie auch ne lustige Entwicklung, dass viele alte, früher indizierte Filme derzeit ab 16 rauskommen, aber neue Produktionen alle Meilen weit von der Darstellungsdrastik entfernt sind.)

Meiner Meinung nach hat die Verharmlosung von Gewalt und Inhalten, wie es derzeit irgendwie überall so ist, nen fataleren Effekt als die explizitere Darstellung.
Ich denke ein gutes Beispiel, wenn auch wohl eins der drastischsten ist der Zeichentrickfilm Unten am Fluss. Der schon leicht verstörend ist, früher aber auch im Nachmittagsprogramm lief, ich weiß nicht wie das heute ist.

Im Grunde kommts doch im Endeffekt darauf an, dass das böse verliert und ne gewisse Moral dahinter steckt. Dass das Team gegen den Einzelnen gewinnt und trotzdem keiner Zurückgelassen wird.

Ich hab meine mediale Erziehung hauptsächlich George Lucas zu verdanken. Seit ich denken kann schaue ich Star Wars und Indy, beides keine harmlosen Serien in ihrer Darstellung, aber wenn das Böse auf die Bühne kommt hört man dazu auch passende böse Vader oder Nazimusik, die Helden sind keine lupenreinen Saubermänner, sondern echte Charaktere die auch ihre Grauzonen haben (han shot first goddammit! :mrgreen:).

Im Endeffekt kommt es aber denke ich auf den Einzelfall an. Man kann das nicht generalisieren und muss dann einfach sehen wie es die Kinder selbst auffassen. Dein Kommentar klingt ja eher wie: Uns Eltern hat's garnicht gefallen und wir glauben, dass das nicht gut ist für sie! Wie es dem Kind gefiel kommt da nicht ganz rüber.

Und in der heutigen Welt ist es wohl auch nichtmehr angebracht alles schönzureden, die Nazizeiten sind vorbei und wir wollen nicht nur schöne Heimatfilme sehen um uns von der grausigen Welt abzulenken, das sollte auch auf Kinder zutreffen, im gewissen Maße.

Mir hat mein medialer Verlauf zumindest nicht geschadet, obwohl ich manchmal doch denke, dass ich etwas zu früh mit den knallharten Action- und Kriegsfilmen anfing.
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elfant
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Re: Ist es wirklich so schlimm?

Beitrag von elfant »

Es kommt wirklich sehr auf das Kind an. Ich weiß noch, wie meine Eltern mir bei jedem Toten oder bei jeder Gewalt allgemein im Fernsehen sagten: "Das könnten Papa und Mama sein"

Allgemein war die Gewalt damal schon deutlich höher, aber sie wurde auch generell verharmlost. In der Serie "A - Team" sparte man nicht mit Munition und zerlegte eigenhändig ganze Lokale. Aber Verletzungen oder gar Tote gab es nur wenn sie den Antrieb für die Geschicht (der Folge) geben sollten. Die meisten Bud Spencer verliefen ähnlich.
Eines der tragischen Geschichten dazu liefert Power Rangers. In der Serie ergibt sich das gleiche Bild: Massenhaft Gewalt ohne Auswirkungen. Irgendwann spielten Kinder diese Serie nach und prügelten das Kind, welches den Bösewicht spielte, zu tode...
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Bitte nicht für geistig normal ansehen. Entweder versuche ich gerade humorvoll zu sein oder der Hammer hat wieder einmal den Dachstuhl beschädigt.
Nomadenseele

Re: Ist es wirklich so schlimm?

Beitrag von Nomadenseele »

LittleRose hat geschrieben:
Warum glauben so viele heute, ihre Kinder gänzlich in Watte packen und von jedem Blutspritzer fernhalten zu müssen? Klar, man sollte jetzt auch nicht gerade die neusten Action- oder Splatterfilme für Kinder freigeben, aber ist ein bisschen düsteres Flair in Kinderfilmen denn wirklich so schlimm? Warum wird das heute so extrem gesehen? Lasst uns darüber diskutieren. Wie seht ihr das?
Kommt auf das Kind an, als ich bei einer Freundin *Das allerletzte Einhorn* gesehen hatte, war ich total fertig. Nachdem ich nach Star Wars und einem weiteren Film Alpträume bekam, durfte ich da nicht mehr hin - war rückblickend auch nicht schade drum.

Wenn ich schwanger wäre, würde ich als allererstes den Fernseher rausschmeißen, den Dreck braucht eigentlich niemand im Wohnzimmer.
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Criminis
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Re: Ist es wirklich so schlimm?

Beitrag von Criminis »

Ich bin so ziemlich das Gegenteil von Nomadenseele^^ Mit 3 habe ich begonnen Matrix und Jurassic Parc im Kino zu sehen (Ich kann mich sogar fetzenweise daran erinnern/fragt mich nicht warum ich reingelassen wurde) und habe sie alle zwar brutal gefunden, aber ich habe den Unterhaltungswert darin gesehen. Story und Sprache habe ich ausser einigen Schreien überhaupt nicht gepeilt, aber ich habs genossen. Das erste mal richtig entsetzt war ich als bei Matrix 3 Neo (DER Held meiner Kindheit) von Smith mit einem Kabel blind gemacht wurde und das zweite Mal bei der Schlachtszene von Troja.
Mit diesen Filmen bin ich einfach gross geworden und ich bin weder kriminell noch habe ich verkehrte Moralvorstellungen. Ich denke nicht, dass es einem Kind schadet, wenn es früh mit solchen Szenen konfrontiert wird, solange die Eltern dabei sind. Schlimm wird es erst, wenn das Kind aus Gruppenzwang (der oft schon im Kindergarten beginnt) beginnt heimlich solche Filme zu schauen und diese nicht verarbeiten kann. Ich erlaube es mir mal, gaaaanz weit auszuholen und in die Steinzeit zurückzukehren. Dort war es normal und von enormer Wichtigkeit, dass ein Kind schon so früh wie möglich gelernt hat in der Natur zu überleben, sprich, sammeln, Gefahr vermeiden, erlegte Tiere zerlegen, Gefahr bannen, Sippschaft vor gefährlichen Tieren verteidigen. Aber all dies wurde zusammen mit den Eltern und/oder anderen Verwandten getan und man hat nicht das Kind unter ein Fell gepackt und in eine Ecke gestellt. Das klingt jetzt hart, aber wer nicht fähig war, der Sippschaft zu helfen oder zu nützen, überlebte schlicht nicht.

Und deshalb finde ich das ganze Getue von wegen Oh-mein-Gott-mein-Kind-hat-einen-virtuellen-Blutstropfen-gesehen-es-wird-jetzt-ein-Amokläufer extrem gefährlich. In meinem Fall war es wohl mit der Erfahrung etwas zu früh, aber dennoch sollte man recht früh damit beginnen.

Achja, und wieso sollten die Eltern wissen, was ideal für ihr Kind ist? Ich meine, wenn das Kind den Film geniesst und keinen Mucks macht denken die Eltern "Nein, es ist schockiert, vermutlich für den Rest seines Lebens!". Wenn das Kind reagiert und beim Film mitfiebert (zB "Nein, Feivel, nicht aufs Schiff, neeeiiiiiiin!") denken die Eltern "Es hat Angst! Wir Rabeneltern! Nie wieder Filme, die unserem Kind Angst machen!".
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axelkothe
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Re: Ist es wirklich so schlimm?

Beitrag von axelkothe »

Criminis hat geschrieben:Ich denke nicht, dass es einem Kind schadet, wenn es früh mit solchen Szenen konfrontiert wird, solange die Eltern dabei sind. Schlimm wird es erst, wenn das Kind aus Gruppenzwang (der oft schon im Kindergarten beginnt) beginnt heimlich solche Filme zu schauen und diese nicht verarbeiten kann.
IMO der wichtigste Punkt. Dass das Kind mit den Eltern über das gesehen reden kann und es verarbeiten kann. Zumal jedes Kind da anders drauf reagieren wird und man sich als Eltern zusammen mit dem Kind an die Grenzen dessen rantasten muss. Das Kind gar nicht damit zu konfrontieren (Fernseher rausschmeißen, wie Nomadenseele meint) halte ich allerdings für falsch. Eben weil das Kind dann, wenn es doch mit diesen Inhalten konfrontiert wird (und das wird es, wenn nicht daheim, dann eben woanders) eben genau das Problem eintritt, dass das Kind nicht weiß wie es die Dinge verarbeiten soll.
NEU:Mein YouTube-Kanal über Klemmbausteine: SteinreichTV
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z10
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Re: Ist es wirklich so schlimm?

Beitrag von z10 »

Übervorsichtige Eltern gibt es überall. Es ist auch nicht jeder ein Erziehungsspezialist. Wichtig ist meiner Meinung nach, dass den Kindern die Inhalte nicht wertungsfrei präsentiert werden. Die Kinder sollten also schon wissen, warum denn dem Bösewicht der Garaus gemacht wird, und nicht dass anderen Weh tun eine alltägliche, erstrebenswerte Beschäftigung ist. Ist doch das gleiche in Märchen und Fabeln, wo es auch genug böse oder gemeine Charaktere gibt, die aber irgendwie auch nötig sind für die "Lektion" der Geschichten.
Ich glaube btw nicht, dass die Serien verweichlicht werden, glaube der Trend geht eher zu mehr Gewalt und weniger Moral. Dementsprechend kann ich auch ein wenig verstehen, dass manche Eltern vorsichtiger werden (manchmal aber eben an den falschen Stellen wie das Zitat zeigt).
“In my painful experience, the truth may be simple, but it is rarely easy.”
― Brandon Sanderson

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Nomadenseele

Re: Ist es wirklich so schlimm?

Beitrag von Nomadenseele »

Ich habe noch niemanden getroffen, dem es geschadet hätte, keinen Fernseher zu haben oder ohne TV aufgewachsen zu sein. Im Gegenteil, gerade diese Menschen haben Format.
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elfant
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Re: Ist es wirklich so schlimm?

Beitrag von elfant »

Das kann ich an ich an meinen Cousins und Cousinen verneinen, allerdings haben wir da auch noch eine antiautoritäre Erziehung zu tun.
Ich denke es kommt auch darauf an wie weit ein Kind oder generell Mensch die Fiktion von der Realität trennen können und was sie sehen.
Ich habe als schüler sicherlich 6 Stunden bis 8 Stunden vor dem Fernseher verbracht und sicher lich auch viel Schrott gesehen, aber eben auch "Es war einmal....", das Telekolleg, Star Trek, MacGyver und habe dort das Wissen aufgesogen. In dieser Hinsicht fehlen Kindern heute diese Alternativen.
Worte sind die mächtigste Droge, welche die Menschheit benutzt. - Joseph Rudyard Kipling (1865 - 1936)

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mausebaer
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Re: Ist es wirklich so schlimm?

Beitrag von mausebaer »

Ich hatte jetzt aktuell den Fall, daß meine 5- jährige Tochter "Taran und der Zauberkessel" und "Die Abenteuer von Ichabod und Taddäus Kröte" von Disney nicht in der Bibliothek ausleihen durfte, weil beide erst ab 6 sind. "Robin Hood, Die Hexe und der Zauberer, und Küss den Frosch" durfte sie. Grundsätzlich denke ich, wir wären auch mit den anderen beiden fertig geworden. Gerade "Küss den Frosch" hat mit dem Voodoo Zauberer doch einige Szenen zum Fürchten... aber so isses halt.

Ich selbst war früher mit meinem Vater in jedem Weihnachtsfilm von Disney, das Fernsehprogramm war damals allerdings noch auf drei Sender beschränkt, und ist in meinem Fall somit nicht aussagekräftig. Über He-Man und die anderen, die du aufgezählt hast, weiß ich jetzt nix, ich kenne nur Black Beauty, Rappelkiste, Captain Future, Wickie, Tom und Jerry und den rosaroten Panther. :lol: Aber wahrscheinlich habe ich in der Zeit dann schon Pong, Pac Man und Mission Impossible gespielt. :wink: :P

Es gibt aber durchaus große Unterschiede wie verschieden die Kinder mit "gruseligen Situationen" umgehen. Meine Tochter fürchtet sich extrem, wenn etwas "droht" kaputt zu gehen. Vor einer "kleine Einsteins" Folge zum Beispiel fürchtet sie sich so sehr, daß wir die komplette DVD in die hinterste Ecke vom Schrank geräumt haben. :shock: "Beim König der Löwen" kommen wir über die Stelle, in der Mufasa ums Leben kommt nicht hinaus, und der ist ab 0. :roll: Bei "Shrek" hingegen lacht sie sich schief, wenn der Vogel platzt. :shock: :lol: Letzten Monat waren wir in Disneyland Paris, und wir empfanden die Schneewittchen Bahn als weitaus gruseliger, als das Geisterhaus auf dem Hügel. :lol: WENN sie sich allerdings gruselt, dann bedeutet das eine Woche mit schlafarmen Nächten. Von daher bevorzuge ich DANN auch eher die Blümchenfilme. Ich bin grundsätzlich Disney Fan, muss aber sagen, daß es auch auf dem Anime Sektor Großartiges gibt. Gerade Ghibli macht doch tolle Filme!

Zu Cinderella... natürlich ist das Original von Aschenputtel anders, aber mal ehrlich... wenn die bösen Schwestern sich am Ende Zehen und Ferse abschneiden, oder der bösen Stiefmutter die Augen ausgepickt werden, ist das auch kein "Kindergeburtstag" mehr. :lol: Es ist allerdings manchmal auch ein großer Unterschied zwischen visuellen und akustischem Grusel.

Wenn man die Kinder beim Anschauen "begleitet", merkt man meiner Meinung nach allerdings sehr schnell, was nun noch auszuhalten ist, und was nicht. Egal ob Zirkus, Puppentheater, Kino, oder eben Fernsehen. Man sollte dann allerdings auch den Mumm haben abzubrechen. Das geht doch einigen Eltern ab. :twisted: :roll:

Richtig kritisch wird es erst später, wenn die Schergen alt genug sind um ins private Nachmitagsprogramm reinzappen. Das ist wirklich unterirdisch. :shock:

Alles in allem schaut meine Tochter (im Winter und an Regentagen) aber meistens Kinderserien oder Filme auf DVD, auch am PC verbringt sie schon einige Zeit. Aktuell spielt sie "Neues vom Räuber Hotzenplotz". Ich persönlich finde, sie sollten sich -im Rahmen bleibend- schon früh mit allem auseinandersetzen, um spätere Trotzreaktionen zu vermeiden. Ausserdem sollte man sich halt immer dafür intersessieren was das Kind so "tut", und was der jeweiligen Generation so "wichtig" ist. Dann hat man schon viel gewonnen. Aber ich werde den Teufel tun, das zu verallgemeinern.
Wenn ich schwanger wäre, würde ich als allererstes den Fernseher rausschmeißen, den Dreck braucht eigentlich niemand im Wohnzimmer.
Schmeiß ihn nicht weg, sondern tausch ihn gegen einen Thermomix. Dann kannst du deinem Kind Brei aus Bio-Pastinaken, die direkt neben der Autobahn wachsen, kochen. Währenddessen spielst du ihm mit selbstehäkelten Figerpuppen das Märchen von den sieben Geißlein vor... ach nö, halt. Zu brutal. Wehe, es erzählt davon in der Krabbelgruppe... Du siehst, wir "jungen" Mütter haben es nicht leicht. :wink:

Ich bin der Meinung, man sollte das Fernsehen in punkto Kinder nicht völlig verdammen. Der Kinderkanal und manche andere (sogar die Privaten) bieten doch einige Highlights, gerade die Wissenssendungen wie "Wissen macht Ah", "Checker Chan" und "Pur Plus" findet meine Kleine toll, und ich auch. Erst letzten Sonntag haben wir einen Regenmacher gebastelt! :D
Zuletzt geändert von mausebaer am 12.06.2012, 21:31, insgesamt 1-mal geändert.
Nomadenseele

Re: Ist es wirklich so schlimm?

Beitrag von Nomadenseele »

mausebaer hat geschrieben:tersessieren was das Kind so "tut", und was der jeweiligen Generation so "wichtig" ist. Dann hat man schon viel gewonnen. Aber ich werde den Teufel tun, das zu verallgemeinern.
Wenn ich schwanger wäre, würde ich als allererstes den Fernseher rausschmeißen, den Dreck braucht eigentlich niemand im Wohnzimmer.
Schmeiß ihn nicht weg, sondern tausch ihn gegen einen Thermomix aus. Dann kannst du deinem Kind Brei aus Bio-Pastinaken, die direkt neben der Autobahn wachsen, kochen. Währenddessen spielst du ihm mit hangehäkelten Figerpuppen das Märchen von den sieben Geißlein vor... ach nö, halt. Zu brutal. Wehe, es erzählt davon in der Krabbelgruppe... Du siehst, wir "jungen" Mütter haben es nicht leicht. :wink:

Ich bin der Meinung, man sollte das Fernsehen in punkto Kinder nicht vollends verdammen. Der Kinderkanal bietet doch einige Highlights, gerade die Wissenssendungen wie "Wissen macht Ah", "Checker Chan" und "Pur Plus" findet meine Kleine toll, und ich auch. Erst letzten Sonntag haben wir einen Regenmacher gebastelt! :D
Richtige Highlights finden sich in der freien Natur und im freien Spiel. Siehe auch hier: http://www.amazon.de/Die-verkaufte-Kind ... 303&sr=8-1

Ich würde meinem Kind nie antun, es vor dem Fernseher zu parken, allein schon, weil ich mich nicht davor parke. Muss aber jeder selbst wissen, was er seinen Kindern antut, ich bin froh, dass meine Eltern mich maximal *Pipi Langstrumpf* und *Die Sendung mit der Maus* sehen ließen.
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mausebaer
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Re: Ist es wirklich so schlimm?

Beitrag von mausebaer »

Richtige Highlights finden sich in der freien Natur und im freien Spiel. Siehe auch hier: http://www.amazon.de/Die-verkaufte-Kind ... 303&sr=8-1

Ich würde meinem Kind nie antun, es vor dem Fernseher zu parken, allein schon, weil ich mich nicht davor parke.
Woher willst du wissen, ob ich mein Kind parke? :shock:
Nomadenseele

Re: Ist es wirklich so schlimm?

Beitrag von Nomadenseele »

mausebaer hat geschrieben:
Richtige Highlights finden sich in der freien Natur und im freien Spiel. Siehe auch hier: http://www.amazon.de/Die-verkaufte-Kind ... 303&sr=8-1

Ich würde meinem Kind nie antun, es vor dem Fernseher zu parken, allein schon, weil ich mich nicht davor parke.
Woher willst du wissen, ob ich mein Kind parke? :shock:
Weil du es selbst geschrieben hast?
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axelkothe
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Re: Ist es wirklich so schlimm?

Beitrag von axelkothe »

Ein Kind eine paar ausgewählte Sachen ansehen lassen ist ganz sicher was anderes als das Kind vor dem Fernseher zu parken.
NEU:Mein YouTube-Kanal über Klemmbausteine: SteinreichTV
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Kradath
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Re: Ist es wirklich so schlimm?

Beitrag von Kradath »

Die Form des Mediums ist doch total egal, es kommt auf den Inhalt an.
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