Bleibt die Frage, wie viel davon bei den Entwicklern angekommen ist und wie viel sich der Publisher abgeknapst hat.Dreas hat geschrieben:ANB rund 600.00, Deponia rund 500.000 EURO.
Kickstarter und Co. - Laufende Crowdfunding-Projekte
- Cohen
- Adventure-Treff
- Beiträge: 6465
- Registriert: 24.12.2007, 13:34
Re: Kickstarter und Co. - Laufende Crowdfunding-Aktionen
Multi-Gamer: PC + PCVR, PS5 + PSVR2, Xbox Series X, Steam Deck OLED, Switch OLED, iPad Pro M2, WiiU, 3DS, PSVita, ..., N64, PS1, SNES, Amiga, C128, Atari
- Bakhtosh
- Rätselmeister
- Beiträge: 2191
- Registriert: 30.11.2003, 13:21
- Wohnort: Wer weiß das schon so genau
- Kontaktdaten:
Re: Kickstarter und Co. - Laufende Crowdfunding-Aktionen
Abgeknappst hört sich so nach Bereicherung an. Man darf nicht vergessen, dass auch der Publisher Arbeit in die Projekte investiert. Lokalisation, Vertrieb, Marketing und PR machen sich nunmal auch nicht von alleine. Große Gewinne gibt es bei Adventures eh' nicht oder nur sehr selten. Insofern ist die Idee eines Publishers, der versucht sich auf Kosten eines Entwicklers bei Adventure Projekten zu bereichern, ziemlich absurd. Bei einem überschaubaren Gewinn sind schon alle froh. Das war hier aus den Kommentaren von Daedalic und Crimson Cow Mitarbeitern schon gut rauszulesen.
Das mit Crowdfunding als neuer Alternative weniger Geld zur Finanzierung nötig sind, weil sich durch die Art der Finanzierung quasi nebenbei auch ein guter Teil der PR-/Marketing Arbeit erledigt und auch der digitale Vertrieb direkter laufen kann, steht auch einem anderen Blatt. Allerdings ist es bei einigen der Kickstarter Projekte auch so, dass für den Fall dass die Zielsumme zu Stande kommt, ein Publisher mitfinanziert, weil er sieht, dass der Bedarf da ist.
Mit allein 500000$ ein Adventure Projekt zu finanzieren, ist so einfach nicht. Angenommen ein Mitarbeiter verdient im Monat 2000$ (inklusive aller Lohnnebenkosten), dass sind das im Jahr 24000$ für einen Mitarbeiter. Mit 500000 kann man also knapp 21 Mitarbeiter für ein Jahr finanzieren. Real dürften es nochmal deutlich weniger sein, denn zum einen dürften die Lohnkosten zumindest einiger Mitarbeiter deutlich höher sein und zum anderen kommen ja noch alle Nicht-Lohnkosten dazu. Übrig bleiben also eher so um die 10 Mitarbeiter für ein Jahr. Und zwar für Designer, Product Manager, Story Writer, Programmierer, Scripter, Grafiker, Sounddesigner, Tester, usw. Ich bin sehr gespannt, ob da unsere Adventure Legenden realistisch kalkuliert haben. Ich hoffe es sehr und habe auch mehrere Projekte gebackt.
Das mit Crowdfunding als neuer Alternative weniger Geld zur Finanzierung nötig sind, weil sich durch die Art der Finanzierung quasi nebenbei auch ein guter Teil der PR-/Marketing Arbeit erledigt und auch der digitale Vertrieb direkter laufen kann, steht auch einem anderen Blatt. Allerdings ist es bei einigen der Kickstarter Projekte auch so, dass für den Fall dass die Zielsumme zu Stande kommt, ein Publisher mitfinanziert, weil er sieht, dass der Bedarf da ist.
Mit allein 500000$ ein Adventure Projekt zu finanzieren, ist so einfach nicht. Angenommen ein Mitarbeiter verdient im Monat 2000$ (inklusive aller Lohnnebenkosten), dass sind das im Jahr 24000$ für einen Mitarbeiter. Mit 500000 kann man also knapp 21 Mitarbeiter für ein Jahr finanzieren. Real dürften es nochmal deutlich weniger sein, denn zum einen dürften die Lohnkosten zumindest einiger Mitarbeiter deutlich höher sein und zum anderen kommen ja noch alle Nicht-Lohnkosten dazu. Übrig bleiben also eher so um die 10 Mitarbeiter für ein Jahr. Und zwar für Designer, Product Manager, Story Writer, Programmierer, Scripter, Grafiker, Sounddesigner, Tester, usw. Ich bin sehr gespannt, ob da unsere Adventure Legenden realistisch kalkuliert haben. Ich hoffe es sehr und habe auch mehrere Projekte gebackt.

- Cohen
- Adventure-Treff
- Beiträge: 6465
- Registriert: 24.12.2007, 13:34
Re: Kickstarter und Co. - Laufende Crowdfunding-Aktionen
Seit wann ist in dem Wort "abknapsen" eine Wertung enthalten? Selbst wenn für den Publisher kein Gewinn verbleibt (eine Gewinnabsicht dürfte auf jeden Fall bestehen, es handelt sich nicht um Wohlfahrtsvereine), dürften die Overhead-Kosten doch deutlich höher sein als bei einem Kickstarter-Projekt; und damit steht den Entwicklern ein kleinerer Anteil des Gesamtbudgets zur Verfügung.
Multi-Gamer: PC + PCVR, PS5 + PSVR2, Xbox Series X, Steam Deck OLED, Switch OLED, iPad Pro M2, WiiU, 3DS, PSVita, ..., N64, PS1, SNES, Amiga, C128, Atari
- Dreas
- Logik-Lord
- Beiträge: 1077
- Registriert: 27.04.2001, 10:57
Re: Kickstarter und Co. - Laufende Crowdfunding-Aktionen
Und nicht vergessen dass die Pledges für die höheren Backer auch ein paar Tausend verschlingen. Hinzukommen noch die Mehrkosten für efigs, auch wenn es nur Untertitel snd, und die Portierungen auf weiteren Plattformen, was wieder ein paar Tausend kostet.
Die 500-600.000 € der Daedalic-Titel beziehen sich nur auf die deutsche PC-Version.
500.000 Dollar sind wirklich nicht viel, zu mal auch noch die Gegühren davon bezahlt werden müssen.
Unter'm Strich kann man kein hochwertiges und langes Adventure erwarten. Irgendwo müssen Abstriche gemacht werden, entweder bei der Qualität oder der Qunantität.
Die 500-600.000 € der Daedalic-Titel beziehen sich nur auf die deutsche PC-Version.
500.000 Dollar sind wirklich nicht viel, zu mal auch noch die Gegühren davon bezahlt werden müssen.
Unter'm Strich kann man kein hochwertiges und langes Adventure erwarten. Irgendwo müssen Abstriche gemacht werden, entweder bei der Qualität oder der Qunantität.
- Bakhtosh
- Rätselmeister
- Beiträge: 2191
- Registriert: 30.11.2003, 13:21
- Wohnort: Wer weiß das schon so genau
- Kontaktdaten:
Re: Kickstarter und Co. - Laufende Crowdfunding-Aktionen
Für mich ist abknapsen in Verbindung "jemand knapst Geld von jemand anderen ab" negativ belegt. Hmm... Vielleicht nicht für jeden...
Ich glaube letztlich ist eine Gewinnabsicht bei (so gut wie) jeder Firma vorhanden. Auch der Entwickler möchte Gewinn machen, um dann größere Projekte angehen zu können. Sie sind im Normalfall ja auch am etwaigen Gewinn beteiligt. Natürlich möchte auch der Publisher Gewinn machen. Ebenfalls um größere Projekte angehen zu können (ja - natürlich auch um Investoren zu befriedigen - aber größere Projekte versprechen auch wieder größeren Gewinn). Mit Größe ist jetzt nicht zwingen der Umfang gemeint. Größer kann auch aufwändiger (Grafik/Sound/Story) heißen. Aber aus irgendeinem Grund schwingt häufig der Vorwurf mit, als würden Publisher auf Kosten etwaiger Entwicklergewinne oder Spielqualität auf fetten Reibach aus sein. Vielleicht ist das bei anderen Genres mal der Fall. Aber bei Adventures ist die mögliche Marge selbst recht erfolgreicher Spiele so gering, dass wirklich fetter Reibach gar nicht möglich ist.
Overhead hört sich vom Unterton auch nach überflüssigen (Wasserkopf) Kosten an. Aber viele Kosten, die beim Publisher anfallen, waren bislang für die bisherigen Vertriebswege einfach nötig (es gab ja über die Finazierung nicht so etwas wie automatisches Marketing/PR). Mit dem neuen Crowd-Funding Finanzierungsmodell fallen einige dieser Kosten (zumindest im einstigen Umfang) weg. Das schrieb ich oben ja schon. Aber ein Gesamtbudget von 500000$ (ja auch nur nur ca. 400000 EUR) ist trotzdem nicht die Welt. Das Rechenbeispiel, dass ich im letzten Posting aufgestellt habe bezog sich ja schon auf die Kickstarterfinazierung. Ich hoffe sehr dass sich nicht verkalkuliert wurde. Sonst hätte ich auch nicht gebackt. Aber ich bin auch etwas skeptisch.
Ich glaube letztlich ist eine Gewinnabsicht bei (so gut wie) jeder Firma vorhanden. Auch der Entwickler möchte Gewinn machen, um dann größere Projekte angehen zu können. Sie sind im Normalfall ja auch am etwaigen Gewinn beteiligt. Natürlich möchte auch der Publisher Gewinn machen. Ebenfalls um größere Projekte angehen zu können (ja - natürlich auch um Investoren zu befriedigen - aber größere Projekte versprechen auch wieder größeren Gewinn). Mit Größe ist jetzt nicht zwingen der Umfang gemeint. Größer kann auch aufwändiger (Grafik/Sound/Story) heißen. Aber aus irgendeinem Grund schwingt häufig der Vorwurf mit, als würden Publisher auf Kosten etwaiger Entwicklergewinne oder Spielqualität auf fetten Reibach aus sein. Vielleicht ist das bei anderen Genres mal der Fall. Aber bei Adventures ist die mögliche Marge selbst recht erfolgreicher Spiele so gering, dass wirklich fetter Reibach gar nicht möglich ist.
Overhead hört sich vom Unterton auch nach überflüssigen (Wasserkopf) Kosten an. Aber viele Kosten, die beim Publisher anfallen, waren bislang für die bisherigen Vertriebswege einfach nötig (es gab ja über die Finazierung nicht so etwas wie automatisches Marketing/PR). Mit dem neuen Crowd-Funding Finanzierungsmodell fallen einige dieser Kosten (zumindest im einstigen Umfang) weg. Das schrieb ich oben ja schon. Aber ein Gesamtbudget von 500000$ (ja auch nur nur ca. 400000 EUR) ist trotzdem nicht die Welt. Das Rechenbeispiel, dass ich im letzten Posting aufgestellt habe bezog sich ja schon auf die Kickstarterfinazierung. Ich hoffe sehr dass sich nicht verkalkuliert wurde. Sonst hätte ich auch nicht gebackt. Aber ich bin auch etwas skeptisch.
-
- Süßwasserpirat
- Beiträge: 485
- Registriert: 01.10.2006, 15:05
Re: Kickstarter und Co. - Laufende Crowdfunding-Aktionen
Das geht und wird auch so gemacht. Du darfst nicht vergessen, dass viele Mitarbeiter wie Sounddesigner oft nur eine kurze Zeit am Spiel mitarbeiten und deshalb lange keinen Jahreslohn bekommen. Es ist auch meine ich mal durchgesickert, dass die durchschnittliche Adventure-Produktion im 300.000er-Bereich liegt. A New Beginning war mit zwischen 500 und 600k schon eine vergleichsweise schon eine enorm teure Produktion. Die Produktionskosten für Deponia sind auch noch eine hakelige Sache, da die Trilogie ja eine Produktion ist und das Spiel nur in mehreren Teilen veröffentlicht wird und die Zahl auch noch recht alt ist. Ich würde sich nicht als Beispiel benutzen. Übrigens hat Poki mal erwähnt, dass nach den Zahlen die für das Budget von Heavy Rain gehört hat, 200TWWs produzieren könnte. Heavy Rain hat garantier NICHT 100M zur Verfügung gehabt. Sony ist nicht dumm. In diesem Bereich werden nur die allerteuersten Spiele überhaupt produziert, also AAA-Blockbuster. Und kaum einer von diesen AAA-Blockbusten liegt über 40M. Heavy Rain hätte auf 100M niemals sein Budget einspielen können. Das ist Niveau auf dem GTA4 produziert wurde, lange Zeit das teuerste Spiel aller Zeiten, bis SW:TOR kam.Bakhtosh hat geschrieben: Mit allein 500000$ ein Adventure Projekt zu finanzieren, ist so einfach nicht. Angenommen ein Mitarbeiter verdient im Monat 2000$ (inklusive aller Lohnnebenkosten), dass sind das im Jahr 24000$ für einen Mitarbeiter. Mit 500000 kann man also knapp 21 Mitarbeiter für ein Jahr finanzieren. Real dürften es nochmal deutlich weniger sein, denn zum einen dürften die Lohnkosten zumindest einiger Mitarbeiter deutlich höher sein und zum anderen kommen ja noch alle Nicht-Lohnkosten dazu. Übrig bleiben also eher so um die 10 Mitarbeiter für ein Jahr. Und zwar für Designer, Product Manager, Story Writer, Programmierer, Scripter, Grafiker, Sounddesigner, Tester, usw. Ich bin sehr gespannt, ob da unsere Adventure Legenden realistisch kalkuliert haben. Ich hoffe es sehr und habe auch mehrere Projekte gebackt.
- k0SH
- Zombiepirat
- Beiträge: 10903
- Registriert: 09.09.2006, 12:03
Re: Kickstarter und Co. - Laufende Crowdfunding-Aktionen
Update:
Two Guys SpaceVenture - by the creators of Space Quest hat es mit Stolzen $539,767 geschafft.
Direkt-Link Projektseite
Übersicht laufender Projekte
Bin gespannt was die Two´s jetzt mit dem "vielen Geld" anstellen... .
Two Guys SpaceVenture - by the creators of Space Quest hat es mit Stolzen $539,767 geschafft.
Direkt-Link Projektseite
Übersicht laufender Projekte
Bin gespannt was die Two´s jetzt mit dem "vielen Geld" anstellen... .
.
Mitglied im "Verein zur kulturellen Förderung von Adventure- und storylastigen Computer- und Videospielen e.V." Und Du?
.
"But these days it seems like adventure games are almost a bit of a lost art form...exist in our dreams, in our memories and in ... Germany." Tim Schafer
.
Deutsche Adventure Games Gruppe (Facebook)
Mitglied im "Verein zur kulturellen Förderung von Adventure- und storylastigen Computer- und Videospielen e.V." Und Du?
.
"But these days it seems like adventure games are almost a bit of a lost art form...exist in our dreams, in our memories and in ... Germany." Tim Schafer
.
Deutsche Adventure Games Gruppe (Facebook)
- Bakhtosh
- Rätselmeister
- Beiträge: 2191
- Registriert: 30.11.2003, 13:21
- Wohnort: Wer weiß das schon so genau
- Kontaktdaten:
Re: Kickstarter und Co. - Laufende Crowdfunding-Aktionen
@JPS:
Zum einen nicht vergessen, dass Kickstarter Dollar Beträge sind und bei Daedalic von EUR Beträgen die Rede ist. Und ich bezweifle, dass ANB vergleichsweise sehr teuer war. Vielleicht im Vergleich zu den frühen Daedalic Projekten. Aber sicher nicht im Vergleich zu den Runaways, Black Mirrors oder einem Gray Matter. Nach dem, was ich gelesen habe, bewegen sich die Adventures, die nicht aus oder aus der Nähe der Indie Ecke kommen, eher so um die 450000 EUR aufwärts.
Mir ist natürlich auch klar, dass die Anzahl der tatsächlichen Mitarbeiter in der Entwicklungsphase variiert. Das werden mal weniger aber auch z.B. während der Phasen in der die meisten Assets erstellt werden bzw. später während der Beta Phase durch das Testing mal deutlich mehr als 10 Leute sein. Ich sage auch nicht, dass es nicht klappen kann. Aber 500000$ (ca. 400000 EUR) ist schon nicht großzügig kalkuliert. Ich bin sehr gespannt, was dabei jeweils rauskommt. Ich bin voller Hoffnung, aber auch irgendwo skeptisch. Am meisten hoffe ich auf eine tolle Story von Jane. Selbst wenn es vielleicht an Technik und Polishing etwas hapern sollte.
Zum einen nicht vergessen, dass Kickstarter Dollar Beträge sind und bei Daedalic von EUR Beträgen die Rede ist. Und ich bezweifle, dass ANB vergleichsweise sehr teuer war. Vielleicht im Vergleich zu den frühen Daedalic Projekten. Aber sicher nicht im Vergleich zu den Runaways, Black Mirrors oder einem Gray Matter. Nach dem, was ich gelesen habe, bewegen sich die Adventures, die nicht aus oder aus der Nähe der Indie Ecke kommen, eher so um die 450000 EUR aufwärts.
Mir ist natürlich auch klar, dass die Anzahl der tatsächlichen Mitarbeiter in der Entwicklungsphase variiert. Das werden mal weniger aber auch z.B. während der Phasen in der die meisten Assets erstellt werden bzw. später während der Beta Phase durch das Testing mal deutlich mehr als 10 Leute sein. Ich sage auch nicht, dass es nicht klappen kann. Aber 500000$ (ca. 400000 EUR) ist schon nicht großzügig kalkuliert. Ich bin sehr gespannt, was dabei jeweils rauskommt. Ich bin voller Hoffnung, aber auch irgendwo skeptisch. Am meisten hoffe ich auf eine tolle Story von Jane. Selbst wenn es vielleicht an Technik und Polishing etwas hapern sollte.
- Cohen
- Adventure-Treff
- Beiträge: 6465
- Registriert: 24.12.2007, 13:34
Re: Kickstarter und Co. - Laufende Crowdfunding-Aktionen
Beziehst du dich hierauf? http://www.adventure-treff.de/forum/vie ... =1&t=16595JPS hat geschrieben:Es ist auch meine ich mal durchgesickert, dass die durchschnittliche Adventure-Produktion im 300.000er-Bereich liegt.
"Die Budgets für Adventures bei den Publishern sinken - vor ein paar Jahren konnte man mit 450-500 tausend Euro exklusive Marketing und Produktion rechnen, heute mit 300-350 tausend."
Multi-Gamer: PC + PCVR, PS5 + PSVR2, Xbox Series X, Steam Deck OLED, Switch OLED, iPad Pro M2, WiiU, 3DS, PSVita, ..., N64, PS1, SNES, Amiga, C128, Atari
- Neptin
- Rätselmeister
- Beiträge: 1604
- Registriert: 22.09.2009, 17:57
Re: Kickstarter und Co. - Laufende Crowdfunding-Aktionen
Wie gesagt sollte man auch nicht vergessen, dass die Preise für Softwareentwickler in den USA um ein Vielfaches höher liegen als bei uns in Deutschland. Für die ursprünglich angepeilten 400.000 hätte Double Fine sicherlich ein kleines Spielchen entwickelt, aber sicherlich nichts, das auch nur annähernd an den Umfang so mancher europäischer Adventures rankommt.
- Bakhtosh
- Rätselmeister
- Beiträge: 2191
- Registriert: 30.11.2003, 13:21
- Wohnort: Wer weiß das schon so genau
- Kontaktdaten:
Re: Kickstarter und Co. - Laufende Crowdfunding-Aktionen
Also das Budget, dass die Publisher dem Entwicklern bereit stellen, exklusiver der Kosten, die beim Publisher selbst anfallen. Dann kommt das in etwa hin.Cohen hat geschrieben:Beziehst du dich hierauf? http://www.adventure-treff.de/forum/vie ... =1&t=16595JPS hat geschrieben:Es ist auch meine ich mal durchgesickert, dass die durchschnittliche Adventure-Produktion im 300.000er-Bereich liegt.
"Die Budgets für Adventures bei den Publishern sinken - vor ein paar Jahren konnte man mit 450-500 tausend Euro exklusive Marketing und Produktion rechnen, heute mit 300-350 tausend."
Alle Publisher Kosten (studiert man die Credits, so sind das neben PR und Marketing ja häufig auch Kosten für Testing und Sprachaufnahmen) fallen ja bei Kickstarter nicht weg. Da sind wir dann wieder schnell bei den 400000 EUR (500000 $), die in etwa eingenommen wurden. Viel Luft, wenn überhaupt, ist da nicht.
@Neptin:
Wobei die Entwicklung scheinbar meist gar nicht in den USA geplant ist. Da sitzen meist lediglich unsere Designer Legenden. Aber das Larry Remake wird doch in Israel entwickelt und Jane lässt doch in einem Land des ehemaligen Ostblocks entwickeln. Oder hab' ich das gerade falsch im Kopf? Also hier wird wiederum etwas gespart.
- axelkothe
- Adventure-Treff
- Beiträge: 8951
- Registriert: 04.06.2004, 15:22
- Kontaktdaten:
Re: Kickstarter und Co. - Laufende Crowdfunding-Aktionen
Und vergesst nicht die Rewards... die T-Shirts, Boxen, Versand und anderen Kleinigkeiten kosten auch noch einen ganzen Haufen. Von den Budgets dürfte jeweils nicht viel mehr als die Hälfte wirklich ins Spiel fließen. Aber: Letztendlich muss sowas eine Mischkalkulation sein, soll heißen, dass das Spiel ja letztendlich auch noch normal zum Verkauf angeboten werden soll und da ja auch nochmals Geld reinkommen sollte (und der Entwickler hier eben auch noch Kredite aufnehmen oder doch noch mit Publishern zusammenarbeiten muss - siehe Pinkerton, wo noch andere Geldquellen im Hintergrund sind, oder Wateland 2, wo Brian Fargo eigenes Geld in die Sache stecken will (oder besser wollte, der jetzige Betrag sollte auch so reichen
))

NEU:Mein YouTube-Kanal über Klemmbausteine: SteinreichTV
- Neptin
- Rätselmeister
- Beiträge: 1604
- Registriert: 22.09.2009, 17:57
Re: Kickstarter und Co. - Laufende Crowdfunding-Aktionen
Ja, das stimmt, Jane macht es mit ihrem russischen Team ja auch so. Aber irgendwie ist das wie eine Mogelpackung zu kaufen. Das mag jeder anders sehen, aber: Es steht zwar der große Name drauf, so richtig in die eigentliche Produktion involviert war die "Designlegende" allerdings nicht. Klar gibt es ständige Updates, Videokonferenzen oder Telefonate, aber das alles kann eigentlich nicht ersetzen, live und direkt vor Ort an der täglichen Entwicklung beteiligt zu sein. Daher bin ich echt gespannt, wenn in ein bis anderthalb Jahren die ersten Ergebnisse eintrudeln und was tatsächlich draus geworden ist.Bakhtosh hat geschrieben: @Neptin:
Wobei die Entwicklung scheinbar meist gar nicht in den USA geplant ist. Da sitzen meist lediglich unsere Designer Legenden. Aber das Larry Remake wird doch in Israel entwickelt und Jane lässt doch in einem Land des ehemaligen Ostblocks entwickeln. Oder hab' ich das gerade falsch im Kopf? Also hier wird wiederum etwas gespart.
-
- Süßwasserpirat
- Beiträge: 485
- Registriert: 01.10.2006, 15:05
Re: Kickstarter und Co. - Laufende Crowdfunding-Aktionen
Ja.Cohen hat geschrieben:Beziehst du dich hierauf? http://www.adventure-treff.de/forum/vie ... =1&t=16595JPS hat geschrieben:Es ist auch meine ich mal durchgesickert, dass die durchschnittliche Adventure-Produktion im 300.000er-Bereich liegt.
"Die Budgets für Adventures bei den Publishern sinken - vor ein paar Jahren konnte man mit 450-500 tausend Euro exklusive Marketing und Produktion rechnen, heute mit 300-350 tausend."
Mir ist das wohl bewusst. Im Falle von Tex und Jane werden auch von den Entwicklern selbst jeweils 300k beigesteuert, was in Euro zu einem vollen oder bei grösserem KS-Erfolg gar übervollem Adventure-Budget wird. Die Two Guys werden ihr Spiel wahrscheinlich auf einem niedrigen Produktions-Niveau produzieren und simple Tweening-Animationen verwenden, während Mark selbst einen grossen Anteil der Grafiken herstellt.Bakhtosh hat geschrieben:@JPS:
Zum einen nicht vergessen, dass Kickstarter Dollar Beträge sind und bei Daedalic von EUR Beträgen die Rede ist. Und ich bezweifle, dass ANB vergleichsweise sehr teuer war. Vielleicht im Vergleich zu den frühen Daedalic Projekten. Aber sicher nicht im Vergleich zu den Runaways, Black Mirrors oder einem Gray Matter. Nach dem, was ich gelesen habe, bewegen sich die Adventures, die nicht aus oder aus der Nähe der Indie Ecke kommen, eher so um die 450000 EUR aufwärts.
Mir ist natürlich auch klar, dass die Anzahl der tatsächlichen Mitarbeiter in der Entwicklungsphase variiert. Das werden mal weniger aber auch z.B. während der Phasen in der die meisten Assets erstellt werden bzw. später während der Beta Phase durch das Testing mal deutlich mehr als 10 Leute sein. Ich sage auch nicht, dass es nicht klappen kann. Aber 500000$ (ca. 400000 EUR) ist schon nicht großzügig kalkuliert. Ich bin sehr gespannt, was dabei jeweils rauskommt. Ich bin voller Hoffnung, aber auch irgendwo skeptisch. Am meisten hoffe ich auf eine tolle Story von Jane. Selbst wenn es vielleicht an Technik und Polishing etwas hapern sollte.
Und DoubleFine ist sicher eines der falschesten Studios der Welt, wenn man schnell und günstig produzieren will. Die sitzen am teuersten Standpunkt für Entwickler auf der ganzen Welt und sind laaangsam. Zudem muss man bei DFA ersteinmal die Doku abziehen und dann Rewards und Steuern. Das Ergebnis wäre vlt. eine 200k-Produktion gewesen und zwar in Dollar, also etwa 160k in Euro. Darunter fallen dann nicht nur die sehr gut bezahlten Vollzeitmitarbeiter sondern eben auch das Kostenumfeld, was nicht verringert wird.
Black Mirror-Spiele sind garantiert nicht teurer als ANB. Runaway 3 und Gray Matter könnten teurer gewesen sein, aber nicht zwingend. Immerhin hatten beide Spiele eine überlange Entwicklungszeit, wie aber auch ANB, welches als erstes Projkt eines frisch gegründeten Studios mit allen anfänglichen Problemen zu kämpfen hatte, relativ umfangreich ist mit kostspieligen handgemachten Animationen bei detailierten Charakteren usw. Die Verkaufszahlen von Adventure erlauben normalerweise gar keine Budgets über 500k. Edna war eines der erfolgreichsten Adventures der letzten Jahre mit Verkaufszahlen zwischen 30 und 40k.
Es ist sogar sehr riskant ein Adventure für 500k zu produzieren. Denn du kannst davon ausgehen, dass je nach Stiuation ein unterschiedlicher Anteil der VPs überhaupt wieder ankommt. Bei Deponia dürften das wahrscheinlich nicht mehr als 15 pro verkauften Exemplar für 30 sein, möglicherweise sogar noch weniger. Das Spiel müsste also bei 500k nur für Teil 1 etwa 35k verkaufen, um niedrige schwarze Zahlen schreiben zu können. Das ist im Adventure-Bereich bereits ein grösserer Erfolg. Kein Wunder, dass man so scharf auf Steam ist.
- Sven
- Zombiepirat
- Beiträge: 20863
- Registriert: 09.05.2005, 23:37
Re: Kickstarter und Co. - Laufende Crowdfunding-Aktionen
@axel
DFA und Larry sind ja auch keine ich sage mal "Einmann" (ich weiss, dass es das nicht ist!)-Projekte, wie Kinky Island oder Querst for Infamy.
@JPS
SW: Tor ist teurer? Was hat es denn gekostet? Schenmue laut Hersteller 30 Mio, GTA 4 100 Mio.
DFA und Larry sind ja auch keine ich sage mal "Einmann" (ich weiss, dass es das nicht ist!)-Projekte, wie Kinky Island oder Querst for Infamy.
@JPS
SW: Tor ist teurer? Was hat es denn gekostet? Schenmue laut Hersteller 30 Mio, GTA 4 100 Mio.
Der Erste und Einzige hier im Forum, der die englische Version von Tungi hat.
Der Zweite, der eine von Poki handsignierte englische Version von Edna & Harvey the Breakout hat. Mit gezeichnetem Harvey auf der Rückseite!
Der Zweite, der eine von Poki handsignierte englische Version von Edna & Harvey the Breakout hat. Mit gezeichnetem Harvey auf der Rückseite!