Goodbye Deponia (Deponia 3)

Hier geht es einfach nur um Adventures!
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Tesabällschen
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Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)

Beitrag von Tesabällschen »

realchris hat geschrieben:ich schau nur bei nicht handlungsrelevanten puzzlespielen bzw. zeitstreckern in die lösung. ich denke, dass das gefühl bei heutigen spielen eher mit 'zu leicht und teilweise mit zeitstreckern versaut' zu bezeichnen ist.
Die ganzen echten Zeitstrecker klassischer Adventures wurden doch in aktuellen Spielen alle entfernt. Kein langes herumlaufen dank sofortigem Raum verlassen per Doppeklick und kein Pixelhunting dank Hotspotanzeige. Ein Day of the Tentacle dauert überhaupt nur 4-5 Stunden weil es keinen Doppelklick auf Ausgänge oder Überspringen bereits bekannter Aktionen mit Escape gibt.
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fireorange
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Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)

Beitrag von fireorange »

Für mich sind diese Neuerungen auch wichtig. Gerade in Zeiten, in denen ein Adventure das andere jagt, braucht man solche Mittel um besser voranzukommen. Ich brauche das zumindest, ich kann mich nicht ewig mit einem einzelnen Adventure aufhalten, so toll es auch sein mag.
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Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)

Beitrag von Conferencier »

realchris hat geschrieben:ich schau nur bei nicht handlungsrelevanten puzzlespielen bzw. zeitstreckern in die lösung. ich denke, dass das gefühl bei heutigen spielen eher mit 'zu leicht und teilweise mit zeitstreckern versaut' zu bezeichnen ist.
Sehe ich genauso. Diese stören nach meinem Empfinden nicht unerheblich die Atmosphäre eines ernstzunehmenden Adventures.
Neptin hat geschrieben:95%? Das halte ich dann doch für etwas übertrieben.
Klingt ganz danach...
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Abel
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Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)

Beitrag von Abel »

Neptin hat geschrieben:95%? Das halte ich dann doch für etwas übertrieben.
Bei Gamersglobal gibt es nur 0,5 Schritte glaub ich und die haben auch schon mal 10,0 vergeben. Man sollte Wertungen halt nicht wie bei metacritics vergleichen. ;)
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k0SH
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Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)

Beitrag von k0SH »

Die Diskussion gab es ja schon an etlichen Stellen zum umfallen ausgeschöpft, aber das "Bis auf ein paar Spät-90-Kollosse waren Adventures eigentlich fast nie in einem höheren Längenrahmen als die Daedalic-Tite" ist Quatsch.
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realchris
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Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)

Beitrag von realchris »

Ein Day of the Tentacle dauert überhaupt nur 4-5 Stunden weil es keinen Doppelklick auf Ausgänge
oder Überspringen bereits bekannter Aktionen mit Escape gibt.
Letzterer Punkt ist schlicht eine Falschaussage von Dir. Denn Du brauchst bei Lucasarts einfach nur die .-Taste drücken um Dialoge und Aktionen zu überspringen. Mit ESC brichst Du Zwischensequenzen ab. Und das Doppelklicken auf Ausgänge gibt es schon bei CMI und The Dig.

Das sind aber keine wirklichen Zeitstrecker. Zeitstrecker sind leere Dialoge. Bei deinem Beispiel MI 1 sind nahezu alle Dialoge wichtig um die Rätsel zu lösen. Es sind keine stundenlangen Monologe, um einer platten Handlung noch ein wenig Placebo-Tiefe zu geben.

Alle Rätsel in Monkey Island gehen aus der Handlung hervor, selbst das Beleidigungsfechten. Da sind keine Puzzle- und Schiebe-Spielchen und was vor allem wichtig ist, Monkey Island hat eine sehr gute Dramaturgie. Das Game ist wie ein Drehbuch verfasst. Nicht einfach nur A+B+C+D+E...., sondern eine dramatische Struktur, die durchdacht ist. Sowas vermisse ich bei heutigen Titeln.

Die Geschichte ist zwar einfach, dafür aber einfach gut erzählt.
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Criminis
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Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)

Beitrag von Criminis »

Erkläre mir mal den Unterschied zwischen einer platten Handlung und einer einfachen Geschichte. Vielleicht bin ich dann willig, dir zu folgen.
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realchris
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Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)

Beitrag von realchris »

Criminis hat geschrieben:Erkläre mir mal den Unterschied zwischen einer platten Handlung und einer einfachen Geschichte. Vielleicht bin ich dann willig, dir zu folgen.

Reine Aneinanderreihungen sind z.B. für mich eine platte Handlung. Bestes Beispiel dafür ist Night of The Rabbit.

Mit einfacher Geschichte meine ich die Thematik: Im Falle von Monkey Island eine klassische Heldengeschichte mit der dazugehörigen Rettung der Prinzessin. Bei Monkey Island ist das natürlich eine komödiantische Variante. Es ist ein einfaches Thema. Es fordert dich nicht so wie der Film 2001.

Mit Dramaturgie meine ich die dramatische Struktur wie sie für Drehbücher, Theaterstücke seit eh und je Verwendung findet. Und die sich seit 2 1/2 Tausend Jahren, möglicherweise viel länger, bewährt hat.
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Neptin
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Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)

Beitrag von Neptin »

Abel hat geschrieben:
Neptin hat geschrieben:95%? Das halte ich dann doch für etwas übertrieben.
Bei Gamersglobal gibt es nur 0,5 Schritte glaub ich und die haben auch schon mal 10,0 vergeben. Man sollte Wertungen halt nicht wie bei metacritics vergleichen. ;)
Sicher, ändert aber nichts an der Wertung ;) Alles über 90% sind (zumindest in meinen Augen) absolute Ausnahmetitel. Klar wird heute relativ inflationär mit Höchstwertungen um sich geworden, 95% bleibt aber trotzdem eine Hausnummer, die ich angesichts der zwar netten aber keineswegs meisterhaften Vorgänger nicht ganz nachvollziehen kann.
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Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)

Beitrag von realchris »

Ich denke das erklärt sich aus mehreren Faktoren. 1. ist es ein einheimisches Spiel 2. Gibt es so wenige Titel, dass man ein relativ aufs Jahr betrachtet größeres Spiel etwas wohlwollender bewertet. Generell sind die Bewertungen hier immer tendenziell etwas höher.

Würde man Spiele wirklich nach allen Maßstäben über die Skala bewerten, hätten wir seit 10 Jahren keinen Titel mehr über 80 % gehabt. Sicher hängt dahinter auch das Eigeninteresse dem Entwickler, den man mag, ein wenig zu helfen und auch zu verhindern, dass das Genre ganz vor die Hunde geht.

Insoweit wird etwas wohlwollender bewertet.

Wenn man Grim Fandango als Richtwert nehmen würde, dürfte kein Titel der letzten 8 Jahre im 90er Bereich liegen.
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Criminis
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Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)

Beitrag von Criminis »

Neptin hat geschrieben:
Abel hat geschrieben:
Neptin hat geschrieben:95%? Das halte ich dann doch für etwas übertrieben.
Bei Gamersglobal gibt es nur 0,5 Schritte glaub ich und die haben auch schon mal 10,0 vergeben. Man sollte Wertungen halt nicht wie bei metacritics vergleichen. ;)
Sicher, ändert aber nichts an der Wertung ;) Alles über 90% sind (zumindest in meinen Augen) absolute Ausnahmetitel. Klar wird heute relativ inflationär mit Höchstwertungen um sich geworden, 95% bleibt aber trotzdem eine Hausnummer, die ich angesichts der zwar netten aber keineswegs meisterhaften Vorgänger nicht ganz nachvollziehen kann.
Für das, was es ist und sein will sind aber schon die Vorgänger sehr gut gewesen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Wertung dem bisherigen Trend entspricht (88% für D1, 90% für D2, demfall 95% für D3). Bin jedenfalls schon gespannt darauf, ob es sich wirklich so gut metzgt.
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Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)

Beitrag von Grappa11 »

realchris hat geschrieben:Ich denke das erklärt sich aus mehreren Faktoren. 1. ist es ein einheimisches Spiel 2. Gibt es so wenige Titel, dass man ein relativ aufs Jahr betrachtet größeres Spiel etwas wohlwollender bewertet. Generell sind die Bewertungen hier immer tendenziell etwas höher.

Würde man Spiele wirklich nach allen Maßstäben über die Skala bewerten, hätten wir seit 10 Jahren keinen Titel mehr über 80 % gehabt. Sicher hängt dahinter auch das Eigeninteresse dem Entwickler, den man mag, ein wenig zu helfen und auch zu verhindern, dass das Genre ganz vor die Hunde geht.

Insoweit wird etwas wohlwollender bewertet.

Wenn man Grim Fandango als Richtwert nehmen würde, dürfte kein Titel der letzten 8 Jahre im 90er Bereich liegen.
Quatsch nicht so einen Stuss daher. Goodbye Deponia hat von mir und uns die Wertung erhalten, die es unserer Meinung nach verdient. So wie The Night of the Rabbit mit seiner 7.0 ebenfalls die Wertung bekommen hat, die wir für angemessen halten. Grim Fandango wäre im Übrigen ein Adventure, das von mir in einem GamersGlobal-Test die 10.0 bekommen würde.
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Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)

Beitrag von Neptin »

realchris hat geschrieben:...ist es ein einheimisches Spiel ...dem Entwickler, den man mag, ein wenig zu helfen.
Auch wenn es natürlich dementiert wird, wie man sieht, aber das spielt sicherlich hauptsächlich mit rein. Kann ich für mich aber nicht wirklich gutheißen. Denn realistisch betrachtet waren auch die Vorgänger eher 70-80% Titel. Wie soll man sich bei einer 95%-Wertung noch verbessern? ;) Am Ende schadet man damit eher als dass man hilft bzw. weckt Erwartungen, die absolut nicht erfüllt werden können. Das geht bei mir vielen Spielen heute so bzw. nicht mehr, denn ernstzunehmende Kritiken gibt es eigentlich kaum noch.
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Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)

Beitrag von Grappa11 »

Neptin hat geschrieben:
realchris hat geschrieben:...ist es ein einheimisches Spiel ...dem Entwickler, den man mag, ein wenig zu helfen.
Auch wenn es natürlich dementiert wird, wie man sieht, aber das spielt sicherlich hauptsächlich mit rein. Kann ich für mich aber nicht wirklich gutheißen. Denn realistisch betrachtet waren auch die Vorgänger eher 70-80% Titel.
Das ist deine Meinung, offenbar nicht die von allen.
Wie soll man sich bei einer 95%-Wertung noch verbessern? ;) Am Ende schadet man damit eher als dass man hilft bzw. weckt Erwartungen, die absolut nicht erfüllt werden können.
1. Wollen wir niemandem helfen außer unseren Lesern bei der Kaufentscheidung. 2. Solltest du dich vielleicht mal mit unserem Wertungssystem auseinandersetzen, das eben kein 100%-System ist und bei dem deshalb auch die 10.0 mal fallen kann. Deshalb ist die 9.5 auch nicht gleich 95%. Davon abgesehen mag dir vielleicht schon unsere Wertung der Vorgänger nicht genehm gewesen sein. Aber selbst wenn, ist mir nicht klar, weshalb die Wertung von Goodbye Deponia im Vergleich dazu plötzlich so verwundern sollte, wenn der dritte Teil einfach noch ein bisschen besser ist.

Mal umgekehrt gefragt: Was hätten wir davon, Spielen deutscher Entwickler einfach so bessere Wertungen zu geben, als sie sie verdienen? Die Antwort ist: gar nichts. Wir würden uns unglaubwürdig machen, wenn wir Noten nicht danach vergeben würden, was wir wirklich für angemessen halten. Daedalic ist ein kleiner Publisher, die uns gar nichts geben könnten usw. Wie kommst du also auf die Idee, dass da jemand bevorzugt behandelt würde? Es ist und bleibt eine bilige Unterstellung.
Das geht bei mir vielen Spielen heute so bzw. nicht mehr, denn ernstzunehmende Kritiken gibt es eigentlich kaum noch.
Echt nicht? Du findest also nicht, dass der Treff oder auch GamersGlobal ernstzunehmnde Kritiken zu Spielen verfasst? Da mein Redakeursdasein beim Treff aktuell zwangsweise ruht, will ich mich bzgl. der Tests von Adventure-Treff mal nicht weiter äußern, unabhängig davon, dass ich die Leute kenne und jedem davon unterstellen würde, dass er stets seine ehrliche Meinung abgibt und keine falsche Rücksicht auf irgendwen nimmt – weder auf die Fans, noch auf den Publisher. Aber wenn Du Dir mal die Mühe machen würdest, die Tests bei GamersGlobal zu lesen (ich will meinen, dass das insbesondere für meine eigenen gilt), kann man deine These leicht widerlegen. Aber daran bist du bei Aussagen wie deinen im Zweifel auch gar nicht interessiert, wenn du schon indirekt Käuflichkeit unterstelltst.
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Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)

Beitrag von Criminis »

Endlich mal jemand, der ehrlich ist.
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- Kaiser Wilhelm II. (1859-1941)
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