Double Fine Hot News: Heimlich, still und leise hat sich Chris Remo verabschiedet... zu Campo Santo Games...
Laut Chris war Double Fine der beste Arbeitsplatz, den er je hatte... dennoch... ob in der Doku ein Wort über seinen Weggang verloren wird?
...was brauen diese Ex-Telltaler sich da für ein Team zusammen? Wird doch nicht etwa doch ein sinnvolles Adventure sein?
Vainamoinen hat geschrieben:So weit sind wir bereits, und Double Fine wird um ihrer Ehre willen nicht aufhören zu kommunizieren, dass die sechs Mille ein normales Budget wären.
Man darf sich gar nicht angucken was anderswo mit einem deutlich kleineren (Broken Sword, Tex Murphy, Dreamfall) bzw. ähnlichem Budget (Pillars of Eternity) realisiert wird. So sehr ich Broken Age auch mag, bei dem Projekt-Management fragt man sich schon wie Double Fine so lange überleben konnte.
sid6581 hat geschrieben:Man darf sich gar nicht angucken was anderswo mit einem deutlich kleineren (Broken Sword, Tex Murphy, Dreamfall) bzw. ähnlichem Budget (Pillars of Eternity) realisiert wird. So sehr ich Broken Age auch mag, bei dem Projekt-Management fragt man sich schon wie Double Fine so lange überleben konnte.
Mit vielleicht etwas über 400.000 € hatte Revolution auch ein wirklich anständiges Budget für ein 2D-Adventure von den Backern bekommen. Bei denen muss vielleicht an der Rätsel-Philosophie gefeilt werden, im Projektmanagement sind die ausreichend fit. Natürlich nur, sofern sie nicht doch am Ende Eigenkapital reingesteckt haben, ohne es den Unterstützern mitzuteilen.
Ich meine mich zu erinnern, dass Broken Sword 5 auch ein Gesamtbudget von um die 2 Millionen hatte. Revolution hatte Kapital durch die Umsetzung von Broken Sword und Beneath a Steel Sky auf Mobilgeräte. Das Spiel war schon halb fertig, als sie auf Kickstarter gegangen sind.
"Ich habe mich so gefühlt, wie Sie sich fühlen würden, wenn sie auf einer Rakete sitzen, die aus zwei Millionen Einzelteilen besteht - die alle von Firmen stammen, die bei der Regierungsausschreibung das niedrigste Angebot abgegeben haben"
sid6581 hat geschrieben:Man darf sich gar nicht angucken was anderswo mit einem deutlich kleineren (Broken Sword, Tex Murphy, Dreamfall) bzw. ähnlichem Budget (Pillars of Eternity) realisiert wird. So sehr ich Broken Age auch mag, bei dem Projekt-Management fragt man sich schon wie Double Fine so lange überleben konnte.
Mit vielleicht etwas über 400.000 € hatte Revolution auch ein wirklich anständiges Budget für ein 2D-Adventure von den Backern bekommen. Bei denen muss vielleicht an der Rätsel-Philosophie gefeilt werden, im Projektmanagement sind die ausreichend fit. Natürlich nur, sofern sie nicht doch am Ende Eigenkapital reingesteckt haben, ohne es den Unterstützern mitzuteilen.
Ich bin auf Tesla Effect extremst gespannt. Bis jetzt sieht man dem Projekt das kleine Budget überhaupt nicht an. Obwohl man vom Spiel selber noch fast gar nichts weiss. Alleine die 6 Stunden Filmmaterial sowie die drei, nach eigenen Angaben, höchst unterschiedlichen Storypfade sollten eine "annehmbare" Länge garantieren.
Nun, beim Tesla Effect sieht die 3D-Grafik schon aus wie aus den 2000ern. Also die haben da keine AAA-Engine, wo die Lizenzierung schon ne Million kostet, das ist ja klar. Aber wenn dafür für alles andere mehr Geld da war, bin ich ja zufrieden. Das war ja das Argument im DF-Forum, leider nicht so ganz ... äh, sagen wir, erfolgreich. Anscheinend braucht es nun einmal eine Menge Geld, um gute Witze zu schreiben.
Naja, lassen wir das. Wenn Chris Remo nun weg ist, wer macht dann Community-Betreuung? Hat DF jemand neuen?
neon hat geschrieben:Ich meine mich zu erinnern, dass Broken Sword 5 auch ein Gesamtbudget von um die 2 Millionen hatte. [...] Das Spiel war schon halb fertig, als sie auf Kickstarter gegangen sind.
Silent hat geschrieben:
Ich bin auf Tesla Effect extremst gespannt. Bis jetzt sieht man dem Projekt das kleine Budget überhaupt nicht an. Obwohl man vom Spiel selber noch fast gar nichts weiss. Alleine die 6 Stunden Filmmaterial sowie die drei, nach eigenen Angaben, höchst unterschiedlichen Storypfade sollten eine "annehmbare" Länge garantieren.
Die Umsetzung des Budgets ist bereits jetzt eindrucksvoll. Wenn die Versprechen der Entwickler stimmen und das Spiel tatsächlich mindestenst so umfangreich ist wie Pandora Directive, und die Menge an Videomaterial und die fehlende Casualisierung sprechen dafür, dann haben sie praktisch für vielleicht ein Fünftel des Broken Age-Budgets ein fünfmal so umfangreiches Spiel wie Broken Age geschaffen. Allein die Spieldauer des Videomaterials ist ja bereits nah an der vorraussichtlichen Gesamtlänge von Broken Age dran.
Auf jeden Fall bin ich durch: Fast 6 Stunden. Das kommt daher, dass ich viel gelaufen bin, und weil ich so ziemlich alle Kombinationen von Gegenständen und Personen ausprobiert hab. Was nämlich fast schon tragisch ist, ist dass es nur äußert selten den Standardspruch "Das geht so nicht" gibt, sondern viele Kombinationen haben extra Antworten. Die hört man bloß nicht, wenn man es nicht darauf anlegt, weil durch die leichten Rätsel (fast) immer klar ist, was wohin muss.
Außerdem sind die Rätsel nicht mehr mein größter Kritikpunkt. Ja, sie sind zu leicht (mit Ausnahme des Riddle of Yorn -- dazu später noch was), whatever. Was mich viel, viel mehr stört, ist das one-click-fits-all-Interface. Noch nie hab ich so deutlich gemerkt, dass Adventures mindestens(!) zwei verschiedene Verben benötigen, nämlich Betrachten und Interagieren. Ersteres ist nämlich das Vehikel, durch das die Spielwelt zu Leben erwacht, indem ich Kommentare, Beschreibungen und Erklärungen von meinem Charakter höre. Ich weiß nicht wie oft ich einfach nur etwas wissen wollte (was ist das?), und was ich bekam war alles, von einer Rätsellösung (wtf?!) bis zu Gesprächen die noch gar keine Sinn ergaben, weil ich die Umstände noch nicht kannte.
One-click-Adventures gehören ganz, ganz dringend abgeschafft. Wenn irgendwas Adventures zu Grunde richten kann, dann das.
Im Bezug auf die Rätsel: Interessanterweise war das schwierigste Rätsel (der Dead-Eye God-Komplex) deswegen am schwierigsten, weil es dort die wenigsten Hinweise gab. Heißt im Umkehrschluss, für viele andere Rätsel gibt es viel zu viele Hinweise. Das ist oft kein Wink mit dem Zaunpfahl mehr, da wird gleich das ganze Gatter geschwungen. Ich weiß nicht, ob DF denkt ich sei leicht Wahrnehmungsgestört, aber so behandelt kam ich mir gelegentlich vor. Nach dem One-Click-Problem ist dass das zweitgrößte Ärgernis, wobei gelegentlich auch beides das gleiche ist, nämlich dann, wenn meine ungewollte Interaktion mit Dingen mir Lösungen verrät, obwohl ich nur eine Beschreibung haben wollte.
Außerdem merkt man, wie ich finde, das gekürzt wurde: Der Übergang Wald/Shellmound ist absolut nicht organisch, und ich wäre sehr gern noch ein wenig durch Sugar Bunting gestreift. Dazu kommt, dass gerne noch ein paar mehr Nebencharaktere die Schauplätze hätten bevölkern dürfen, auch wenn die dann nur eine Antwort bzw. überhaupt keine Antwort geben und einfach nur da sind. Es wirkte nämlich gelegentlich etwas leer.
Zum Positiven: Shay's Geschichte hat mich jetzt nicht so vom Hocker gehauen, aber das liegt wohl auch daran, dass man fragen könnte, welche Geschichte denn? Shay wacht auf, will keine Kindermissionen mehr machen, und macht deswegen Minispiele mit Greifarmen. Das war's. Zum Hintergrund von Dandelion und der Flucht: Null. Zu Vater/Mutter: Null. Zum Schiff: Null. Zum Geschehen draußen: Null. (Wobei Null hier immer einen Alibi-Satz meint). Es passiert eigentlich genau gar nichts. Sobald sich da etwas tut (das Cliffhanger-Ende, dass ich immer noch nicht ganz verstehe?), ist es aber potentiell interessant.
Vella dagegen hat mir gefallen. Ist auch nicht die komplexeste Geschichte, aber Verhalten, Beweggründe/Motivation, da komm ich gut dahinter, und der Twist am Ende (ich hatte zuerst Shay beendet) hat gepasst.
Alles in allem ist das Urteil "ganz nett". 7-8/10, denke ich. Im direkten Adventure-Vergleich (spiele ich gerade) hat mich Cognition viel mehr gefesselt. Im Bezug auf eine dichte Geschichte schlägt so ein Spiel Broken Age um Längen, was etwas ironisch ist, wenn Broken Age auf den TTG-Zug aufspringen wollte. Wegen der tollen Geschichte würde ich mir jedenfalls BA nicht zulegen. Ist halt die Frage, was dann noch bleibt.
Ich gönne jedenfalls DF alle 9.5/10s und Verkäufe der Welt, aber solche Wertungen haben mit dem Spiel nichts zu tun.
Noch nie hab ich so deutlich gemerkt, dass Adventures mindestens(!) zwei verschiedene Verben benötigen, nämlich Betrachten und Interagieren.
ich meine mich zu erinnern, dass der Rechtsklick ein Ansehen war und der Linksklick das Benutzen? Oder irre mich und verwechsle das? Wenn es bei Broken Age war hab ich das auch nur zufällig rausgefunden, weil man da nicht wirklich drauf hingewiesen wird.
