Philip Seymour Hoffman im Alter von 46 Jahren verstorben
- neon
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Philip Seymour Hoffman im Alter von 46 Jahren verstorben
"Ich habe mich so gefühlt, wie Sie sich fühlen würden, wenn sie auf einer Rakete sitzen, die aus zwei Millionen Einzelteilen besteht - die alle von Firmen stammen, die bei der Regierungsausschreibung das niedrigste Angebot abgegeben haben"
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Re: Philip Seymour Hoffman im Alter von 46 Jahren verstorben
WAS, der war doch noch voll jung. Erst Schell und jetzt der. RIP
- Scree
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Re: Philip Seymour Hoffman im Alter von 46 Jahren verstorben
Tja, Heroin macht jeden schnell Alt.
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Re: Philip Seymour Hoffman im Alter von 46 Jahren verstorben
Wer mit seinem Leben spielt, muss damit rechnen, auch einmal zu verlieren.
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Re: Philip Seymour Hoffman im Alter von 46 Jahren verstorben
Wow, was für ein genialer Kalenderspruch, er strotzt wahrlich vor Empathie für einen verstorbenen Mitmenschen und ist auch noch so weise, fehlt nur noch, dass der Spruch sich reimt, dann könnte man ihn bei Seymour Hoffmans Begräbnis aufsagen! Aber mal ehrlich: Das ist Zynismus pur. Solche selten dämlichen Sprüche ändern auch nichts daran, dass hier traurigerweise mal wieder ein Mensch einer Suchterkrankung zum Opfer gefallen ist. Ich vermute, Kleener Apfel hat auch für Menschen mit Behinderung und Krebskranke nichts als Spott übrig.Wer mit seinem Leben spielt, muss damit rechnen, auch einmal zu verlieren.
- Hans
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Re: Philip Seymour Hoffman im Alter von 46 Jahren verstorben
Genau, weil Krebskranke oder Menschen mit Behinderung sich ja genau so aktiv für ihr Schicksal entschieden haben wie ein Drogenabhängiger.
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Re: Philip Seymour Hoffman im Alter von 46 Jahren verstorben
Naja, die Entscheidung ist etwas so aktiv wie die eines Rauchers Krebs zu kriegen. Die Leute wollen ja nicht abhängig sein. Und Hoffman war über 20 Jahre clean und hatte dann plötzlich einen Rückfall und war danach auch wieder kurz auf Entzug. Man kann Heroinsucht schon als Krankheit bezeichnen.Hans hat geschrieben:Genau, weil Krebskranke oder Menschen mit Behinderung sich ja genau so aktiv für ihr Schicksal entschieden haben wie ein Drogenabhängiger.
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- Logik-Lord
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Re: Philip Seymour Hoffman im Alter von 46 Jahren verstorben
Ein gewisser Drogenkonsum ist in unserer Gesellschaft verankert und durchaus akzeptiert, schließlich sediert sich ein nicht gerade kleiner der Bevölkerung gerne mehr oder weniger regelmäßig mit Alkohol. Der Konsum verhält sich bereits im gesellschaftlich akzeptieren Rahmen keineswegs immer innerhalb des gesunden Maßes. Eine Konsum-Basis ist somit quasi immer vorhanden und in Abhängigkeit von den Lebensumständen besteht immer eine gewisse Risiko-Wahrscheinlichkeit, dass es über den "normalen Konsum" hinausgeht.Hans hat geschrieben:Genau, weil Krebskranke oder Menschen mit Behinderung sich ja genau so aktiv für ihr Schicksal entschieden haben wie ein Drogenabhängiger.
Für die Entwicklung der Persönlichkeit relevant sind psychosoziale Faktoren ab, also familiäre Verhältnisse und soziales Umfeld, und auch biologische Faktoren. Genetische Dispositionen haben Einfluss auf die Psyche und biochemische Prozesse, sodass eben "nicht jeder Mensch gleich funktioniert". Wie stark die oben erwähnte Risiko-Wahrscheinlichkeit ausfällt hängt also von einem komplexen Zusammenspiel verschiedener Faktoren ab. Inwiefern die Wahrscheinlichkeit eventuell zum tragen kommt hängt auch von Lebensumständen ab. Unter Umständen hat man das Potential für eine entsprechende negative Entwicklung "in Richtung Drogenkarriere" und war bisher nicht Umständen ausgesetzt in denen die dieses Potential eine nennenswerte Rolle gespielt hat. (Die klassische Willenskraft-Argumentation kann man im übrigen ziemlich schnell in die Tonne werfen, wenn man sich mal anschaut mit welchen Einschränkungen des Lebens der Substanzmissbrauch einher geht und was die betroffenen Personen somit (alltäglich) bewältigen.)
Wer es möchte kann es sich natürlich auch schön einfach machen. Dann sind alle Personen mit Behinderungen die armen Opfer, weil die so auf die Welt gekommen sind, und alle anderen sind die Bösen/Idioten, weil die alles selbst entschieden haben. Man tut dann einfach so als wäre der Mensch innerhalb von kürzester nach der Geburt schon ein autonomes Wesen, sowohl auf der Ebene persönlicher Entwicklung als auch im sozialen Kontext, dass alle relevanten Weichen im Leben selbst selbst. Wer keine Behinderung hat ist natürlich auch vollkommen frei von biologischen/genetischen Einflussfaktoren.
- Hans
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Re: Philip Seymour Hoffman im Alter von 46 Jahren verstorben
@kanedat: Das ist es, was mich an unserer Gesellschaft immer wieder irritiert: Es gibt für alles eine Ausrede, man kann immer die Verantwortung abschieben. Ich bin völlig deiner Meinung, dass es sehr viele äußere Einflussfaktoren gibt, die eine "Drogenkarriere" begünstigen. Ich bin aber auch der Meinung, dass die "Entscheidung", drogenabhängig zu werden, immer noch jeder selbst verantwortet (im Gegensatz zu einer angeborenen Behinderung).
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- Logik-Lord
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Re: Philip Seymour Hoffman im Alter von 46 Jahren verstorben
Simpel ausgedrückt kann Verhalten von Eltern gleichermaßen eine Entstehung einer Behinderung als Folge haben oder eben auch, nach der Geburt, starken Einfluss auf psychische Faktoren haben. Die Einflussfaktoren wurden bereits angespochen und bis zu einem gewissen Alter, das nicht gerade gering ist, kann man den Menschen nicht per se die Karte der Verantwortung zuschieben, wenn man die Einflussfaktoren wirklich ernst nimmt.
Viele "Drogenkarrieren" beginnen (bekanntlich) am Jugendalter. Man kann also gerne so tun als ob Personen mit körperlicher/geistiger Behinderungen durch Verschulden der Eltern von Verantwortung befreit sind während "gesunde" Personen diese Verantwortung tragen. Dann hat man bei ersteren eben Erklärungen und bei letzteren Ausreden, obwohl man eigentlich von mehr oder weniger gleichen Ursachen spricht.
Mit dem Vergleich mit körperlichen/geistigen Behinderungen kann man bei Bedarf auch den schönen argumentativen Totschläger nutzen, da deren Fälle tendenziell "einfacher gestrickt" sind. Effektiv geht es hier aber um ein Verständnis des Begriffs der Krankheit, was auch der (plakative) Einstiegspunkt der Diskussion war.
Die Akzeptanz von Einflussfaktoren ist auch nicht besonders hoch zu gewichten, wenn deren Tragweite gleichzeitig durch andere Aussagen stark reduziert wird. Wer die entsprechenden Therapiemaßnahmen kennt bzw sich mal informiert hat kennt deren Aufbau. Zum Beispiel steht eine gewisse Substanz zur Debatte, weil diese für die Person wichtig ist, aber ein Großteil ist auf andere therapeutische (Aufbau-)Maßnahmen gerichtet. Extrem plump gesagt ist eine Suchterkrankung auch nur ein Sympton von anderen Problemen.
Mit den von dir angeführten Tendenzen könnte man übrigens gleichermaßen Magersüchtigen Verantwortung zuschieben und davon sprechen, dass dort Ausreden für Entscheidungen aufgefahren werden. Es geht auch um die Akzeptanz von psychischen Aspekten, die nicht unmittelbar im Kontext von z.B. Drogen bzw. dem momentan diskutierten Problem (bequem) greifbar sind.
Mit einer begrenzten Akzeptanz geht übrigens auch eher eine Tendenz der Stigmatisierung der Gesellschaft einher und das beeinflusst Entscheidungen von entsprechenden Personen keineswegs positiv.
Viele "Drogenkarrieren" beginnen (bekanntlich) am Jugendalter. Man kann also gerne so tun als ob Personen mit körperlicher/geistiger Behinderungen durch Verschulden der Eltern von Verantwortung befreit sind während "gesunde" Personen diese Verantwortung tragen. Dann hat man bei ersteren eben Erklärungen und bei letzteren Ausreden, obwohl man eigentlich von mehr oder weniger gleichen Ursachen spricht.
Mit dem Vergleich mit körperlichen/geistigen Behinderungen kann man bei Bedarf auch den schönen argumentativen Totschläger nutzen, da deren Fälle tendenziell "einfacher gestrickt" sind. Effektiv geht es hier aber um ein Verständnis des Begriffs der Krankheit, was auch der (plakative) Einstiegspunkt der Diskussion war.
Die Akzeptanz von Einflussfaktoren ist auch nicht besonders hoch zu gewichten, wenn deren Tragweite gleichzeitig durch andere Aussagen stark reduziert wird. Wer die entsprechenden Therapiemaßnahmen kennt bzw sich mal informiert hat kennt deren Aufbau. Zum Beispiel steht eine gewisse Substanz zur Debatte, weil diese für die Person wichtig ist, aber ein Großteil ist auf andere therapeutische (Aufbau-)Maßnahmen gerichtet. Extrem plump gesagt ist eine Suchterkrankung auch nur ein Sympton von anderen Problemen.
Mit den von dir angeführten Tendenzen könnte man übrigens gleichermaßen Magersüchtigen Verantwortung zuschieben und davon sprechen, dass dort Ausreden für Entscheidungen aufgefahren werden. Es geht auch um die Akzeptanz von psychischen Aspekten, die nicht unmittelbar im Kontext von z.B. Drogen bzw. dem momentan diskutierten Problem (bequem) greifbar sind.
Mit einer begrenzten Akzeptanz geht übrigens auch eher eine Tendenz der Stigmatisierung der Gesellschaft einher und das beeinflusst Entscheidungen von entsprechenden Personen keineswegs positiv.
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- Riesiger Roboteraffe
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Re: Philip Seymour Hoffman im Alter von 46 Jahren verstorben
Kann man nicht einfach mal sagen: Es ist doof, dass er weg ist.
- Demoniac
- Süßwasserpirat
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Re: Philip Seymour Hoffman im Alter von 46 Jahren verstorben
Ich war traurig, als ich die Nachricht gehört habe. Habe ihn immer gerne als Schauspieler gesehen, vor allem auch in den kleineren Rollen in Boogie Nights oder Patch Adams.
Passives Mitglied im "Verein zur kulturellen Förderung von Adventure- und storylastigen Computer- und Videospielen"Laserschwert hat geschrieben:Ein Pixel bleibt ein Pixel (wenn man richtig damit umgeht).