Also ich muss gestehen ich habe zu dem Thema einen komplett anderen Zugang.
Arbeit ist nichts schlechtes. Es ist, ganz unabhängig davon ob man dafür bezahlt wird oder nicht, also komplett unabhängig vom Kapital. Eine positive Eigenschaft. Der ganze Mehrwert unseres Seins beläuft sich auf die Summe der vielen Menschen die ihrer Arbeit nachgehen. Ohne diese, gäb es keine Kita, kein Strom, keine Computer, keine Straßenbahn, keine Stadt und auch keine Gesellschaft.
Alles was wir Menschen schaffen ist "Arbeit". Auch wenn wir uns ein Gedicht ausdenken oder versuchen eine Fremdsprache zu lernen.
Das was ich ich anderen Thread aber schon beschrieben habe ist das diverse Punkte aus dem Ruder gelaufen sind. Adam Smith hat in Wohlstand der Nationen schon beschrieben das der Staat und die Uternehmen die Verantwortung hat Arbeit als festen guten Bestandteil unserer Gesellschaft zu sehen. Eben nicht das es darauf hinaus läuft das jemand am Fließband steht und jeden Tag nur ein Teil zusamen stecken und Löten darf. Sondern das Gewechselt wird... nein nicht ein anderes Teil drauf löten. Sondern das man das Gesamte im Überblick hat.
Das fehlt. Das ist aus dem Ruder gelaufen. Ich denke das bringt auch die vielen Probleme mit. Wir sollten Unternehmen haben wo jeder mal die unterschiedliche Bereiche betrachten kann. Sich nicht hoch arbeiten muss. Sonder das im Grunde jeder Arbeiter zumindest von seinem Teilbereich, das ganze Auto mal zusammen gebaut hat. Es ist natürlich eine Utopie aber das man es anders gestalten kann, davon bin ich überzeugt. Oder eben in mehreren Branchen arbeiten...
Es würde zu mehr Verständnis führen... mich ekelt so dieser Fleiß, Sport und Wettbewerbsgedanke an. Die Erfindung der Uhr hat schon viel gutes Gebracht, aber es ist wie mit der Privatsphäre. Mit der Zeit bröselt das alles. Wer ein mal Arbeit mit nach Hause genommen hat, weiß das es sehr schnell dazu führen kann das immer mehr Freizeit weg fällt. Das aktuelle Schema ist ein Run auf den kleinsten Gemeinsamen Nenner: "Ich bin billiger, will keinen Urlaub, brauche keine Bezahlten Überstunden..." in diesem Kampf geht halt so viel Potential verloren.
Das könnte sich halt auch durch ein Grundeinkommen regeln. Zwar würde es manche Arbeitsplätze zerstören, aber ich denke es wäre nur ein Randgebiet betroffen. Viele dinge die für die Gesellschaft wichtig sind, aber um die man sich aktuell nicht kümmert, man denke an die ganzen Ehrenamtlichen und ehemaligen Zivildienstleister.
Die größte Lüge unseres Lebens ist meiner Meinung das es "Genug Arbeit für alle gibt." Das wenn jemand eine gute Qualifikation hat auch die Chance bekommt sich zu verwirklichen. Im Grunde sagt die Bildung sehr wenig aus. Es ist ein gutes Sprungbrett und natürlich auch nötig. Aber danach ist alles 3/4 Glück. Fremdsprache lernen? Auswandern?
Ist das was ich gelernt hab noch wichtig? Der Markt sollte es alleine regulieren, das ist der Fehler im System. Zugegeben es Funktioniert schon, allerdings mit zunehmen der Informationsdichte immer schlechter. Deswegen spricht man auch nicht gerne über Geld, Arbeit eben weil es verdeutlichen würde wie ungerecht das System die Dienstleistungen und Positionen verteilt.
Dazu hat sich der Kapitalmarkt zu sehr von dem Entfernt was er mal war. Durch diese ganzen Verflechtungen entstehen Lücken und Exploits im System die absolut nichts mit dem Ursprungsgedanken zu tun haben. BLINX123 hatte zwar darauf hingewiesen das Unternehmen sich Geld dann einfacher beschaffen können um Investitionen zu tätigen und das letztlich positive Auswirkungen auf Preise und Güter hat. Seit dem das Geld nicht mehr an den Goldbestand gekoppelt ist wächst die verfügbare Geldmenge an. Auch die Staaten verschulden sich immer mehr. Letztlich sollte dadurch das Geld weniger wert werden, wenn der Materielle oder Immaterielle Gegenwert unserer Welt dadurch nicht steigt. Aber der letzte Satz verdeutlicht warum wir unserem Geld noch vertrauen. Denn im Grunde ist das nur eine Vertrauenssache.
Wir fällen oft Entscheidungen nachdem wir uns Gedanken zum Preis gemacht haben. Sehr oft wissen wir aber nicht wie hoch der Preis tatsächlich ist. Eine Preiskalkulation gestaltet sich oft als unmöglich wegen dem Halteproblem von Turing.
Dabei bin ich mir sicher das wir vieles anders machen würden wenn wir zum Beispiel wissen wie kostbar eine Stunde mit der eigenen Tochter/dem Sohn ist. Deswegen finde ich einfach sollte es ein Grundeinkommen geben das viele andere Punkte abbaut.
Mit einem Grundeinkommen könnten wir uns übrigens die Politiker mit ihren Diäten sparen....
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