Herz aus Stahl

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stundenglas
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Herz aus Stahl

Beitrag von stundenglas »

Kann mir jemand erklären, warum auf einmal in einem aktuellen Kriegsfilm über den zweiten Weltkrieg (Herz aus Stahl, im Englischen FURY), ich mir ansehen muss...
warum ein deutscher Soldat der sich nicht wehrt, seine Waffen abgegeben hat. Von amerikanischen Truppen umzingelt und Verspottet wird. Anschließend als Firstkill für den katholischen, gläubigen Panzer-Boardkanonen-Azubi getötet wird?

Natürlich macht er es nicht freiwillig, sondern Starbesetzung Bred Pit drückt seinen Finger auf der Waffe runter..
Dennoch mich verstört diese Szene. Zum einen weil nach dem ersten Weltkrieg bisher immer die Deutschen die Arschlöcher waren. Welche sich nicht an Gesetze oder Genfer Konventionen gehalten hatten.

Doch das Bild, was Krieg bedeute und das die Soldaten die Menschlichkeit verlieren... vermischt sich mit dem schäbigen Gefühl das dieser Film pure Propaganda und Rechtfertigung für die Kriegsverbrechen der USA in anderen Ländern sind. Im Grunde nehme ich es den Soldaten nicht übel.

Wohl aber den Regierungen die ihre Soldaten mit/durch falsche Informationen an die Front schickt. Im Grunde ist der Film aber dennoch ein guter anti Kriegsfilm. Daher eine sehenswert Empfehlung an der Stelle von mir.
Dennoch habe ich Probleme mit dem Film. Klare moralische Defizite werden dort immer wieder vor die Karre gespannt um zu Zeigen das es auch gute Menschen gibt, die selbst eine schlechte Situation ausnutzen um menschlich zu sein. Deswegen mag ichden Film so sehr.

Eben weil er vorerst die Grenze durchstoßen muss um anschließend wundervoll zu sein. Letztlich ist dann die Vergewaltigung etwas wie Liebe. Ich als Zuschauer ganz perplex.
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elfant
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Re: Herz aus Stahl

Beitrag von elfant »

Ich verstehe und teile Deine Probleme mit dem Film. Er versucht die ethische Verrohung durch den Krieg zu zeigen und scheitert für mich dabei derartig, daß der den Krieg glorifiziert. Ich würde behaupten, daß der Film untypischerweise einen zu kleinen Hammer und zu wenig Kitsch verwendet, weil ich ihn am ehesten Starshiptroopers von van Hooven vergleichen würde.
Worte sind die mächtigste Droge, welche die Menschheit benutzt. - Joseph Rudyard Kipling (1865 - 1936)

Bitte nicht für geistig normal ansehen. Entweder versuche ich gerade humorvoll zu sein oder der Hammer hat wieder einmal den Dachstuhl beschädigt.
realchris
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Re: Herz aus Stahl

Beitrag von realchris »

Nunja, ale "anti"-Kriegsfilme, die seit Ende der 90er in den USA gedreht wurden, waren Kriegsfilme (Propaganda). Nach dem Golfkrieg wurde das Soldatsein in fast allen US-Kriegsfilmen schwerpunktmäßig as etwas patriotisches und Ehrenhaftes dargestellt. Während Filme der späten 70er und 80er und frühen 90er Jahre noch das Soldatsein ansich bzw. Krieg als etwas unethisches und unehrenhaftes darstellten, was auch noch durch die Hippiebewegung und dem New Hollywood Kino stammte. Zwar findest Du in neuen Kriegsfilmen auch den entarteten US Soldaten. Doch wird diesem immer ein ethischer Soldat gegenübergestellt, aus deren Perspektive Du dies betrachtest. Und in der Regel zweifeln die Fuguren das Soldatsein kaum an, haben etwas patriotisches. Die viel gelobten Filme von Eastwood haben sehr viel patriotisches. Man kann also in letzter Zeit nur von Kriegsfilmen reden, nicht von Antikriegsfilmen. Das ist ein Genreunterschied.
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