Okay, stimmt schon. Jetzt käme ein aber, das ich jedoch nicht weiter ausführen möchte, da spielen einfach zu viele Sachen rein…subbitus hat geschrieben:Dass man sich heutzutage zweimal überlegen muss, Kinder zu bekommen, stimme ich dir zu, aber auch in diesem Punkt sehe ich das nicht so negativ. Dass man sich Kinder nicht leisten KANN, kann ich nicht glauben, die staatlichen Hilfen reichen auch jetzt eigentlich noch gut aus, um ein Kind großziehen zu können. Vielmehr WOLLEN sich viele Menschen keine leisten und setzen ihre Prioritäten woanders.
Wenn man wirklich Kinder haben will, sollte man das nicht vom Geld abhängig machen und nimmt gerne einige Entbehrungen in Kauf und genießt dafür das aufregende Leben mit dem eigenen Nachwuchs. Kinder sind doch was positives und tolles und lässt sich mit keinem Geld der Welt ausgleichen.
Die meisten sehen Kinder allerdings leider als Last an und darin liegt das Problem.
Wie gesagt, bin ich ja schon deiner Meinung, doch versuche ich, die Sache auch unter einem anderen Gesichtspunkt zu betrachten. Generell habe ich den Eindruck, dass in Deutschland auf sehr hohem Niveau gejammert wird, aber wie sieht es individuell aus?
Ich habe den Eindruck, dass es einige Menschen gibt, die zwar genug Geld haben, aber trotzdem rumjammern. Meist habe ich den Eindruck, dass es daran liegt, dass sie sich für das Geld, das sie haben, schier kaputt arbeiten. Wenn man sich das mal vorstellt, könnte man doch nachvollziehen, warum sie jammern.
Dann kenne ich Selbstständige, die im Rentenalter ihren kompletten Betrieb verkauft haben. Sie bekommen keine Rente, da ihr Vermögen zu groß ist. Aber sie bekommen es nicht hin, mit ihrer Situation zufrieden zu sein und in Ruhe ihren Ruhestand zu genießen. Sie machen sich zig Sorgen und jammern auch ständig um ihr Geld. Meist verstehe ich das auch nicht und höre einfach nicht mehr hin. Sie bräuchten sich doch einfach nur irgendwo ein kleines Haus kaufen und könnten dort in Ruhe leben. Aber was machen sie? Legen ihr Geld in Aktien an und verlieren die Hälfte. Das ist der einzige Punkt, an dem ich die Sorgen nachvollziehen kann: Das Geld hat sich schlagartig verringert und es wird vermutlich nie neues dazukommen. Wird es „ewig“ reichen?
Das ist trotzdem ein Beispiel, bei dem ich das Jammern auch nicht angebracht finde, aber solchen Menschen fehlt einfach immer etwas, anscheinend können sie nicht mehr glücklich werden.
Im Grunde schon schade, dass Glück so sehr von Geld abhängt, aber so genau kenne ich die Genannten nun auch wieder nicht, dass ich dieses auch auf sie beziehen kann. Der Satz, dass Geld allein nicht glücklich macht, stimmt schon, doch ebenso stimmt, dass es Geld einem erheblich leichter macht, glücklicher zu werden, das denke ich zumindest.
Ich persönlich brauche momentan nicht viel Geld und ich glaube auch nicht, dass sich jetzt sofort etwas ändern würde, wenn ich mehr Geld hätte. Es sind andere Dinge, die mich manchmal jammern lassen, aber dabei hilft mir auch kein Geld und daran Schuld ist auch nicht das Land.
Es wird in Deutschland schon viel gejammert und manchmal nervt es tierisch und man fragt sich, ob es nicht mehr bringen würde, die Ärmel hochzukrempeln und zu schauen, was man selbst machen kann… Aber auf der anderen Seite könnte man auch wieder fragen, ob es vielleicht besser ist, jetzt zu jammern, als wenn es zu spät ist? Denn vielleicht führt das eher zu einer Änderung?
Noch mal zurück zur ausschlaggebenden Meinung von Hexenjohanna:
Teilweise finde / fand ich die Ansichten auch etwas überzogen, aber wenn man sich mal in die Situation hineindenkt, sein halbes Leben einen nicht unerheblichen Teil seines Verdienstes für die Rente abgegeben zu haben und jetzt gesagt bekommt, dass man später nur noch einen Bruchteil zurückbekommt, gut dann kann man damit argumentieren, dass es eben so ist, weil früher jemand falsch geplant hat. Es ist passiert, also muss man sich wohl irgendwie damit abfinden, aber es kann niemand verlangen, dass man glücklich damit ist…