Forenspiel: Wortjagd

[Inventarius]

Die Zeit für meine langfristig aufgebaute Geheimorganisation ist nun gekommen:
Sämtliche Computerspezialisten haben das ultimative Virus entwickelt, mit dem ich Macht über Wort und Rechtschreibung erhalte.
Dein Wort kannst du vergessen, es ist ausgelöscht.
Das neue Wort schieße ich durch den Äther ins Weltall.

[minimuff]

Jetzt kann nur noch eine Person helfen und genau die bzw. den habe ich gesprochen
und beauftragt: Ijon Tichy (Held von Kosmos).

Nach knallharten - aber erfolgrEichen Verhandlungen - bezüglich der Bezahlung
(sein Preis: lebenslängliche Lieferung von Eiern der Größe XL) gelange ich in den
Besitz des Wortes und somit gehört es nun mir allein. Was damit tun, dass ist nun die Frage!?

Ich wickele es - zusammen mit Gürkchen und Zwiebeln - in eine Roulade ein und werfe es in den Orinoco...
...es dauert nicht lange und die Roulade wird von einem der dort ansässigen Piranha verspeist...

[Shootingstar]

Dass ein toter Piranha angespült wird, passiert aber auch nicht alle Tage. Dieser Gierschlund hatte doch tatsächlich eine Roulade mitsamt der Rouladennadeln darin verschlungen. Merkwürdigerweise steckte in der Roulade auch noch ein Wort, dass ich einsteckte, auf 13 verschiedene Arten verschlüsselte und nun sicher in einem längst vergessenen Atombunker aufbewahre. Muahahahaha!

[Bratwurstschnecke]

Wie gut, dass ich bei allen von Dornröschens 13 Feen noch was gut habe weil ich damals ihre, von der Anreise völlig zerknitterten, rosa Tüllhütchen noch schnell vor Beginn der Party aufgebügelt habe. So erklären sich alle gerne bereit, je eine Deiner Verschlüsselungen aufzuheben und die 13te Fee, die ja eh noch was karmisch aufzuholen hat, holt mir das Wort sogar noch aus dem Atombunker. Quietschfidel und gollumgleich reiße ich meinen Wortschatz (was ein Kalauer) an mich und verstecke das Wort in einem von mehreren Millionen Überraschungseiern.

Edit: MUHAHAHA

[Möwe]

Heute ist wieder so ein Tag...
Weil ich nichts mit mir anzufangen weiß kommt meine alte Leidenschaft wieder hoch.
Was bei anderen eine gepflegte Sexsucht ist, artet bei mir zur Schokoladenhysterie aus. Hektisch hole ich einige Tausender von der Bank und gehe auch grosse Shoppingtour: alles mit Schokolade wird restlos aufgekauft. Wie (wieso wie?) im Rausch hangele ich mich von Laden zu Laden. Ich rempele an, drängele mich vor, brülle rum um würge jeden, der sich mir in den Weg stellt. Zum Glück besänftigen meine schönen Scheinchen die Leute. Sie tippen sich nur auf die Stirne und rollen mit den Augen. Idioten.

Endlich fahre ich mit mehreren vollbepackten Taxis nach Hause und kann mich dem totalen Exzess hingeben... auspacken, essen, schlucken, und auspacken, Packung zerreissen, reinbeissen, sabbern, lechzen, noch mehr lechzen, mehr, mehr, noch mehr. Und noch mehr.

Tage später, nachdem sich mein Magen beruhigt und mein Geist wieder stabilisiert hat, komme ich zu mir.
Im ersten lichten Moment glaube ich noch zu träumen. In der Hand halte ich das Wort.

Ohne lange zu überlegen, klemme ich es mir hinters Ohr und schlafe ein

[Shootingstar]

Meinem Nickname entsprechend, schieße icherstmal einen ordentlichen B etäubungspfeil auf die Möwe. Volltreffer! Laut trampelnd bewege ich mich auf sie zu und - voila! sorge ich dafür, dass derjenige das Wort erhält, dem es gebührt - also ich. Ich stecke es in eine wasserdichte Plastikkapsel, fülle noch ein paar der Steine rein, die nicht mehr in Möwes Bauch gepasst haben, und versenke das Ding auf der nächsten Kreuzfahrt im Marianengraben. Muahahahaha!

[minimuff]

Wie fast jeden Morgen nach dem aufstehen schalte ich erst mal das Radio ein. Gerade läuft ein Song von Ich + Ich. Während mir durch den Kopf geht, dass ich den Typ nicht gerade besonders toll finde, kommt es mir auf einmal so vor, als würde er nur für mich singen:

".....Du kannst zu den Sternen fliegen, am Orion vorbei, im Mariannengraben tauchen, dort wirst Du fündig. Oh, fühl Dich frei. Das Universum braucht Dich. Den Mount Everest erklimmen, bis nach Island schwimmen..."

"Hm!?..." denke ich, diesmal kann Ion mir wohl nicht helfen, ausserdem könnte ich selber mal wieder ein kleines Abenteuer gebrauchen. Ich mache mich erst mal schlau und lese mich in das Thema "Marianengraben" ein: geographische Lage, Geologie, Meerestiefs sowie aktuelle Wetterlage rund um den Pazifischen Ozean.

Da einst (auch) mir mein Freund Dobby einen Büschel des legendären Diantuskraut geschenkt hat, schwinge ich mich auf meinen Nimbus 2012 (das ist das Modell mit Sonderausstattung Nautilus ) und fliege los, das Diantuskraut im Reisegepäck. Auch meinen Zauberstab von Ollivanders und etwas Proviant aus dem Honigtopf packe ich ein, schließlich habe ich nicht umsonst in der Magischen Menagerie in der Winkelgasse gelebt.

Unterwegs geht mir die Frage durch den Kopf, wo ich am besten mit der Suche anfange. Bestimmt ist das Wort an einer tiiiiiefen Stelle versunken. Wie war das noch gleich? Laut wikipedia gilt das Witjastief 1 mit 11.034 Metern als tiefste Stelle des Weltmeeres. "Ob ich da zuerst suchen soll?". Dann aber schießt mir die Antwort klar wie Veritasserum durch den Kopf: Ich werde mit meiner Suche im Challengertief beginnen, schließlich ist das ganze Abenteuer sprichwörtlich eine "Herausforderung".

Gesagt, getan...ich zerkaue und schlucke das Diantuskraut und stürtze mich mitsamt meines Besens in die Tiefe. Mann ist das dunkel hier, erst mal ein wenig Licht: "Lumos!" denke ich mit aller Macht...und es ward Licht. "Point me!" befehle ich nun meinem Zauberstab und siehe da...zielstrebig bringt mich mein Besen auf den richtigen Kurs, bis ich schließlich wohlbehalten auf dem Boden des Challengertiefs lande.

"Accio Wortschatz!" befehle ich und siehe da: eine Plastikkapsel erhebt sich unweit von mir aus dem Mariannenschlamm. Da ich einer der besten Quidditchspielermuffs der Welt bin (ich war die Sucherin in meiner Mannschaft) ist es mir ein leichtes, mir die Kapsel zu schnappen. Da ich mittlerweile genug von Salzwasser habe fliege ich auf dem schnellsten Wege wieder an die Wasseroberfläche und mache erst mal eine Zwischenlandung auf Guam. Hier verspeise ich zur Belohnung für meinen Erfolg erst mal ein paar Schokofrösche und ein paar zischende Wissbies.

"Wohin jetzt mit dem Wortschatz?"....und da erinnere ich mich wieder an die Worte von Ich + Ich. Nach eingehender Überlegung steht mein Entschluss fest. Ich fliege hinauf auf die Spitze des Mount Everests, baue einen Schneemuff, ritze das Wort in eine Karotte und stecke diese dem Schneemuff mitten ins Gesicht. Hier sollte es sicher sein, bis in alle Ewigkeit....

[Möwe]

Eisige Kälte. Wind und undurchdringliche Scheewehen.
So kenne ich die Heimat meines Freundes Yokir.
Kennengelernt habe ich ihn in einem der Basiscamps, die sich an einem bekantenn Berg befinden. Auf die genaue Lage und sonstige geographischen Details möchte ich nicht eingehen. Yokirs Aufenthaltsort, sowie der seiner Rasse, soll geheim bleiben.
Yokir ist nämlich ein Yeti. Sowas wie ein friedlicher Eisbär auf zwei Beinen.
Damals, vor vielen Jahren, hat er mich vor dem Erfrierungstod gerettet. Seitdem besuche ich ihn öfters und bringe ihm Schokolade mit- da steht er völlig drauf! Auf die Schokolade, meine ich.
Seine große Verwandtschaft lebt ziemlich verteilt in eisigen Höhen. Sie treffen sich nur selten, zu bestimmten Festen, an denen sie komplizierte Rituale durchführen und fremdartige Gesänge intonieren.
Zu einem dieser Feste habe ich Yokir letztens besucht. Der Brauch will es, dass die jungen Yetis einen Stein vom Gipfel des Berges zum Festplatz zu bringen. Keine Ahnung, wie der Brauch aussah, bevor die Menschen meinten, einen Stein als Zeichen ihrer Anwesenheit, auf den Gipfeln der Berge zurücklassen zu müssen....
Mit der Ablieferung des Steins beweisst der junge Yeti seiner Gemeinschaft, dass er genug Kraft hat, ohne Luft atmen zu können ( so habe ich es aus den Erklärungen von Yokir verstanden).
Dieses Jahr kam eine ganz besonders wuschellige junge Yetidame mit einer tiefgekühlten Mohrrübe von ihrer Gipfelbegehung zurück. Die Zeichen auf der Rübe wurden von den Weisen der Yetis (sie kennen keine Schrift) gedeutet und für heilig befunden. Für mich sahen sie eher wie das Gekritzel eines Irren aus- aber was soll's. Die Yetis haben die Rübe gemeinschaftlich gegessen und die Zeichen sollen künftig zu Beginn des Festes von der gesamten Gemeinschaft nachgetanzt werden.

Ich freue mich also auf meinen nächsten Besuch, bei dem ich als einziger Mensch dabei sein werde, wenn das Wort in 3D vorgestellt wird .... Der

[Shootingstar]

Pah - eisige Kälte. Nachdem ich durch Auswerten einiger Spionagesatellitenbilder Die Schriftzeichen auf einer Mohrrübe entziffern konnte, muss ich jetzt natürlich dafür Sorge tragen, dass niemand mehr diese Schriftzeichen vorgetanzt bekommt. Nachdem das Reinhacken in den Spionagesatelliten schon so gut geklappt hat, hacke ich mich noch eben in einen Kampfsatelliten, der den Yetis bei ihrem nächsten Fest so richtig einheizen wird. Ich schreibe dieses ganz spezielle Wort auf einen Zettel uind zerschneide ihn in gleich große Teile mit je einem einzigen Buchstaben. Dann fahre ich zum Flughafen und pappe diese Zettel wahllos so an Flugzeuge, dass sie irgendwo - und wer will das schon so genau vorhersagen? - zu Boden fallen werden. Und um Möwe auszuschalten, schicke ich noch eben ein paar Fake-Emails über ein Botnet an CIA, FBI und NSA, aus denen hervorgeht, dass die Möwe eine massive Gefahr für die nationale Sicherheit der USA darstellt. Und schon ist das Wort wieder mein. Muahahahaha!

[minimuff]

Es hat zwar eine kleine Weile gedauert, bis ich die vermaledeiten "Shooting-Schnipsel" wieder beisammen hatte....nichts desto trotz ist es mir selbstverständlich gelungen

Nebenbei bemerkt: es gelüstete mich schon seit längerem nach einer abenteuerlichen Weltreise, sodass ich das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden konnte und mit Hilfe der von Doktor Snuggles höchstpersönlich erfundenen "Wer-was-wo-Maschine" heraus finden konnte, wo sich die Schnipsel befinden und diese nach und nach und ganz gemächlich wieder in meinen Besitz bringen konnte.

Mit dem Snuggle`schen Wurmmobil bohre ich mich dann erst mal mehrmals quer durch die Erde um meinen Standort zu vertuschen und um mir darüber klar zu werden, was ich mit dem Wort tun werde.

Schließlich kommt mir eine...nein, mir kommt die Idee:
Ich stecke die Schnipsel in unscheinbare bunte Bälle und verteile sie weltweit in verschiedenen Kinderparadiesen der Ikea-Filialen
http://polpix.sueddeutsche.com/polopoly ... /image.jpg

In der letzten Filiale nehme ich fröhlich und zufrieden mit meiner Leistung ein paar Köttbullar mit Rahmsoße und Preiselbeeren zu mir und spüle einen der Schnipsel mit einem leckeren Glas Blabärsaft herunter.


Endlich ist das Wort wieder mein und in Sicherheit!

[Leen]

Nö nö. Ich hab Daniel Düsentriebs Rückenturbopropeller mit E10 Sprit ausgestattet und habe alle Filialen abgesucht:
Bei nur einer Filiale war aber ein lilaner Ball unter einem orangenen, neben dem roten und unter dem blauen versteckt. Da ich meine 3D-Brille aufhatte, konnte ich den Fetzen aus dem lilanen nehmen. Bei den anderen Filialen mußte ich meine 3D Brille aufsetzen und da sie mit ultraviolettem Licht ausgestattet war, konnte ich die anderen Fetzen auf Anhieb erkennen. Ich sammelte sie mit meinem Turbostaubsauger auf und flog Richtung Deponia. Dort zersschredderte ich alle Fetzen und blies sie mit meinem turbogesteuerten Blasrohr in genau Richtung Milchstraße. Ha, und von da mit meinem turbogesteuerten Piddelpaddelpuzzlebuzzer direktemang in das schwarze Loch.
So, die Fetzen sind verschwunden und damit auch das Wort. Ich habe gewonnen.....

[minimuff]

Na das wage ich doch sehr zu bezweifeln, immerhin fehlt Dir einer der Schnipsel

[Bratwurstschnecke]

Ich versuche mal, den Thread hier wiederzubeleben da ich ihn echt lustig und viiiel zu kurz finde.

Unter Berücksichtigung der Stringtheorie und der Hawkinsstrahlung gelingt mir, zusammen mit meine guten Kumpel Dieter Bürgy, die Entwicklung eines hyperkinetischen und partiell bulemischen Lochfraßes. Dieser schlingt das schwarze Loch samt Inhalt innerhalb weniger Nanosekunden hinunter um gleich danach auf der Toilette des Restaurants am Ende der Universums zu verschwinden und Teile seines Mageninhaltes wieder hervorzuwürgen. Was da nicht so alles ans Licht kommt: Haufenweise einzelne Socken, das Bernsteinzimmer, der echte Paul McCartney und einige seltsame Papierfetzen die ich mit dem nigelnagelneuen ACME-Automatical-Superglue ganz easy wieder zusammensetze. Ich habe das Wort!

Atemlos renne ich glücktaumelnd durch die Nacht und verstecke das Wort unter einem der dreihundertzwölfzig musikalischen Siegestrophäen in Helene Fischers Pokalzimmer.

[Einzelkämpfer]

Den Gerüchten, das Wort sei auf ewig in den Weiten des Weltalls verschollen, hatte ich nie Glauben geschenkt. Und so erhielt ich nach vier langen Jahren des Schweigens den entscheidenden Hinweis auf den Verbleib des ebenso abstrakten wie offenbar wertvollen Schatzes.

Abgehärtet durch monatelange WDR-4-Folter während meiner Zeit in Kriegsgefangenschaft, folgte ich furchtlos dem Schluchzen des sichelförmigen Mondes bis in das legendäre PoGral-, äh Pokalzimmer. „Wähle weise!“ sagte der Wächter und zeigte auf die dreihundertzwölfzig Trophäen. „DAS ist die Trophäe einer Fischerin“, rief ich aus und griff ohne zu zögern nach Big Mouth Billy Bass, dem singenden Fisch, der neben der Klotür an der Wand hing und dessen Batterien glücklicherweise bereits erschöpft waren. Ich nahm das Wort, das sich darunter befand, an mich und verließ den gar schröcklichen Ort.

Ein sicheres Versteck zu finden, war beinahe aussichtslos. Fürs Erste steckte ich das Wort in einen Sack Holzkohle, der in meiner Garage stand, denn dorthin würde sich zumindest eine Bratwurst kaum trauen.

[Anke]

Die sponnen, die Römer! Seitdem sie auf der Suche nach dem Arvernerschild waren, begegnete man täglich mindestens vier Patrouillen. Glücklicherweise erkannte man sie dank der Staubwolke meist schon von weitem. Hier und heute hatten sie ihr Werk offensichtlich schon vollendet. Dutzende schwarzer Fußspuren und ein trauriger leerer Holzkohlesack waren die letzten verbliebenen Zeugen ihrer Anwesenheit. Seufzend hob ich den Sack auf, um ihn zu Hause zu entsorgen.

Dort angekommen, öffnete ich die Mülltonne, um meine Fracht endlich zu entsorgen. Doch halt, in dem Sack war noch etwas drin! Schien eine Art ... Wort zu sein. Irgendetwas mit "M". Der Rest war aufgrund der dicken Kohleschicht unleserlich. Von der Neugier gepackt, ging ich ins Bad und schrubbte das Ding blitzeblank. Aber - es war gar nicht irgendein Wort. Es war das Wort! Das Wort! Unglaublich! Die Legenden waren also wahr!

Doch wo sollte man einen solch einzigartigen Schatz sicher aufbewahren? Früher oder später wurde jedes Versteck gefunden. Besonders jetzt, wo die Römer alles auf den Kopf stellten. Unermüdlich zermarterte ich mir das Hirn, bis mir urplötzlich die amerikanische Redensart hidden in plain sight in den Sinn kam. So offensichtlich, dass es niemandem auffiel. Amerika ... ja. Hervorragende Idee.