„Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?
Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?
Susanna ist tot.
https://www.youtube.com/watch?v=eaewLHyx0TY
Hier zwei Videos zu diesem aktuellen Fall:
https://www.youtube.com/watch?v=pJG-Wa5BrX8
https://www.youtube.com/watch?v=iWg8odymWoc
Interessant, der Umgang der unterschiedlichen Parteien mit dem Tod des Mädchens.
Ich weiß nur, für mich sind die Grünen mittlerweile untragbar geworden. Hier prominente Beispiele, die der gleichen Meinung sind:
https://www.youtube.com/watch?v=BqYLSyBWTQE
https://www.youtube.com/watch?v=JoFKjvhfxPQ
https://www.youtube.com/watch?v=r7Fm5FRx4MQ
https://www.youtube.com/watch?v=eaewLHyx0TY
Hier zwei Videos zu diesem aktuellen Fall:
https://www.youtube.com/watch?v=pJG-Wa5BrX8
https://www.youtube.com/watch?v=iWg8odymWoc
Interessant, der Umgang der unterschiedlichen Parteien mit dem Tod des Mädchens.
Ich weiß nur, für mich sind die Grünen mittlerweile untragbar geworden. Hier prominente Beispiele, die der gleichen Meinung sind:
https://www.youtube.com/watch?v=BqYLSyBWTQE
https://www.youtube.com/watch?v=JoFKjvhfxPQ
https://www.youtube.com/watch?v=r7Fm5FRx4MQ
- Bratwurstschnecke
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?
@ Beowulf
Ich verstehe den Zusammenhang der Werte deines letztes posts mit dem grundlegenden Thema nicht bzw. empfinde ich eine große Inkongruenz in deinem Denken.
Auf der einen Seite verteufelst du den Feminismus, die Leute, die hier jahrelang darum gekämpft haben, dass neben der außerehelichen vaginalen Penetration unter Zwang auch anales und orales Eindringen in den Körper als Vergewaltigung und nicht bloß als sexuelle Nötigung gewertet werden, es also überhaupt erst möglich ist, dass auch männlichen Opfern auch nur halbwegs angemessen gesellschaftlich und gerichtlich begegnet wird. Und ich rede hier nicht von anno dazumal sondern von den 90er Jahren.
Du schimpfst auf die Leute, die Beratungstellen für Vergewaltigungsopfer, Opfer von Menschenhandel und Kinderschutzzentren ins Leben gerufen haben und immer noch einen sehr großen Teil an unterstützenden Angeboten für Opfer beiden Geschlechts stellen.
Auf der anderen Seite prangerst du zu Recht an, dass Männer aus streng hierarchischen und patriarchalen Strukturen, in deren Bewusstsein Frauen oftmals nur einen Dreck wert sind, Frauen aus eben diesem Bewusstsein heraus vergewaltigen und töten. Männer aus Ländern in denen auf Vergewaltigungen (natürlich nur vaginale, bei anderen Formen besteht ja keine Gefahr der Defloration oder Schwangerschaft) "30 Stockschläge" stehen, und das auch nur, wenn sie nicht bereit sind, das Opfer anschließend zu ehelichen. Männer, in deren Ländern 10jährige Mädchen mit erwachsenen Männern verheiratet werden und oftmals bei der Geburt eines Kindes sterben weil ihr Körper zwar zum Eisprung fähig ist und penetriert werden kann aber noch nicht in der Lage ist, ein Kind auf die Welt zu bringen, Männer, in deren Kuturen Mädchen vaginal verstümmelt werden weil das Konzept "Feminismus" gar nicht existiert.
Wie kannst du Feminismus da als überholt und überflüssig oder sogar kontraproduktiv empfinden? Wie passt das zusammen?
Wenn es stimmt, dass allein eine einzelne Incel-Gruppe mit über 40.000 Mitgliedern auf Reddit geschlossen wurde, weil es dort zu massenhaften (halb)öffentlichen Aufrufen zur Vergewaltigung, zum Teilen von Vergewaltigungsphantasien und allgemeiner Gewalt gegen Frauen gekommen sein soll und innerhalb derer die beiden Amokläufer, die ihre Massenmorde im Namen eben dieser Incel-Bewegung durchgeführt haben sollen, als "Supreme-Gentleman", also als Helden gefeiert wurden, scheint es auch in unserer Gesellschaft immer noch ein großes Potential an Frauenhass zu geben, das über das Konzept "einzelner Durchgeknallter" hinausgeht (es scheinen sich mir vielmehr subkulturelle Tendenzen mit eigenem Werte- und Normensystem zu entwickeln) und dem es zu begegnen gilt.
Ich verstehe den Zusammenhang der Werte deines letztes posts mit dem grundlegenden Thema nicht bzw. empfinde ich eine große Inkongruenz in deinem Denken.
Auf der einen Seite verteufelst du den Feminismus, die Leute, die hier jahrelang darum gekämpft haben, dass neben der außerehelichen vaginalen Penetration unter Zwang auch anales und orales Eindringen in den Körper als Vergewaltigung und nicht bloß als sexuelle Nötigung gewertet werden, es also überhaupt erst möglich ist, dass auch männlichen Opfern auch nur halbwegs angemessen gesellschaftlich und gerichtlich begegnet wird. Und ich rede hier nicht von anno dazumal sondern von den 90er Jahren.
Du schimpfst auf die Leute, die Beratungstellen für Vergewaltigungsopfer, Opfer von Menschenhandel und Kinderschutzzentren ins Leben gerufen haben und immer noch einen sehr großen Teil an unterstützenden Angeboten für Opfer beiden Geschlechts stellen.
Auf der anderen Seite prangerst du zu Recht an, dass Männer aus streng hierarchischen und patriarchalen Strukturen, in deren Bewusstsein Frauen oftmals nur einen Dreck wert sind, Frauen aus eben diesem Bewusstsein heraus vergewaltigen und töten. Männer aus Ländern in denen auf Vergewaltigungen (natürlich nur vaginale, bei anderen Formen besteht ja keine Gefahr der Defloration oder Schwangerschaft) "30 Stockschläge" stehen, und das auch nur, wenn sie nicht bereit sind, das Opfer anschließend zu ehelichen. Männer, in deren Ländern 10jährige Mädchen mit erwachsenen Männern verheiratet werden und oftmals bei der Geburt eines Kindes sterben weil ihr Körper zwar zum Eisprung fähig ist und penetriert werden kann aber noch nicht in der Lage ist, ein Kind auf die Welt zu bringen, Männer, in deren Kuturen Mädchen vaginal verstümmelt werden weil das Konzept "Feminismus" gar nicht existiert.
Wie kannst du Feminismus da als überholt und überflüssig oder sogar kontraproduktiv empfinden? Wie passt das zusammen?
Wenn es stimmt, dass allein eine einzelne Incel-Gruppe mit über 40.000 Mitgliedern auf Reddit geschlossen wurde, weil es dort zu massenhaften (halb)öffentlichen Aufrufen zur Vergewaltigung, zum Teilen von Vergewaltigungsphantasien und allgemeiner Gewalt gegen Frauen gekommen sein soll und innerhalb derer die beiden Amokläufer, die ihre Massenmorde im Namen eben dieser Incel-Bewegung durchgeführt haben sollen, als "Supreme-Gentleman", also als Helden gefeiert wurden, scheint es auch in unserer Gesellschaft immer noch ein großes Potential an Frauenhass zu geben, das über das Konzept "einzelner Durchgeknallter" hinausgeht (es scheinen sich mir vielmehr subkulturelle Tendenzen mit eigenem Werte- und Normensystem zu entwickeln) und dem es zu begegnen gilt.
"Irre explodieren nicht, wenn das Sonnenlicht sie trifft. Ganz egal, wie irre sie sind!"
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- Riesiger Roboteraffe
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?
Die Diskussion , die Ihr seit Monaten führt, ist sinnlos. Eulen nach Athen.
Meine Top 5 von Spielen, Stand für August 2018: 1.) DOTT 2 Fangame • 2.) Thimbleweed Park • 3.) The Last Of Us • 4.) Resident Evil 7 • 5.) Little Nightmares
- Joey
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?
Pssst! Verrate doch nicht schon mitten im Film das Ende!
Behalte immer mehr Träume in deiner Seele, als die Wirklichkeit zerstören kann. (indianische Weisheit)
Heute schon gewichtelt? Was, noch nicht? Dann aber mal auf!
Heute schon gewichtelt? Was, noch nicht? Dann aber mal auf!
Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?
Feminismus ist in seiner eigentlichen, ursprünglichen, wohltätigen Form alles andere als überholt. Wenn du meinst, dass ich auf diejenigen schimpfe die z.B. Beratungsstellen für Vergewaltigungsopfer eingerichtet haben, dann ist das eine bösartige Unterstellung. Unterlasse solche Wortverdrehungen bitte in der Zukunft.Wie kannst du Feminismus da als überholt und überflüssig oder sogar kontraproduktiv empfinden? Wie passt das zusammen?
Das Problem ist, dass die wirklichen, grundsätzlichen Gefahren, denen Frauen ausgesetzt sind, mittlerweile vom hysterischen me too-, Gender- und Multikulti-Quatsch überlagert werden.
Ich sagte doch mehrmals: Die, welche der Feminismus ursprünglich mal beschützen wollte und sollte, werden nun konsequent verraten. Jetzt haben wir eben den Fall, dass ein 14-Jähriges jüdisches Mädchen von muslimischen Ausländern (wovon einer schon mehrmals strafrechtlich auffällig war und eigentlich schon längst abgeschoben werden sollte) gefoltert, vergewaltigt und getötet wird. Und nach der Straftat kann die ganze Sippschaft unbehelligt unser Land verlassen und untertauchen.
Und das alles wurde möglich durch die immer laschere Gesetzgebung der links-gleichgeschalteten Regierungsfraktionen.
Warum setzen sich nicht mehr Feministinnen für die Bekämpfung wirklicher Probleme ein, und zeigen sich z.B. mehr solidarisch mit den Frauen im Ausland, denen schon Gefängnisstrafen oder schlimmeres droht, wenn sie nur mal ihr Kopftuch abnehmen wollen? Nein, stattdessen greifen Feministinnen diejenigen an, die hierzulande eine Aufweichung des Kopftuchverbots in öffentlichen Positionen verhindern wollen. Es soll ja alles schön ins Multikulti-Konzept passen. Und wenn deutsche Politiker sagen, dass der Islam zu Deutschland gehört, haben sich die Frauen, die unter ihm zu leiden haben, ganz sicher besser gefühlt.
Willst du dir aus einer internationalen Reddit-Gruppe mit 40 Tausend Mitgliedern etwa ein weißes Patriarchat zusammenbasteln, so wie es die Feministinnen gerne tun? Bitte den Aluhut absetzen und etwas Luft an die grauen Zellen lassen, denn Gruppen die bestimmte andere Gruppen diskriminieren sind sehr zahlreich. Frag doch z.B. mal einen konservativen Christen oder Muslim, was mit den "Ungläubigen" nach dem Tod geschieht. Oder was mit denjenigen geschehen soll, die aus der Religion austreten wollen.(es scheinen sich mir vielmehr subkulturelle Tendenzen mit eigenem Werte- und Normensystem zu entwickeln)
Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?
Und das, was mich wirklich ärgert, ist der Umstand, dass bei einem Fall wie Susanna die ganzen selbsternannten Feministen hier nur eines tun: Schweigen. Aber wenn eine Feministin aus den USA mal wieder Unsinn erzählt und die folgerichtig negativen Kommentare auf den "sozialen Plattformen" einem "weißen Patriarchat" in die Schuhe geschoben werden können (wie praktisch Anonymität in diesem Fall doch sein kann), dann wird ein riesengroßes Fass aufgemacht.
- Simon
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?
Ich finde es immer sehr respektlos, wenn tragische Schicksale anderer Menschen für die eigenen Zwecke instrumentalisiert werden.
Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?
Respektlos ist es eher wenn derartige Schicksale totgeschwiegen werden. Denn die Linken und Grünen bringen es nur deshalb nicht zur Sprache, weil es nicht zur eigenen Ideologie passt. Sie wollen keine Verantwortung übernehmen und keine Konsequenzen ziehen, deshalb schweigen sie.
Aber die Politik hat die Aufgabe das deutsche Volk zu schützen und ihm zu dienen, und nicht umgekehrt. Und dass du es als "für die eigenen Zwecke ausnutzen" bezeichnest, wenn Politiker bestimmte Gefahren erkennen und entsprechend handeln wollen, wirkt äußerst seltsam. Das spricht nicht gerade für ein realitätsnahes Politikverständnis. Da könnte man ja fast meinen, die Grünen würden die Klimaerwärmung lediglich für ihre Zwecke nutzen, nicht wahr?
Und daher scheint die einzig hochintelligente Frau in der Linkspartei, die ich kenne und sehr hoch schätze, auch ihre Partei verlassen zu wollen: http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 12189.html
Aber die Politik hat die Aufgabe das deutsche Volk zu schützen und ihm zu dienen, und nicht umgekehrt. Und dass du es als "für die eigenen Zwecke ausnutzen" bezeichnest, wenn Politiker bestimmte Gefahren erkennen und entsprechend handeln wollen, wirkt äußerst seltsam. Das spricht nicht gerade für ein realitätsnahes Politikverständnis. Da könnte man ja fast meinen, die Grünen würden die Klimaerwärmung lediglich für ihre Zwecke nutzen, nicht wahr?
Und daher scheint die einzig hochintelligente Frau in der Linkspartei, die ich kenne und sehr hoch schätze, auch ihre Partei verlassen zu wollen: http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 12189.html
- Bratwurstschnecke
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?
Wenn ich dir das unterstellen wollen würde, hätte ich mir kaum die Mühe gemacht, dich zu fragen.Beowulf hat geschrieben: Wenn du meinst, dass ich auf diejenigen schimpfe die z.B. Beratungsstellen für Vergewaltigungsopfer eingerichtet haben, dann ist das eine bösartige Unterstellung. Unterlasse solche Wortverdrehungen bitte in der Zukunft.
Das Problem ist, dass die wirklichen, grundsätzlichen Gefahren, denen Frauen ausgesetzt sind, mittlerweile vom hysterischen me too-, Gender- und Multikulti-Quatsch überlagert werden.
Was dir eventuell nicht klar ist, ist die Tatsache, dass genau die Leute, die diese Arbeit leisten, sich ebenso in der metoo-Debatte engagieren. Warum? Weil es bei der metoo-Debatte um nichts anderes als um sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz mit z.T. anschließenden Drohungen durch den Missbrauch von Macht geht. Die Opfer, die es nicht schaffen, der Situation zu entrinnen, empfinden in dem Moment das Gegenteil von Macht, nämlich Ohnmacht bis hin zur Handlungsunfähigkeit, Angst und Scham, völlig egal ob Sekretärin oder hochdotierte Schauspielerin. Sie schweigen oft darüber, eben weil, auch in unserer Gesellschaft, immer noch Sätze zu hören sind wie „Hätte ja weg gehen, sich wehren und/oder kündigen können aber sie wollte ja ihre Karriere nicht gefährden“. Deshalb ist der Entstehungsgrund der metoo-Debatte eigentlich ein alter Hut, den es schon länger loszuwerden gilt. Warum da momentan ein relativ großer Aufschrei stattfindet, verblüfft mich allerdings auch. Wahrscheinlich gab es die Illusion, dass gewisse Branchen von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz verschont sind.
Das tun sie durchaus. Was denkst du, welchem politischen Typ Menschen diejenigen angehören, die hier die Basisarbeit betreiben, z.B. die Beratungsarbeit für Vergewaltigungsopfer, die Öffentlichkeitsarbeit gegen Genitalverstümmelung und Kinderehen betreiben und die auch hier versuchen, durch ihre Kultur traumatisierte ausländische Mädchen und Frauen aufzufangen? Würdest du dich auf regionaler Ebene unter den Mitgliedern/Teilnehmern diverser runder Tische, Symposien, Landesarbeitsgemeinschaften und Arbeitskreisen zu diesen Themen umsehen, würdest du eine erstaunlich hohe Anzahl an politisch links-grün gerichteten Menschen mit z.T. feministischem Backround finden.Beowulf hat geschrieben:Warum setzen sich nicht mehr Feministinnen für die Bekämpfung wirklicher Probleme ein, und zeigen sich z.B. mehr solidarisch mit den Frauen im Ausland, denen schon Gefängnisstrafen oder schlimmeres droht, wenn sie nur mal ihr Kopftuch abnehmen wollen?
Ich habe auch noch keine AfD Mahnwache oder Gedenkminute beobachten können, wenn der Täter Deutscher war. Auch im Fall Susanna hätte bei der AfD kein öffentlicher Hahn nach einem vergewaltigten und getöteten Mädchen gekräht, wäre es kein Ausländer gewesen weil sich davon keine zwischengeschobenen Wahlwerbespots hätten kreieren lassen. Nichtsdestotrotz hat sich hier ein großes Problem aufgetan dem noch nicht angemessen begegnet wird. Es ist eine erhebliche Anzahl Menschen hinzugekommen, in der Mehrzahl Männer. Darunter einige mit rigidem und z.T. dichotomen weiblichen Rollenbild. Um es überspitzt auszudrücken sind Frauen entweder anständig (früh verheiratet, Mutter, Körper, ggf. Gesicht verdeckt, unterwürfig) oder Schlampen (der ganze Rest). Hinzu kommt sexuelle Frustration aufgrund der Unterzahl potentieller Partnerinnen, die in Wut und Gewalt an, in ihren Augen Minderwertigen umschlagen kann.Beowulf hat geschrieben: Und das, was mich wirklich ärgert, ist der Umstand, dass bei einem Fall wie Susanna die ganzen selbsternannten Feministen hier nur eines tun: Schweigen.
Nein, ich spreche nicht von einer Herrschaft der Väter, überhaupt nicht von Herrschaft sondern von der Herausbildung subkultureller Tendenzen innerhalb eines virtuellen Raumes und innerhalb diverser antifeministischer Bewegungen. Das sind zwei völlig unterschiedliche soziologische Kategorien, umso mehr, als dass ich von Tendenz spreche. Innerhalb dieser Bewegungen besteht ein rigides und dichotomes weibliches Rollenverständnis. Hinzu kommt, z.B. bei den Incels, sexuelle Frustration und Wut aufgrund fehlender potentieller Partneri……. aber das hatte ich ja bereits an anderer Stelle.Beowulf hat geschrieben:Willst du dir aus einer internationalen Reddit-Gruppe mit 40 Tausend Mitgliedern etwa ein weißes Patriarchat zusammenbasteln, so wie es die Feministinnen gerne tun?
Mit all dem will ich die oben angesprochene Problematik nicht kleinreden. Gemein ist fast allen Fällen von Gewalt der Versuch, Macht über andere Menschen zu erlangen bzw. sich wenigstens kurzfristig mächtig zu fühlen. Körperliche Überlegenheit ist eine hervorragende Machtquelle, anthropologisch gesehen die elementarste und über die verfügen Männer i.d.R. gegenüber Frauen. In modernen Gesellschaften ist jedoch die Anwendung von körperlicher Gewalt kein legitimes und vor allem kein legales Mittel zur Machausübung, im Gegensatz zu manchen Herkunftsländern in denen kein staatliches Gewaltmonopol herrscht.
Jetzt verfügt die böse Menschheit jedoch über ein sehr großes Machtbedürfnis und obendrein über die nötige Kreativität und Intelligenz andere und subtilere Mittel dieses Bedürfnis zu befriedigen finden zu können. Da ist für die entsprechenden Männer der Griff zwischen die Beine einer Frau, den ansonsten keiner bemerkt oder eine einigermaßen anonyme Vergewaltigungsdrohung im Netz eine gute Gelegenheit. Das ist i.Ü. auch einer der Gründe, warum sich die Feministinnen nicht ausschließlich mit den „wirklich wichtigen Dingen“ beschäftigen. Weil dann die weniger wichtigen irgendwann keine Abweichung sondern normal werden da Macht das Bestreben hat, ihre "Joker" auszuspielen um sich auszudehnen und selbst zu erhalten. Das und die Tatsache, dass die meisten Menschen überschnappen würden, wenn sie sich tagtäglich nur mit den drastischen und massiven Gewalttaten beschäftigen würden.
Da ich vermute, dass du deine Aussagen im Wesentlichen auf die rein theoretischen „Schreibtischtäterinnen“ beziehst, die in deinen und anderen Augen Unsinn schreiben, möchte ich noch erwähnen, dass ich denke, dass unsere Gesellschaft, wie oben gesagt zwar kein Patriarchat mehr ist aber durchaus noch patriarchale Artefakte enthält. Das ist z.B. an dem, im vorherigen post angesprochenen Vergewaltigungsparagraphen, der bis in die 90 galt, ersichtlich. Ob jetzt z.B. die deutsche Sprache ein ebensolches Artefakt ist, kann ich nicht beurteilen, ebenso wenig, ob eine feminisierte oder genderisierte Reform einen positiven Gesamtnutzen mit sich bringen könnte. Aber schaden darüber nachzudenken tut es nicht. Warum manche sich eher mit theoretischen Konstrukten und andere mit praktischer Basisarbeit beschäftigen mag an den verschiedenen menschlichen Interessen, Möglichkeiten und Fähigkeiten liegen.
Es muss aber doch auch möglich sein, auch eine Feminismus-, Gender- oder Hatespeech-gegen-Frauen-Debatte zu führen und dabei eine Pro-Position einzunehmen, ohne dabei mit Mord und Vergewaltigung bedroht zu werden, da stimmst du mir sicher zu. Hier klappt es ja auch. Aber es ist doch auffällig, dass es gerade in den Foren, auf den Seiten etc. die diese Thematik aufgreifen sehr häufig derartige Drohungen stattfinden. Natürlich werden auch Männer und Jungen im Internet mit Gewalt und Mord bedroht und das ist nicht weniger verwerflich und schlimm.
Eine Drohung funktioniert umso besser, je höher die Wahrscheinlichkeit deren Umsetzung ist bzw. wie hoch die angenommene Wahrscheinlichkeit der Umsetzung seitens des Bedrohten ist. Deswegen funktionieren Vergewaltigungsdrohungen als Machtmittel gegenüber Frauen und Mädchen auch so wunderbar, vielleicht sogar besser als Morddrohungen; weil die Wahrscheinlichkeit vergewaltigt zu werden oder bereits worden zu sein alles andere als verschwindend gering ist. Die eine Frau kann diese Bedrohungen ab, die andere nicht. Was bei den Menschen Angst auslöst, sie verletzt, mundtot macht und in Folge in ihrem Leben einschränkt ist sehr heterogen. Aber nur weil es immer Menschen gibt, die Schlimmeres erlebt haben und/oder mehr leiden und weil es immer noch größeres Unrecht gibt heißt es ja nicht, dass es sich dabei um zu vernachlässigende „Luxusprobleme“ handelt.
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- Vainamoinen
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?
Ich habe selten so einen infantilen Versuch gesehen, am Thema vorbei mit heftigen Fingerzeigen die Schuld für was auch immer auf Moslems, Ausländer, Flüchtlinge (oder welches Feindbild auch immer gerade bei Rechtsradikalen besonders hip ist) zu lenken. Diese brechreizerregende Rechtsradikalenroutineränke hat doch nur einen Zweck, und zwar eine Diskussion auf Augenhöhe zu verhindern und zu zerstören. Was soll man zu dieser Hirntoddemo noch viel hinzufügen? Mit dem Thema hat das alles herzlich wenig zu tun. "gamergate" war keine Bewegung von Moslems, Ausländern oder Flüchtlingen. Es war eine Bewegung von überwiegend weißen, heterosexuellen Männern.
Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?
@Bratwurstschnecke:
Das ist der Punkt: Auf regionaler Ebene. Danke dass du meine Aussage dadurch bestätigt hast: Im öffentlichen Diskurs werden wichtige Themen kaum noch differenziert behandelt. Im kleinen Rahmen können Menschen mit gesundem Menschenverstand und Empathie erstaunliches leisten, das sieht man z.B. auch an den Tafeln. Leider geht die überregionale Politik immer weiter dahin, dass Einrichtungen wie die Tafeln immer nötiger werden. Da kann auch ein frisierter Armutsbericht nicht drüber hinwegtäuschen.
https://www.youtube.com/watch?v=JiDKea0bNUI
Diese Aussage entbehrt jeder Logik. Du hast mir zuerst Unterstellungen gemacht und mich danach gefragt, warum ich so argumentiere. Glaub mir, auf derart billige Polemik falle ich nicht herein.Wenn ich dir das unterstellen wollen würde, hätte ich mir kaum die Mühe gemacht, dich zu fragen.
Die Frauen hatten mehr Angst um ihre Hollywood-Karriere als um ihre Menschenwürde, das ist das Problem. Sie hätten Rückgrat beweisen können, Nein sagen können und hätten eben damit leben müssen, dass irgend ein schmieriger Regisseur sie nicht mag. Von männlichen Schauspielern hätte man dies gegenüber einer weiblichen Regisseurin ja auch verlangen können. Denn das ist doch das Problem: Immer und überall lassen sich alle möglichen Arten von Menschen ausnutzen weil irgendjemand mächtiger ist als sie, entweder aus Angst oder Dummheit.Weil es bei der metoo-Debatte um nichts anderes als um sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz mit z.T. anschließenden Drohungen durch den Missbrauch von Macht geht.
Gerade die Unterhaltungsindustrie ist mehr Schein als Sein. Daran wird es wohl gelegen haben. Nach außen muss immer alles schön sein. Und deshalb würde ich auch sehr skeptisch sein, wenn zuerst lange Zeit gar nichts passiert, dann aber auf einem Schlag hunderte von Anzeigen eingehen. Die Gefahr von Trittbrettfahrern ist groß.Warum da momentan ein relativ großer Aufschrei stattfindet, verblüfft mich allerdings auch. Wahrscheinlich gab es die Illusion, dass gewisse Branchen von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz verschont sind.
Würdest du dich auf regionaler Ebene unter den Mitgliedern/Teilnehmern diverser runder Tische, Symposien, Landesarbeitsgemeinschaften und Arbeitskreisen zu diesen Themen umsehen, würdest du eine erstaunlich hohe Anzahl an politisch links-grün gerichteten Menschen mit z.T. feministischem Backround finden.
Das ist der Punkt: Auf regionaler Ebene. Danke dass du meine Aussage dadurch bestätigt hast: Im öffentlichen Diskurs werden wichtige Themen kaum noch differenziert behandelt. Im kleinen Rahmen können Menschen mit gesundem Menschenverstand und Empathie erstaunliches leisten, das sieht man z.B. auch an den Tafeln. Leider geht die überregionale Politik immer weiter dahin, dass Einrichtungen wie die Tafeln immer nötiger werden. Da kann auch ein frisierter Armutsbericht nicht drüber hinwegtäuschen.
Seltsam, wenn ein Grünen-Politiker außer der Reihe eine Gedenkminute für Holocaust-Opfer angestrebt hätte, dann wäre alles ok gewesen. Deine Doppelmoral erkennst du dadurch doch wohl hoffentlich selbst, oder?Ich habe auch noch keine AfD Mahnwache oder Gedenkminute beobachten können, wenn der Täter Deutscher war.
Hätte die AfD aber im Gegenzug die Schweigeminute unterbrochen, so wie es Claudia Roth getan hat? Eine schwierige Frage. Wir können uns darauf einigen dass es vielleicht zu wenige Schweigeminuten gibt, oder dass diese im Allgemeinen vielleicht nicht allzu viel Sinn machen. Aber man hätte in diesem Fall darüber hinweg sehen können. Eine Minute Stille, in der ein AfD-Politiker nichts redet, hätte Frau Roth doch gefallen müssen. Aber nein, stattdessen muss sie weiterhin Wasser auf die Mühlen der Gegner gießen.Auch im Fall Susanna hätte bei der AfD kein öffentlicher Hahn nach einem vergewaltigten und getöteten Mädchen gekräht, wäre es kein Ausländer gewesen weil sich davon keine zwischengeschobenen Wahlwerbespots hätten kreieren lassen.
Richtig... zum großen Teil. Es gibt schon lange Menschen die dem Thema angemessen und sachlich begegnen, aber die werden alle sofort als Nazis abgestempelt. Vainamoinen ist da ein gutes Beispiel für diesen Diskussionsstil. Von den Fehlern der eigenen Ideologie ablenken und andere stigmatisieren. Aber das führt zu nichts. Man darf die AfD nicht verteufeln und die Grünen nicht über den gleichfarbigen Klee loben, sondern man muss alle Seiten mit ihren Argumenten kritisch beäugen und sie an ihren Taten messen. Denn während AfD und Grüne/Linke sich streiten, verblassen CDU und SPD immer mehr... und dass meiner Meinung nach zu Recht.Nichtsdestotrotz hat sich hier ein großes Problem aufgetan dem noch nicht angemessen begegnet wird. Es ist eine erhebliche Anzahl Menschen hinzugekommen, in der Mehrzahl Männer. Darunter einige mit rigidem und z.T. dichotomen weiblichen Rollenbild.
Das ist mir zu schwammig. Bitte die von dir geschätzten 40000 mit 100 multiplizieren und durch die männliche Weltbevölkerung teilen. Viel Spaß mit der daraus folgenden Prozentzahl.Nein, ich spreche nicht von einer Herrschaft der Väter, überhaupt nicht von Herrschaft sondern von der Herausbildung subkultureller Tendenzen innerhalb eines virtuellen Raumes und innerhalb diverser antifeministischer Bewegungen.
Gibt es bei Frauen bzw. Feministinnen keinerlei sexuelle Frustration? Das hört sich für mich nach einem sexistischen Argument an.Innerhalb dieser Bewegungen besteht ein rigides und dichotomes weibliches Rollenverständnis. Hinzu kommt, z.B. bei den Incels, sexuelle Frustration und Wut aufgrund fehlender potentieller Partneri……. aber das hatte ich ja bereits an anderer Stelle.
Das muss man differenzierter sehen. Es kommt auf das jeweilige Umfeld an. So kann man z.B. in der Politik die Männerdominanz ganz sicher nicht auf eine körperliche Überlegenheit schieben. Und wenn Krafttraining und Kampfsport wirklich alle Machtgefüge durchbrechen könnten, würden diese alle Unterdrückten wohl schon längst in Angriff nehmen. Nein, so einfach ist das nicht, ich denke in unserer Gesellschaft sind Machtstrukturen allgegenwärtig. Man nehme nur mal die Armee, da kommt es nicht auf körperliche Überlegenheit an (obwohl man es hier doch wohl am ehesten vermuten würde), sondern auf den Rang. Tun wir etwas gegen diese Machtstrukturen? Nein. Tun Feministen etwas dagegen? Nein. Warum? Weil ja fast eh nur Männer davon betroffen sind.Gemein ist fast allen Fällen von Gewalt der Versuch, Macht über andere Menschen zu erlangen bzw. sich wenigstens kurzfristig mächtig zu fühlen. Körperliche Überlegenheit ist eine hervorragende Machtquelle, anthropologisch gesehen die elementarste und über die verfügen Männer i.d.R. gegenüber Frauen.
Wie wärs mit Intrigen und Verleumdung?Jetzt verfügt die böse Menschheit jedoch über ein sehr großes Machtbedürfnis und obendrein über die nötige Kreativität und Intelligenz andere und subtilere Mittel dieses Bedürfnis zu befriedigen finden zu können.
https://www.youtube.com/watch?v=JiDKea0bNUI
Seltsam, würde mir als Frau jemand zwischen die Beine greifen, würde ich demjenigen für alle sichtbar eine schallende Ohrfeige geben. Und auf Vergewaltigungsdrohungen im Netz würde ich mit "du erbärmlicher Schlappschwanz" reagieren. Und was passiert dann? Genau, gar nichts.Da ist für die entsprechenden Männer der Griff zwischen die Beine einer Frau, den ansonsten keiner bemerkt oder eine einigermaßen anonyme Vergewaltigungsdrohung im Netz eine gute Gelegenheit.
Artefakte sind das Resultat eine Veränderung... und zwar in diesem Fall einer positiven. Man kann die Entwicklung weiterhin positiv vorantreiben, betritt aber dann dass diffizile Gebiet, in dem nicht nur Frauen benachteiligt werden. Vorher waren die Feindbilder klar, ab jetzt wird aber Differenziertheit verlangt.Da ich vermute, dass du deine Aussagen im Wesentlichen auf die rein theoretischen „Schreibtischtäterinnen“ beziehst, die in deinen und anderen Augen Unsinn schreiben, möchte ich noch erwähnen, dass ich denke, dass unsere Gesellschaft, wie oben gesagt zwar kein Patriarchat mehr ist aber durchaus noch patriarchale Artefakte enthält.
Dies gilt leider auch für Männer. Nur sind sie sich dieses Faktums leider nicht bewusst. Deshalb funktionieren diese Drohungen gegen Frauen wohl so gut. Die Öffentlichkeit trägt da eine große Mitschuld: Solange man dir immer und immer wieder sagt dass du ein Opfer bist, glaubst du es wahrscheinlich irgendwann auch.Deswegen funktionieren Vergewaltigungsdrohungen als Machtmittel gegenüber Frauen und Mädchen auch so wunderbar, vielleicht sogar besser als Morddrohungen; weil die Wahrscheinlichkeit vergewaltigt zu werden oder bereits worden zu sein alles andere als verschwindend gering ist.
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?
Frauen im Shitstorm: Wie umgehen mit dem blinden Hass?
https://www.emotion.de/leben-arbeit/ges ... ien-frauen
Vielleicht ein hilfreicher Text für Betroffene?
https://www.emotion.de/leben-arbeit/ges ... ien-frauen
Vielleicht ein hilfreicher Text für Betroffene?
- Bratwurstschnecke
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?
So einfach ist es eben nicht, auch wenn ich wünschte, du hättest Recht. Wie ich im vorangegangenen post bereits schrieb, was den Menschen Angst einjagt, sie in ihrem Handeln lähmt und erstarren lässt ist sehr unterschiedlich. Angst ist psychologisch gesehen nicht unbedingt rational begründet. Spinnenphobiker z.B. erleiden z.T. Panikattacken allein beim Anblick des Fotos einer Spinne. Bloß, dass die Spinne das eben nicht zur Befriedigung ihrer Machtbedürfnisse ausnutzt.Beowulf hat geschrieben:Die Frauen hatten mehr Angst um ihre Hollywood-Karriere als um ihre Menschenwürde, das ist das Problem. Sie hätten Rückgrat beweisen können, Nein sagen können und hätten eben damit leben müssen, dass irgend ein schmieriger Regisseur sie nicht mag.
Gesunde Skepsis ist immer angebracht. Aber wie es so ist, wenn ein Tabu gebrochen wird,( und um etwas derartiges handelte es sich offenbar innerhalb der Kreise Hollywoods, deren Faszination u.a. in den Illusionen darüber bzw. dem „mehr Schein als Sein“ begründet ist) sind viele erst dann in der Lage über ihre eigene Opferwerdung zu berichten, einige auch erst, sich ihre eigene Opferwerdung nach langer Phase der Verdrängung einzugestehen. Das gleiche geschah z.B. bei dem Missbrauchsskandal an der Odenwaldschule. Viele der als Jugendliche missbrauchten Männer hatten, bis dass das öffentlich wurde geschwiegen, aus Angst vor Stigmatisierung (das ist doch ein Kerl, der hätte sich doch wehren können/Hat ihm wohl gefallen, sonst hätte er sich z.B. mit einer Ohrfeige gewehrt um klarzustellen, dass er das nicht will/Er hätte ja die Schule verlassen können aber er hatte ja Angst um seine Noten und wollte die Reputation, die ein Abschluss auf dieser Schule mit sich führt nicht verlieren… etc.) Unglauben (Das sind doch alles hochdotierte und anerkannte Akademiker, die bilden sich das bestimmt nur alles ein/Die wollen sich doch nur wichtigmachen und für schlechte Noten rächen).Beowulf hat geschrieben:Und deshalb würde ich auch sehr skeptisch sein, wenn zuerst lange Zeit gar nichts passiert, dann aber auf einem Schlag hunderte von Anzeigen eingehen. Die Gefahr von Trittbrettfahrern ist groß.
Ich habe nicht gesagt, dass ich die Gedenkminute nicht für angemessen gehalten hätte. Ich zweifle bloß an der rein hehren Motivation der AfD, die ich nicht darin sehe, ihre Betroffenheit und ihr Mitleid mit dem Opfer und den Angehörigen auszudrücken.Beowulf hat geschrieben:Seltsam, wenn ein Grünen-Politiker außer der Reihe eine Gedenkminute für Holocaust-Opfer angestrebt hätte, dann wäre alles ok gewesen. Deine Doppelmoral erkennst du dadurch doch wohl hoffentlich selbst, oder?
Aber das, was ich dazu denke, spielt hier eigentlich nur eine untergeordnete Rolle, da es hier im Kern nicht um parteipolitische Diskussionen geht.
Zum einen sind die 40.000 nicht geschätzt sondern die offiziell angegebene Größe dieser Gruppe. Allerdings ist auch das nicht relevant für den Begriff an sich.Beowulf hat geschrieben:Das ist mir zu schwammig. Bitte die von dir geschätzten 40000 mit 100 multiplizieren und durch die männliche Weltbevölkerung teilen. Viel Spaß mit der daraus folgenden Prozentzahl.
Soziologische Definition Subkultur: (von lat. Sub=unter), „Unter-Kultur“, Bezeichnung für die Lebensform eines Personenkreises oder Bevölkerungsanteils mit bestimmten Auffassungen, Werten, Normen […], die von denen der jeweiligen Mehrheitskultur erheblich, deutlich und ggf. in konfliktträchtigerweise abweichen.
Bei dem Begriff Subkultur spielt die statistische Gesamtgröße oder Höhe der Prozentzahlen keinerlei Rolle. Entscheidende Kriterien sind hier abweichende Werte und Normen (Massenmörder als Helden zu feiern, Vergewaltigung als natürliches männliches Recht) sowie der gemeinsame Austausch eben jener. Hier findet dieser eben in einem virtuellen Raum statt.
Aber diese Wortklauberei über die Verwendung soziologische Begrifflichkeiten ist eigentlich unnötig und ablenkend. Die Beiträge hier sind z.T. lang, trocken und komplex genug.
Doch bestimmt. Bloß schieben sie die Schuld dafür nicht den bösen, viel zu attraktiven und anspruchsvollen Männern in die Schuhe und propagieren auch kein Recht auf sexuelle Befriedigung, ggf. auch durch Gewaltanwendung. Das mit der sexuellen Frustration ist im Übrigen keine sexistische Unterstellung meinerseits, sie haben sich den Namen „Incel“, als Kofferwort für unfreiwillig zölibatär lebende Männer selbst verpasst und ist Teil ihrer selbstgestifteten Identität.Beowulf hat geschrieben:Gibt es bei Frauen bzw. Feministinnen keinerlei sexuelle Frustration? Das hört sich für mich nach einem sexistischen Argument an.
Ich sprach ja in diesem Zusammenhang nicht von politischer Männerdominanz sondern ausdrücklich von Gewalt. Wie ich bereits aber evtl. nicht dezidiert genug schrieb, körperlich Überlegenheit ist eine von mehreren Machtquellen und anthropologisch gesehen die elementarste. Ihre spezifischen Machtmittel sind Gewalt oder deren Androhung. Kapital, Bildung, Vernetzung, etc. …all das sind andere Quellen. Mit diesem Ass, der Möglichkeit der Gewaltanwendung im Ärmel wird z.B. bei Hatespeech und Vergewaltigungsdrohungen gegen Frauen gerne gespielt. Da bleibt es eben nicht bei der Anwendung von z.B. Wissen und Rhetorik, um den Austausch von Argumenten als Mittel der Machtquelle Bildung, in Richtung „das stimmt so nicht/du hast ja keine Ahnung…“ sondern es wird ratzfatz auf das Mittel der Gewaltandrohung gegriffen. Und das eben ganz besonders gerne wenn es um feministische Themen geht und gerne mit sexualisierten Drohungen.Beowulf hat geschrieben:Das muss man differenzierter sehen. Es kommt auf das jeweilige Umfeld an. So kann man z.B. in der Politik die Männerdominanz ganz sicher nicht auf eine körperliche Überlegenheit schieben.
Darin stimme ich dir zu, kann aber auch nur wiederholen, dass es immer und überall noch anderes und größeres Unrecht gibt und geben wird und das es dennoch nicht heißen kann, kleinere Unrechte zu ignorieren.Beowulf hat geschrieben:Man kann die Entwicklung weiterhin positiv vorantreiben, betritt aber dann dass diffizile Gebiet, in dem nicht nur Frauen benachteiligt werden.
Da ist was dran. Für Jungen und Männer ist die Angst davor vergewaltigt zu werden durchaus kleiner. Für Mädchen und Frauen ist diese Angst realer. Zum Teil rational begründet weil auch unter Einbeziehung der Dunkelziffer männlicher Vergewaltigungs- und Missbrauchsopfer, die zweifellos höher ist als bei weiblichen (Gründe s. Beispiel Odenwaldschule), signifikant mehr Frauen als Männer vergewaltigt werden (Bemerkenswert ist hier übrigens, dass männliche Opfer häufig vom Täter mit abwertenden, weiblichen Attributen wie „Schlampe“, „Bitch“ "Fo..." etc. belegt werden).Beowulf hat geschrieben:Dies gilt leider auch für Männer. Nur sind sie sich dieses Faktums leider nicht bewusst. Deshalb funktionieren diese Drohungen gegen Frauen wohl so gut. Die Öffentlichkeit trägt da eine große Mitschuld: Solange man dir immer und immer wieder sagt dass du ein Opfer bist, glaubst du es wahrscheinlich irgendwann auch.
Zum Teil ist diese Furcht auch sozialisiert. Womit wir wieder bei der Frage wären, wodurch dieses eigene Opferbild, verbunden mit Angst, das im Ernstfall vielleicht sogar Verteidigungsstrategien behindert, kommt. Möglicherweise ja auch durch das öffentliche Bild, wie du selber schreibst, das öffentliche Bild, das mitunter über die Medien, wie z.B. auch Computerspiele transportiert wird. Und deswegen ist auch notwendig diese zu analysieren und ggf. zu hinterfragen und mögliche Auswirkungen auf beide Geschlechter zu untersuchen.
Das ist keine leichte Aufgabe. Die Erkenntnisse die zum Thema Gewaltdarstellungen in Ballerspielen gewonnen wurden bzw. die Frage nach einem Zusammenhang von Amokläufen/Mordfällen und eben diesen, dürften hier nur begrenzt übertragbar sein. Die Hemmschwelle andere Menschen zu töten ist deutlich höher ausgeprägt als die zu sexueller Gewalt, was schon anhand der Opferzahlen ersichtlich ist, Kriegssituationen mal ausgenommen (wobei es für die Gewinner oft genug ein zusätzliches „Gimmick“ ist, die Frauen der unterlegenen Nation, des unterlegenen Volkes usw. auch nach dem Sieg noch massenhaft zu vergewaltigen).
Zuletzt geändert von Bratwurstschnecke am 12.06.2018, 17:51, insgesamt 2-mal geändert.
"Irre explodieren nicht, wenn das Sonnenlicht sie trifft. Ganz egal, wie irre sie sind!"
- Bratwurstschnecke
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?
Hab mich versehentlich selbst zitiert statt editiert.
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?
Beowulf Du bist verloren. Du lebst in einer hermetisch abgeriegelten Filterbubble. Jedes Gegenargument wird in Dein Weltbild transformiert. Da kommt niemand mehr durch. Zwecklos. Lasst ihm seine Sicht und engagiert Euch mit der Schreibenergie lieber dort, wo es etwas bringt.
Meine Top 5 von Spielen, Stand für August 2018: 1.) DOTT 2 Fangame • 2.) Thimbleweed Park • 3.) The Last Of Us • 4.) Resident Evil 7 • 5.) Little Nightmares