Vorab die bitte an die Admins das Thema bitte ins richtige Forum zu verschieben.
Nach dem Erfolg von Life is Strange und dessen Prequel Before the Storm war es nur eine Frage der Zeit, bis vom französischen Studio Dontnod Nachschub kommt. Und jetzt ist es soweit! Wie sich Life is Strange 2 spielt, und ob man die Story rund um die Menschen in Arcadia Bay vermissen wird, erfahrt ihr in der folgenden Review.
Anmerkung: Diese Review wurde zum Release der ersten Episode, Roads, verfasst. Selbstverständlich wird diese Review zu jeder neuen Episode, falls nötig, aktualisiert.
Story
Wie bei der Einleitung angedeutet, dreht sich die Geschichte nicht um Max Caulfield oder andere Einwohner Arcadia Bays, sondern findet ihren Anfang bei der mexikanisch stämmigen Familie Diaz in der Stadt Seattle. Sean Diaz, einer der Protagonisten, ist ein typischer, 16-jähriger Teenager: denkt nur an Sport, Party und seinen Schwarm, während sein sieben Jahre jüngerer Bruder Daniel dank Süßigkeitsexzessen, seiner Hingabe zum Fernsehen und selbstverständlich auch Minecraft das typische Kiddy verkörpert. Während Sean mitten in der Planung für seine Abschlussfeier steht und Daniel im Garten spielt, ändert sich alles: Ein schicksalshafter Vorfall sorgt dafür, dass die Brüder auf der Stelle Seattle verlassen und flüchten müssen – und zwar nach Mexiko, und sich dabei vielen Gefahren und vor allem der Frage stellen, was sich hinter wirklich Daniel verbirgt...
Die erste Episode glänzt bereits mit einer wunderbaren, dramatischen Inszenierung und einer bewegenden Story, die die dominieren Gefühle Angst und Verzweiflung perfekt an den Spieler weitergibt. Und, ist ein „Life is Strange“ auch mit komplett neuen Figuren noch immer ein „Life is Strange“? Meine Antwort: ja! Nach vier Stunden fühlt sich alles wie beim Alten an: Selber Charme, selbe Storytiefe, erneut sehr gutes Charakterdesign.
Spielzeit: vier Stunden (nach Episode 1) – erneutes Spielen möglich.
Gameplay
Das Grundgerüst des Vorgängers ist selbstverständlich erhalten geblieben, so unterteile ich es erneut in „Roaming“ und „Dialogue“.
Beim Roaming erkundet man mit den beiden Brüdern die Umwelt, um Gegenstände oder Personen aufzuspüren, die den beiden weiterhelfen könnten, sei es Holz für ein Lagerfeuer oder die Suche nach einer genaueren Ortsauskunft. So kennt man es, so gibt es auch nicht viel zu erklären. Aber passend zur Situation der Diaz' sind einige neue Option erschaffen worden: Kauft man im Laden etwas ein, oder sollte man doch lieber versuchen, was zu klauen? Denn mit knapp $40 kommt man schließlich nicht vom Norden Amerikas nach Mexiko.
Ebenso kann Sean seinen kleinen Bruder als „Mittel zum Zweck“ benutzen, so z.B. um ihn huckepack zu nehmen, um an höher gelegene Gegenstände zu kommen oder in der eben erwähnten Situation die Kassierin abzulenken. Zudem deutet das Spiel auch häufiger indirekt auf Essen und Trinken hin – aber ob es wirklich größere Folgen tragen sollte, lässt sich jetzt noch nicht sagen.
Die Dialogsequenzen sind ebenfalls wieder Klasse geworden und die Tragweite der einzelnen Optionen scheint auch deutlich erweitert worden zu sein: Selbst kleine Entscheidungen können das spätere Gameplay stark erschweren oder vereinfachen, als Beispiel mal eine Situation vom Anfang des Spiels: Sean fragt seinen Vater nach Geld, der daraufhin fragt, was Sean denn damit gerne holen möchte – diese Entscheidung bestimmt, mit wie viel Geld man dann zu Beginn der Flucht auskommen muss.
Ebenso fallen viele Entscheidungen wieder zum Moralbefinden des Spielers aus, will man seinen Bruder zurecht für eine Frechheit beschuldigen oder den Nachbarsjungen anfeinden? Will man sich einer Konfrontation gelassen stellen, versuchen zu flüchten oder gar die Person überwältigen? Das alles liegt in der Hand des Spielers.
Die Beziehung zu Daniel sollte man ebenfalls im Auge behalten, da dadurch auch das Bündnis der beiden Brüder nachhaltig verbessert oder auch beschädigt werden kann.
Man bleibt beim Bewährten; fügt aber schöne und sinnvolle Ergänzungen hinzu. Eben dieser Aspekt, dass man auf Geld und Nahrung achten sollte, sorgt dafür, dass der Aspekt des reinen Überlebens ständig im Nacken sitzt und dafür sogar noch mehr Spannung und Stimmung aufbaut. Die scheinbar größere Tragkraft der einzelnen Entscheidungen ist ebenfalls sehr erfreulich, was dann auch hoffentlich in den weiteren Episoden fortgesetzt wird.
Gestaltung
Positives
+ wunderschöne, sympathische Grafik
+ stark verbesserte Animationen dank Motion Capture (siehe Making Of)
+ verbesserter, zusammenhängender Storyfluss
+ gute (englische) Synchronisation
Neutrales
• Kameraführung hängt an einigen Stellen
• Secrets sind ZU secret
Negatives
- zu wenig Arbeit mit dem Soundtrack und wenn, manchmal fehl am Platz*
*) Als großer Fan der Soundtracks von LiS und BtS bin ich halt etwas enttäuscht, hängt zumindest in Ep.1 den Erwartungen meinerseits etwas hinterher.
Fazit:
Ehrlich gesagt hab ich vor dem Release etwas Angst gehabt – fühlt es sich wie Life is Strange an? Wie ist die Charakterentwicklung der neuen Charaktere, ist die bekannte Tiefe vorhanden? Aber ich konnte mich schnell beruhigen: Dontnod hat alles richtig gemacht. Die Story ist bislang ein famoses Drama mit vielseitigen, emotional gut angebundenen Charakteren. Das Gameplay wurde um einige interessante und gute Sachen erweitert und es sieht einfach verdammt gut aus.
Zum vergleichsweise hohem Preis 39,95€ für die gesamte Season lässt sich bislang kein Urteil fällen, da ja bislang nur eine Episode veröffentlicht wurde. Aber die 7,99€ als Schnupperpreis finde ich gerecht, da man da bereits eine Menge Spaß und Emotionen für sein Geld bekommt. Wer bereits in das LiS-Universum verliebt war, sollte also auf jeden Fall zuschlagen, auch objektiv ist es ein sehr gutes Spiel.
Zum Abschluss lasse ich euch noch ein Video da. In diesem könnt ihr euch gern die ersten Eindrücke zu LiS 2 sammeln. Jedoch rate ich davon ab wenn ihr euch zu 100% sicher seid das ihr dieses Spiel noch selbst spielen wollt.
https://www.youtube.com/watch?v=-NSz6Nk8AaE
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