Tag 12: XYZ gefällt mir nicht!

[Einzelkämpfer]

Zahlreiche Kommentare sowohl in den Einsendungen als auch hier im Forum (und an anderen Diskussionsorten) zeigen, dass vielen die Formulierung des Rätsels in einigen Passagen nicht präzise genug war, was dazu führte, dass das Rätsel zwar gelöst wurde, aber unklar war, was als richtige Lösung eingeschickt werden musste.

Das entscheidende Argument für die Lösung "Beethovens 9. Sinfonie" ist sicher der sehr konkrete Hinweis auf die 8 Schwestern im letzten Absatz. Weder Schillers Gedicht ("An die Freude") noch der Schlusssatz der Sinfonie ("Ode on die Freude") haben diese Zahl an Schwestern aufzuweisen (der Schlusssatz immerhin 3, nämlich die Sätze davor). Darum hat meines Erachtens vieles dafür gesprochen, im Falle einer Unsicherheit bzgl. der richtigen Antwort eben die Sinfonie als Lösung einzuschicken. Ob die Bezüge in den anderen Absätzen des Rätsels davor immer eindeutig sind, darüber ließe sich streiten. Habt ihr ja auch schon gemacht.

LateCat und ich sind übereingekommen, alle Lösungsvarianten von Sinfonie/Freude/Ode als richtig zu werten. Es wäre auch schwierig geworden, das noch zu trennen, weil manchmal beides in der Lösung stand, mal das eine in Klammern, mal das andere, oftmals alle drei Möglichkeiten im Kommentar erwähnt wurden etc. Da jetzt die Lösung "Ode an die Freude" gelten zu lassen, die Antwort "An die Freude" aber nicht, hielte ich für schwer vermittelbar. Und außerdem ist bald Weihnachten: Also richtige Lösung für alle!

(Außer für die, die leider wirklich auf dem falschen Dampfer unterwegs waren.)

[lobotomisator]

Insgesamt scheinen mir alle drei Lösungen teilweise zu passen und teilweise nicht, entsprechend würde ich eine grosszügige Akzeptanz der Lösungen vorschlagen.

Das würde ich genau so unterschreiben.

Jepp, ich auch. Alles andere wäre ziemlich unfair. Man musste wirklich raten, welches die richtige Lösung ist, weil es einfach nicht passt, wie Bratwurstschnecke schön analysiert hat.



Nachtrag an Einzelkämpfer: Sehr schön

[Anke]

Gute Entscheidung.

[Einzelkämpfer]

Um noch einmal auf tinus Auflistung zu sprechen zu kommen, die getippt wurde, während ich meinen Text tippte:

Wenn man seiner Argumentationskette folgt (was ich nicht in allen Punkten tue, denn die Europahymne ist z.B. textlos, womit das Gedicht hier schon raus ist), dann kommt man am Ende zwangsläufig auf die Möglichkeit 3 (die Sinfonie) denn die ist in allen Absätzen zumindest eine mögliche Erklärung - und im letzten die einzige.

[Bratwurstschnecke]

Mir scheint es so, dass "An die Freude" häufig synonym mit "Ode an die Freude" verwendet und verstanden wird. Wenn ich das richtig sehe, übrigens auch in der offiziellen Auflösung:

Deren vierter Satz ist die Vertonung der „Ode an die Freude“. Dieses Gedicht ist von Schiller ...

[Einzelkämpfer]

Touché!

[elfant]

Da werde ich vermutlich im Forum genauso viel Widerspruch ernten wie im Bekanntenkreis, denn ich habe noch nie jemanden gehört, der meine Meinung geteilt hätte. Und (fast) alle kennen XYZ, zumindest einen Teil davon, sogar Leute, die mit der ganzen Materie sonst nichts am Hut haben.
Passt zu allen drei. Die meisten Leute kennen nur einen Teil von Gedicht, Ode, und Sinfonie.

Hier beginnt schon der erste Denkfehler: Ja man kann es auf das Gedicht beziehen wegen der Doppelung, aber Du würdest einen Roman doch auch nicht auf ein Kapitel reduzieren oder eine Oper auf eine einzelne Arie. Wenn ich "Auf in den Kampf, Torero" anstimme, ist es noch immer ein Teil der Oper Carmen, obwohl es das einzelne Teil in vielen Formen gibt.

Aber gegen die ganze Begeisterung kommen meine Argumente nicht an. So schwülstig redet doch keiner? Na und, muss man historisch sehen. Nicht „scrabble-tauglich“, von wegen Duden? Ist der „Donaudampfschifffahrtskapitän“ auch nicht.
Bezieht sich vor allem auf 1), weniger auf 2) und noch weniger auf 3). Ich kenne LateCat nicht persönlich, aber es gibt wohl kaum jemanden, der die Sinfonie nicht mag wegen der Rechtschreibung im Liedtext. Das Gedicht hingegen schon, die Ode allenfalls vielleicht auch.

Meine Antwort darauf wäre: Sinfoniekantate als Art des Stückes. Aber es könnte sich auf alle möglich beziehen inklusive der Titel. Darauf etwas aufzubauen fiele mir schwer

Übrigens hat vor etwa einem halben Jahrhundert M. eine Fassung vorgelegt, die die ganzen Kritikpunkte nicht hatte, die mich stören. Hat mir trotzdem nicht gefallen. War aber ein großer Erfolg. Auch wenn viele Bildungsbürger die Nase rümpften.[/i]
Das ist eindeutig eine Neufassung von 2), allenfalls kann man den Text als Neufassung von 1) verstehen. Mit 3) hat es kaum etwas zu tun. es wären eben so alle

1. ist schon einmal völlig außen vor. Es als eine Neufassung davon zu begreifen, wäre etwa so wie das Stück Faust zu einen Halbseiter runterzuschreiben.
Die Neufassung von 2, auf welches es sich musikalisch wie textlich stark bezieht, ist natürlich richtig. Aber wie schon oben geschrieben ist 2. ein fester Teil von 3., womit die Aussage "es kaum etwas zu tun" wieder dem Denkfehler unterliegt

Auch F. hat XYZ in seine eigene Fassung umgearbeitet, schon viel früher als M., er hat sich damit ziemlich viel Mühe gegeben und Arbeit gemacht, auch wenn der Laie sich das nicht vorstellen kann. Diese Version ist aber nicht wirklich bekannt.
Die Arbeit von Liszt ist klar eine Neufassung von 3), nicht von 1) oder 2). Ich kannte die übrigens auch nicht, mein persönliches Highlight dieses Rätsels. Allerdings gibt es auch eine Liedfassung des Gedichts von Franz Schubert, ebenfalls mit F. Diese bezieht sich dann eher auf 1) oder 2), wobei aber nicht klar ist, weshalb er sich damit besonders viel Arbeit gemacht hätte.

Wenn man schon auf 1. geht dann doch bitte auf Carl Friedrich Zelter. Ich gebe zu, daß ich F. nicht hatte und auch bei den Personen war, welche Musikstücke zu 1. verfassten, aber diese Idee war nicht überzeugt. Weder Zelter noch Schubert hätten aber etwas mit 2. zu tun gehabt.

Insgesamt scheinen mir alle drei Lösungen teilweise zu passen und teilweise nicht, entsprechend würde ich eine grosszügige Akzeptanz der Lösungen vorschlagen.

Der einzige Punkt in dieser Aufzählung, wo 1. für euch überzeugend ist, liegt beim Scrabble. In allen anderen Punkten sind es Gemengelagen, wo dann 2. die Nase vorne hat. 3. holt mit dem letzten Punkt noch einmal auf.

Ich fand das Rätsel nun nicht überzeugend. An vielen Punkten ist es zu vage, um sich bei der Lösung sicher zu sein und die Lösung halte ich ebenfalls für zu eigen. Ich würde Deinen / Euren Lösungsweg aber ebenso sehen. Es gibt kein passendes Werk mit dem Namen "Ode an die Freude". Es bezeichnet entweder Schillers Ode "An die Freude" oder einen Teil von Beethovens Werk der 9. Sinfonie. Ich schätze ihr habt das Rätsel mangels einer eindeutigen Lösung schlicht zu sehr überdacht.
Ich für meinen Teil würde "Ode an die Freude" als Antwort zulassen, obwohl es ein Widerspruch zu F. ist und nur ein Teil des Werks. Der Grund dafür ist schlicht, daß es sich, soweit ich es verstanden habe, als Trivialname auch für Beethoven 9. Sinfonie durchgesetzt hat.

PS: Ok das letzte ist passé

[Shootingstar]

Darf ich wieder?

https://www.youtube.com/watch?v=VnT7pT6zCcA

[Anke]

Das beschreibt den gestrigen Rätselverlauf sehr schön.

[Einzelkämpfer]

Das beschreibt den gestrigen Rätselverlauf sehr schön.

Mimimi...

[Uncoolman]

Übrigens hatte Beethoven eine 10. Sinfonie angefangen, die jetzt - mit Hilfe von KI (????) - ergänzt werden soll. Somit würden die acht Schwestern nur bedingt passen. Es stimmt aber, dass neun immerhin fertiggeworden sind.

Bei Schubert könnte man die „Unvollendete“ jetzt auch nicht mitzählen. Übrigens wäre die Zählung bei Schubert noch unklarer, denn ich zähle, so wie man es früher getan hat. die „Große C-Dur-Sinfonie“ als Nr. 9 - aber eigentlich gibt es nur acht Sinfonien...

Ich bin erst auf dem literarischen Pfad gelandet, aber dass es ein „Klassiker“ sein müsste, habe ich immerhin durchschaut...

[regit]

Übrigens hatte Beethoven eine 10. Sinfonie angefangen, die jetzt - mit Hilfe von KI (????) - ergänzt werden soll. Somit würden die acht Schwestern nur bedingt passen. Es stimmt aber, dass neun immerhin fertiggeworden sind.

Zählt nicht, bei Geschwistern werden nur die gezählt, die auf der Welt sind, die ungeborenen zählen nicht mit.

[Uncoolman]

Zählt nicht, bei Geschwistern werden nur die gezählt, die auf der Welt sind, die ungeborenen zählen nicht mit.

Oha. Da kriegst du aber Ärger mit Abtreibungsgegnern!

Edit: es gibt auch viele Fälle, in denen Werke nie zu Lebzeiten zur Aufführung oder Veröffentlichung gelangt sind. Trotzdem sind sie zweifelsohne Werke des Künstlers.

[Einzelkämpfer]

Für alle außer LateCat:
Gleich um 17:00 Uhr auf MDR Beethovens 9. Sinfonie in voller Länge live aus Leipzig.