Früher leicht, heute schwer?

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Uncoolman
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Re: Früher leicht, heute schwer?

Beitrag von Uncoolman »

Um zu beurteilen, ob aktuellere Spiele leichter sind als frühere, müsste man das irgendwie in eine Skala einsortieren.

Hier stehen ja zwei Hypothesen im Wettstreit: die heutigen Spiele empfindet man als schwerer, weil man älter geworden ist und das nicht mehr so leicht wegsteckt - oder die Spiele sind vielleicht doch leichter geworden, weil die „geistige Elastizität der jüngeren Spieler nachgelassen hat“ und die Anforderungen sinken (lol). Sozusagen vergleichbar mit Schulanforderungen.

Es stand aber zur Debatte, dass DIESELBEN Spiele heute schwerer wirken, was auf Hypothese 1 hinweist. Sollten beide Hypothesen diametral aufeinander zulaufen, müssten aktuelle Spiele heute genauso schwer sein wie früher - und zwar für ältere Spieler, weil diese nachgelassen haben. Für jüngere müssten sie leichter sein oder immerhin genauso schwer wirken wie die damaligen für die älteren Spieler.

Da sie aber die älteren Spiele meist gar nicht kennen, muss also ein Spielevergleich zwischen den „harten Brocken“ von früher im Vergleich zu den als hart empfunden Brocken von heute stattfinden. Sollten neuere Spiele gar nicht so schwer sein wie früher, wäre das gar nicht möglich, weil es keine schweren Spiele mehr gibt.

Spielen jüngere Spieler also die harten Nüsse von damals und empfinden sie als unzumutbar schwer, dann bestätigt sich die Theorie, dass entweder der heutige Spielkonsum weichgespült ist oder dass die jüngeren nichts mehr auf dem Kasten haben... :mrgreen: :-" :twisted:

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Re: Früher leicht, heute schwer?

Beitrag von Sternchen »

Uncoolman hat geschrieben: 27.07.2024, 20:44 Um zu beurteilen, ob aktuellere Spiele leichter sind als frühere, müsste man das irgendwie in eine Skala einsortieren.



Es stand aber zur Debatte, dass DIESELBEN Spiele heute schwerer wirken, was auf Hypothese 1 hinweist. Sollten beide Hypothesen diametral aufeinander zulaufen, müssten aktuelle Spiele heute genauso schwer sein wie früher - und zwar für ältere Spieler, weil diese nachgelassen haben. Für jüngere müssten sie leichter sein oder immerhin genauso schwer wirken wie die damaligen für die älteren Spieler.
Macht Sinn ja, aber irgendwo auch nicht..du machst mir alles zusehr vom Faktor Alter abhängig. :wink:


Ich denke nicht das Alter, da zwangsweise eine Rolle spielen muss, sondern vielmehr wie gut ist jemand mit Logik,
Wenn Person A mit Logik gut ist, werden solche Logikrätsel wohl leicht für die Person sein, egal wie alt oder jung wer ist. Tut sich Person B mit Logik schwer, fallen dann vielleicht Rätsel allgemein schwer, der Person zu lösen? Oder nicht?
Dasselbe hat es auch mit dem Verständnis zu tun, wie gut kann jemand Dinge verstehen, darum gibts ja häufig ein Verständnisproblem beim Lernen.
Sprich, ist ein Rätsel gut in sich erklärt, und somit leicht begreifbar für einen Spieler?
Das kann man nicht vom Faktor Alter abhängig machen, oder selten, manch einer tut sich leicht mit Rätseln, mach einer nicht.
Manch einem liegen Logikrätseln, dem anderen nicht wiederum nicht, wirft zudem die Frage aufgibt, gibt es nur reine Logikrätsel? Gibt es verschiedene Arten von Rätseln, die von Logik abweichen?
Was bevorzugen die Leute heute, logische, oder unlogische Rätsel?
Rätsel, die einem linearen, klaren Muster folgen, oder abstrakte, komplizierte, demzufolge auch schwerere Rätsel?
Würden die Leute eine Lösungshilfe bevorzugen? Oder etwas wie ich, mit dem man Rätsel überspringen kann?
Das bieten ja leider nur wenig Adventures oder Spiele generell an.
Hätten die Leute gern parallel dazu nun für jedes Spiel wieder einen geschrieben Walkthrough? Weil ihnen das es erleichtert, das Spiel einfacher zu schaffen?
Ja oder nein?
Sollte das zufällig, wer mitlesen, wäre das für Spielentwickler durchaus interessant, weil sie ihre Spiele dann dahin gehen anpassen könnten.
Man lernt in jungen Jahren zwar leichter, aber das Gehirn lässt sich auch trainieren.
Die Frage ist doch viel mehr, vielleicht wollen ältere nicht soviel Zeit hineinstecken in schwere Rätsel? Und finden das müßig?
Dann sollten Spielentwickler auch darauf reagieren.
Ich denke ein Spielmodus, der verschiedene Stufen präsentiert, von leicht, bis normal/mittelschwer, schwer, wäre da die optimale Lösung.
Dann kann jeder nach Belieben dann wählen, will er schwere oder leichte Rätsel kriegen, lässt sich alles umsetzen.
Beispiel: Delicious Emily bot 3 verschiedene Schwierigkeit stufen an früher, in manchen Spielen, das wurde sehr begeistert angenommen.
Wurde das Feature entfernt, waren die Leute darüber nicht begeistert, die älteren Spieler mochten das gar nicht.
Also wäre das grad doch für ältere Leutchen ideal ihnen verschiedene Schwierkgeitsmoduse anzubieten, was ich besonders toll fände und ich gern hätte, eine kleine Stimme, die sich ab und zu meldet im Spiel, wenn sie merkt, ich hänge, wo fest, und fragt, ob ich gern Hilfe will, oder einen Tipp gern einen hätte.
So was sah ich mal in Mobile Spielen, so was kann auch hilfreich sein.
Uncoolman hat geschrieben: 27.07.2024, 20:44 Um zu beurteilen, ob aktuellere Spiele leichter sind als frühere, müsste man das irgendwie in eine Skala einsortieren.
Da sie aber die älteren Spiele meist gar nicht kennen, muss also ein Spielvergleich zwischen den „harten Brocken“ von früher im Vergleich zu den als hart empfunden Brocken von heute stattfinden. Sollten neuere Spiele gar nicht so schwer sein wie früher, wäre das gar nicht möglich, weil es keine schweren Spiele mehr gibt.
Das müssen die dann selber beurteilen, ob sie bei dem alten gewohnten bleiben wollen, oder neuen Spielen eine Chance geben wollen.
Vor allen Dingen frage ich mich, ob wir das so gut beurteilen können?
Sind neue Spiele soviel schwerer oder leichter im Vergleich zu alten Spielen?
Ich weiß es ehrlich nicht, es gab immer schon Spiele mit schweren Rätseln, früher wie heute.
Ein Spiel, was ich sehr liebe, aber viele Rätsel hat, ist z. B. Shivers, Shivers2, eine Tolle Geschichte, Musik, Atmosphäre, wenn man aber viele Rätsel als zu anstrengend empfindet, sollte man es lieber meiden, was schade ist, ich persönlich liebe die alten Klassiker.
Zur Not kann man ein lästiges Rätsel auch austricksen, mit einen Speicherstand, wenn man wo was findet.
ist auch eine Lösung, als gleich etwas zu meiden.

Was mir auffällt im Verlgeich neue verus alte Spiele, und auch auf Adventurees bezogen: Die Geschichten waren früher besser durchdacht, der Sound zum Teil auch.
Früher floss einfach mehr Herzblut in das ganze, das vermisse ich öfters bei manchen Spielen, wenn ich ehrlich bin.
Aber ich gebe gern neuen wie alten Spielen eine Chance, erwische mich aber oft dabei, dass es grad bei Adventures mich zu den älteren Werken mehr hinzieht.
Sei es wegen Nostalgie, oder den Humor in den Spielen, oder einfach das Gesamtpaket wie das Spiel gemacht wurde.
Uncoolman hat geschrieben: 27.07.2024, 20:44 Spielen jüngere Spieler also die harten Nüsse von damals und empfinden sie als unzumutbar schwer, dann bestätigt sich die Theorie, dass entweder der heutige Spielkonsum weichgespült ist oder dass die jüngeren nichts mehr auf dem Kasten haben... :mrgreen: :-" :twisted:

Alles klar soweit..? :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Ich kann folgen, denke aber nicht, dass sie weichgespült wurden, manche bevorzugen halt schwerere Rätsel, manche eben leichtere, und dann gibt es noch Leutchen wie mich:
Ich bevorzuge das goldene Mittelmaß, eine Mischung aus schwer/Leicht, und bin keine 20 Jahre mehr jung.
Ich habe ehrlich gesagt nicht immer Zeit und Lust tagelang bei einem Rätsel festzuhängen, so ehrlich bin ich. :-"
Es gab nur wenig Rätsel, wo ich den Eindruck hatte, die schaffe ich nicht, und wenn half dann doch zum Glück eine Lösung aus.
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten.


Menschen und Dinge verlangen verschiedene Perspektiven. Es gibt manche, die man aus der Nähe sehen muß, um sie richtig zu beurteilen, und andere, die man nie richtiger beurteilt, als wenn man sie aus der Ferne sieht.

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Joey
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Re: Früher leicht, heute schwer?

Beitrag von Joey »

Ich denke, zumindest ein wichtiger Punkt dabei ist, daß, wohl auch durch all die modernen Medien und die schnelllebige Zeit, bei den jüngeren Menschen die Aufmerksamkeitsspanne im Vergleich zu früheren Zeiten stark nachgelassen hat.
Die jungen Leute haben (statistisch gesehen) einfach keine Lust, sich mit einem Rätsel länger zu beschäftigen, sie wollen einen schnellen Erfolg. Und die "alten Veteranen" haben meist gar nicht mehr die Zeit, stunden- oder gar tagelang über ein Rätsel nachzudenken, so wie das früher oft der Fall war.
Außerdem ist es heute viel leichter, wenn man eben diese Zeit nicht investieren möchte, ein Spiel aber solch schwere Rätsel beinhaltet, eine Lösung dafür zu finden. Sei es ein Let's Play oder eine schriftliche Komplettlösung oder eine simple Frage in einem Forum wie hier. All diese Möglichkeiten hatte man zu der Blütezeit des Adventures noch nicht.
Um aber diese Spieler, die eben nur begrenzte Zeit in ein Rätsel investieren wollen, nicht zu verlieren, sind, so denke ich, sehr viele Adventures heute schon einfacher als die früherer Zeiten.
Außerdem entgeht einem dieser Freude-Effekt, den der Erfolg, ein Rätsel tatsächlich selbst gelöst zu haben, mit sich bringt, wenn man die Lösung aus dem Net hat oder das Rätsel einfach überspringt. Sind die Rätsel in einem Spiel also schwer, haben viele der Spiele diesen Effekt nicht mehr, also letztendlich weniger Freude an dem Spiel. Aber nur die, die viel Spaß daran haben, kaufen auch das nächste. Daher müssen Spiele eben entsprechend angepaßt werden. Gerade Adventure-Spiele mit meist eher geringem Wiederspielwert und verglichen mit vielen anderen Genres sehr kurzer Spielzeit sind heutzutage schon schwer genug zu finanzieren. Spieler zu vergraulen/verlieren können sich die Entwickler daher nicht wirklich leisten.
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Sternchen
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Re: Früher leicht, heute schwer?

Beitrag von Sternchen »

Joey hat geschrieben: 27.07.2024, 22:39 Ich denke, zumindest ein wichtiger Punkt dabei ist, daß, wohl auch durch all die modernen Medien und die schnelllebige Zeit, bei den jüngeren Menschen die Aufmerksamkeitsspanne im Vergleich zu früheren Zeiten stark nachgelassen hat.
Die jungen Leute haben (statistisch gesehen) einfach keine Lust, sich mit einem Rätsel länger zu beschäftigen, sie wollen einen schnellen Erfolg. Und die "alten Veteranen" haben meist gar nicht mehr die Zeit, stunden- oder gar tagelang über ein Rätsel nachzudenken, so wie das früher oft der Fall war.

Ja das die jungen Leute da weniger geduldig sind, den Eindruck habe ich auch.
Wir könnten uns damit aber auch irren, wir können ja nicht für alle jungen Leute sprechen.

Gott ich fühle mich nun so alt.. :twisted:
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Re: Früher leicht, heute schwer?

Beitrag von Uncoolman »

Andererseits wurde ja auch erwähnt, dass die Geduld im Alter ebenfalls abnimmt und viele schneller zur Lösung greifen. Upps...

Dass ich „zu sehr auf das Alter reduzieren würde“, möchte ich so erklären:
klar gibt es welche, die mit Logik besser klarkommen usw. Ich habe das aber „weggekürzt“: ich habe nicht junge Leute, die Logik gut können, mit alten Leuten verglichen, die keine Logik können, und umgekehrt. Sondern, beide, sowohl die älteren als auch die jüngeren, wären darin gleich gut. Sie unterschieden sich „nur“ durch das Alter.

Das kann man natürlich nicht absolut feststellen, weil jeder Mensch anders ist. Aber es gibt den statistischen Mittelwert. Und würde man sich eben EIN Spiel vornehmen, zum Beispiel Monkey Island 1, dann hätte man ja einen festen Vergleich, auf dem man aufbauen könnte.
Leider habe ich mir damals nicht notiert, wie lange ich ungefähr gebraucht habe und welche Lösungen ich konsultierte, aber ich weiß immerhin, dass erstens: wenig Lösungen zur Verfügung standen, zweitens: diese aufgrund von Einwahlgebühren mit Modem teuer waren und drittens: wir meist zu zweit gespielt haben, wo eine Person immer andere Ideen hatte als die andere. Quasi „Lösungshilfe live“. Außerdem haben wir nie Wettrennen veranstaltet, sondern wir blieben immer ziemlich lange im Spiel, was die Spielzeit deutlich verlängert und nichts darüber aussagt, dass man zu doof sei, um die Lösung schnell zu finden.
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Re: Früher leicht, heute schwer?

Beitrag von Emília Fritz »

Hier wird indirekt auf heutige und alte Spiele eingegangen https://www.eurogamer.de/baphomets-fluc ... zt-auch-so
Das alte Point&Click ist in seiner damaligen Form eben nicht mehr zeitgemäß. Das und die Tatsache, dass sich viele Spieler verloren vorkamen, wenn sie ein Rätsel nicht lösen konnten. Was waren wir damals leidensfähig! Beziehungsweise mussten es zwangsläufig sein. Das funktioniert heute aber nicht mehr. Also überlegten die Entwickler um Cecil, was sie ändern könnten, und fanden eine Lösung: Es bleibt alles beim Alten – kann aber so weit vereinfacht werden, wie man das gerne hätte.
Wobei schon die Befehlsanzeigen über dem Mauszeiger so aufgefrischt wurden, dass alle möglichen Aktionen besser erkennbar sind. Außerdem wird der Zeiger behutsam auf einem Ziel festgetackert, wenn man nur in seine Nähe kommt, sodass man keinen Pixelprüfer mehr bestellen muss, um Interaktionspunkte zu finden. Cecil sagt, dass er mit der Benutzerführung nicht das Alte reproduzieren wollte, sondern "in die Zukunft schauen, anstatt zurück."

Zusätzlich fällt ein Objekt jetzt aus der Reihe interaktiver Objekte heraus, falls es nach der ersten Interaktion keinen Nutzen mehr fürs Rätsel hat. Dadurch muss man sich nicht ständig die gleiche Beschreibung anhören, während man per Trial&Error ziellos nach einem benutzbaren Gegenstand sucht. Es sei denn, euch ist der Rohrstock alter Schule lieber.
Baphomets Fluch: Neuer Teil und Remake des Originals angekündigt image



Eine weitere zentrale Neuerung ist das optionale Aufblitzen von Markierungen, falls man lange genug festzuhängen scheint. Wobei man das Zeitfenster dafür wählen darf. Wie man überhaupt jede neue Einstellung frei an- und abwählt – oder sich pauschal für den „klassischen“ oder den „Story-Modus“ entscheidet.
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Re: Früher leicht, heute schwer?

Beitrag von Uncoolman »

Beim Remake von Riven haben sie anscheinend auch Rätsel vereinfacht. Auch aus dem Grund, dass es mit virtueller Realität gespielt werden kann, so dass "bücken" und "kriechen" wegfielen. Die nervigsten Rätsel, die ich auch damals nur mit Internethilfe lösen konnte (ja, Internet gabs schon...) wurden geglättet und "vereinfacht". Andererseits hat Cyan mit "Obduction" ein Spiel abgeliefert, das keine eindeutigen Hinweise anbietet und einige Patzer aufweist, die im Grunde immer Hilfe erfordern (es gibt zwei Passagen mit Sackgassen und ein Rätsel, das man eher erraten muss als ableiten kann...). Also sind auch renommierte Firmen nicht unfehlbar. Die Bemerkung, dass "Zeigen und Klicken" heute nicht mehr zeitgemäß seien, scheint der Hauptgrund dafür zu sein, dass Spiele "einfacher" werden - neben dem Fakt, dass die Leidensfähigkeit insgesamt abgenommen hat. Amazon mit seinem Faulheits- und Sofortangebot ist der Beweis... :)
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Re: Früher leicht, heute schwer?

Beitrag von JohnLemon »

Uncoolman hat geschrieben: 25.08.2024, 16:22 [...] dass die Leidensfähigkeit insgesamt abgenommen hat. Amazon mit seinem Faulheits- und Sofortangebot ist der Beweis... :)

Zumal bei solchen gesellschaftlichen "Entschleunigungsprozessen" (Faulheit) Erzieher und Zögling gerne und öfter mal prozessbeschleunigend die Anführerrolle tauschen.
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Re: Früher leicht, heute schwer?

Beitrag von Sternchen »

Neue Spiele leichter im Vergleich zu alten Spielen? Erzähl das mal der Nancy Drew Reihe, da kommen ständig Nachfolger, und alle sind vom Schwierigkeitsgrad schwer. Meine Vermutung wieso viele Games früher schwerer waren, um die Grafik aus zu gleichen zum Teil auch. Nicht falsch verstehen ich liebe den Retro Pixel Look, nicht nur bei Adventures,aber manch anderer ist davon z.b nur mässig begeistert.
Denke früher war Spielemachern mehr klar, das dass Leben teuer ist,also ist ein Spiel wo man lange dran sitzt, rätselt,es nicht so leicht durch hat doch nur fair. Früher wars auch eher mehr so, das viele eine Herausforderung wollen. Heutzutage nicht unbedingt jeder mehr.
Darum nahmen ja auch Casual Games an Beliebtheit zu, aber selbst die können fordernd sein. ;)
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Re: Früher leicht, heute schwer?

Beitrag von Uncoolman »

Hier im Forum wird häufig über eine Spielzeit von wenigen Stunden gesprochen. Selbst "Lilli looking through", und das ist kurz, habe ich nie in dieser Zeit geschafft. Vielleicht gibt es zwei Strategien: kurz und leichter, damit mehr Spiele preiswerter verkauft werden können, oder schwerer und deshalb länger, wo die Entwicklungszeit durch einen höheren Preis reingeholt werden muss. Die "Langzeitspiele" sind lange Zeit im vollen Preis, nur die älteren Schätzchen gibt es dann mal billiger. Wer lange spielen soll, braucht natürlich schwerere Rätsel.

Wenn der Entwickler mit 50 Leuten drei Jahre an einem Spiel sitzt, so muss er es für ~30, 40 Euro verkaufen, sonst lohnt sich das nicht. Löst ein Spieler alle Rätsel in 5 Stunden, so befindet sich das Spielgefühl im Ungleichgewicht. Der Spieler würde nicht jeden zweiten Tag ein neues Spiel für 40 Euro kaufen, schließlich hat jeder nur begrenzten Etat. Also muss der Spieler, sagen wir, eine Woche oder zwei dran bleiben, damit der Kaufrhythmus wieder stimmt.
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