Fragen über Fragen (unspezifisch)

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Möwe
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Re: Fragen über Fragen (unspezifisch)

Beitrag von Möwe »

Ich verstehe das Problem ehrlich gesagt nicht.
Nehmen wir zum Beispiel eine blaue Blume. Sie existiert, ich entdecke sie auf einem Spaziergang am Wegesrand. Dann, ein paar Tage später ist sie verblüht. Ich allerdings habe die Blume noch immer in Erinnerung. Dort exisitert sie weiter, ebenso die Gefühle, die sie in mir ausgelöst hat.
Ich finde, dass passt auf die Beschreibung. Oder nicht?
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Temüjin
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Re: Fragen über Fragen (unspezifisch)

Beitrag von Temüjin »

Hast Du recht, das ist, finde ich, bisher der beste Lösungsansatz.

Eine Sache, die nach der Entdeckung vergeht und künftig in meiner Erinnerung oder Vorstellung weiterlebt.

Weiter so, Frau Möwe! =D> :)
Wenn man das Dasein als eine Aufgabe betrachtet, dann vermag man es immer zu ertragen.

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kanedat
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Re: Fragen über Fragen (unspezifisch)

Beitrag von kanedat »

Der Ausspruch “existiert in Gedanken weiter“ besagt nur, dass man etwas in Erinnerung behält. An der eigentlichen Existenz ändert das nichts. Die Blume hat aufgehört zu existieren, auch wenn man an sie gedacht hat.

Aus meiner Sicht funktioniert die Lösung also nur über diese eine Formulierung und mit einer inhaltsgleichen Formulierung nicht mehr. Persönlich nicht so meins.


Mein Beitrag zur Sache:
Meine erste Assoziation war die Unumkehrbarkeit der Bewusstwerdung von zwischenmenschlichen Prozessen. Zum Beispiel kann mir innerhalb einer Beziehung eine Sache nie bewusst sein und die kann auch gut laufen. Wenn die Sache mir nun bewusst wird, dann muss ich mich mit ihr beschäftigen, denn wenn ich diese Sache nun ignoriere, dann verhalte ich mich anders.

Wie gesagt war das nur meine Assoziation. Ich würde das jetzt nicht als DIE Interpretation etablieren wollen. Da gibt es bestimmt bessere Interpretationen.
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Temüjin
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Re: Fragen über Fragen (unspezifisch)

Beitrag von Temüjin »

kanedat hat geschrieben: 04.11.2024, 19:46 Der Ausspruch “existiert in Gedanken weiter“ besagt nur, dass man etwas in Erinnerung behält. An der eigentlichen Existenz ändert das nichts. Die Blume hat aufgehört zu existieren, auch wenn man an sie gedacht hat.

Das stimmt, die Blume ändert sozusagen ihre Existenz-Form, von der stofflichen, in die nicht stoffliche Form,
von der materiellen, in die nicht materielle Ebene.
kanedat hat geschrieben: 04.11.2024, 19:46 die Unumkehrbarkeit der Bewusstwerdung von zwischenmenschlichen Prozessen.

Das klingt aber auch sehr gut, ernsthaft jetzt! =D>
Wenn man das Dasein als eine Aufgabe betrachtet, dann vermag man es immer zu ertragen.

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Möwe
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Re: Fragen über Fragen (unspezifisch)

Beitrag von Möwe »

@ kanedat: auch eine interessante Lösung.
Ich möchte nochmal meine Lösung verteidigen. Ich mache das mal in Spoilertags, weil es sehr abgehoben ist und ich nicht weiß, ob der Künster überhaupt in solchen Zusammenhängen gedacht hat.
Nach dem Konstruktivismus nehmen wir nie die Realität wahr oder sehen/erkennen die Dinge, wie sie sind. Wir haben immer nur Zugang zu einem Abbild der realen Dinge, so wie sie unsere Sinnesorgane aufnehmen können und wie unser Gehirn mit diesen Daten umgeht. So gesehen habe ich diese blaue Blume nie wirklich gesehen, es war von Anfang an eine Vorstellung meines Gehirns. Zum Beispiel gibt es die Farbe blau gar nicht, sondern nur eine bestimmte Wellenlänge, die für unser Hirn durch das Zusammenspiel Auge/Hirn/Kultur zur Farbe blau wird. Es gibt tatsächlich Kulturen und Sprachen, die die Farbe blau nicht kennen.
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Re: Fragen über Fragen (unspezifisch)

Beitrag von kanedat »

Konstruktivismus passt aus meiner Sicht nicht, da laut Zitat die Sache (Blume) schon existiert hat, bevor man sie entdeckt hat. Damit war sie bis zur Entdeckung losgelöst von der eigenen Wahrnehmung.
Temüjin hat geschrieben: 04.11.2024, 20:13 Das stimmt, die Blume ändert sozusagen ihre Existenz-Form, von der stofflichen, in die nicht stoffliche Form,
von der materiellen, in die nicht materielle Ebene.
Ja, genau. An dieser Veränderung des Existenz-Begriffs stoße ich mich auch.
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Re: Fragen über Fragen (unspezifisch)

Beitrag von Uncoolman »

Hochtrabendes Blabla hört sich auf Englisch immer sehr wichtig an. Das ist wie mit Goethe-Zitaten und Anekdoten, die, aus dem Zusammenhang gerissen, die Wirkung eines Zeitschriften-Horoskops haben - irgendwas wird immer hineininterpretiert. Da ich den Satz aber überhaupt nicht verstehe, bleibt mir auch das Nachdenken darüber verwehrt...

Die Vielseitigkeit immanenten Denkens ermöglicht entgegen obligatorischen Sich-Erinnerns die mehrstufige Sinnhaftigkeit generisch erzeugter Dogmen im plausiblen Zusammenhang nicht-rationaler Strukturen trotz optimierter Beibehaltung gegenteiliger Exegenese von transparenter Verhältnismäßigkeit.

Das ist z.B. komplette Schwurbelei...
Mathilda: "Ich bin schon längst erwachsen. Ich werde nur noch älter."
Léon: "Bei mir ist es umgekehrt. Ich bin alt genug, doch ich muss noch erwachsen werden."

Léon - der Profi


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