Der Traurig-Thread

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Kikimora
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Re: Der Traurig-Thread

Beitrag von Kikimora »

Bezüglich der Schwarte: für mich klang das so, als habest du darum ja explizit gebeten, um sie anfassen zu können. Dass du das anders gemeint hast mag sein, aber so eine Frage kann entsprechend missverstanden werden, bzw. sind die ja nicht ohne Grund mit diesem Vorschlag auf dich zugekommen.
Die werden kaum jeden Besucher fragen, ob die gern eine Schwarte hätten.

Und dann noch was zur kindlichen Vorstellung des „ich möchte gerne mit Tieren arbeiten“. Ja es ist doch aber so: Schüler, grad mit der Schule fertig, noch keine Ahnung vom Arbeitsleben, fangen dann naiv so eine Ausbildung an, mit noch kindlichen Vorstellungen und Idealismus.
Bei der Arbeit sieht es dann anders aus als in ihrem Playmobil-Zoo. Aber nun haben sie diese Ausbildung gemacht und vielleicht auch nicht den Mut oder nicht die Idee, was ganz anderes neu zu lernen und wieder neu anzufangen. Von welchem Geld auch?

Damit möchte ich keineswegs allen Pflegern unterstellen, dass es bei ihnen so gelaufen ist, aber es ist eine Möglichkeit.
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Kikimora
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Re: Der Traurig-Thread

Beitrag von Kikimora »

Emília Fritz hat geschrieben: 23.03.2025, 11:41
Möwe hat geschrieben: 22.03.2025, 15:34
Ebenso ist es in den Wildparks. Was soll mit den ganzen Wildschweinen passieren, die sich immer weiter (exponiental) vermehren? Nicht töten? Was soll dann mit ihnen geschehen?
Du hast den Kern des Problems als einzige erfasst.
LOL. Bis hierher habe ich wirklich versucht, dich ernstzunehmen.

Ok, damit bin ich auch raus. Viel Spaß noch.
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Sternchen
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Re: Der Traurig-Thread

Beitrag von Sternchen »

Kikimora hat geschrieben: 23.03.2025, 11:46 Bezüglich der Schwarte: für mich klang das so, als habest du darum ja explizit gebeten, um sie anfassen zu können. Dass du das anders gemeint hast mag sein, aber so eine Frage kann entsprechend missverstanden werden, bzw. sind die ja nicht ohne Grund mit diesem Vorschlag auf dich zugekommen.
Die werden kaum jeden Besucher fragen, ob die gern eine Schwarte hätten.

Und dann noch was zur kindlichen Vorstellung des „ich möchte gerne mit Tieren arbeiten“. Ja es ist doch aber so: Schüler, grad mit der Schule fertig, noch keine Ahnung vom Arbeitsleben, fangen dann naiv so eine Ausbildung an, mit noch kindlichen Vorstellungen und Idealismus.
Bei der Arbeit sieht es dann anders aus als in ihrem Playmobil-Zoo. Aber nun haben sie diese Ausbildung gemacht und vielleicht auch nicht den Mut oder nicht die Idee, was ganz anderes neu zu lernen und wieder neu anzufangen. Von welchem Geld auch?

Damit möchte ich keineswegs allen Pflegern unterstellen, dass es bei ihnen so gelaufen ist, aber es ist eine Möglichkeit.

Es gibt sicher genug Tierpfleger dir Ihren Job aus Liebe und Hingabe zu Tieren machen. Die Tierparks und Zoo's wo ich war,da sah ich selten Tierbabys.
Maximal ein Elefantenbaby was gesund aussah.
Das man als Besucher nicht alles mit kriegt ist klar, das es mal Unfälle/Krankheit in Zoos und damit verbundenen Tod gibt, muss auch klar sein.

Hier wird ein zu negatives, schlechtes Bild über Zoo's Tierparks, gemalt. Zoo's Tierparks sollten Aussterbende Tierarten schützen, und den Tieren ein Zuhause bieten. Und es ermöglicht den Kontakt zu Menschen.Menschen erfahren dort sehr viel an Wissen, über die Tiere, sie können sie studieren.
Das einzige was schade ist, das es kaum Streichelelzoos gibt. Kleineren Tieren näher kommen zu dürfen, wäre doch schön.
Und es täte die Achtsamkeit zu Tieren steigern.
Manche Tierparks bieten das an,aber leider nicht alle.
Schwarze Schafe gibts überall, täte da mich aber vor hüten wem zu beschuldigen das ein Zoo/Tierparks Tierbabys nur für Profit sie klein am Leben erhält,
und dann die Tiere erwachsen tötet.
Das sind schwere Anschuldigungen.

Und es gibt Zoo's die gezielt für Tiere sich einsetzen

https://www.wwf.de/spenden-helfen/wwf-z ... tz-leisten

Eine gute Sache, nicht alles ist immer nur schwarz-weiss.
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten.


Menschen und Dinge verlangen verschiedene Perspektiven. Es gibt manche, die man aus der Nähe sehen muß, um sie richtig zu beurteilen, und andere, die man nie richtiger beurteilt, als wenn man sie aus der Ferne sieht.

Zitat von François VI. Herzog de La Rochefoucauld
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Emília Fritz
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Re: Der Traurig-Thread

Beitrag von Emília Fritz »

Kikimora hat geschrieben: 23.03.2025, 12:02
Emília Fritz hat geschrieben: 23.03.2025, 11:41
Möwe hat geschrieben: 22.03.2025, 15:34
Ebenso ist es in den Wildparks. Was soll mit den ganzen Wildschweinen passieren, die sich immer weiter (exponiental) vermehren? Nicht töten? Was soll dann mit ihnen geschehen?
Du hast den Kern des Problems als einzige erfasst.
LOL. Bis hierher habe ich wirklich versucht, dich ernstzunehmen.

Ok, damit bin ich auch raus. Viel Spaß noch.
Entschuldigung, wenn es hart und verletzend klang und war. Aber Möwe hat nun einmal präzise geschrieben, worauf ich hinaus wollte: Wenn ich die Fortpflanzung von Tieren nicht kontrollieren kann, darf man sie nicht halten.

Was würdest du denn von einem Hundebesitzer halten, der seine Hündin und deren Töchter ständig decken lässt, und wenn die Hunde zu viel werden, dann lässt er sie töten? Nur, um dann wieder von vorne anzufangen?
Kikimora hat geschrieben: 23.03.2025, 11:46 Bezüglich der Schwarte: für mich klang das so, als habest du darum ja explizit gebeten, um sie anfassen zu können. Dass du das anders gemeint hast mag sein, aber so eine Frage kann entsprechend missverstanden werden, bzw. sind die ja nicht ohne Grund mit diesem Vorschlag auf dich zugekommen.
Die werden kaum jeden Besucher fragen, ob die gern eine Schwarte hätten.

Und dann noch was zur kindlichen Vorstellung des „ich möchte gerne mit Tieren arbeiten“. Ja es ist doch aber so: Schüler, grad mit der Schule fertig, noch keine Ahnung vom Arbeitsleben, fangen dann naiv so eine Ausbildung an, mit noch kindlichen Vorstellungen und Idealismus.
Bei der Arbeit sieht es dann anders aus als in ihrem Playmobil-Zoo. Aber nun haben sie diese Ausbildung gemacht und vielleicht auch nicht den Mut oder nicht die Idee, was ganz anderes neu zu lernen und wieder neu anzufangen. Von welchem Geld auch?

Damit möchte ich keineswegs allen Pflegern unterstellen, dass es bei ihnen so gelaufen ist, aber es ist eine Möglichkeit.
Kikimora hat geschrieben: 23.03.2025, 11:46 Bezüglich der Schwarte: für mich klang das so, als habest du darum ja explizit gebeten, um sie anfassen zu können. Dass du das anders gemeint hast mag sein, aber so eine Frage kann entsprechend missverstanden werden, bzw. sind die ja nicht ohne Grund mit diesem Vorschlag auf dich zugekommen.
Ich habe gefragt, ob es im Museum eine gäbe, weil dieses zur Covid-Zeit nur sehr eingeschränkt zugänglich war, und man sich zu der Zeit nur ungerne in Räumen aufgehalten hat. Es fand sich dann ja auch eine in der Jagdschule, die ich mal anfassen durfte.
Und die Pflegerin wusste, dass ich mich mit den Wildschweinen angefreundet hatte, dass sie Namen bekommen haben und auch kamen, wenn ich sie rief (und sie gerade Lust hatten.) Mir unter diesen Umständen eine Schwarte von der nächsten Schlachtung anzubieten, ist mehr als krass.
Kikimora hat geschrieben: 23.03.2025, 11:46
Und dann noch was zur kindlichen Vorstellung des „ich möchte gerne mit Tieren arbeiten“. Ja es ist doch aber so: Schüler, grad mit der Schule fertig, noch keine Ahnung vom Arbeitsleben, fangen dann naiv so eine Ausbildung an, mit noch kindlichen Vorstellungen und Idealismus.
Bei der Arbeit sieht es dann anders aus als in ihrem Playmobil-Zoo. Aber nun haben sie diese Ausbildung gemacht und vielleicht auch nicht den Mut oder nicht die Idee, was ganz anderes neu zu lernen und wieder neu anzufangen. Von welchem Geld auch?

Damit möchte ich keineswegs allen Pflegern unterstellen, dass es bei ihnen so gelaufen ist, aber es ist eine Möglichkeit.
Ja, so ähnlich wird das laufen.

Die Leiterin (Das ist die auf dem Video) hat ihre Eltern (jetzt alles laut Google-Recherche) immer als Kind zu den Wölfen gehen, und dann Konrad Lorenz im Fernsehen gesehen, und wollte das auch machen. Promotion in Verhaltensbiologie, Anstellung im Tierpark und Handaufzucht der ersten Tundrawölfe nach einer in den USA erlernten Methode.
Und dann (nach ihrer Erzählung) poppten immer mehr Aufgaben auf und auf einmal war sie für Schlachtungen und vieles andere zuständig, nur nicht mehr für die Tiere, zuständig.

Sie hat sich entschieden. Für die Wölfe, dafür, dass sie ihre Interessen auf Staatskosten ausleben kann. Und hat dafür Kauf genommen, über dreißig Jahre hinweg Leichenberge aufzutürmen. Die Wölfe waren wichtiger als die eigene Ethik, denn mit einem Doktortitel in Biologie kann man eine Menge machen.

Und als die Afrikanische Schweinepest kam, hat sie alle Wildschweine töten lassen, obwohl ein paar Landkreise dazwischen lagen. Das finanzielle Risiko, am Ende den Boden abtragen zu müssen, war ihnen zu groß, kann man in der Offenbach Post nachlesen.
In Weilburg haben sie alles Erdenkliche getan, um die Wildschweine abzuschotten und sich nach dem Morden in Hanau so positioniert, dass sie nur auf Anordnung des Veterinäramtes töten. Und sie haben Wort gehalten.

Ein Mitarbeiter in Hanau, den ich sehr mochte, war gelernter Forstwirt mit Zusatzausbildung, auch der hätte etwas anderes machen können. Aber auch der hat sich mit dem Sterben arrangiert.

Ich habe Mitarbeiter am Anfang durchaus um ihren Job beneidet – viel draußen, abwechslungsreich, mit Tieren, toll. Aber je länger ich da hin gegangen bin, desto mehr habe gemerkt, wie gleichgültig und zynisch die gegenüber den Tieren sind, dass eine ganze Herde ausgerottet wurde, um Platz zu machen und damit man sich Arche-Park nennen darf; Klein-Rosie, der Wolfswelpe, die Fischotterdame, das ständige Sterben bei den Wildschweinen und nicht zuletzt das unsägliche Ponyreiten.

Ich bin ganz ehrlich: Ich weiß nicht, worum es in einem Tierpark geht. Um Tiere auf jeden Fall nicht. Wenn es um Tiere ginge, dann hätten sie nicht gegenüber der Presse erklärt, möglichst bald wieder Wildschweine anzuschaffen, damit das Sterben und die Barbarei ihnen gegenüber nicht munter weiter gehen kann.
Zuletzt geändert von Emília Fritz am 23.03.2025, 13:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der Traurig-Thread

Beitrag von Kikimora »

Genauso wenig wie ich von Leuten halte, die Vögel einsperren. Aber Menschen sind grundsätzlich erstmal frei, werden immer tun was sie selber für richtig halten (wenn sie können) und sich selbst anmaßen, darüber entscheiden zu können, ob jemand anders etwas „richtig verstanden“ hat (weil es der persönlichen Ansicht und der eigenen Moral entspricht, also etwas gesagt haben, was man selber hören wollte).

Und ich habe eher den Eindruck, du hast die bisherigen Beiträge hier auch gar nicht so genau gelesen, denn man dreht sich hier im Kreis. Denn Tiere gar nicht erst zu halten (aka einzusperren) schrieb ich bereits eingangs, weil es die einfachste und naheliegendste Antwort gewesen wäre. Die Welt ist aber nicht einfach - unter anderem auch, weil Menschen so sind, wie sie sind.
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Emília Fritz
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Re: Der Traurig-Thread

Beitrag von Emília Fritz »

Kikimora hat geschrieben: 23.03.2025, 13:14

Und ich habe eher den Eindruck, du hast die bisherigen Beiträge hier auch gar nicht so genau gelesen, denn man dreht sich hier im Kreis. Denn Tiere gar nicht erst zu halten (aka einzusperren) schrieb ich bereits eingangs, weil es die einfachste und naheliegendste Antwort gewesen wäre. Die Welt ist aber nicht einfach - unter anderem auch, weil Menschen so sind, wie sie sind.
Dann noch einmal Entschuldigung, denn DAS habe ich wirklich überlesen. Meine Schuld.
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Re: Der Traurig-Thread

Beitrag von Gerrit »

Bei uns gibt es den Heimat-Tierpark Olderdissen, da gehen die eigentlich ganz gut mit den Tieren um.

https://de.wikipedia.org/wiki/Heimat-Ti ... lderdissen
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Re: Der Traurig-Thread

Beitrag von Kikimora »

Angenommen.

Was die Tierparks und Zoos (und Zirkus mit Tieren …) betrifft, seh ich das übrigens ähnlich, wenn man bedenkt, wie die überhaupt entstanden sind historisch. Also als eine Attraktion für Menschen (siehe auch die bereits erwähnten Menschenzoos).
„Stätten der Erholung und der naturkundlichen Volksbildung“ klingt erstmal gut, aber das ist ganz klar an Menschen gerichtet und nicht „für Tiere“.

Ich erinnere mich da auch an den Film „Free Willy“, wo es um diese unsäglichen Wal-Shows geht. Da wird in einem Film eine rührende Geschichte erzählt, die auf einem realen Problem basiert, und trotzdem - was hat es gebracht? Erreicht werden damit auch wieder nur Menschen, die das eh schon kritisch sehen, aber Geld bringt der Film von allen ein … es wurde eine Organisation gegründet, die den Hauptdarsteller freigekauft hat, aber der war in Freiheit gar nicht mehr lebensfähig und ist gestorben. Genau für solche Fälle wäre doch ein geschützter Park gut, wo solche geretteten Tiere sein können.
Gibt es ja mit Gnadenhöfen auch. Die müssen aber auch finanziert werden, und natürlich hilft es da, wenn Besucher sie sehen und Patenschaften übernehmen dürfen.
Natürlich wäre es für die Tiere ggf besser, wenn die Paten nur Fotos bekämen. Kein Tier braucht menschliche Streichelenheiten …

Aber dann ist da wieder das berechtigte Misstrauensproblem: wenn ich das Tier nicht sehen darf, wie kann ich dann sicher sein, dass es überhaupt existiert und gut behandelt wird, wenn ich das finanziell unterstütze?

Zu allen Tierparks (auch kleinen Gehegen) findet man wiederum immer auch Nachrichten, dass eigentlich die Besucher das Problem sind, weil die unerlaubt füttern. So z.B. in einer Fasanerie in Berlin, wo etliche Schilder an Gehegen hingen „Tier gestorben, weil Besucher es vergiftet haben“ …

Zu den Zoos und Parks: Ich habe zumindest den Eindruck, dass es da aber auch durch veränderte Gesetze zumindest besser wird als es früher mal war. Siehe die tiergerechteren Umbauten (Affenhaus). Natürlich kann man da auch sagen „das ist ja nur damit es für Menschen schöner aussieht), aber ich seh da einfach auch den Willen, es für die Bewohner zu verbessern, die man nunmal auch nicht einfach wieder rauswerfen und in die Freiheit einfach so entlassen kann.
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Emília Fritz
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Re: Der Traurig-Thread

Beitrag von Emília Fritz »

Kikimora hat geschrieben: 22.03.2025, 14:06

Wildschweine sind nicht mein „Steckenpferd“, daher habe ich mich nicht darüber informiert wie es sich mit der Haltung da verhält. Aber ich habe da niemals Ferkel gesehen, wenn ich zufällig da war, und glaube nicht, dass die dieses von dir erwähnte Tierbabymord-Problem haben, „nur weil sie nicht mehr niedlich sind“.

Das ist auch ein bisschen arg verspinnert ^^. Aber inzwischen bin ich den Steckdosen generell verfallen

Ich kann mich nur an Sprüche von mir erinnern, wie "Nur ein totes Wildschwein ist ein gutes Windschwein". Ich hatte das im Kopf, was alle im Kopf haben: Nicht besonders gutaussehend, gefährlich, Schädlinge.

Das hörte auf, als ich im Zuge der Pandemie in den Tierpark ging, um ein wenig zu laufen. Erst hatte ich mich mit einem Hirschbock angefreundet - und wer jemals einen Macho kennenlernen möchte, sollte mal Eigentum eines Hirschbocks werden!

Nachdem der Herr mit seinem Geweih auch sein Selbstbewusstsein verlor und sich nicht mehr blicken ließ, musste Ersatz her. Die Mufflos und Siskahirsche gefielen mir, waren aber zu scheu, bei den Wildschweinen lief ich immer vorbei und dachte „Gott, seid ihr hässlich." Aber da sie einen an sich ran ließen, wurden sie meine bevorzugten Tiere.

Das fing alles mit dem kleinen Knubbel aus dem Video an, Running Gag war ihr Name. Hypersensibel, hyperintelligent, schüchtern und stoffelig. Man konnte die Liebe zwischen ihr und ihrer Mutter Nadu regelgerecht sehen.

Ihre kürzlich ermordete Schwester Schlingel war eine Spaßkanone, immer fröhlich, immer zu Schabernack aufgelegt. Und ein formvollendeter Chaot. Wo Schlingel auftauchte, konnten sich Gestalten wie Till Eulenspiegel und Pippi Langstrumpf nur mit der Erkenntnis von dannen schleichen, dass sie bestenfalls in der Kreisklasse beheimatet sind. Und die mittlere Schwester „Man kennt sich“ war eine richtig wilde Hummel.

Später kam Unhold dazu, der Herrscher des Geheges, der Jugendamt und stolzer Papa in Personalunion war. In der Mittagspause ist er immer die Familien abgelaufen, um zu kontrollieren, ob die Mütter auch gut mit seinen Kindern umgehen und ob diese schön wieder gewachsen sind. Als Menschenkinder hätten sie sich jeden Tag zur Kontrolle an die Küchentür stellen müssen.

Später kam Ersatzmama in die Familie, ein ganz liebes Wesen, auf das niemand hörte und die Durchsetzungsfähigkeit einer Amöbe hatte. Sie bekam später Kleine Ratte, die von der Stunde ihrer Geburt sich um die Geschwisterchen kümmerte, Pürzellos den Schwanz nach einer wilden Verfolgungsjagd abbiss, weil diese ein Geschwisterchen geängstigt hatte. (Den Anfang habe ich sogar noch auf Youtube.) Und die dem großen, mächtigen Unhold im zarten Alter von drei Wochen klar machte, dass sein Weg zu Ende ist und er nicht in die Nähe der Geschwister darf.

So könnte ich weitermachen: Tante Erna – Ein richtiges Badass, das fürs Essen die anderen reinlegte und dessen Leidenschaft nun mal das Essen war. Und als Matriarchin des Corleone-Clans Intimfeindin von Unhold.

Supermodel – Das schönste Tier, was ich je gesehen habe. Tiefschwarze Borsten, tiefschwarze Hufe, tieferschwarze Rüssel und ganz liebe, warmherzige Äugchen. Nach ihrer Ermordung hat sich ihre Schwester Copy im Unfang verdreifacht.
Und, und, und.

Es waren einfach ganz tolle Charaktere und an einem Tag passierte im Gehege mehr als in einer lateinamerikanischen Telenovela in einem Jahr.
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Re: Der Traurig-Thread

Beitrag von Kikimora »

So gesehen … hätte es dieses Gehege nicht gegeben, hättest Du nie die Chance für diese Entdeckung/Bekanntschaft gehabt. Aber auch die ist natürlich einseitig.
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Re: Der Traurig-Thread

Beitrag von Kikimora »

Was mir als Anekdote hierzu noch einfällt: eine Bekannte von mir liebt Tiere. Sie hat eine Zoo-Dauerkarte und ist da oft. Sie würde gerne auch mit Tieren arbeiten, kann sie aber nicht leiden sehen, wenn sie mal krank oder verletzt sind. Weshalb sie sich gegen einen solchen Beruf entschieden hat, weil sie nicht in der Lage wäre, diese Verantwortung zu übernehmen. Als Besucherin trägt sie zumindest dazu bei, das Tierfutter zu finanzieren.
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Re: Der Traurig-Thread

Beitrag von Sternchen »

Zum Thema Vögel. ich denke Menschen handeln nicht in der Absicht Tiere ein zu sperren, sondern sie zu schützen.
In der freien Natur sind Vögel mehr Gefahren ausgesetzt. Mit einem großen Käfig und Freiflug mit geschlossenen Fenster,finde ich es aber legitim wenn wer sich Vögel hält.

Nein habe selber nie Vögel gehalten.
Wir haben Ihnen im Garten ein Häuschen hingesetzt mit Futter.
https://www.tierchenwelt.de/haustiere/h ... ltung.html

Manche Tiere eigenen sich als Haustiere,
Manche gar nicht. Auch das sollte man versuchen zu verstehen.

Zur Wildschwein Problematik da gäbe es nur einen Weg. Die Wildschweine maximal 2-3mal werfen lassen, dann sie eben kastrieren, sterilisieren.
Wildschweine aufteilen auf mehrere Wildparks/Zoo's das wäre besser als sie zu töten. Nur das bedeutet Mehrarbeit, Kontrolle,und mehr Kosten.
Und keiner von uns weiß wäre das realisierbar.
Aber es könnte ein Weg sein. Denke das viele Zoo's Wilfpark's das ohnehin schon tun. Denn sonst täte man mehr im den Nachrichten über solche Tötungen hören.
Das würde genug Probleme solchen Einrichtungen, dann bereiten, mit solchen Nachrichten.
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten.


Menschen und Dinge verlangen verschiedene Perspektiven. Es gibt manche, die man aus der Nähe sehen muß, um sie richtig zu beurteilen, und andere, die man nie richtiger beurteilt, als wenn man sie aus der Ferne sieht.

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Re: Der Traurig-Thread

Beitrag von Emília Fritz »

Kikimora hat geschrieben: 23.03.2025, 13:38 Angenommen.

Was die Tierparks und Zoos (und Zirkus mit Tieren …) betrifft, seh ich das übrigens ähnlich, wenn man bedenkt, wie die überhaupt entstanden sind historisch. Also als eine Attraktion für Menschen (siehe auch die bereits erwähnten Menschenzoos).
„Stätten der Erholung und der naturkundlichen Volksbildung“ klingt erstmal gut, aber das ist ganz klar an Menschen gerichtet und nicht „für Tiere“.


Vor allem mal ehrlich: Bildung?
Die Leiterin sicherlich, aber das war ein aufgewecktes Kind unter tausenden.

Die meisten Kinder werden da durch geschleift, entweder von den Eltern (Meine persönliche Lieblingsszene war immer, wenn die Kinder sich auf den Boden schmissen, weil sie nicht mehr laufen konnten.) oder von den Schulen. Und wer jemals eine Führung mitgemacht hat weiß, dass man kaum was behält. Und die Schulführungen waren durchaus gut gemacht.
Kikimora hat geschrieben: 23.03.2025, 13:38
Ich erinnere mich da auch an den Film „Free Willy“, wo es um diese unsäglichen Wal-Shows geht. Da wird in einem Film eine rührende Geschichte erzählt, die auf einem realen Problem basiert, und trotzdem - was hat es gebracht? Erreicht werden damit auch wieder nur Menschen, die das eh schon kritisch sehen, aber Geld bringt der Film von allen ein … es wurde eine Organisation gegründet, die den Hauptdarsteller freigekauft hat, aber der war in Freiheit gar nicht mehr lebensfähig und ist gestorben. Genau für solche Fälle wäre doch ein geschützter Park gut, wo solche geretteten Tiere sein können.


Wo ist das anders?

Es stört mich auch auf Veganer-Seiten auf Facebook, wenn mit Bildern von leidenden Schlachttieren eingespielt werden. Was habe ich damit zu tun?

Wer sieht auf Youtube die Videos von Robert Lehmann? Wahrscheinlich nur Umweltschützer und Tierpark-Gegner.

Wer sieht sozialkritische Filme? – Wohl eher Linke als Konservative.

Du hast es überall, dass diejenigen, die eigentlich aufmerksam gemacht werden sollen, nicht erreicht werden.
Kikimora hat geschrieben: 23.03.2025, 13:38

Zu allen Tierparks (auch kleinen Gehegen) findet man wiederum immer auch Nachrichten, dass eigentlich die Besucher das Problem sind, weil die unerlaubt füttern. So z.B. in einer Fasanerie in Berlin, wo etliche Schilder an Gehegen hingen „Tier gestorben, weil Besucher es vergiftet haben“ …


Eine Auffassung von mir ist: Tiere und fremde Menschen gehören nicht zusammen.

Vor ein paar Monaten war ein Aufruf in der örtlichen Facebook-Gruppe, irgendwelche Pferde nicht zu füttern, weil sie Unverträglichkeiten haben und sonst eingestallt werden müssten.

Ein vorgeschobener Grund in Hanau war, dass die Leute immer noch die Wildschweine trotz Verbotes gefüttert würden. Und ich schreibe „vorgeschoben“ weil es jederzeit hätte passieren können, dass ein Wurstbrot über den Zaun geworfen wird und ASP ausbricht. Ein Risiko erhöht sich nicht dadurch, dass man sich des Risikos auf einmal bewusst wird.

Ich erwarte von niemanden, dass er weiß, dass laut EU- und Tierseuchenschutzgesetzen Schweine vegan ernährt werden müssen. Aber ich erwarte, dass Tiere nicht einfach nach Gutdünken gefüttert werden.

Weilburg: Generelles Fütterungsverbot im ganzen Park. Und auf Youtube findest du Videos, wie die Tiere vollgestopft werden.
Kikimora hat geschrieben: 23.03.2025, 13:38
Zu den Zoos und Parks: Ich habe zumindest den Eindruck, dass es da aber auch durch veränderte Gesetze zumindest besser wird als es früher mal war. Siehe die tiergerechteren Umbauten (Affenhaus). Natürlich kann man da auch sagen „das ist ja nur damit es für Menschen schöner aussieht), aber ich seh da einfach auch den Willen, es für die Bewohner zu verbessern, die man nunmal auch nicht einfach wieder rauswerfen und in die Freiheit einfach so entlassen kann.
Besser ist noch lange nicht gut.

Es gibt in Zeiten von Mediatheken, Internet und Youtube auch keinen Sinn, Tiere auszustellen.

Für mindestens 70% der Besucher war der Hauptgrund, nach meinen Beobachtungen, dass die Eltern laufen wollten und dabei die Kinder bespaßen mussten. Die wären auch durch ein Pilzdorf gelaufen.
Eben haben sie noch den Fischottern beim Planschen zugesehen und kaum fangen die Wölfe gegenüber an zu heulen, sind alle weg zum nächsten Event.

Das Sinnvollste wäre alles ausschleichen zu lassen. Wir haben keine Wildschweine mehr? – Gut, dann schaffen wir keine mehr an. (Doch, ist wieder in Planung. Der König ist tot, lang lebe der König.) Oder man muss eben die Männchen kastrieren und schon hat es sich mit dem Nachwuchs erledigt. Es gibt Möglichkeiten.
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Re: Der Traurig-Thread

Beitrag von Emília Fritz »

Kikimora hat geschrieben: 23.03.2025, 14:06 Was mir als Anekdote hierzu noch einfällt: eine Bekannte von mir liebt Tiere. Sie hat eine Zoo-Dauerkarte und ist da oft. Sie würde gerne auch mit Tieren arbeiten, kann sie aber nicht leiden sehen, wenn sie mal krank oder verletzt sind. Weshalb sie sich gegen einen solchen Beruf entschieden hat, weil sie nicht in der Lage wäre, diese Verantwortung zu übernehmen. Als Besucherin trägt sie zumindest dazu bei, das Tierfutter zu finanzieren.
Ich habe 40 Euro damals bezahlt und hatte die Kosten in einer Woche wieder raus. Und ich war 1 1/2 Jahre fast jeden Tag da. An mir haben sie nicht den großen Reibach gemacht. Ein paar Mal habe ich Füttertüten gekauft, aber das meistens nur zu Streiterein bei den Wildschweinen führt, habe ich das schenll wieder gelassen.
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Re: Der Traurig-Thread

Beitrag von Kikimora »

Filme auf YouTube und dergleichen sind halt nicht das selbe wie das reale Erlebnis. Umso mehr in einer Zeit wie dieser, wo mittels AI soviel gefaked wird, dass Kinder bald gar nicht mehr wissen, wie ein echtes Schwein überhaupt aussieht.

Die Problematik war schon spätestens in den 90ern bekannt (auch in Verbindung mit Medienkonsum, damals noch vor allem Fernsehen). Kind kennt Gemüse nur als Tiefkühl-Fertigfraß und hat gar keine Vorstellung wie das echte Gemüse frisch vom Feld aussieht (ich nenne als Beispiel Gemüse, weil ich in der 5. Klasse damals mit der Schule in einem schönen Freiluft-Theater-Umwelt-Theaterstück zu diesem Thema war).

Also grundsätzlich befürworte ich den visuellen oder sogar haptischen Kontakt zu echten, lebendigen Tieren zu Bildungszwecken. Wenn es auch für die Tiere erträglich ist. Das kann eben auch zu mehr Respekt für Tiere als lebendige empfindsame Wesen führen.

Ich habe selbst als Teenager Wellensittiche gehalten, aber ganz ehrlich: meine Motivation dabei war sicher nicht in erster Linie „sie vor der gefährlichen Welt in freier Natur zu beschützen“. Ich liebe einfach Wellensittiche und wollte die liebenswerten Kerlchen um mich haben.

Kommt für mich heute nicht mehr in Frage. Ich verachte aber Wellensittichhalter nicht, welche bessere Möglichkeiten und mehr Raum für die Vögel haben, als wir damals in den 90ern.
Ja, Tierparks und selbst Haltung von Vögeln in großen Freiflugvolieren ist „besser“, aber nicht so gut als könnte das Tier in Freiheit ganz nach seiner Natur leben. Aber es ist ein Gradient. Die Tiere können in Gefangenschaft Jahrzehnte alt werden, wenn alles dafür getan wird, dass sie gesund sind und sich so wohl wie möglich fühlen. Sie führen dann aber eben ein ganz anderes Leben als es hätte sein kennen, wären sie in Freiheit geschlüpft.
Abgesehen davon: der Gefiederstaub der Vögel ist für Menschen gar nicht gesund! Für allem Asthmatiker. Kann man also auch aus rein egoistischen Gründen ablehnen.

Zumindest scheint es bei den Vögeln einfacher zu sein, die an der Vermehrung zu hindern, indem man ihnen keine Plätze und Höhlen gibt, die sie als geeignete Brutplätze empfinden.
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