Ich hatte mal einen Ferienjob in einer ehemaligen Mühle, die inzwischen zu einer Art Recyclingfabrik umgebaut wurde. Aus alten Keilriemen und gemahlenem Altpapier wurde lärmdämmendes Material für den Straßenbau produziert. Das war harte Drecks- / Knochenarbeit für einen Hungerlohn (zehn DM die Stunde). Aber es war doch eine gute Zeit. Man hatte seinen geregelten Tag und wusste genau, wann Feierabend ist. Man hat Geld verdient, immerhin 1600 DM im Monat. Ich war danach zwar ziemlich kaputt, aber mit der Zeit hätte ich mich vielleicht daran gewöhnt und – als fest Angestellter – genau gewusst, wie ich mich nicht überarbeite (ich wage zu behaupten, dass ich zu den gewissenhaftesten Arbeitern gehörte).
Ein anderes Mal habe ich als Praktikant in einem Computergeschäft gearbeitet. Dort war die Arbeit eher lasch, aber hat sehr viel Spaß gemacht, es herrschte echt eine gute Atmosphäre, aber gab zu der Zeit nur wenig zu tun.
Die beiden Jobs würden mir gut gefallen und ich würde sie der Schulzeit vorziehen. Allerdings würde ich bei beiden auch nur relativ wenig verdienen. Durch meine Schulbildung, mein Studium, einigen Versprechungen und Erwartungen bin ich aber so weit, dass ich gerne mehr möchte. Ich kann auf jeden Fall anspruchsvollere Arbeiten ausführen. Dabei könnte ich – hoffe ich zumindest
![Wink ;)](/phpbb/images/smilies/icon_wink.gif)
Das Studium ist sehr hart, deutlich mehr Arbeitsaufwand als in der Schule. Er scheint aber sehr stark vom Fach abzuhängen. Die Schulzeit war vor allen Dingen zum Kotzen, da man nie Geld hatte und meine Klasse der reinste Horror war. Dennoch denke ich mir gerade momentan manchmal, dass es schön wäre, noch mal diese Zeit zu durchleben. Inzwischen könnte ich ganz anders an die Sache gehen und verspreche mir dadurch, dass ich eine echt schöne Zeit gehabt haben hätte können.
Der Vorteil beim Studium ist die Freiheit, die man hat. Man darf Fehler machen und hat nicht das Schlimmste zu befürchten (noch nicht…). Man hat etwas mehr Geld zur Verfügung als früher und kann sehr unabhängig sein. Problematisch ist, wenn man sich nicht richtig von seiner Arbeit für das Studium abgrenzen kann. So kann es schnell passieren, dass man keinen Feierabend macht, weil man meint, man könne noch die eine Aufgabe eben erledigen, oder, wenn man Feierabend macht, hat man ein schlechtes Gewissen und schafft es nicht richtig, sich zu entspannen.
Es hängt also wohl von den eigenen Vorlieben und Ansprüchen ab, was für einen nun die beste Zeit ist. Wenn ich einen netten Job in einem PC-Fachgeschäft (klein und fein, keine Kette) hätte und dort mit den Kollegen perfekt klar komme, könnte das eine tolle Zeit sein. Die Frage ist aber, ob ich dafür zum Einen nicht doch zu hohe Ansprüche habe und zum Anderen, ob der Job für die heutige Zeit sicher genug wäre, oder ob er mir nicht irgendwann doch zum Halse raushinge.
Hm, das ist alles schwer zu sagen…