Papst Johannes Paul II. ist verstorben!
- Rech
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Vieles was er gemacht hat war in meinen Augen nicht richtig, aber es waren nun mal seine Ansichten und die Leute die im Folgen wollten konnten dies tun, andere die sich damit nciht einverstanden erklärt haben, hatten die Freiheit zu sagen : Nein, ich will das nicht mehr !
Das ganze nennt sich Religionsfreiheit !
Aber auch für die seinen Lehren nicht folgen konnten hat er viel getan, eben die Solidarnoscz in Polen, und damit indirekt auch unsere Wiedervereinigung !
Gerade aus Polen, wo er gerade am meisten betrauert wird, kamen ja die meisten kritischen Kommentare zum Thema Papst und viele dort waren nicht konform mit seinen Ansichten, trotzdem haben sie ihn gemocht, weil er wusste was er wollte und das ganze niemanden aufgedrängt hat sondern den Menschen die Entscheidung über folgen oder nicht folgen überlies.
Das mit den 80 Jahren stimmt und da Ratzinger "erst" 78 ist, ist es durchaus möglich das er gewählt wird, vorallem wenn man bedenkt das er einer der besten Freunde vom Papst war !
Trotzdem glaube ich das der Vatikan da schon recht hat, wenn er sagt : "Wer als Papst in das Konklave geht, kommt als Kardinal heraus"
Das ganze nennt sich Religionsfreiheit !
Aber auch für die seinen Lehren nicht folgen konnten hat er viel getan, eben die Solidarnoscz in Polen, und damit indirekt auch unsere Wiedervereinigung !
Gerade aus Polen, wo er gerade am meisten betrauert wird, kamen ja die meisten kritischen Kommentare zum Thema Papst und viele dort waren nicht konform mit seinen Ansichten, trotzdem haben sie ihn gemocht, weil er wusste was er wollte und das ganze niemanden aufgedrängt hat sondern den Menschen die Entscheidung über folgen oder nicht folgen überlies.
Das mit den 80 Jahren stimmt und da Ratzinger "erst" 78 ist, ist es durchaus möglich das er gewählt wird, vorallem wenn man bedenkt das er einer der besten Freunde vom Papst war !
Trotzdem glaube ich das der Vatikan da schon recht hat, wenn er sagt : "Wer als Papst in das Konklave geht, kommt als Kardinal heraus"
"Der Unterschied zwischen einem Verrückten und mir ist der, dass ich nicht verrückt bin."
Über seine ANSICHTEN kann man selbstverständlich geteilter Meinung sein und die auch kritisch hinterherfragen. Kein Problem, da finde ich auch nicht alles richtig.DasJan hat geschrieben:Ich habe den Papst auch mein ganzes Leben lang erlebt. Und zwar als intoleranten verkalkten Greis mit mittelalterlichen Ansichten, der Homosexuelle verachtet und den Gläubigen das Benutzen von Kondomen verbietet (und damit sicher für eine Menge ungewollte Kinder und Familientragödien verantwortlich war). Da hilft es auch nicht, dass er ab und zu "Krieg ist doof" gesagt und Insrael besucht hat.Shodan hat geschrieben:Dieser Papst hat die Welt von meiner Geburt an mein ganzes persönliches Leben lang wesentlich mitgeprägt
Deswegen habe ich ihm ja nicht den tot gewünscht, aber mir ist eben ein Rätsel, wie man diesen Idioten sympathisch finden kann und wieso er jetzt so abgefeiert wird. Und es muss auch jetzt, wo er gestorben ist, erlaubt sein, kritisch über seine Ansichten zu reden und nicht plötzlich alles durch eine rosarote Brille zu sehen.
Und das hier ist ein Forum, in dem nach Meinung gefragt wird. Wieso sollte ich die für mein Wohnzimmer aufsparen, nur weil sie von deiner abweicht?
Das Jan
Aber egal was du vom Papst als solchen gehalten hast, könntest du dir wenigstens solche netten Bezeichnungen wie "verkalkter Greis" schenken. Das ist gegenüber einem (körperlich, nicht geistig!) schwerkranken MENSCHEN eine Respektlosigkeit, das hat mit dem Titel des Papstes und seinen Ansichten schlichtweg überhaupt nichts zu tun, er hat sich seine Parkinson nicht ausgesucht, deshalb sind solche Sprüche nicht ganz angebracht. Denkst du vielleicht, du wirst nie alt oder krank?
- DasJan
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Doch. Das "verkalkt" bezog sich auch auf seine Ansichten, nicht auf seine Krankheit. Und Greis ist ja noch keine Beleidigung.
Ich bin sehr tolerant und lasse jedem seine Ansichten und seinen Glauben, nur gegen Intoleranz hab ich was. Und beim Papst kommt noch dazu, dass das, was er sagt, gleich von Hunderten von Millionen von Leuten als gegeben hingenommen wird, ohne darüber nachzudenken. Wenn er sagt, dass Schwule böse sind (was er persönnlich ja von mir aus denken kann), dann denken plötzlich alle Gläubigen Katholiken dasselbe, und das stinkt mir.
Und dass der Papst für die Wiedervereinigung verantwortlich war, das bezweifle ich hiermit.
Das Jan
Ich bin sehr tolerant und lasse jedem seine Ansichten und seinen Glauben, nur gegen Intoleranz hab ich was. Und beim Papst kommt noch dazu, dass das, was er sagt, gleich von Hunderten von Millionen von Leuten als gegeben hingenommen wird, ohne darüber nachzudenken. Wenn er sagt, dass Schwule böse sind (was er persönnlich ja von mir aus denken kann), dann denken plötzlich alle Gläubigen Katholiken dasselbe, und das stinkt mir.
Und dass der Papst für die Wiedervereinigung verantwortlich war, das bezweifle ich hiermit.
Das Jan
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Ich habe das Thema "Papst" vor Kurzem im Religionsunterricht durchgenommen (ok, hab net viel aufgepasstDasJan hat geschrieben: Und zwar als intoleranten verkalkten Greis mit mittelalterlichen Ansichten, der Homosexuelle verachtet und den Gläubigen das Benutzen von Kondomen verbietet (und damit sicher für eine Menge ungewollte Kinder und Familientragödien verantwortlich war).
Das Jan
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Es ist zwar deine Meinung, aber den Papst als Idioten hinzustellen hat mich jetzt schon überrascht... obs gerechtfertigt ist, darüber lässt sich natürlich streiten, darum diskutier ich jetzt nix mehr. ^^
KoA
- Sledge_Hammer
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Ich bin ja nicht besonders katholisch, aber die Verdienste des Papstes zur Demokratisierung des Ostblocks (und damit indirekt zur Wiedervereinigung Deutschlands) und zur Aussöhnung der Religionen kann man gar nicht genug wertschätzen. Somit hat er maßgeblich dazu beigetragen, Millionen von Menschen eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Provokativ könnte man fragen: Was sind dagegen schon ein paar Schwule, die sich angepisst fühlen?
Vertrauen Sie mir – ich weiß, was ich tue.
- Fightmeyer
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Ich bin selbst katholisch getauft, aber mir geht das Ableben des Papstes ehrlich gesagt ziemlich am Arsch vorbei. Denn wie Jan schon gesagt hat, waren ein Großteil seiner Ansichten veraltet und völlig weltfremd. So gehts mir übrigens generell mit der Kirche. Deswegen war ich auch schon seit 10 Jahren nicht mehr in einer. Ist für mich eine verlogene Bande, die ich ohne Probleme auf eine Stufe mit den Zeugen Jehowas, Scientology oder dem Islam stelle. Allerdings muß man auch so ehrlich sein und zugeben, daß der Papst sicherlich auch politisch einen großen Einfluß hat und diesen auch oft posotov genutzt hat.
Was den neuen Papst angeht, so fänd ich´s persönlich nicht schlecht, wenn der schwarze Kardinal Papst werden würde. Das wäre mal ein überdeutliches Zeichen für die Gleichberechtigung, aber ich denke mal, da ist die Kirche in ihren Grundfesten noch zu konservativ und auch ein Tick rassistisch. (nicht nach außen hin, aber mit Sicherheit unbewußt)
EDIT: Rassistisch ist vielleicht das falsche Wort, aber ich hoffe, ihr versteht, wie ich das meine...
Was den neuen Papst angeht, so fänd ich´s persönlich nicht schlecht, wenn der schwarze Kardinal Papst werden würde. Das wäre mal ein überdeutliches Zeichen für die Gleichberechtigung, aber ich denke mal, da ist die Kirche in ihren Grundfesten noch zu konservativ und auch ein Tick rassistisch. (nicht nach außen hin, aber mit Sicherheit unbewußt)
EDIT: Rassistisch ist vielleicht das falsche Wort, aber ich hoffe, ihr versteht, wie ich das meine...
- Grappa11
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sowas ist doch nun wirklich großer Blödsinn, oder nicht? Das ist genauso wie der Quatsch, dass es ein tolles Zeichen wäre, wenn eine Frau in Deutschland Bundeskanzlerin wird. Das ist doch kein Beweis für Gleichberechtigung, genauso wie das mit dem schwarzen Kardinal genauso wenig beweisen würde.
Entscheident wäre doch bei sowas, dass theoretisch in Deutschland eine Frau genauso gut Bundeskanzlerin werden könnte wie ein Mann. Wenn die Menschen nicht mehr von vornherein eine Wahl einer bestimmten Person nur aufgrund des Geschlechts ausschließen (oder wie bei der Papstwahl z.B. wegen der Hautfarbe), also jeder (auch die Frauen selbst) ausschließlich danach entscheiden, wen sie persönlich für fähiger halten, ist das Ziel erreicht und nicht dadurch, dass eine Frau Bundeskanzlerin oder ein schwarzer Papst wird.
Entscheident wäre doch bei sowas, dass theoretisch in Deutschland eine Frau genauso gut Bundeskanzlerin werden könnte wie ein Mann. Wenn die Menschen nicht mehr von vornherein eine Wahl einer bestimmten Person nur aufgrund des Geschlechts ausschließen (oder wie bei der Papstwahl z.B. wegen der Hautfarbe), also jeder (auch die Frauen selbst) ausschließlich danach entscheiden, wen sie persönlich für fähiger halten, ist das Ziel erreicht und nicht dadurch, dass eine Frau Bundeskanzlerin oder ein schwarzer Papst wird.
- Fightmeyer
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Ich denke schon, daß das ein Beweiß für Gleichberechtigung wäre. Denn wieso sitzen denn in hohen Ämtern zur Zeit kaum oder wenige Farbige oder Frauen???
Weil unbewußt eine extrem konservative Haltung noch dominant ist. Und so lang das in den Köpfen noch nciht raus ist, können die Qualifikationen noch so gut sein...
Ein farbiger Papst würde, so glaube ich zumindest, das Weltbild vieler konservativer Leute ins Wanken geraten lassen und darauf kommt es letztendlich an. Der Papst als Amt, wird letztendlich soweiso von irgendwelchen Hintermännern mit eigenen Interessen gesteuert. Ähnlich wie Bush nur eine Marionette von Rumsfeld, Wolfowitz und co. ist.
Weil unbewußt eine extrem konservative Haltung noch dominant ist. Und so lang das in den Köpfen noch nciht raus ist, können die Qualifikationen noch so gut sein...
Ein farbiger Papst würde, so glaube ich zumindest, das Weltbild vieler konservativer Leute ins Wanken geraten lassen und darauf kommt es letztendlich an. Der Papst als Amt, wird letztendlich soweiso von irgendwelchen Hintermännern mit eigenen Interessen gesteuert. Ähnlich wie Bush nur eine Marionette von Rumsfeld, Wolfowitz und co. ist.
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- Süßwasserpirat
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Das ist wahrscheinlich genau das Problem: Es kommt auf die an, die im Hintergrund wirken. Die, die angeblich das Sagen haben, sind meistens tatsächlich, wie schon richtig gesagt, "Marionetten", die in der Tat oft den Eindruck vermitteln, am jeweiligen Thema vollkommen unbeteiligt zu sein (auf bundespolitischer Ebene da wäre ein gutes Beispiel unser lieber Bundeskanzler).
Dass am Freitag wegen Juhnke/Papst Erwin Pelzig nicht gesendet wurde, werde ich dem Bayrischen Rundfunk übrigens nie verzeihen![Wink :wink:](/phpbb/images/smilies/icon_wink.gif)
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Papst Johannes Paul II. ist tot
![Bild](http://img131.exs.cx/img131/5107/papst1sz.jpg)
HIER kannst du du deine Trauer mit anderen Menschen teilen und dich in das Kondolenzbuch eintragen.
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LG, CrazyGirly
- Hexenjohanna
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Ich denke, der Papst hatte die außergewöhnliche Gelegenheit, sich zu Lebzeiten über allen Mitmenschen wähnen zu können,
war er doch die Vertretung Gottes auf Erden. Die absolute "Nummer 1" sozusagen.
Möglicherweise hat ihn das im nachhinein demütig gemacht, und in der Tat wirkte er sehr glaubhaft in seinen Überzeugungen und Anstrengungen, die Welt zu verbessern.
Er hatte eine sehr lange Schaffensspanne und wurde zuletzt von vielen Menschen sehr bewundert und verehrt, deshalb kann man ihn auch ohne Tränen ins Grab sinken lassen, wer kann so etwas vorausichtlich später für sich reklamieren?
Jedoch schon allein, dass sich ein Mensch eine solche Stellung anmaßt, dem wohnt für mein Gefühl eine gewisse Lästerung inne. Es ist doch auch in der Kirche wie in der Politik nicht möglich, eine solche Position ohne unzählige Kompromisse und geschickter politischer Taktiererei zu erlangen. Wer annimmt, man würde in der katholischen Kirche nur deshalb Papst, weil man außergewöhnlich glaubensstark und ein besonderer Gutmensch ist, ist naiv.
Man muss auch da schon sehr engagiert an seiner Karriere basteln.
Die Geschichte des Christentums lehrt uns zudem, dass eigentlich keine der Kirchen für sich so etwas wie die "reine Lehre" glaubhaft reklamieren kann, dafür liegen die Ursprünge viel zu stark im Nebel.
Ergo ist es auf jeden Fall auf eine gewisse Weise lästerlich, sich zu einem "geistlichen Oberhaupt" und schlimmer noch zum "Gottesvertreter" erküren zu lassen. Dem Gedanken schon fehlt der Respekt vor "Gott".
Ergo hat da ein zwar offenbar sehr gläubiger Mensch, aber doch nur ein Mensch, einen Thon über Moral und Glauben errungen und seine persönliche Meinung mit einer spektakulären Reichweite verkünden dürfen. Alles hübsch verpackt in einen theologischen Inhalt, aber letztlich doch stark gefärbt vom Menschen Karol Wojtyla, einem stark konservativen, polnischen Bürger.
Den meisten Gläubigen, egal welcher religiösen Ausrichtung, ist es vermutlich ziemlich gleich, wie sie an ihre erbauende Kunde von einer besseren Welt gelangen, Hauptsache es gibt etwas Übergeordnetes jenseits der brutalen, realen Welt. Da bietet sich eine starke (Groß-) Vaterfigur an, die erklärt wie diese Welt aussehen soll und wie man alles besser machen könnte, wenn sich nur alle an bestimmte Regeln hielten.
Diese Rolle hat Wojtyla vorbildlich erfüllt, war er doch so beständig in seinen Überzeugungen und brachte er doch seine Präsenz ständig auf der ganzen Welt ein, stets nah an seinen Kindern im Geiste.
Mir ist bewußt, dass die Menschen ein Bedürfnis nach spiritueller Nahrung und Stütze haben, daran wird sich sicher nie etwas ändern. Zu schrecklich ist ihnen die Vorstellung, dass das Leben keinen anderen Sinn haben könnte, als dass man beispielsweise nur eine untergeordnete Funktionseinheit in einem gigantischen Biocomputer gewesen sein könnte oder eine Anreicherung im globalen Kompost.
Was mir stets gegen den Strich ging, waren die Entäusserungen des Papstes und der Kurie zu alltagspolitischen Themen und ihre mangelnde Anpassungsfähigkeit an die Bedürfnisse der Gläubigen.
Sei es die fehlende, kritische Überarbeitung der Rolle der Frauen in der katholischen Glaubensgemeinschaft oder die verkrustete Haltung gegenüber Liebe und Sexualität oder die Einstellung kritischen Geistern in den eigenen Reihen gegenüber, dort wird agänzlich nur den Hardlinern gefolgt, und zu denen gehörte Wojtyla ganz gewiss.
Soll er nun in Frieden ruhen, falls es so etwas wie ein unfriedliches Ruhen überhaupt gibt. Im ärgsten Fall: Möge er in Frieden kompostieren.
war er doch die Vertretung Gottes auf Erden. Die absolute "Nummer 1" sozusagen.
Möglicherweise hat ihn das im nachhinein demütig gemacht, und in der Tat wirkte er sehr glaubhaft in seinen Überzeugungen und Anstrengungen, die Welt zu verbessern.
Er hatte eine sehr lange Schaffensspanne und wurde zuletzt von vielen Menschen sehr bewundert und verehrt, deshalb kann man ihn auch ohne Tränen ins Grab sinken lassen, wer kann so etwas vorausichtlich später für sich reklamieren?
Jedoch schon allein, dass sich ein Mensch eine solche Stellung anmaßt, dem wohnt für mein Gefühl eine gewisse Lästerung inne. Es ist doch auch in der Kirche wie in der Politik nicht möglich, eine solche Position ohne unzählige Kompromisse und geschickter politischer Taktiererei zu erlangen. Wer annimmt, man würde in der katholischen Kirche nur deshalb Papst, weil man außergewöhnlich glaubensstark und ein besonderer Gutmensch ist, ist naiv.
Man muss auch da schon sehr engagiert an seiner Karriere basteln.
Die Geschichte des Christentums lehrt uns zudem, dass eigentlich keine der Kirchen für sich so etwas wie die "reine Lehre" glaubhaft reklamieren kann, dafür liegen die Ursprünge viel zu stark im Nebel.
Ergo ist es auf jeden Fall auf eine gewisse Weise lästerlich, sich zu einem "geistlichen Oberhaupt" und schlimmer noch zum "Gottesvertreter" erküren zu lassen. Dem Gedanken schon fehlt der Respekt vor "Gott".
Ergo hat da ein zwar offenbar sehr gläubiger Mensch, aber doch nur ein Mensch, einen Thon über Moral und Glauben errungen und seine persönliche Meinung mit einer spektakulären Reichweite verkünden dürfen. Alles hübsch verpackt in einen theologischen Inhalt, aber letztlich doch stark gefärbt vom Menschen Karol Wojtyla, einem stark konservativen, polnischen Bürger.
Den meisten Gläubigen, egal welcher religiösen Ausrichtung, ist es vermutlich ziemlich gleich, wie sie an ihre erbauende Kunde von einer besseren Welt gelangen, Hauptsache es gibt etwas Übergeordnetes jenseits der brutalen, realen Welt. Da bietet sich eine starke (Groß-) Vaterfigur an, die erklärt wie diese Welt aussehen soll und wie man alles besser machen könnte, wenn sich nur alle an bestimmte Regeln hielten.
Diese Rolle hat Wojtyla vorbildlich erfüllt, war er doch so beständig in seinen Überzeugungen und brachte er doch seine Präsenz ständig auf der ganzen Welt ein, stets nah an seinen Kindern im Geiste.
Mir ist bewußt, dass die Menschen ein Bedürfnis nach spiritueller Nahrung und Stütze haben, daran wird sich sicher nie etwas ändern. Zu schrecklich ist ihnen die Vorstellung, dass das Leben keinen anderen Sinn haben könnte, als dass man beispielsweise nur eine untergeordnete Funktionseinheit in einem gigantischen Biocomputer gewesen sein könnte oder eine Anreicherung im globalen Kompost.
Was mir stets gegen den Strich ging, waren die Entäusserungen des Papstes und der Kurie zu alltagspolitischen Themen und ihre mangelnde Anpassungsfähigkeit an die Bedürfnisse der Gläubigen.
Sei es die fehlende, kritische Überarbeitung der Rolle der Frauen in der katholischen Glaubensgemeinschaft oder die verkrustete Haltung gegenüber Liebe und Sexualität oder die Einstellung kritischen Geistern in den eigenen Reihen gegenüber, dort wird agänzlich nur den Hardlinern gefolgt, und zu denen gehörte Wojtyla ganz gewiss.
Soll er nun in Frieden ruhen, falls es so etwas wie ein unfriedliches Ruhen überhaupt gibt. Im ärgsten Fall: Möge er in Frieden kompostieren.
Zuletzt geändert von Hexenjohanna am 03.04.2005, 22:23, insgesamt 1-mal geändert.
Laß mich den Aberglauben eines Volkes schaffen, und mir ist es gleich, wer ihm seine Gesetze oder seine Lieder gibt.
Mark Twain
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Es gibt zwar schon Frauen als Pfarrer..jedoch nur bei den Evangelisten? trau es den katholiken ehrlich gesagt nicht zu..allgemein find ich die röhm kath Kirche sehr spiessig.
Ein Pfarrer würde bei denen nie Heiraten, die evangelischen Pfarrer hingegen schon glaub ich..
Vorallendingen könnte die katholische Kirche so wie sie wollte..würde sie ja sehr vieles verbieten, Dinge wie Abtreibung, Verhütung, ich glaub ich brauch nicht sagen wenn es diese Dinge nicht mehr gebe das die Bevölkerungszahl noch stärker zu nehmen würde und die Arbeitslosigkeit genauso..
Außerdem fände ich es sehr krank eine vergewaltige Frau zu zwingen nicht ab zu treiben, ich befürworte Abtreibung nicht aber es steht niemanden zu darüber zu urteilen nicht mal der Kirche!
Die Kirche hat die Menscheit im Mittalter lange genug unterdrückt, der Papst mag einige Dinge getan haben aber eigentlich hate ich ihn immer nur in Erinnerung als denjenigen der von seinen Balkon aus Reden hielt..
Reden und Taten sind 2 verschiedene Dinge, aber ich glaube den Papst oder Menschen der sämtliche Zwistigkeiten in den Religionen schlichten könnte wird es nie geben.
Dafür wiederholt sich Geschichte zu oft..
Ein Pfarrer würde bei denen nie Heiraten, die evangelischen Pfarrer hingegen schon glaub ich..
Vorallendingen könnte die katholische Kirche so wie sie wollte..würde sie ja sehr vieles verbieten, Dinge wie Abtreibung, Verhütung, ich glaub ich brauch nicht sagen wenn es diese Dinge nicht mehr gebe das die Bevölkerungszahl noch stärker zu nehmen würde und die Arbeitslosigkeit genauso..
Außerdem fände ich es sehr krank eine vergewaltige Frau zu zwingen nicht ab zu treiben, ich befürworte Abtreibung nicht aber es steht niemanden zu darüber zu urteilen nicht mal der Kirche!
Die Kirche hat die Menscheit im Mittalter lange genug unterdrückt, der Papst mag einige Dinge getan haben aber eigentlich hate ich ihn immer nur in Erinnerung als denjenigen der von seinen Balkon aus Reden hielt..
Reden und Taten sind 2 verschiedene Dinge, aber ich glaube den Papst oder Menschen der sämtliche Zwistigkeiten in den Religionen schlichten könnte wird es nie geben.
Dafür wiederholt sich Geschichte zu oft..
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten.
Menschen und Dinge verlangen verschiedene Perspektiven. Es gibt manche, die man aus der Nähe sehen muß, um sie richtig zu beurteilen, und andere, die man nie richtiger beurteilt, als wenn man sie aus der Ferne sieht.
Zitat von François VI. Herzog de La Rochefoucauld
Menschen und Dinge verlangen verschiedene Perspektiven. Es gibt manche, die man aus der Nähe sehen muß, um sie richtig zu beurteilen, und andere, die man nie richtiger beurteilt, als wenn man sie aus der Ferne sieht.
Zitat von François VI. Herzog de La Rochefoucauld
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Alter Krebs, jetzt reichts aber. Evangelisten gab es genau vier.Sternchen hat geschrieben:Es gibt zwar schon Frauen als Pfarrer..jedoch nur bei den Evangelisten?
Zumindest so viel sollte man schon wissen, bevor man mal eben pauschal Pfarrer und Priester ueber einen Kamm schert.
Zum Mitschreiben:
Pfarrer: evangelisch, darf heiraten.
Priester: katholisch, ist an das Zoelibat gebunden, darf also _nicht_ heiraten.
Wer Ironie oder beleidigende Inhalte in diesem Beitrag findet, darf sie behalten.
http://www.thwboard.de | http://oph-qfb.sourceforge.net
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theDon hat geschrieben:Zum Mitschreiben:
Pfarrer: evangelisch, darf heiraten.
Priester: katholisch, ist an das Zoelibat gebunden, darf also _nicht_ heiraten.
Als Pfarrer bezeichnet man auch katholische Priester....
Der Pfarrer der Gemeinde, in der ich früher war hat sich selbst immer mit Pfarrer Müller vorgestellt.
Also da liegst Du nciht ganz richtig.
Aber was die Evangelisten angeht haste natürlich recht.
-
- Süßwasserpirat
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- Registriert: 02.04.2005, 20:09
Nun ist die Kirche (nicht mal die römisch Katholische) aber nicht in der Situation wie im Mittelalter, wo sie Verhütung oder Abtreibung verbieten kann.
Sie kann es aber sehr wohl kritisieren.
Und zwar mit Bezug auf die wohl älteste Gesetzessammlung, die die Menschheit kennt.
"Du sollst nicht Töten" heißt es da, und die Kirche definiert eine befruchtete Eizelle als menschliches Leben.
Darüber kann man geteilter Meinung sein, aber die Position der Kirche in dieser Beziehung ist wesentlich älter als es Karol Wojtyla war und man kann auch von einem Papst nicht erwarten alles über Bord zu werfen.
Übrigens wird der Geburtenrückgang in näherer Zukunft wohl eher ein Problem in Europa als eine drohende Überbevölkerung.
Was das Szölibat oder das Frauenpriestertum angeht, da bin ich ja auch der Meinung, dass das nicht Zeitgemäß ist, aber in 2000 Jahren festgewachsene Strukturen zu lösen ist von einem Mann, der zudem noch auf Berater angewiesen ist, die aus denselben Strukturen stammen, etwas viel verlangt.
Als Europäer, der indirekt sehr stark vom Wirken eines zu seiner Zeit jungen und doch auch aufgeschlossenem Kirchenführer profitiert hat (und dass auch noch obwohl ich evangelisch bin) halte ich mich mit vorbehaltloser Kritik zurück.
Dieser Mensch hat bei allen seinen Fehlern (auch der stellvertreter Christi ist halt nur ein Mensch) sehr viel erreicht.
Dass er im Alter und den letzten Jahren auch sturer und Traditionsverbundener wurde sollte man nicht auf sein gesamtes Leben hochrechnen.
Sie kann es aber sehr wohl kritisieren.
Und zwar mit Bezug auf die wohl älteste Gesetzessammlung, die die Menschheit kennt.
"Du sollst nicht Töten" heißt es da, und die Kirche definiert eine befruchtete Eizelle als menschliches Leben.
Darüber kann man geteilter Meinung sein, aber die Position der Kirche in dieser Beziehung ist wesentlich älter als es Karol Wojtyla war und man kann auch von einem Papst nicht erwarten alles über Bord zu werfen.
Übrigens wird der Geburtenrückgang in näherer Zukunft wohl eher ein Problem in Europa als eine drohende Überbevölkerung.
Was das Szölibat oder das Frauenpriestertum angeht, da bin ich ja auch der Meinung, dass das nicht Zeitgemäß ist, aber in 2000 Jahren festgewachsene Strukturen zu lösen ist von einem Mann, der zudem noch auf Berater angewiesen ist, die aus denselben Strukturen stammen, etwas viel verlangt.
Als Europäer, der indirekt sehr stark vom Wirken eines zu seiner Zeit jungen und doch auch aufgeschlossenem Kirchenführer profitiert hat (und dass auch noch obwohl ich evangelisch bin) halte ich mich mit vorbehaltloser Kritik zurück.
Dieser Mensch hat bei allen seinen Fehlern (auch der stellvertreter Christi ist halt nur ein Mensch) sehr viel erreicht.
Dass er im Alter und den letzten Jahren auch sturer und Traditionsverbundener wurde sollte man nicht auf sein gesamtes Leben hochrechnen.
"Warum ich?" fragte der Frosch.
"Geschmackssache." sagte der Storch.
"Geschmackssache." sagte der Storch.