Re: Bundespräsident(in)
Verfasst: 01.07.2010, 09:35
Ich greife mal die von neon im Meckerthread gebrachte Aussage, dass die Linke an Gaucks-Nichtwahl Schuld sei, auf.
Dem muss ich ganz klar widersprechen. Gauck hätte nur eine Chance gehabt, hätten ihm alle Linken im ersten Wahlgang ihre Stimme gegeben. Das hätte aber nur geklappt, weil die Linke eine eigene Kandidatin hatte. Hätte es diese nicht gegeben, hätten diejenigen aus der Koalition, die nun nur im ersten und zweiten Wahlgang Gauck gewählt haben, garantiert direkt Wulff gewählt, da sie zu viel Angst gehabt hätten, Gauck tatsächlich zum Bundespräsidenten zu machen. Gauck hatte eben nur die Chance auf deren Stimme, weil sie wussten, dass es nur ein Denkzettel und keine wirkliche Wahl werden konnte. Gauck hätte also nur gewonnen, wenn die Linken insgeheim eine andere Strategie gefahren hätte, als sie öffentlich kommuniziert hat, und das wäre ein echter Skandal geworden, also wenn die Linke trotz eigener Kandidatin Gauck gewählt hätte und dieser damit, weil die Abweichler aus der Koalition mit einer anderen Wahl der Linken gerechnet hätten, zum Bundespräsidenten geworden wäre.
Ich hoffe, meine Argumentation ist verständlich.![Smile :)](/phpbb/images/smilies/icon_smile.gif)
Insofern ist doch alles so gelaufen, wie erwartet und damit kein wirklicher Beinbruch für Wulff und die Koalition. Dass es nun drei Wahlgänge geworden sind, ist vielleicht unschön für Wulff, aber das haben in einem Monat die meisten eh vergessen.
Den einzigen Vorwurf (der zwar am Endergebnis nichts geändert hätte) den ich der Linken mache ist, dass sie sich im dritten Wahlgang (nahezu) komplett enthalten hat, anstatt zumindest teilweise Gauck zu wählen. Ich hätte gedacht, dass einigen Linken Wahlmännern und -frauen Gauck trotz aller Kritik immer noch lieber als Wulff hätte ein sollen. Dem scheint aber nicht der Fall zu sein und somit muss ich doch an der gesamten Partei zweifeln – oder ich habe "Demokratie" noch immer nicht einmal ansatzweise verstanden…
Dem muss ich ganz klar widersprechen. Gauck hätte nur eine Chance gehabt, hätten ihm alle Linken im ersten Wahlgang ihre Stimme gegeben. Das hätte aber nur geklappt, weil die Linke eine eigene Kandidatin hatte. Hätte es diese nicht gegeben, hätten diejenigen aus der Koalition, die nun nur im ersten und zweiten Wahlgang Gauck gewählt haben, garantiert direkt Wulff gewählt, da sie zu viel Angst gehabt hätten, Gauck tatsächlich zum Bundespräsidenten zu machen. Gauck hatte eben nur die Chance auf deren Stimme, weil sie wussten, dass es nur ein Denkzettel und keine wirkliche Wahl werden konnte. Gauck hätte also nur gewonnen, wenn die Linken insgeheim eine andere Strategie gefahren hätte, als sie öffentlich kommuniziert hat, und das wäre ein echter Skandal geworden, also wenn die Linke trotz eigener Kandidatin Gauck gewählt hätte und dieser damit, weil die Abweichler aus der Koalition mit einer anderen Wahl der Linken gerechnet hätten, zum Bundespräsidenten geworden wäre.
Ich hoffe, meine Argumentation ist verständlich.
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Insofern ist doch alles so gelaufen, wie erwartet und damit kein wirklicher Beinbruch für Wulff und die Koalition. Dass es nun drei Wahlgänge geworden sind, ist vielleicht unschön für Wulff, aber das haben in einem Monat die meisten eh vergessen.
Den einzigen Vorwurf (der zwar am Endergebnis nichts geändert hätte) den ich der Linken mache ist, dass sie sich im dritten Wahlgang (nahezu) komplett enthalten hat, anstatt zumindest teilweise Gauck zu wählen. Ich hätte gedacht, dass einigen Linken Wahlmännern und -frauen Gauck trotz aller Kritik immer noch lieber als Wulff hätte ein sollen. Dem scheint aber nicht der Fall zu sein und somit muss ich doch an der gesamten Partei zweifeln – oder ich habe "Demokratie" noch immer nicht einmal ansatzweise verstanden…